280 Christliche Konfessionen und Sekten
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (34)
Gehört zur Bibliographie
- nein (34)
Schlagworte
- Katholische Kirche. Erzdiözese Freiburg (11)
- Geschichte (6)
- Biografie (5)
- Evangelische Kirche (5)
- Kirchengeschichte (5)
- Konfession (5)
- Baden (4)
- Hebel, Johann Peter 〈1760-1826〉 (4)
- Katholische Kirche (4)
- Protestantismus (4)
- Wessenberg, Ignaz Heinrich von 〈1774-1860〉 (4)
- Ökumene (4)
- Reformation (3)
- Freiburg im Breisgau (2)
- Geistlicher (2)
- Heidelberg (2)
- Kalendergeschichte (2)
- Kirche (2)
- Kirchenbau (2)
- Kirchensteuer (2)
- Kirchenverwaltung (2)
- Nekrologium (2)
- Priester (2)
- Quelle (2)
- Simultaneum (2)
- Staat (2)
- Agricola, Karl Josef Aloys 〈1779-1852〉 (1)
- Albrecht, Joseph 〈1800-1884〉 (1)
- Alt-katholische Kirche (1)
- Aquarell (1)
- Aussiedler (1)
- Auswanderer (1)
- Baden-Württemberg (1)
- Baden. Erste Kammer (1)
- Baudenkmal (1)
- Bea, Augustin 〈1881-1968〉 (1)
- Begegnung (1)
- Berufsverband (1)
- Bischofsernennung (1)
- Bischofswahl (1)
- Blumberg-Riedböhringen (1)
- Brauer, Friedrich 〈1754-1813〉 (1)
- Brauer, Johann Nikolaus Friedrich 〈1754-1813〉 (1)
- Brief (1)
- Bruchsal (1)
- Bruchsal-Untergrombach (1)
- Brunner, Franz Salesius 〈1795-1859〉 (1)
- Collegium Leoninum (Paderborn) (1)
- Congregatio Missionariorum Pretiosissimi Sanguinis (1)
- Deutschland (1)
- Drittes Reich (1)
- Eheschließung (1)
- Engelhardt, Klaus 〈1932-〉 (1)
- Erzbischof (1)
- Ewald, Johann Ludwig 〈1748-1822〉 (1)
- Finanzierung (1)
- Freiburger Diözesan-Archiv (1)
- Generallandesarchiv Karlsruhe (1)
- Glocke (1)
- Gottesdienst (1)
- Heidelberger Katechismus (1)
- Jakob III., Baden-Hachberg, Markgraf 〈1562-1590〉 (1)
- Johannes Paul II., Papst 〈1920-2005〉 (1)
- Kardinal-Bea-Museum (1)
- Karlsruhe (1)
- Katholische Kirche. Diözese Würzburg (1)
- Katholische Presse (1)
- Kiesinger, Kurt Georg 〈1904-1988〉 (1)
- Kirchenrat (1)
- Kirchenrecht (1)
- Kirchlicher Verein (1)
- Konfessionalisierung (1)
- Konflikt (1)
- Konkordienbuch (1)
- Konradsblatt 〈Zeitschrift, Karlsruhe〉 (1)
- Konstanz (1)
- Konversion 〈Religion〉 (1)
- Kurpfalz (1)
- Luther, Martin 〈1483-1546〉 (1)
- Luthertum (1)
- Lyrik / Lyrik (1)
- Meckler, Otto 〈1892-1944〉 (1)
- Meersburg (1)
- Melanchthon, Philipp 〈1497-1560〉 (1)
- Mennoniten (1)
- Mesner (1)
- Metzger, Max Josef 〈1887-1944〉 (1)
- Meßkirch (1)
- Mission (1)
- Mord (1)
- Münster Freiburg 〈Freiburg im Breisgau〉 (1)
- Nationalsozialismus (1)
- Neues Schloss Meersburg (Meersburg) / Schlosskapelle (1)
- Neugliederung (1)
- Oschwald, Ambros 〈1801-1873〉 (1)
- Osterburken (1)
- Paderborn (1)
- Rechtsverhältnis (1)
- Reformierte Kirche (1)
- Religiöser Konflikt (1)
- Rezeption (1)
- Russlanddeutsche (1)
- Sakralbau (1)
- Sander, Nikolaus 〈1750-1824〉 (1)
- Schutterzell (1)
- Steuer (1)
- Toleranz (1)
- USA (1)
- Una-Sancta-Bewegung (1)
- Unionskirche (1)
- Universitätsarchiv Heidelberg (1)
