121.2001
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Tor des Himmels
(2001)
Als das weitaus größte, wichtigste und bedeutungsvollste aller sieben Portale des Freiburger Münsters wird die Portalhalle, über der sich der einzigartig-herrliche Westturm erhebt, Hauptportal genannt. Nicht weil dort der Altar steht, dessetwegen das Münster — wie jede Kirche — erbaut ist: der Altar ist ja das dichteste, höchst feierlich geweihte Realsymbol CHRISTI — das Haupt der Kirche. Aber das Hauptportal ist der Eingang, der Anfang des geraden Weges — der „via sacra" — zum Altar, dem Haupt-Symbol, ebenda in der eucharistischen Mysterienfeier CHRISTUS real gegenwärtig wird: das Haupt des Leibes, der KYRIOS für seine Kyriak. Im Freiburger Münster weisen die Apostel-Pfeilerfiguren — die wohl ältesten auf deutschem Boden — diese christliche Via Sacra, den CHRISTUS-Weg. Und beim Altar, dort, wo er ursprünglich stand, ist als Ziel des Christenweges die große CHRISTUS-Gestalt zu erblicken, das Herzwundmal vorweisend: den Urquell der Sakramente, vor allem der Eucharistie. Weil der Tempel des Neuen Bundes der verklärte Leib Christi selber ist (vgl. Joh 2,21), sieht die Kirche in ihm die Vision (Ez 47,1) jener wunderbaren Tempelquelle erfüllt: „Ich sah — da strömte Wasser unter der Tempelschwelle hervor nach Osten zu. Das Wasser floß herab unterhalb der rechten Seite, südlich vom Altar." So ist hier CHRISTUS dargestellt: südlich vom Altar, das Heil spendende Herzwundmal auf der rechten Brustseite, nach Osten zu.
Das Augustinermuseum in Freiburg birgt mit dem sog. Adelhausener Altar eines der wenigen nahezu intakten Werke der oberrheinischen Tafelmalerei des mittleren 15. Jahrhunderts (Abb. 1-8). Auf der vollständig erhaltenen Feiertagsseite des Triptychons reihen sich als breites gemaltes Band sieben Bildfelder nebeneinander. Die fünf mittleren Bilder zeigen Szenen aus dem Leben Jesu, während sich als Eckpunkte des Retabels zwei Felder mit Darstellungen von Heiligen gegenüber stehen. Das bisher wenig beachtete Bildprogramm besticht durch seine strukturierte Konzeption und ungewöhnliche Präsentation, vor allem aber durch die ikonographisch höchst bemerkenswerte Darstellung dreier Dominikanerheiliger in Verbindung mit dem Schmerzensmann.