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Im Juni 1945 machte sich der berühmte Freiburger Nationalökonom, Professor
Walter Eucken
,Gedanken über die Zukunft der Albert-Ludwigs-Universität.
Die Situation zwang ihn dazu. Am 27. November 1944 hatte die Stadt einen
flächendeckenden Luftangriff erleben und erleiden müssen, der die im Zentrum
gelegene Universität stark getroffen hatte: die Gesamtgebäudesubstanz war
zu 80% vernichtet, das Institutsviertel und die meisten Kliniken existierten so
gut wie nicht mehr, die Universitätskirche war ausgebrannt und viele geisteswissenschaftliche
Seminare und Institute stark beschädigt. Trotz Zweifeln am
weiteren Sinn des Universitätsstandortes Freiburg wurde der Lehrbetrieb aufrechterhalten,
teilweise in Freiburg, teilweise an anderen Orten, wie in Beuron
im abgelegenen Donautal, wo Angehörige der Philosophischen Fakultät bis
Ende Juni 1945 Lehrveranstaltungen abhielten.
Der am 30. August 1838 in Böblingen geborene Schreiner Karl Friedrich Bock gründete im Jahr 1863 in Steinheim an der Murr eine Schreinerei in Verbindung mit einer
Holzdreherei. Zunächst wurde nur in kleinem lokalem Ausmaß produziert, was sich
mit dem Firmenbeitritt seines Sohnes Friedrich Bock, der am 23. Mai 1863 in Steinheim an der Murr geboren wurde, im Jahr 1884 grundlegend ändern sollte. Von da
an trug das Geschäft den Namen »Karl Bock & Sohn, Sesselfabrik«. Ab diesem Zeitpunkt nahm durch den fachtüchtigen Schreiner Friedrich Bock der Arbeitsumfang
besonders in der Schreinerei erheblich zu. Die Holzdreherei trat dabei in den Hintergrund. Schon zu damaliger Zeit sollen nur handwerklich einwandfreie Modelle
produziert worden sein, welche einen guten Ruf genossen haben.
Um sich gegen die große Konkurrenz in dieser Branche im Raum Steinheim-Marbach behaupten zu können, kam am 1. Januar 1891 für ein Jahr der Fabrikant
Schachenmeyer hinzu; das Unternehmen firmierte nun als »Bock & Schachenmeyer,
Sesselfabrik«. Kurz nach dem Austritt des Anteilseigners Schachenmeyer trat an dessen
Stelle der Gerber Friedrich Fischer in die Firma ein, so dass ab 1. Februar 1892 der
neue Firmenname »Bock & Fischer, Sesselfabrik« lautete. Die weitere günstige Geschäftsentwicklung trug dazu bei, dass die in Steinheim zur Verfügung stehenden
Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten.
Die Baar als Verkehrsraum
(1999)
Der Blick auf jede Übersichtskarte Südwestdeutschlands weist eine relative
Lagegunst der Baar nach (Abb. 1): Von Stuttgart ist aufgrund der Einmuldung
zwischen Schwarzwald und Alb über die Autobahn ein direkter Zugang zum
Hochrheingebiet und nach Zürich möglich; in West-Ost-Richtung rücken
Schwarzwald und Alb eng zusammen, so dass ein Übergang aus dem Stromsystem
des Rheins zu dem der Donau naheliegt. Damit könnte der Raum, der hier
in der von W.D. Siek (Beitrag in diesem Band) vorgenommenen Abgrenzung
betrachtet werden soll, eine ähnliche Transitrolle spielen wie das südliche
Oberrheingebiet mit Ferntransporten zwischen dem mitteleuropäischen EU-Raum
und Südeuropa. Die Entwicklung von Transport- und Logistikzentren mit
größerer Reichweite im europäischen Rahmen liegt nahe, setzt aber auch zunehmende
West-Ost-Verbindungen voraus.
Mehr Licht für Ludwigsburg
(2015)
Sie werden fragen, war Louis Bührer nicht der erste Kassier der Oberamtssparkasse
Ludwigsburg, nach dem auch der Louis-Bührer-Saal der Kreissparkasse benannt ist?
Was hat er mit der Gasversorgung von Ludwigsburg zu tun? Die Antwort ist einfach,
aber nur wenig bekannt. Es stimmt, Louis Bührer war der erste Kassier der 1852
gegründeten Oberamtssparkasse. Aber er war noch mehr, nämlich ein engagierter
Bürger, der seine Position als Stadtrat konsequent ausnutzte und sich dann überall
aktiv einbrachte, wenn es galt, anstehende Probleme zu lösen oder Verbesserungen
für die Bürger der Stadt in die Tat umzusetzen. Sei es, dass er sich für die Ärmsten
in verschiedenen Wohltätigkeitsvereinen engagierte, dass er die Kassierstelle der neuen
Sparkasse übernahm oder dass er sich für die Errichtung eines städtischen Wasserwerks, vor allem aber eines städtischen Gaswerks einsetzte.
Louis Bührer griff einen in der Mitte des 19. Jahrhunderts weit verbreiteten Wunsch
der Bevölkerung nach einer besseren und komfortableren Beleuchtung von Wohnungen, Häusern und Straßen auf. Als praktikable Beleuchtungsmittel standen den
Menschen in dieser Zeit neben rußenden Talgkerzen nur Öllampen zur Verfügung, in
denen mit Hilfe eines Dochtes tierische und pflanzliche Öle, vor allem aber Mineralöle
wie Petroleum verbrannt wurden. Insbesondere die billigen Talgkerzen lieferten kein
gleichmäßiges Licht, weil der Docht nicht richtig verbrannte. Er musste mit einer
speziellen Lichtputzschere immer wieder nachgeschnitten werden, was äußerst lästig war
und Goethe zu einem Stoßseufzer in Form eines Zweizeilers veranlasste: »Wüsste nicht,
was sie Besseres erfinden könnten, als wenn die Lichter ohne Putzen brennten«.
Der nachfolgende Aufsatz über die Hof- und Familiengeschichte des Klosterhofs in Gundelfingen fasst die wichtigsten Ergebnisse der historischen Recherche zur Hofchronik dieses traditionellen landwirtschaftlichen Familienbetriebes im Breisgau zusammen. Im Sommer 1997 wurde hier eine historische Ausstellung zur Hofgeschichte gezeigt, die auf großes Interesse und eine überaus positive Resonanz in der Öffentlichkeit stieß. Das Ausstellungskonzept basierte neben der historischen Herleitung der Hof- und Familiengeschichte auch auf der geschichtlichen Gegenüberstellung der landwirtschaftlichen Arbeit von früher zu heute sowie auf der Entwicklung vom abgabenpflichtigen Selbstversorgungsbetrieb zum für den freien Verkauf produzierenden landwirtschaftlichen Betrieb. Dabei wurde auch die aktuelle marktwirtschaftliche Situation des Hofes, der seit Beginn der 90er Jahre nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus wirtschaftet und sein Hauptgewicht auf den Gemüse- und Getreideanbau verlagert hat, thematisiert. Das Konzept mit dem Ziel, historische Fakten in Form von Texten, Fotos, Urkunden und Originalgegenständen der Öffentlichkeit möglichst anschaulich und publikumswirksam zugänglich zu machen, bewährte sich als überaus erfolgreich. Und es trug dazu bei, regionale Vergangenheit ein Stück weit lebendig zu erhalten.