- Universitätsbibliothek Heidelberg (1)
- Vereidigung (1)
- Verein (1)
- Villa Reitzenstein 〈Stuttgart〉 (1)
- Weiler, Eugen 〈1900-1992〉 (1)
- Zollitsch, Robert 〈1938-〉 (1)
- Zuständigkeit (1)
- Zwangsarbeiter (1)
- Zweiter Weltkrieg (1)
Mit ungefähr 770 Einwohnern zählt Schutterzell zu den beiden kleinen Ortsteilen der Gemeinde Neuried. Das Dorf weist auf den ersten Blick keine spektakulären Sehenswürdigkeiten auf. Und doch beherbergt es eine Kostbarkeit: eine außergewöhnliche Kirche. Die Michaelskirche im Ortskern von Schutterzell ist eine der letzten - möglicherweise sogar die letzte - seit langem bestehende Simultankirche in Baden. In einer Simultankirche wird der gleiche Gottesdienstraum von beiden christlichen Konfessionen genutzt. Es gibt in Baden noch eine weitere Simultankirche in Mosbach und in jüngerer Zeit entstanden beispielsweise in Freiburg-Rieselfeld ökumenisch genutzte Gemeindezentren, die jedoch getrennte Gottesdiensträume für die beiden Konfessionen enthalten.
Im Jahr 2013 feierten „evangelische Kirchen in aller Welt das 450jährige Jubiläum des Heidelberger Katechismus. Der HEIDELBERGER ist wie die Confessio Augustana und Luthers kleiner Katechismus ein wichtiger Lehr- und Bekenntnistext der Reformation“. „Ihn als wichtigsten Heidelberger Exportartikel zu bezeichnen, ist nicht übertrieben.“ Aber er ist ein „inzwischen weniger wahrgenommener Text. So wurde eine Ausstellung veranstaltet, um die Öffentlichkeit „für seine Wirkungsgeschichte zu interessieren.“
Sowohl zur Vergewisserung als auch zur kritischen Überprüfung eigener Positionen ist es sinnvoll, das, was in der Gegenwart wichtig ist und einem selbst am Herzen liegt, an dem zu messen, was früher zu dem Thema gedacht und gesagt wurde. Was sehen wir heute anders und stellen daher neue Fragen an altbekannte Quellen? Welche Forschungsinteressen sind nicht mehr im Blick, weil sie als unmodern gelten? Was möchten wir gerne wissen und müssen uns dazu auf die Suche in unbekanntes Terrain begeben? So wie heute gefragt wird, weswegen die Themen zeitgenössischer historischer Arbeiten widerspiegeln, was die Forscherinnen und Forscher derzeit bewegt, wird es auch früher gewesen sein. Von daher erlauben die Artikel einer Zeitschrift – zumal über einen respektablen Zeitraum von 150 Jahren – Rückschlüsse auf das, was in den entsprechenden Jahren wichtig war.
Wer, meine sehr verehrten Damen und Herrn, durch ein Kaleidoskop blickt, erblickt viele Bilder, genauer: ein Bild in vielfach gebrochenen Formen, freilich so, dass sich daraus eben ein Anblick von vielen, schönen und bunten Formen erschließt. Und eben dies ist mein Anliegen: Ihnen im gesprochenen Wort ein paar wenige historische Bilder vor Augen zu malen. Ob sich daraus ein Bild ergibt? Ich weiß es nicht. Aber der Bezugspunkt ist klar. Es ist der evangelische Gottesdienst in der Schlosskapelle bzw. -kirche und dessen 150. Jubiläum.
