355 Militär
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
- Wissenschaftlicher Artikel (47) (entfernen)
Sprache
- Deutsch (46)
- Französisch (1)
Gehört zur Bibliographie
- nein (47) (entfernen)
Schlagworte
- Geschichte (7)
- Weltkrieg 〈1914-1918〉 (7)
- Ludwigsburg (6)
- Kriegerdenkmal (5)
- Kaserne (4)
- Militär (4)
- Schwarzwald (4)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (4)
- Baudenkmal (3)
- Lazarett (3)
- Militärische Anlage (3)
- Stadtbefestigung (3)
- Stadtmauer (3)
- Stadttor (3)
- Wehranlage (3)
- Archäologie (2)
- Belagerung (2)
- Bretten (2)
- Bunker (2)
- Deutsch-Französischer Krieg 〈1870-1871〉 (2)
- Donaueschingen (2)
- Elsass (2)
- Feldpost (2)
- Konstanz (2)
- Lahr/Schwarzwald (2)
- Landshuter Erbfolgekrieg (2)
- Oberrheinisches Tiefland (2)
- Schanze (2)
- Soldat (2)
- Villingen im Schwarzwald (2)
- Weltkrieg 〈1939-1945〉 (2)
- Westwall (2)
- Andree, Alfred 〈1846-1918〉 (1)
- Architektur (1)
- Ausländisches Militär (1)
- Badische Landesbibliothek (1)
- Barock (1)
- Biografie (1)
- Bundesfestung Rastatt 〈Rastatt〉 (1)
- Denkmalpflege (1)
- Deserteur (1)
- Deutsche (1)
- Deutschland. Infanterie-Regiment 〈170〉 (1)
- Erster Weltkrieg (1)
- Ettenheim (1)
- Fahnenflucht (1)
- Feldbergerhof (1)
- Feldzeitung (1)
- Feste Kaiser Wilhelm II. 〈Mutzig〉 (1)
- Flugplatz (1)
- Flugzeugbau (1)
- Frankreich. Armée de terre (1)
- Frankreich. Régiment Royal Deux-Ponts (1)
- Freiburg im Breisgau (1)
- Freiwilliger (1)
- Haus (1)
- Jugend (1)
- Karlsruhe (1)
- Kernwaffe (1)
- Kinzigtal (1)
- Kollektives Gedächtnis (1)
- Kurpfalz (1)
- Landesverein Badische Heimat (1)
- Landsknecht (1)
- Luftwaffe (1)
- Mauk, Paul 〈1900-1915〉 (1)
- Mittelalterliche Archäologie (1)
- Mobilmachung (1)
- Modellbau (1)
- NATO (1)
- Nationalsozialismus (1)
- Naturschutz (1)
- Neckar-Enz-Stellung (1)
- Nordamerikanischer Unabhängigkeitskrieg (1)
- Nutzungsänderung (1)
- Oberamt Breisgau (1)
- Oberschwaben (1)
- Offenburg (1)
- Ortenaukreis (1)
- Paulcke, Wilhelm 〈1873-1949〉 (1)
- Persönlichkeit (1)
- Renchtal (1)
- Rüstungsindustrie (1)
- Rüstungskonversion (1)
- Schweiz (1)
- Sickingen 〈Oberderdingen〉 (1)
- Siegelsbach (1)
- Sozialgeschichte (1)
- Spanischer Erbfolgekrieg (1)
- Stadtentwicklung (1)
- Städtebau (1)
- Söldner (1)
- Tallard, Camille de 〈1652-1728〉 (1)
- Ulan (1)
- Villingen-Schwenningen (1)
- Villingen-Schwenningen-Tannheim (1)
- Wehrerziehung (1)
- Württemberg (1)
- Württemberg. Infanterie-Regiment 〈121〉 (1)
Während der Zeit des Barocks war das Oberrheingebiet aufgrund seiner geostrategischen Lage in besonderem Maße von den Kriegen zwischen den Herrscherhäusern
Habsburg und Bourbon Ende des 17. und Anfang des 18. Jh. betroffen. Als Abwehrmaßnahmen gegen französische Einfälle in die Gebiete der Vorderen Reichskreise wurden Verteidigungslinien auf den Schwarzwaldpässen und in der Rheinebene angelegt. Diese Befestigungssysteme entstanden in mehreren Phasen in der
Zeit vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges 1618 bis zum Ende des Österreichischen Erbfolgekrieges 1748, besonders aber während des Pfälzischen (1688–1697)
und Spanischen Erbfolgekrieges (1701–1714). Da das Untersuchungsgebiet hauptsächlich im rechtsrheinischen Bereich liegt, werden Speyerbach-, Queich-, Moder- und Lauterlinien nicht mit einbezogen, obwohl sie zum Gesamtsystem gehören
Am 3. Oktober 1805 treffen Napoleon, der Kaiser der Franzosen, und Kurfürst
Friedrich von Württemberg in der Nähe des Ludwigsburger Schlosses zusammen.