Als Adelbert von Ellerbach, der Stammvater der Herren von Hornberg, gegen Ende des 11. Jahrhunderts ins Land kam, baute er auf seinem geliehenen Grund (beim Herrschaftswechsel im Jahre 1444 noch als Lehen des Reiches bezeichnet') noch eine Burg (heute Althornburg) als Mittelpunkt seiner Herrschaft und ihr zu Füßen einen sogenannten Bauhof. Für den Ausbau seiner Herrschaft war er auf die Neugewinnung siedlungsfähigen Bodens angewiesen, was nur durch eine systematische Rodung möglich war. Es ist wahrscheinlich, daß die Herren von Hornberg - wie andernorts auch - den Landesausbau (Herrschaft) dadurch vorantrieben, indem sie bäuerliche Kolonisten zur Rodung und Siedlung ansetzten. Als wirksames Lockmittel diente den Landesherren das Zugeständnis ihrer Freiheit. Adelbert von Hornberg lenkte und leitete die Rodung, denn er wurde
bereits im Jahre 1111 urkundlich als Freiherr bezeichnet, das heißt, er war ,,Herr über gerodetes Land".
Im Jahre 1888 gelangte ein Pergamentrodel aus dem Straßburger Bezirksarchiv (Archives Departementales du Bas-Rhin) nach Karlsruhe ins dortige Generallandesarchiv. In ihm sind rechtsrheinische Güter und Einkünfte des Klosters St. Stephan zu Straßburg verzeichnet. Einschnitte am Ende des 84 cm langen und 17 cm breiten Pergamentstreifens lassen erkennen, daß
ursprünglich eine Fortsetzung angeheftet war.
Das Elternhaus meines Vaters stand am Grünen Berg, dem westlichen Ausläufer des
Sommerberges. Direkt über dem Wohnhaus steht heute noch Eichenwald. In früheren Zeiten wurden diese Eichenwälder zur Gewinnung von
Brennholz und Eichenrinde genutzt. Das hat auch meine Großmutter mir
oft erzählt. Deshalb habe ich über die Arbeit der Bauern nachgeforscht, um
was Näheres zu erfahren. Anfangs des letzten Jahrhunderts und vereinzelt bis etwa 1965 wurden
im mittleren Schwarzwald und in unserer Heimat im Entersbachertal, im
Nordrachtal, im Schottenhöfertal und im ganzen Harmersbachtal großflächig Eichen angebaut. An steilen, felsigen Hängen, wo der Untergrund
fehlte und der Hochwald weniger gut gedeiht, ließ man Eichen und Kastanien wild aufwachsen, bis die Rütti etwa 20-30 Jahre alt war. Diese
Niederwälder wurden hauptsächlich für den Gewinn von Brennholz und
Eichengerbrinde genutzt. Die Bauern teilten ihre Eichenschälwälder so ein,
dass sie die Flächen stückweise in etwa 20-25 Jahren abholzen konnten.
So konnten sie regelmäßig jedes Jahr ein Stück ihres Eichborsches schälen
und abholzen. Ein Zentner Eichengerbrinde brachte damals 13-15 DM ein,
das war ein schöner Tagelohn für einen Arbeiter. Heute bekommt der Bauer auch nur ca. 15 DM ausgezahlt, doch das entspricht heute nur noch einem Stundenlohn. Die Eichenrinde lässt sich heute nicht mehr preisgünstig
verkaufen, weil es für die Herstellung von Leder chemische Mittel gibt.
Als Erstes wird der Stamm mit der Spitze des Hackmessers, dem so genannten „Sasen" aufgerissen
,,Die heutige deutsche Reichsregierung könnte sich an dem Senat von Harmersbach, dessen Oberhaupt ein Metzger und dessen Mitglieder Bauern waren, ein Muster nehmen." So lautete der Kommentar zu einer von Reichsvogt und Altern Rat erlassenen„ zeitgemäßen Bekanntmachung, die der Pfarrer auch von der Kanzel verlesen soll". Man ahnt schon, aus wessen Feder der Kommentar stammt: Heinrich Hansjakob schrieb ihn in seiner 1891 erschienenen Erzählung „Der letzte Reichsvogt". Er schildert darin die Geschichte des Hansjörg Bruder, der, von Beruf Metzger, 1771 Wirt der „Stube" in Oberharmersbach wurde. Hansjakob nennt sie „das politische Zentrum", ,,das Kasino der Reichsbauernschaft vom Harmersbachtal". Hier konnte der Mann hinterm Schanktisch offensichtlich erfolgreich mitmischen, sodass er 1776 vom Zwölferrat als Kandidat für das Amt des Reichsvogtes aufgestellt wurde, allerdings unter der Bedingung, dass er im Falle seiner Wahl abe der stuben sein sollte. Ein Teil der Gemeinde hatte sich für einen Gegenkandidaten stark gemacht. Die Entscheidung musste der Abt von Gengenbach treffen. Er sprach sich für den Hansjörg Bruder aus. Der neu ernannte Reichsvogt erwirkte beim Rat sogar einen weiteren Fünfjahresvertrag als Stubenwirt. Unter seinem Dach tagte, wie gewohnt, das Vogtsgericht, während der Abt an seinem üblichen Gerichtstag den offenen Platz vor der Kirche bevorzugte.
Wird ein Gasthof 550 Jahre alt, sollte ein so außergewöhnliches Ereignis auch gebührend gefeiert
werden. Dies beabsichtigte die Familie Keller im Jahr 2004, wollte aber zur Sicherheit
die erste Nennung ihres Gasthauses „Schwarzer Adler" überprüft haben.* Seit 1454
bestehe es schon, schrieb Archivpfleger Dr. Fauler in den 1970er-Jahren, ohne allerdings eine
Quelle anzugeben. Umfangreiche Recherchen waren notwendig, um diese Angabe zu überprüfen.
Auf der Suche nach der berühmten "Stecknadel im Heuhaufen" musste das Umfeld des
Dorfes Oberbergen, seiner Herrschaft und einer Besitzer bis weit ins Mittelalter untersucht werden. Außerdem sollte hierbei auch versucht werden, den Ursprung der jetzigen Familie
Keller so weit wie möglich zurückzuverfolgen. Die Geschichte diese Gasthauses ist daher
auch gleichzeitig ein Stück Familiengeschichte, die hier bis zum ersten Besitzer des "Schwarzen Adlers", Franz Anton Keller dargestellt wird. Die Fortsetzung bis in die jüngste
Zeit wird in einer eigenen Publikation erfolgen.
