306 Kultur und Institutionen
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Internationale Sprach-, Informations- und Kulturkompetenz bilden die Schlüsselqualifikationen der Zukunft, so Hilmar Hoffmann, Präsident der Goetheinstitute. Zweifellos haben die Bewohner eines Grenzgebietes die allerbesten Chancen, diese Fähigkeiten nicht nur theoretisch zu erwerben, sondern auch gleich praktisch anzuwenden. Der daraus zu ziehende Wettbewerbsvorteil gegenüber Bewohnern grenzferner Regionen, aber auch die Frage, wie sich eine Stadt wie Karlsruhe und generell der badische Landesteil in Zeiten der Globalisierung in einem geeinten Europa positionieren könne, haben in den letzten Jahren dazu geführt, die grenzüberschreitenden Beziehungen zum Elsaß stärker als bisher auszubauen. Denn mehr als fünfzig Jahre nach Kriegsende bedarf es neuer Begründungen für eine besondere Rolle der deutsch-französischen Zusammenarbeit, die, insbesondere für die „jüngere" Generation (ab 50 abwärts) scheinbar so selbstverständlich, so normal, aber deswegen eben auch nicht besonders spannend zu sein scheint.
Städte vom Zuschnitt Lörrachs sind im Grunde urbane Zwitter: Sie sind längst keine Kleinstadt mehr und noch lange keine Großstadt. In dieser Zwischenlage ist es fast unmöglich, eine unverwechselbare kommunale Identität zu entwickeln, es sei denn, etwas Einzigartiges verbinde sich mit dem Stadtnamen, so wie einem zum Beispiel bei Colmar die Altstadt einfällt und das Unterlinden-Museum mit dem weltberühmten Grünewald-Altar. Lörrach hat nichts dergleichen, denn Johann Peter Hebel kann die Stadt nur eingeschränkt für sich beanspruchen. Erschwerend kommt die Nachbarschaft Basels hinzu, das mit seiner Universität und Musik-Akademie, seinem Dreispartentheater und Sinfonieorchester, seinen inzwischen fünf großen Museen, der Paul Sacher Stiftung und seinen diversen Instrumentalensembles und Chören einen starken kulturellen Sog auf die Nachbarschaft ausübt. Noch vor 20 Jahren war es die Regel, dass Lörrachs musik- oder theaterliebende Bürger und seine Kunstfreunde ihre kulturellen Bedürfnisse fast ausschließlich in Basel befriedigten.