Es ist keine freundschaftliche Begegnung. Stadlinger beschreibt in seiner »Geschichte
des württembergischen Kriegswesens« die politische Situation: »Die französischen
Heerscharen, ihren damaligen Kaiser als obersten Feldherrn an der Spitze, zogen
nämlich Ende September d. J. mit Blitzesschnelle über den Rhein nach Schwaben
gegen die schon in Bayern stehende kaiserlich österreichische Heeresmacht.
Napoleon, seine Garden voraus, kam den 3. Oct. am späten Abend in Ludwigsburg
an. Der Kurfürst von Württemberg empfing diesen unerwarteten Gast in dem
Residenzschlosse zu Ludwigsburg. Die erbetene Neutralität ward nicht gestattet.
Unter diesem Drang der Umstände konnte auch der Entschluss des Kurfürsten nicht
zweifelhaft sein, an welchen Heerestheil er seine Truppen anschließen lassen werde.
Ein Vertrag mit dem Kaiser von Frankreich hatte die Folge, dass Württemberg zu der
französischen Armee ein Contingent von 6300 Mann mit 800 Pferden und
16 Geschützen zu stellen hatte. Theils zur Ergänzung der schon bestehenden
Abtheilungen auf den Kriegsstand, hauptsächlich aber zu Formation neuer
Regimenter und Bataillone wurden Auswahlen zu Stellung von 3500 Recruten
ausgeschrieben.« Und weiter: »Zum Ausmarsche ins Feld wurden bestimmt: das
Chevaulegers-Regiment, eine Batterie reitende und eine Batterie Fußartillerie mit
16 Geschützen, und außer dem Leibgrenadier-, dem Garnisons-Bataillon und dem
Bataillon v. Romig alle übrigen 9 Infanterie-Bataillone. Am 6. und 22. Oct. und am
18. Nov. marschierten diese Abtheilungen aus dem Vaterlande ab nach Bayern,
schlossen sich an das französische Heer an und zogen mit diesem nach Österreich.«
Die Neckar-Enz-Stellung
(2003)
In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts entfaltete sich an den ostwärtigen Ufern von
Neckar und Enz, zwischen Eberbach und Besigheim und von dort weiter bis Hochdorf südlich von Enzweihingen, unter großem Einsatz von Menschen, Maschinen,
Material und Fahrzeugen sowie unter strenger Geheimhaltung eine rege Bautätigkeit.
Große Erdmassen wurden bewegt, Mengen von Beton und Stahl verarbeitet und über
viele Kilometer Fernsprechkabel verlegt.
Ludwigsburg, eine barocke Stadt, mit Stadtmauer und Toren bewehrt? Eine für uns
heute ungewöhnliche, jedoch für den Stadtgründer Herzog Eberhard Ludwig und
seinen übernächsten Nachfolger, Herzog Carl Eugen, eine gar nicht so abwegig erscheinende Vorstellung.
Bereits 1726 entwarf der junge Architekturstudent Johann Christoph David Leger,
wohl nach Anregung durch den Stadt- und Schlossbaumeister Donato Giuseppe Frisoni, den Plan einer sternförmigen Befestigungsanlage rund um Ludwigsburg im Stil
des bekannten französischen Festungsbaumeisters Sebastien Vauban. Der aufwendige Plan wurde nicht realisiert, doch verordneten 1730/31 zwei herzogliche Resolutionen, dass die Stadt nebst dem dazugehörenden Bezirk »zur Abhaltung des widerlichen Vagantengesindels mit einem Graben-Rampart und Palisaden umschlossen
werde«. 1732 begann man mit den Bauarbeiten im Süden der Stadt nach einem Plan
des Baumeisters Leopoldo Retti. Vollendet wurde das Befestigungswerk allerdings
nie; nach dem Tod von Herzog Eberhard Ludwig Ende Oktober 1733 kamen die
Arbeiten schnell zum Erliegen.