Im Rahmen der Ikonographie des Handwerks dienen als dessen Zeichen in der Regel charakteristische Werkzeuge der verschiedenen Berufe, gelegentlich auch Erzeugnisse. Zu den eher seltenen Handwerkern zählen die Glaser. Meist gab es in kleineren Städten nur eine Familie, die das Glaserhandwerk betrieb, und demnach auch nur eine Glaserwerkstatt. Nur große Städte boten mehreren Glaserfamilien mit ihren Werkstätten ausreichende Arbeit und Existenz. Sie
waren in Glaserzünften zusammengeschlossen. In Freiburg im Breisgau bildeten sie eine eigene Meisterschaft unter dem Dach der Malerzunft. Das Freiburger Stadtarchiv verwahrt
noch heute das Siegel die er Bruderschaft der Glasermeister. Die Umschrift des Freiburger Glasersiegels beginnt oben rechts und lautet im Uhrzeigersinn gelesen (Abb. 1): SIGILL DER GLASER HANT(WERKER) IN FRIB(VRG) IM BRISGAV
Hanf, die edle Pflanze, in landwirtschaftlichen und ökonomischen Werken,
Enzyklopädien und Lexika vom späten 16. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts
,,Dessen Consumierung und Nutzen erstrecket sich beynahe auf alle Nothwendigkeit der Handlung
und des nöthi gen Unterhalts. Es ist kein Staat, kein Stand, worinne man dessen entrathen
könnte ... Der Ackersmann ist der erste, dem es nützet und der sich damit bekleidet, und es ist
dieses öfters der einzige Nutzen, den er von seiner Arbeit erhält . .. Bey diesem Producte herrschet
eine Art von einem sonderlichen Umtriebe, den man bey keinem andern Erdgewächse
antrifft." So charakterisierte Monsieur Marcandier, ,,conseiller en l'election de Bourges et
negociant [(Groß-)Händler], [membre] de la Societe d'agriculture de Bourges, et de la Societe
reconomique de Beme[Bem]", in seinem 1758 in Paris gedruckten „Traite du chanvre" (Abhandlung
vom Hanf) den Gegenstand seiner Darstellung.2
Im ersten Teil dieses Beitrags wurde nach einer Tour d'Horizon zur Fachliteratur über Hanf
vom 16. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, zunächst Kenzingen als frühneuzeitliche Ackerbürgerstadt mit reichlichem Hanfanbau vorgestellt. Dem folgten ein Blick auf die verschiedenen, aus Hanf gewonnenen Produkte und deren vielfältigen Verwendungsbereiche sowie, nach
Behandlung des Hanfbaus, eine Darstellung des ersten Arbeitsschrittes zur Gewinnung der
Hanffaser: die Wässerung oder Röste (Rötze) de Hanfs, die für die Ablösung de die Fasern
enthaltenden Rindenbasts vom holzigen Stängelkern der Pflanze unerlässlich ist. Dabei wurde
die 1492 erstmals verabschiedete Wasser Ordnung im Breyßgaw vorgeteilt, die bezeichnenderweise erst in ihrer 1547 erneuerten und 1576 gedruckten Fassung einen Passus über das
Hanfrötzen und die damit verbundenen Gewässerbelastungen enthält. Daraus und aus den Veränderungen in den die Hanfrötzen betreffenden Passagen der Dorfordnungen von Ober- und
Unterachern ergab sich der Schluss, dass es in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts eine markante Zunahme des Hanfbaus im Breisgau und in anderen Gegenden am Oberrhein gegeben
haben muss. Am Beginn des zweiten Teil soll zunächst die Frage nach möglichen Ursachen
und Gründen für diese Zunahme beantwortet werden, bevor Aspekte de Handels mit Hanf am
Oberrhein in der frühen Neuzeit, dann die weiteren vielfältigen Arbeitsgänge zur Gewinnung
der Hanffaser und schließlich der Arbeitskampf der Kenzinger Hanfhechler zur Darstellung gelangen.
Seit Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 vermehrte sich im Deutschen Reich die umlaufende Geldmenge und führte zu einer kontinuierlichen Geldwertverschlechterung und sinkender Kaufkraft. Mit der militärischen Niederlage 1918 blähte sich die Geldmenge weiter auf. Nach Bekanntgabe der im Londoner Ultimatum von 1921 festgesetzten Höhe der alliierten Reparationsforderungen beschleunigte sich die Inflation nochmals. Als sie im November 1923 ihren Höhepunkt erreichte, waren die Ersparnisse zahlloser Familien vernichtet. Bis 1922 blieb der 1000-Mark-Schein der höchste Wert in der Nominalkette. Die Geldschein-Nominale erhöhten sich nun in schneller Folge, bis die Reichsbank im November als
den höchsten Wert einen Geldschein über 100 Billionen Mark (100.000.000.000.000 M, eine Eins mit 14 Nullen) drucken ließ. Zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs wurden riesige Mengen an Scheinen benötigt. Bis zu 133 Fremdfirmen mit 1.783 Druckmaschinen arbeiteten im Herbst 1923 für die Reichsdruckerei Tag und Nacht. Das dafür erforderliche Banknotenpapier wurde von 30 Papierfabriken produziert. Für den Druck stellten 29 galvanoplastische Werkstätten rund 400.000 Druckplatten her.
Ich kam zu diesem Thema, weil ich von einem Bauernhof komme und uns das Aufarbeiten von Sturmflächen monatelang beschäftigt hat. Außerdem habe ich so viel an diesem Tag erlebt, als der Sturm Lothar über ganz Baden-Württemberg gefegt ist, dass ich es wohl nie mehr vergessen werde. Ich finde es sehr interessant, wie so ein Sturm entsteht. Und die großen
Forstgeräte, die aus Schweden, Belgien und Österreich ankamen, um die Sturmflächen aufzuarbeiten, faszinierten mich.
Für die Bauern, deren Wald zerstört wurde, war das natürlich nicht so erfreulich. Sie haben zum Teil ihre „Sparkasse", die sie jahrzehntelang gehegt und gepflegt hatten, auf einmal verloren. Der Preis des Holzes ist rapide gefallen und es war plötzlich nichts oder nur noch die Hälfte wert. Meine Familie und ich halfen bei meinem Onkel Hubert in Nordrach, die Sturmflächen aufzuarbeiten. Mir hat das Arbeiten im Wald viel Spaß gemacht. Wir haben auch oft Wanderungen und Fahrradtouren zu anderen Sturmflächen unternommen. Dabei sahen wir viele interessante Forstgeräte, wie z. B. Vollernter, Rückezug, Seilkran und Bagger. Da der Fotoapparat unser ständiger Begleiter war und in der Badischen Bauernzeitung immer wieder Artikel zum Thema zu lesen waren, hatte ich bald genug Material zusammen, um diesen Bildsteinaufsatz schreiben zu können.