„Baden trifft Rom“
(2015)
Einer der sicherlich spannendsten Abschnitte in den Amtszeiten badischer Landesbischöfe nach dem Zweiten Weltkrieg sind die Jahre 1991 bis 1997, als der badische Landesbischof Klaus Engelhardt gleichzeitig den Vorsitz des Rates der EKD innehatte. In der Zeit unmittelbar nach der staatlichen und kirchlichen Wiedervereinigung (3. Oktober 1990 beziehungsweise 28. Juni 1991) bedurfte die Tätigkeit des EKD-Ratsvorsitzenden besonderer Sensibilität, die Klaus Engelhardt nach Ansicht von Georg Gottfried Gerner-Wolfhard zu einer Art „pontifex, ein[em] Brückenbauer in der Zeit der schwierigen Wiederzusammenführung der östlichen und westlichen EKD-Gliedkirchen“ werden ließ. Als Brückenbauer verstand Landesbischof Engelhardt auch sein Engagement in und für die Ökumene, zu dessen Höhepunkten sicherlich die Begegnung mit Papst Johannes Paul II. bei dessen Deutschland-Besuch am 22. Juni 1996 in Paderborn gehörte. Klaus Engelhardt war der bisher einzige badische Landesbischof, der auch EKD-Ratsvorsitzender war. In der württembergischen Nachbarkirche hatten bereits zwei Bischöfe diese wichtigste repräsentative Aufgabe im deutschen Protestantismus innegehabt: Theophil Wurm in den unmittelbaren Nachkriegsjahren 1945 bis 1949 und Helmut Claß in der Zeit von 1973 bis 1979.
Symbol und Konfession
(2017)
Symbol und Konfession. Es legt sich nahe, den Wörtern auf den Grund zu gehen – ad fontes. Die Maxime der Humanisten ist kein Mythologem auf Vergangenheit. Sie zielt auf Gegenwart. Sie nimmt das Gegebene als Gewordenes wahr. Wer es unternimmt, das Gegebene auf seine Quellen zu befragen, hat ihm das Prädikat der Unhinterfragbarkeit schon entzogen. Die Reformation hat hinterfragt: den Zustand der Kirche, die herrschende Lehre, die kirchliche Hierarchie, die gegebenen Machtverhältnisse. Das nahm vor 500 Jahren seinen Anfang. Ad fontes.
Simultaneen
(2017)
Als erstes sei ein Beispiel für ein Simultaneum (Simultankirche) gegeben: Die evangelisch/katholische Kapelle des Städtischen Klinikums in Karlsruhe, integriert in dessen historisches Verwaltungsgebäude an der Moltkestraße, das sogenannte Torhaus, das zwischen 1900 und 1909 erbaut wurde. Ein Architekturführer gibt das Wesentliche wieder:
„Der Eingang zum ‚Betsaal‘ – er mu[ss] ja beiden Konfessionen dienen – im Verwaltungsbau des Städtischen Klinikums ist recht aufwendig gestaltet; der bürgerlichen Einrichtung des Klinikums entsprechend selbst zu dieser Zeit noch im Formenvokabular der Renaissance. […] Das Thema des Reliefs [über dem Eingang, der Verf.] ist mit Bedacht dem Thema der gesamten Anlage entsprechend gewählt: der barmherzige Samariter, eine figurenreiche Szene, die als Galvanoplastik ausgeführt wurde.“ Der Andachtsraum „muss beiden Konfessionen dienen“, wie es im Zitat lautet. Ihnen ist der Raum durch den Anstaltsträger zur gemeinsamen, simultanen Nutzung überlassen, aber nicht zur gleichzeitigen, sondern zur alternierenden. Für nichtkonfessionelle Krankenhäuser ist das typisch, wie generell die sogenannte Anstaltskapelle den modernen Regelfall simultanen Gebrauchs von Kultusräumen darstellt. Und gar so modern ist diese Entwicklung nicht, wie das über einhundertjährige Karlsruher Beispiel des „Bürgerspitals“ zeigt, aber auch die ursprüngliche Kapelle des Karlsruher Gefängnisbaus aus derselben Epoche (1894–97).
