Heft 1
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1811 trat der badische Großherzog Karl die Nachfolge seines Großvaters Karl Friedrich (1738-1811) an, aber schon am 8. Dezember 1818 starb er „an einer schleichenden Krankheit“. Seine junge Frau Stephanie war gerade 29 Jahre alt.
Berechnende Heiratspolitik gehörte zur europäischen Adelsgesellschaft. Aber was damals zwischen Paris und Baden ausgeklügelt wurde, war doch außergewöhnlich; die kleine Stephanie Beauharnais, am 28. August 1789 in Versailles geboren, wurde in eine ungewöhnliche Sonderrolle gedrängt. „Tante Josephine“, die sich um das elternlose Mädchen kümmerte,
war in erster Ehe verheiratet gewesen mit dem Vicomte de Beauharnais. Mit Stephanie hatte Napoleon, inzwischen Josephines Mann und Kaiser geworden, seine ganz besonderen Pläne im großen Europaspiel.
1795 kam Dr. Karl Theodor Huber, geboren 1758 in Nendingen bei Tuttlingen, als „Regierungsadvokat“ der vorderösterreichischen Verwaltung nach Triberg, 1797 wurde er „Obervogt“ der Herrschaft Triberg. In seiner beruflichen Karriere mußte er alle Verwicklungen und politischen Irrwege seiner Zeit erleben, also wurde er Obervogt des Herkules von Modena, 1803 Obervogt des Erzherzogs Ferdinand von Österreich, 1806 war er für einige Monate im Dienst des Königs von Württemberg, wurde schließlich der erste badische Obervogt bzw. Oberamtmann Tribergs, ein „Beamter von Gottes Gnaden“, wie ihn Heinrich Hansjakob rühmte. Seine Initiativen und Maßnahmen, die Lebensbedingungen in seinem Amtsbezirk zu verbessern, neue Erwerbsquellen zu erschließen, waren beispielhaft, fanden aber nicht immer die Zustimmung und Anerkennung der Regierung.