Die folgende Geschichte spielte sich in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Raum Freistett ab. Es ging dabei um Holz, Geld und Recht und liefert den Stoff zu einem spannenden Historiendrama. Im Mittelpunkt steht der neureiche, skrupellose, aber geniale Kaufmann Georg Daniel Kückh mit seiner wohlhabenden Gattin Anna Barbara, geb. Saltzmann. Ausgestattet mit der satten Mitgift Anna Barbaras kauft der reiche Kückh um 1730 halb Freistett auf. Das genügt ihm nicht. Er kauft einem Baron einen Wald ab und lockt drei adelige Herren mit einem tollkühnen Plan. Er will aus Holz bares Geld zu machen, die Wälder der Region abholzen und das Holz über einen Kanal in die von ihm neu gegründete Stadt Neufreistett schaffen. Die drei adeligen Landesherrn sind der französische Bischof Kardinal von Rohan, der badische Markgraf Ludwig Georg von Baden und der Erbprinz Ludwig von Hessen-Darmstadt. Ungefragte Opfer sind die Dorfbewohner der Umgebung. Die einfachen Bauern, Handwerker und Tagelöhner reagieren auf die Pläne verständlicherweise erbost, werden grob und greifen zur Gewalt. Schließlich springt die gütige Kaiserin Maria Theresia dem getäuschten Volke bei und lässt den Kanal wieder zuschütten. Die Geschichte endet mit einem unerwarteten Happy End. Nicht genug! Der verhasste Bösewicht Kückh springt verzweifelt in die Fluten des Rhein. Welch ein tragikomisches Ende! Und ein dichtender Freistetter hält das Ganze für die nachfolgenden Generationen lyrisch fest. Was lernen wir daraus? Es gibt sie also doch, die Gerechtigkeit, die das gute Volk vor bösen Schurken in Schutz nimmt. Soweit im Zeitraffer die Überlieferung der Vorgänge um den Kaufmann Kückh und seinen Kanal.
Es war ein weiter Weg zwischen dem Wiederaufbau der Forstverwaltung als Sonderbehörde nach dem Krieg in den alten, bewährten Strukturen und ihrer Zerschlagung und Eingliederung in die Landratsämter als kleiner Teil einer allumfassenden Kreisverwaltung im Jahr 2005. Der entscheidende Hintergrund für diese Entwicklung war wohl die seit Jahrzehnten sich immer mehr verschärfende finanzielle Lage der Forstbetriebe, deren jährliche Defizite letztendlich von einer explodierenden
Staatsverschuldung nicht mehr getragen wurden. Grund für die schlechten Betriebsergebnisse der Forstbetriebe waren gefallene Holzpreise, gestiegene Betriebskosten und überdimensionierte Verwaltungskosten. Daneben existiert eine personell, im Vergleich zu Verwaltung und Betrieb, außergewöhnlich große und damit teuere Forschungseinrichtung, die FVA, die weder für die Verwaltung, noch für den Betrieb entscheidende Anstöße vermitteln konnte, um die finanzielle Lage zu verbessern.
Weit über 700 Seiten der bisher erschienenen Bände der „Ortenau" sind dem Thema Wald gewidmet. Ausgangspunkt eines Beitrags ist häufig die Geschichte eines Waldes, die sich widerspiegelt in dem Umgang mit seiner Nutzung, dann mit den aufkommenden holzgewerblichen Tätigkeiten unterschiedlicher Art. Sichtbar werden auch sozialgeschichtliche Entwicklungen, häufig erkennbar an den Beziehungen der Herrschenden gegenüber ihren Untertanen. Ein großer Teil der Beiträge nimmt die Darstellung der ehemaligen Genossenschaftswälder ein. Die gesamte Ortenau wird als das Gebiet mit der größten Verbreitung dieser speziellen Eigentumsform angesehen. Die Entstehung des jeweiligen frühen Eigentums an einer Waldung kann nicht generell geklärt werden. Die Vielfalt hoheitlicher Rechte im Mittelalter führte zu Jahrzehnte andauernden Zwistigkeiten - ,,Spänne und Irrungen" -, die in Fehden auf lokaler Ebene oder in Prozessen bis vor höchsten Gerichten ausgetragen wurden. Leidtragende der Streitigkeiten waren letztlich die Untertanen, etwa die Waldbauern, wenn ihnen zustehende Rechte oder gar Lebensnotwendiges verwehrt wurden. Für Waldgenossenschaft wird auch synonym der Begriff Markgenossenschaft verwendet, was in der Regel einem Kirchspiel entspricht. Die immer wiederkehrenden Streitigkeiten der Markgenossen gaben schließlich Ende des 18. Jahrhunderts Anlass zur Aufteilung der meisten Genossenschaftswälder und Neufestlegung des Eigentums am Wald. Bis dahin war die Nutzung des Waldes, also vorwiegend für das Gewinnen von Bau- und Brennholz und als Viehweide, in Waldordnungen, auch Waldbriefen, festgelegt.
Sie mussten über die Jahrhunderte hinweg immer wieder „erneuert" werden.
Waren für die Weills
(2008)
Zu Beginn der 1990er Jahre entdeckte Hans Höfer auf dem Dachboden seines Hauses in Kippenheim verschiedenste Schriftstücke aus den Jahren 1819 bis 1891. Wie nach eingehender Betrachtung des Materials ermittelt werden konnte, bieten sie einen exemplarischen und äußerst seltenen Einblick in das Leben und Handeln einer jüdischen Geschäftsfamilie während dieser Zeit: der Familie Weil[l], direkten Vorfahren des Komponisten Kurt Weill, denen das Haus bis 1900 gehörte.
Der „Höfer-Fund" untergliedert sich in zwei Teile. Der größere steht im Zusammenhang mit einer Eisenwarenhandlung, die zur Jahrhundertmitte von Kurts Großonkel Heinrich, auch Löb oder Naphtali genannt, gemeinsam mit dessen Mutter Eva aufgebaut wurde. Sukzessiv traten zwei weitere Brüder dem Geschäft als Teilhaber bei: Nathan, Kurts Großvater, und Jakob. Insgesamt besteht dieser Teil überwiegend aus geschäftlicher Korrespondenz, Kalendern, Bestellungen, Rechnungen, Preislisten, Mahnungen oder Lieferbescheinigungen. Zwischen den einzelnen Schriftstücken finden sich immer wieder großformatige Beiblätter, auf denen Stichworte wie „Preiscouranta vom Jahr 1858", ,,Facturas vom Jahr 1858", ,,Quittungen
vom Jahr 1859" oder „Briefe vom Jahr 1860" notiert wurden. Bei einem großen Teil des „Höfer-Fundes" handelt es sich demnach um die Buchhaltung der Eisenwarenhandlung. Dafür sprechen auch Vermerke wie „Factb. Fol. [Zahl]" oder „cto et [Zahl]", mit denen die einzelnen Rechnungen von Heinrichs Hand versehen wurden. Folglich waren die Inhaber über die
von Ulrich Baumann beklagte herkömmliche „Sackbuchhaltung" der jüdischen Händler, die er als „Dilemma der Forschung" bezeichnet, schon weit hinaus. Ferner verweist die Buchhaltung auf Deutsch auf die Umsetzung einer entsprechenden Forderung im 9. Konstitutionsedikt vom 13. Januar 1809, das zahlreiche Bestimmungen zur rechtlichen und sozialen Emanzipation der badischen Juden enthielt.