Proteste gegen Protestanten
(2018)
Mit dem 31. Oktober 2017, der einmalig in ganz Deutschland ein Feiertag war, ist ein besonderes Jahr zu Ende gegangen. Zahlreiche Veranstaltungen erinnerten daran, dass vor 500 Jahren in Wittenberg eine Kirchenreformation angestoßen wurde, als Martin Luther 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche schlug. Reformationsjahr oder Lutherjahr – es hat gewaltig „geluthert“, und kaum jemand konnte sich den vielfältigen, zuweilen auch originellen Gedenkformen entziehen. Schon in früheren Jahrhunderten wurde der Reformation mit großen Gottesdiensten und Umzügen gedacht. Luther als Person kollektiver Erinnerung war im 16., 17. und frühen 18. Jahrhundert der Reformator der Kirche, der das Evangelium wiederentdeckt und den Gottesdienst gereinigt hatte. Seit dem 18. Jahrhundert sah man in ihm den Aufklärer, dem man Gewissensfreiheit und Bildung verdankte. Daneben schob sich im Verlauf des 19. und frühen 20. Jahrhunderts der „deutsche“ Luther als Inbegriff der Deutschen, der alle ihre guten und auch schlechten Wesenszüge repräsentierte – bis ihn die „Deutschen Christen“ für den Nationalsozialismus reklamierten.
Die katholische Kirche mit ihren Gläubigen war die Institution in Meßkirch, die den Nationalsozialisten während ihrer 12-jährigen Herrschaft wohl die meisten Unannehmlichkeiten bereitete. Zu Beginn war es vor allem der Redakteur Albert Zimmermann von der katholischen Zentrumszeitung „Heuberger Volksblatt“, welcher schon lange vor 1933 offen gegen die Nationalsozialisten Stellung bezog. Leider ist dieser mutige Mann bis heute in Meßkirch verkannt, wie die Straßennamendebatte um die Jahreswende 2013/14 beweist. Vorgeschlagen von der SPD-Fraktion und vom gesamten Meßkircher Gemeinderat bereits beschlossen, wurde eine Albert-Zimmermann-Straße wenige Wochen später vom gleichen Gremium revidiert. Nach zum Teil polemischen Leserbriefen, die nachweislich falsche Behauptungen enthielten, wurde die
Straßenbenennung von den beiden anderen Gemeinderatsparteien nun abgelehnt. Bemerkenswert daran sind zwei Dinge: Einmal, dass der Vorschlag zur Zimmermannstraße von der Meßkircher SPD kam, der Partei, die zu Zimmermanns Zeiten seine erklärte Gegnerin war. Zum anderen, dass die CDU, deren Wurzeln in der von Zimmermann vertretenen katholischen Zentrumspartei liegen und für deren Überzeugungen er sein Leben lang eintrat, den Vorschlag ablehnte.
In diesem Aufsatz wird die Zeit vor der Union seit 1803 geschildert; es werden dabei weniger die theologisch-kirchlichen Vorbereitungen der Union behandelt, die bereits verschiedentlich dargestellt wurden. Neu ist vielmehr, dass das zeitgleiche gesellschaftliche Leben in Karlsruhe neben die Vorbereitungen der Kirchenvereinigung in den Blick genommen wird, wobei vier Hauptpersonen im Mittelpunkt stehen. Dadurch ergeben sich Gegensätzlichkeiten bei Gleichzeitigkeit aber auch bisher kaum
beachtete Gleichbehandlungen der beiden Konfessionen schon in diesen Jahren. Neu herangezogene Quellen lassen immer wieder neue Entdeckungen machen, die im Blick auf Hebel und Ewald fast so etwas wie Entmythologisierungen darstellen.
Überhaupt stellt sich heraus, wie wenig die Kirchenvereinigung in diesen Jahren ein Thema war, selbst bei den mit der Vorbereitung Beauftragten, wohl nur mit einer Ausnahme, Sander. – Das internationale Geschehen als weiterer zeithistorischer Hintergrund bleibt unberücksichtigt.