25.2021
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Weit weniger stark im kollektiven Gedächtnis verankert als der gescheiterte Hitler-Ludendorff-Putsch in München vom 9. und 10. November 1923 sind die kommunistischen Umsturzversuche vom Oktober desselben Jahres, obwohl beide Aktionen eng miteinander verknüpft waren: Während der Antibolschewismus eine der stärksten Antriebskräfte der nationalsozialistischen Staatsstreichpläne war, setzten die Kommunisten im Herbst 1923 darauf, die Niederschlagung eines rechtsradikalen Putsches, den man als unmittelbar bevorstehend erwartete, zu einem revolutionären Umsturz auszunutzen. Anders als der nationalsozialistische Putsch, der auf Bayern begrenzt war, handelte es sich bei den Plänen für den „Deutschen Oktober“, die vom Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale in Moskau ausgingen, um ein regional breit angelegtes Unternehmen, das zwar auf die kommunistischen Hochburgen Sachsen, Thüringen und Hamburg fokussierte, aber ein reichsweites Netz von „Proletarischen Hundertschaften“ als Fußtruppen der Revolution zu knüpfen versuchte.
Der Heidelberger Gemeinderat fällte in den letzten Jahren zwei Beschlüsse zur Flüchtlingspolitik: 2017 erklärte er sich als einer der ersten in Baden-Württemberg bereit, 50 Flüchtlinge aus dem Relocationprogramm aufzunehmen, 2018 beschloss er, den Appell anderer deutscher Städte zu unterstützen, schnellstmöglich eine Lösung für Geflüchtete zu finden, die aus Seenot gerettet wurden, und bekräftigte die Bereitschaft der Stadt zur Aufnahme von Geretteten. Beide Beschlüsse gehen auf die Initiative des Asylarbeitskreises Heidelberg e.V. zurück. Er hoffte auf die positive Wirkung solcher Beschlüsse in der Öffentlichkeit und den Einfluss der Stadt auf die Bundesregierung, z.B. durch den Städtetag und das Land. Dass es zu diesen – fast einstimmig gefassten – Beschlüssen kam, spricht für die Offenheit des Gemeinderats und der Heidelberger Gesellschaft gegenüber der Unterstützung Geflüchteter. Dazu hat die lange Tradition der Asylarbeit in Heidelberg vermutlich wesentlich beigetragen. Die Asylarbeit findet an der Schnittstelle von lokaler und globaler Politik statt. In Heidelberg war der politische Aspekt der Asylarbeit immer ebenso stark ausgeprägt wie der karitative und humanitäre. Wie sie entstand und wie sie sich im Laufe von vierzig Jahren entwickelt hat, soll hier nachgezeichnet werden. Dabei stützt sich die Verfasserin auf Protokolle, Jahresberichte, Interviews mit Beteiligten und Zeitungsartikel sowie auf ihr eigenes gesammeltes Material und ihre Erinnerung als Mitarbeiterin und zeitweise als Vorstandsmitglied seit fast dreißig Jahren.
Kirchheim, 1. April 1920
(2020)
Am 1. April 2020 jährte sich die Eingemeindung Kirchheims nach Heidelberg zum einhundertsten Mal. Diese wurde also in der politisch unruhigen Zeit kurz nach dem Ersten Weltkrieg vollzogen. Entscheidende Weichenstellungen waren teilweise schon während des Krieges erfolgt. Dass in dieser Zeit ein solcher Schritt gewagt wurde, mag überraschen. Die Annahme scheint plausibel, die Gemeinden hätten damals andere Sorgen gehabt. Im Folgenden soll daher neben dem Ablauf des Eingemeindungsprozesses auch der Zusammenhang mit den Zeitverhältnissen untersucht werden: Inwieweit haben Krieg und Nachkriegszeit Verlauf und Zeitpunkt der Eingemeindung beeinflusst? Darüber hinaus soll untersucht werden, wie die Eingemeindung Kirchheims zu allgemeinen Linien der Stadtpolitik und Stadtentwicklung Heidelbergs in Beziehung stand. Weiterhin soll nach Haltungen und Einstellungen gefragt werden, die zur Eingemeindung auf lokaler Ebene bestanden. Kirchheim befand sich damals strukturell auf dem Weg von einem landwirtschaftlich geprägten Dorf zum Arbeiterwohnort. Daraus ergibt sich die Frage, ob in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen unterschiedliche Meinungen bestanden.