Unweit des Stammsitzes der geroldseckischen Herrschaft wurde 1615 am Grassert eine Glashütte in Betrieb genommen. Möglicherweise ersetzte diese eine schon um 1500 bei der Hohengeroldseck betriebene Hütte. Vorüberlegungen zu ihrem Bau wurden bereits 1614 vorgenommen. Auf den 9. November 1614 datiert ein Bericht an Herrn Jacob von Geroldseck
über das Gehölz und den Wald in der Herrschaft Geroldseck. Es sei zunächst zu entscheiden, ob der ganze Wald und alles Gehölz abgeholzt und der Berg zum Zehnten gut gemacht werde, oder ob dies nur vom (selbst) gefallenen Holz erfolgen solle. Dabei spiele auch die Abschätzung eine Rolle, was man von der Glashütte als jährliche Nutzung haben werde und
wie lange man diese betreiben könne. Wenn man das Wasser der Schutter zum künftigen Bleien aufhalten möchte, so sei bei der Durchführung darauf zu achten, dass dieses für den guten Fisch- und Krebsbestand in den Bächen nicht schädlich sei. Dieser Punkt bedürfe einer künftigen Aufsicht und Kontrolle. Die eigentliche Entscheidung sei dahingehend zu treffen, ob der Wald insgesamt umgehauen und dem Aussterben überlassen werden solle. Weil das Wasser, ehe es in die Schutter fließt, durch das Dorf laufen muss und Schaden anrichten könne, bedürfe es einem Zeugenschein. Bei diesem Punkt sei auch zu bedenken, welche Beschwernis der Weiher für die Güter der Untertanen zur Folge habe. Wie auch immer man sich entscheide: Für das Waldgebiet müsse abgeschätzt werden, wie viele Klafter Buchenholz sich ergäben und wie diese
zugeteilt werden sollen. Weil man wegen des Waldes diesen vor etlichen Jahren mit großer Bereitschaft gleichmäßig neu aufgeforstet hat, sei dieser zunächst ordentlich abzumessen. Danach könne weiter beratschlagt werden.
Während über die Fischerzünfte in Altenheim, Auenheim und Straßburg mehrfach publiziert worden ist, wissen wir über die frühere Fischerei im Kehler Gebiet bisher nur wenig. Dass aber auch in Kehl (sowie Sundheim und dem einstigen Iringheim/ Hundsfelden) Fischfang berufsmäßig betrieben worden ist, kann man sich unschwer vorstellen. Denn Fisch war in der
Vergangenheit überall am Rhein ein gleichermaßen wichtiges und unverzichtbares Nahrungsmittel. Eine Fischerzunft scheint im engeren Kehler Gebiet (Dorf und Stadt Kehl) zwar nie bestanden zu haben, doch müssen es schon eine größere Zahl von Fischern gewesen sein, dass die Straßburger Fischerzunft - sie hatte weit über 100 Zunftmitglieder - sich mit ihnen
wiederholt auseinandersetzte. Solche Auseinandersetzungen mit Straßburger Beteiligung über die gegenseitigen Fischereirechte, bei denen es auch zu handfestem Streit, Gefangennahmen bis hin zu vereinzelten Schießereien kam, dokumentieren die Fischereiakten rheinauf und rheinab.
WeberHaus
(2011)
2010 konnte WeberHaus auf eine SO-jährige Firmengeschichte
zurückblicken. In dieser Zeit fanden über 30000 Familien ein
neues Zuhause. Angefangen hat alles 1960 mit 800 DM Startkapital und vielen Ideen.
Jacob Gerold, Zimmermeister in Linx, suchte altershalber
einen Nachfolger für sein Zimmerergeschäft. Er fand ihn in Hans
Weber, der bereits mit 22 Jahren den Meisterbrief in der Tasche
hatte und trotz des jungen Alters über vielseitige Erfahrungen im
Zimmererhandwerk verfügte. Doch Hans Weber lehnte zuerst ab,
ihm fehle das nötige Geld für die Übernahme der Firma. Jacob
Gerold ging es jedoch weniger um größtmöglichen Gewinn, sondern vor allem darum, sein Lebenswerk zu
erhalten, und so machte er einen Vorschlag, dem Hans Weber nicht widerstehen konnte: Jetzt den Betrieb übernehmen
und erst im Laufe der Zeit und den Möglichkeiten entsprechend zahlen. Und so
wurde es gemacht. Zum 1. Januar 1960
übernahm Hans Weber die Zimmerei Gerold mit all ihren Maschinen, Werkzeugen, Kundenstamm, Aufträgen und einem
Gesellen. In einer Übergangsphase verblieb Jacob Gerold als Seniorchef weiterhin im Betrieb.
Ettenheimer Gärten, Teil 7-9
(2015)
Die UHU-Werke waren und sind ein wichtiger Faktor des konjunkturellen Lebens der Stadt Bühl und ihrer Umgebung. Wie fast
alle traditionsreichen Unternehmen erlebten die UHU-Werke
gute und schlechte Phasen im Laufe ihrer Geschichte. Diese im
Hinblick auf die UHU-Werke in der Gesamtheit darzustellen,
würde den Rahmen eines einzelnen Beitrags im diesjährigen Heft
der „Ortenau" sprengen. Aus diesem Grund wird der zeitliche
Rahmen der Darstellung auf den Zeitraum zwischen den 1950er
und 1970er Jahren beschränkt. In thematischer Hinsicht werden
neben wirtschaftsgeschichtlichen Fakten auch Aspekte der Werbung und des familiären Charakters in die Schilderung mit einbezogen. Bei der Fischer Arzneimittel OHG ist von Interesse, ob
die Mediziner mit den dort hergestellten Präparaten zufrieden
waren oder nicht.
Im Jahr 2005 haben Jugendliche und Eltern des Jungen Chors
Fautenbach und des Kinder- und Jugendchors Unterwegs die
Acherner Heckelfabrik „wiederentdeckt". Zwischen einem Autohaus, einem Einkaufszentrum und der Bundesstraße führte das
Fabrikgebäude mit der markanten Backsteinästhetik und
eindrucksvollen Giebelfenstern ein jahrelanges Dornröschendasein.
Die vor genau 100 Jahren im ersten Industriegebiet Acherns
gebaute Fabrik mit Eisenbahnanschluss diente seither keine
20 Jahre als Fabrikationsstätte. Sieben Jahre wurden in der
Severin'schen Fabrik nach damals neuesten Techniken Flaschen
produziert und Patente verwertet, zehn Jahre wurden in der Maschinenfabrik Ernst Heckels Flurförderanlagen gebaut. Eine kleine
Fabrikepisode hatte die Hecke[ noch einmal zum Ende des Zweiten Weltkriegs, als die Firma Metz und andere ebenfalls aus Karlsruhe kommende Fabriken nach Achern ausgelagert wurden.
Am Anfang war das Harz
(2011)
„Den gebürgigen rauhen Schwarzwald hat Gott mit der Nahrung
des gewaltigen Holzgewerbes, der Viehzucht und des Hartzens
begabt", stellte 1596 der Kartograph Dr. Georg Gadner[1] fest.
Während im Murg- und Kinzigtal die vorhandenen Floßmöglichkeiten die Holznutzung des Waldes begünstigten, waren die unzugänglichen Wälder im oberen Renchtal und um den Kniebis
ursprünglich das Zentrum der Harzgewinnung im Schwarzwald.
Sebastian Münster schreibt in seiner „Cosmographia": ,,Also findestu bey dem Ursprung des Wassers Murg/nemlich hinter Kniebis/dass sich das Volck mit Hartz ablesen und klauben ernehret."[2]
Grimmelshausen lässt seinen Romanhelden Simplicissimus
auf seinem Rückweg vom Mummelsee in der Wildnis auf sechs
schwäbisch sprechende Waldbauern treffen, ,,die mit dem Harz
zu tun hatten"[3]. Sie stammten aus dem Baiersbronner Tal, wo
schon 1423 Einwohner in fürstenbergischen Waldungen Harzrechte hatten.[4] Im Jahr 1469 hatte Graf Heinrich von Fürstenberg
dem Gastmeister zu Kniebis, Gilgen Auberlin, das Recht verbrieft,
in den Wäldern von Rippoldsau zu harzen. [5] Als Herzog Friedrich
von Württemberg aus merkantistischen Nutzungserwägungen
1602 das Harzen überhaupt verbot, richteten die Baiersbronner
eine Bittschrift an ihn. Darin ersuchten sie ihren Landesherrn,
dem Harzgewerbe weiter nachgehen zu dürfen, ,,sonsten sie keine
andere Nahrung wissen noch haben".[6]
Das Thema dieses umfangreichen Berichts klingt zwar bescheiden, ist aber ein wichtiger Bestandteil der Ettenheimer Stadtgeschichte, nicht zuletzt durch die vielen Personen, die in Verbindung zu den Gärten genannt werden und von denen
einige eine wichtige Rolle in der Ettenheimer Geschichte spielten. nicht so viel überliefert, wie man es sich wünschen würde. Es handelte sich vor allem um Nutzgärten, die für die ärmeren Familien notwendig waren, die aber auch von den Bessergestellten zum Lebensunterhalt gebraucht wurden. Für einige der Beschäftigten der Landesbehörden und der Stadt war ihre Nutzung Teil ihrer Bezüge (Naturalien). Dies alles schließt aber nicht aus, dass man einige Gärten jeweils im Stil der Zeit im 17. und 18. Jahrhundert anlegte und schmückte. Ein Hauptmerkmal der Gärten jener Zeit waren mit Buchs eingefasste Hauptwege und Gartenbeete. Ein weiterer Zierstrauch, der sich formen ließ, war die Eibe. Zu einem Barockgarten auf dem Land gehörten wenigstens klare Linien und einfache Ornamente. Soweit überliefert, pflanzte man in Ettenheim wie andernorts Gemüse an. Daneben gab es Obstbäume mit Wiesengelände oder angrenzendem Ackerfeld. Über die Blumen ist nur wenig angegeben. Sie spielten bei den Lagebeschreibungen der Gärten auch keine Rolle.
Im Großherzogtum Baden wurde im 19. Jh. in der im mittleren Schwarzwald gelegenen Stadt Oppenau (Abb. 1) eine Krugfabrik zur Herstellung von Geschirrkeramik, Mineralwasserflaschen sowie technischer Keramik aus Steinzeug gegründet. Die Existenz dieser Krugfabrik im Zeitraum zwischen 1824 und 1878/80, und ihre Geschichte sind mittlerweile weitestgehend in Vergessenheit geraten. Erst durch die Einsichtnahme in Akten in den Archiven Freiburg, Oppenau und Karlsruhe sowie die Auswertung von Beschreibungen der Krugfabrik in zeitgenössischen schriftlichen Quellen konnten punktuell Einblicke in die Historie dieses Unternehmens gewonnen werden. Seinerzeit war dieses Unternehmen das einzige seiner Art im Großherzogtum Baden. Auch die Produktpalette der Krugfabrik ist weitestgehend nicht mehr bekannt. Einstmals vorhandene Warenverzeichnisse mit Darstellungen von keramischen Produkten haben sich nicht überliefert. Daher geben die Werkstattabfälle der Fabrik und die mit einer Oppenauer Marke versehenen Gefäße erste gesicherte Hinweise auf das in Oppenau hergestellte keramische Sortiment. Der künftigen Forschung wird es vorbehalten sein,
durch weitere Fakten die Geschichte der Oppenauer Steinkrugfabrik zu ergänzen und weitere Erzeugnisse der Fabrik ausfindig zu machen.
Es handelt sich hier um das heute als „Winterschule" bezeichnete Anwesen. Es ist mehr oder weniger gut bekannt, dass das
alte Haus eine reiche und interessante Vergangenheit aufweist. Das Gebäude wurde mehrfach umgebaut und diente früher
verschiedenen Familien und Zwecken. Das obere Stockwerk wurde erst im Jahr 1858 „aufgesetzt", sodass man es sich eigentlich „hinwegdenken" muss, um sich das frühere Aussehen des Gebäudes wenigstens ungefähr vorstellen zu können.
Die industrielle Fertigung begann in Schwenningen im Jahre 1855 mit einer Kontrolluhr, der
Nachtwächterkontrolluhr, die Johannes Bürk erfand und wofür er die erste Fabrik errichtete. In
einem Teil dieser Fabrik ist heute das 1994 eröffnete Uhrenindustriemuseum untergebracht. Hier
wird die Geschichte der Uhrenindustrie in der Region mit allen produktiven und sozialen Facetten
dokumentiert und lebendig gemacht, denn alle
Maschinen sind funktionstüchtig und werden von
Museumsbediensteten vorgeführt und von ehrenamtlichen Mitarbeitern restauriert und gewartet.
Sie fertigen auch einen Museumswecker, der käuflich erworben werden kann.
Der Staat des Großherzogtums Baden erlebte nach den Jahren der Repression und der militärischen Besetzung durch Preußen infolge der gescheiterten Revolution von 1848 eine politische und wirtschaftliche Phase der Liberalisierung und Öffnung auf allen gesellschaftlichen Feldern. Besonders die Jahre von 1860 bis 1866 standen im Zeichen der Politik einer neuen Ära. In
seiner Osterproklamation vom 7. April 1860 kündigte Großherzog Friedrich ein Reformprogramm an. Fünf neue Gesetze regelten das Verhältnis von Staat und Kirche. Ein neu errichtetes Handelsministerium arbeitete ein Gewerbegesetz aus, und die
badische Regierung verabschiedete 1864 eine Verwaltungsreform. Weitere Reformen brachten eine neue vorbildliche Gerichtsverfassung, die Einrichtung eines Verwaltungsgerichtshofs, ein Gleichberechtigungsgesetz für die jüdische Bevölkerung sowie die Aufhebung des Zunftzwangs. Es wurde der Weg freigemacht für einen allgemeinen, vor allem aber auch wirtschaftlichen Aufschwung. Eine große Rolle spielten dabei die neuen Gewerbevereine und ihre Vorschußkassen.
Ettenheimer Gärten, Teil 3-6
(2014)
Rauenberger Zünfte
(2003)
Im ausgehenden Mittelalter entwickelten sich Zusammenschlüsse von Handwerkern einzelner Gewerbezweige, sogenannte Zünfte. Sie gaben sich eigene Ordnungen oder erhielten solche von ihrer Obrigkeit, in denen sich Regelungen für die innere
Organisation, über die Behandlung der Lehrlinge, das Gesellenwesen, die Anforderungen einer Meisterprüfung, das Verhalten im Geschäftsleben befanden.
Die Kutmühle
(2002)
Von mehr als dreißig „Mühlen“ im unmittelbaren
Einflussbereich der mittelalterlichen Stadt Villingen ist die Kut(h)mühle der einzige Gewerbebetrieb der mit Standort und Funktion in der Gegenwart angekommen ist.
Darin liegt auch ein Teil ihrer wirtschaftsgeschichtlichen Bedeutung. „Mühlen“ ist ein Oberbegriff. Getreidemühlen, Ölmühlen, Schleifmühlen, Sägewerke, Tuchwalken und Hammerwerke mit ihren mechanischen Triebwerken fallen
darunter. Alle diese handwerklichen Produktionsstätten waren einst ent lang der Fließwässer, besonders der Brigach, aufgereiht worden für die sie ein
Wassernutzungsrecht besaßen. Diese hatte man
dann meist kanalisiert oder gelegentlich, des unterschiedlichen Wasseranfalls wegen, als Weiher
gestaut.
Die Guggenmühle
(2003)
Bevor die Erfindung der Dampfmaschine die Industrie unabhängig von Wasserkraft machte, befanden sich 'Industriegebiete' nicht wie heute an der Peripherie der Städte, sondern entlang der Wasserläufe, die die benötigte Energie lieferten. Die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzende Entwicklung zur Großindustrie führte zu einem verzweifelten, über 100 Jahre dauernden Überlebenskampf der kleinen Wassermühlen, die eine nach der anderen auf der Strecke blieben, verschwanden, oder bestenfalls als rustikale Zweitwohnung oder als Gourmettempel mit langsam drehendem Wasserrad, da kein Getriebe
mehr antreibt, die Romantik der alten Mühlen, mit ihren zahlreichen Sagen, Märchen und Liedern als Vehikel der Werbung wieder aufleben lassen sollten.
Gipsabbau in Hochhausen
(2019)
Seit Ende des 18. Jahrhunderts wird im Elzmündungsraum Gips abgebaut. Das Zentrum der
Gipsgewinnung befand sich anfänglich in Haßmersheim, wo in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
im Laufe der Jahre mehr als 30 kleine Gipsgruben am »Hühnerberg« und im Gewann
»Einöde« angelegt wurden. In den 1840er-Jahren wurden weitere Gipsbergwerke in Neckarzimmern
und Obrigheim eröffnet. Ende des 19. Jahrhunderts lag das Zentrum der lokalen
Gipsindustrie dann für etwa 15 Jahre in Hochhausen.
150 Jahre Engagement
(2004)
Wenn die Sparkasse Villingen-Schwenningen am
1. Februar 2004 auf 150 Jahre des Bestehens
zurückblickt, sind trotz immensen Wachstums,
mehrfach geänderter politischer Rahmenbedingungen, starken gesellschaftlichen Umwälzungen
und mannigfaltigen Neuerungen auf dem Gebiet
der Technik die Wurzeln klar erkennbar: Am
1. Februar 1854 nahm die Spar-, Waisen- und
Leihkasse für den Amtsbezirk Villingen den
Geschäftsbetrieb auf. Und noch heute ist die
Sparkasse VS das Institut aus der Region, in der
Region, für die Region.
Bertolt Brecht formulierte einst überspitzt, dass es
vom moralisch-ethischen Standpunkt aus keinen
Unterschied mache, ob man eine Bank eröffne oder
überfalle. Beides sei gleich verwerflich. Wie bei den
meisten Bonmots ist die Kernaussage so natürlich
nicht haltbar, aber mehr als ein Körnchen Wahrheit
findet sich doch. Denn die Sparkassen allgemein
und eben auch die in Villingen sowie die gleich alte
in Triberg sind eben aus sozialen Erwägungen
heraus gegründet worden. Im heutigen Sprachgebrauch würde man sagen, dass die damals bestehenden Bankhäuser, für Baden waren jene in Basel
und Frankfurt maßgeblich, die Marktchancen des
Retail-Geschäftes nicht erkannt hatten. Auf alle
Fälle waren sie ihrer gesellschaftlichen und sozialen
Verpflichtung, so wie man heute Unternehmen in
einen gesamtgesellschaftlichen Kontext einbindet,
nicht gerecht geworden.
Dass mitten im Villinger Rietviertel in den zwanziger und dreißiger Jahren des letzten Jahrhundert
legendäre Straßenmotorräder gebaut wurden, ist
heute nur noch wenigen bekannt. Johann Götz
unterhielt in der Färberstraße im heutigen
Gebäude des Spielsalons Tip Top eine Werkstätte,
mit der er vom Kapellenweg am Villinger
Kneippbad in die Innenstadt umgesiedelt war. Es
waren wirtschaftlich schwierige Zeiten, aber vor
allem eine Ära, in der die Mobilität die Menschen
faszinierte. Seit 1873 war die Schwarzwaldbahn in
Betrieb, Motorräder gehörten zu den weiteren
Fortbewegungsmitteln der ersten Stunde. Die
Industrialisierung drückte den Städten ihren ehernen Stempel auf. Die Villinger selbst lernten beispielsweise mit dem Aufstieg der SABA Licht- und
Schattenseiten der neuen Ära kennen. Genau von
dort kam Johann Götz, Mitte der zwanziger Jahre
machte sich der Meister im Zuge der Weltwirtschaftskrise selbstständig.
Schreibt der Fußball Geschichte? Viele Menschen,
die mit dieser Sportart nicht so viel am Hut haben,
glauben, dass das Spiel, bei dem sich 22 Verrückte
um einen Ball streiten, nur eine Nebensache sei. Ist
sie auch! Aber eine der schönsten der Welt. Dass so
eine Nebensache zu einem geschichtlichen Ereignis
ersten Ranges werden kann, hat sich vor 50 Jahren
gezeigt als Deutschland in der Schweiz Fußball-Weltmeister geworden ist. Ein Ereignis, das als
„Wunder von Bern“ in die Annalen einging. Es hat
sich auch wieder gezeigt, als es im Juni 2004 in
Portugal um den Titel eines Europameisters ging,
bei der Deutschland sang- und klanglos ausgeschieden ist und Griechenland, ein Land, dessen
Nationalmannschaft als Fußballzwerg in Europa
galt, sich die Meisterkrone aufsetzte. Und die Welt
sprach jetzt vom „Wunder von Lissabon“!
Landpartien Nordschwarzwald
(2019)
Das Weltbad Baden-Baden, Rastatt mit dem Murgtal, Ettlingen als Ausgangspunkt für das
Albtal und Karlsruhe-Durlach mit dem Turmberg: Seit dem 19. Jahrhundert zogen diese Orte
Reisende und Ausflügler an. Unter dem Thema »Landpartien Nordschwarzwald« widmen sich
vier Stadtmuseen in vier Ausstellungen der Geschichte des Tourismus in ihrer Region.
LEADER ist ein Förderprogramm zur Entwicklung des ländlichen Raumes der Europäischen
Union. Seit 2015 gibt es das Fördergebiet Kraichgau mit 17 Kommunen. LEADER setzt auf aktive
und gezielte Beteiligung der Menschen vor Ort. Gemeinsam sind Ideenreichtum, Zusammenarbeit
und die Beteiligung der Einwohnerinnen und Einwohner, der Unternehmen, Vereine,
Verbände und Initiativen gefragt, um das Leben auf dem Lande weiterhin attraktiv zu gestalten.
Ein umfangreiches Kulturerbe, handverlesener Genuss und abwechslungsreiche Wander- und
Radtouren: die Landschaft lieblich, geprägt vom Wein- und Ackerbau, von Streuobstwiesen,
vom Wald und vielen kleinen Fachwerkdörfern. Hier ist das Radfahren, erst recht mit E-Motor,
und das Wandern ein Genuss. An den vielen Besenwirtschaften kommt keiner vorbei. Authentisch
einkehren, mittendrin sein und gelebte Gastfreundschaft genießen. Das ist das Land der
1000 Hügel.
Die Besiedlung Ochinheims bzw. Hockenheims erstreckt sich von der frühen Jungsteinzeit
bis in die Gegenwart. Die Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser und Energie bildete die
Grundlage jeglicher Entwicklung. Die Entwicklung von Techniken zur Wasser- und Energiegewinnung
verliefen dabei uneinheitlich. Erst der rasch wachsende Bedarf trieb die technische
Entwicklung voran. Die Inbetriebnahme des Kokerei-Gaswerks bildete die Grundlage für die
Gründung der Stadtwerke Hockenheim.
Hockenheim war im letzten Jahrhundert für den Tabakanbau und die Tabakverarbeitung eine der bedeutendsten Städte in der Rhein-Neckar-Region. Von Boden und Klima begünstigt, fanden
sich hier beste Bedingungen für den Anbau. Es folgten die notwendigen Tabakscheunen
in den Bauernhöfen, die auch das Ortsbild prägten. Für die Bevölkerung wurde die Arbeit bei
der Herstellung von Zigarren, Zigaretten oder losem Tabak zu einer wichtigen Einkommensquelle
– sei es in Heimarbeit oder in der Zigarrenfabrik. Damit war allerdings auch eine Reihe
sozialer Probleme verbunden, die gelöst werden mussten.
Da bin ich zu Hause
(2007)
Eine Wohnung ist nicht nur ein Dach über dem
Kopf. Die eigenen vier Wände bedeuten Geborgenheit, Wärme und Schutz, die wiederum das
sichere Gefühl vermitteln, zu Hause und ganz privat zu sein. „Hier bin ich Mensch – hier darf ich
sein“. Daheim zu sein, ein Heim zu besitzen und
sich heimelig fühlen, dafür steht die Wohnungsbaugenossenschaft „Familienheim“ seit 57 Jahren.
Eine Rekonstruktion (früh-) mittelalterlicher Geschichte Villingens und der Baar ist ohne die auf uns gekommenen Urkunden aus dem St. Galler Kloster nicht denkbar. Zu reichhaltig ist die Überlieferung gerade aus der Zeit vom 8. bis 10. Jahrhundert, zu einmalig das Überlieferte, als dass wir achtlos an den Schriftstücken einer bedeutenden Benediktinerabtei vorbeigehen könnten. So stehen im Folgenden im Mittelpunkt unserer Überlegungen die St. Galler Traditions- und Königsurkunden der Karolingerzeit, die Aufschluss geben über Villingen, die Baar und die Orte auf der Baar. Vom frühen Mittelalter aus blicken wir dann hinsichtlich des St. Gallens und der Baar auf die Entwicklungen im hohen und späten Mittelalter.
Die Anfänge der Uhrenfabrik Werner gehen auf das Jahr 1826 zurück. Nach einem Brand übersiedelte der Handelsmann Johann Nepomuk Nock mit seinem Sohn Heinrich Nock von Triberg nach Villingen und ließ sich in dem Haus am Marktplatz, Ecke Riet- und Obere Straße, nieder. Beide betrieben darin eine Eisen- und Colonialwarenhandlung und gründeten nebenbei ein Uhrenversandgeschäft. Sohn Heinrich Nock war die Seele des angegliederten Uhrenbetriebes. Er selbst zog noch als Uhrenträger mit der Krätze hinaus, um Absatzmärkte für die von den Uhrmachern gefertigten und aufgekauften Erzeugnisse zu finden. Im Volksmund nannte man diese Tätigkeit auch „backe”, weil wohl das Verpacken der Uhren nach außen hin als
besonderes Merkmal dieser Tätigkeit galt.
,,Heilbronner Land"
(2009)
Vor wenigen Jahren beschlossen Landkreis Heilbronn und Stadt Heilbronn, einen
gemeinsamen Touristikverband zu gründen. Dahinter steht die Überlegung, durch
diesen Zusammenschluss zweier politischer Einheiten eine wirkungsvollere Tourismuswerbung
betreiben zu können als vorher auf der Basis landschaftsbezogener
Werbung.
Die Gründung löste vor allem im westlichen Landkreis lebhafte Diskussionen aus.
Nicht wenige artikulierten ihre Empörung in Leserbriefen in der regionalen Presse.
Der Heimatverein Kraichgau hat sich bisher in diese Debatte nicht eingemischt,
obwohl er einige kritische Anmerkungen zu machen gehabt hätte. Er hielt sich
zurück, um die Stimmung nicht weiter aufzuheizen. Der vorliegende Band des
Kraichgau-Jahrbuchs ist die geeignete Plattform, die Bedenken darzustellen.
Das Spätmittelalter brachte auch auf der Baar Schritt für Schritt die immer weiter gehende Ablösung der Naturalwirtschaft durch die Geldwirtschaft. Eine nicht unwichtige Rolle spielten dabei Juden - durchaus nicht begeistert, sondern von christlicher Seite in dieses Tätigkeitsfeld gedrängt, andererseits jedoch mit unübersehbarer beruflicher Kompetenz. In Erscheinung tritt dabei schon 1324 der Jude Jacklin von der Rottweiler Gemeinde, der immerhin Kaiser Ludwig den Bayern zu seinen ,,Kunden" zählen konnte. In der Mitte des 15 . Jahrhunderts ist in ähnlichem Zusammenhang Leo oder Löw der Jude von Villingen zu nennen.
Der nationalsozialistische Vierjahresplan von 1936 verpflichtete die Saarhütten,
ihren Eisenerzabbau auf der Baar schrittweise auf 3,6 Mio. Tonnen Roherz' pro Jahr
zu steigern. Für 1938 waren 1,2 Mio. t vorgesehen, tatsächlich gefördert wurden
jedoch nur 440.000 t. Die Doggererz-Bergbau GmbH (DBG), 1936 von den fünf
Saarwerken als Erzabbaubetrieb in Blumberg gegründet, führte dies auf Personalengpässe zurück, die vom Bau des Westwalls und der staatlichen Hermann-Göring-Werke ausgelöst worden waren. Die Situation entspannte sich erst, als man im
Herbst 1938 vom Arbeitsamt die Erlaubnis erhielt, 500 italienische Arbeiter anzuwerben. Von etwa 900 im Sommer 1938 stieg die Zahl der Beschäftigten in Blumberg auf über 1.500 im Februar 1939 an.