25 Jahre später griff Herzog Carl Eugen, mehr der Not als dem eigenen Wunsch
gehorchend, den Gedanken einer Stadtbefestigung wieder auf und ließ die Stadt mit
einer Mauer umgeben und mit Toren verschließen. Die Gründe für diesen Entschluss
werden am besten vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund des Siebenjährigen Krieges verständlich.
Mit den Festsetzungen des Versailler Vertrags von 1919 war es Deutschland verboten, links des
Rheins sowie in einer Zone, die sich in einer Breite von 50 km auf der rechten Rheinseite erstreckte, Truppen zu stationieren und üben zu lassen. Ferner war es in diesem Bereich verboten,
Befestigungen zu unterhalten und zu errichten. Dies führte dazu, dass alle kaiserlichen Befestigungen, die bis 1918 dort entstanden waren, geschleift werden mussten – als Beispiele seien
hier die Feste Istein nördlich von Weil am Rhein oder die Festung Köln genannt. Die Trümmer
und Reste dieser Befestigungsanlagen sind teilweise bis heute im Gelände erhalten und kehren
erst langsam wieder in das Bewusstsein der Bevölkerung zurück. Doch sie sind nicht Teil dieser
Betrachtung unterschiedlicher Wahrnehmungen der einige Jahre später entstandenen Westbefestigungen.
La période comprise entre 1871 et 1918 est marquée par l’extension considérable des emprises
militaires en Alsace-Moselle, en nombre comme en surface. L’Alsace, zone frontière, fait désormais l’objet d’une concentration de troupes considérable. Dans un contexte géopolitique bouleversé, il s’agit non seulement de proposer des solutions d’hébergement mais encore d’accompagner les évolutions stratégiques, technologiques et urbaines.
De manière sommaire, ces espaces militaires intègrent les infrastructures suivantes: casernes,
terrains de manœuvre, fortifcations et leur glacis, bâtiments de l’intendance, dépôts de poudre et
de munitions, les nombreux bâtiments affectés aux garnisons (bureaux de garnison, infrastructure
administrative jusqu’au somptueux palais du gouverneur militaire). Tous ces espaces réalisent ainsi
les différentes strates d’occupation militaire contemporaines en Alsace. Les surfaces concernées
sont considérables et les interactions entre la population civile et l’espace militarisé requièrent bien
souvent quelques compromis: cette cohabitation engendre nécessairement nombre de points de friction, potentiels ou avérés, tout particulièrement dans les zones périurbaines.
Par ailleurs, si dans nombre de villes, la période allemande permet de desserrer le carcan qui
enserrait les villes – i. e. les anciennes fortifcations bastionnées de Vauban et de ses successeurs –
le problème reste prégnant à Strasbourg. Sa périphérie, certes considérablement augmentée, reste
marquée par la construction d’une vaste enceinte urbaine germanique et de son glacis attenant
(Kernumwallung).
Die Zeit zwischen 1871 und 1918 im Gebiet Elsass-Lothringen1 ist durch einen enormen Ausbau
der militärischen Anlagen, sowohl hinsichtlich ihrer Zahl als auch in Bezug auf die dazu genutzte
Fläche, gekennzeichnet. Das Elsass war als Grenzgebiet in dieser Zeit durch eine beachtliche
Truppenkonzentration geprägt. Es mussten zum einen Unterkünfte für die Truppen bereitgestellt
und zum anderen die strategischen, technologischen und städtischen Entwicklungen berücksichtigt werden.
Im Allgemeinen benötigten diese militärischen Anlagen folgende Infrastruktur: Kasernen, Manövergelände, Befestigungen mit dem entsprechenden Glacis, Verwaltungsgebäude, Munitionsdepots und zahlreiche der Garnison zugewiesene Gebäude (Garnisonsgebäude, Verwaltungseinrichtungen und nicht zuletzt die prunkvollen Wohngebäude der Militärgouverneure in Straßburg). Alle
diese Bauten zeigen die verschiedenen Ausbaustufen der neueren militärischen Befestigungen im
Elsass. Die Anzahl dieser Einrichtungen war beachtlich und das Verhältnis zwischen dem Militär
und der Zivilbevölkerung verlangte oft einiges an Kompromissbereitschaft: Diese Nachbarschaft
erzeugte unvermeidlich Konfliktsituationen, und zwar vor allem in den stadtnahen Gebieten.
Im Herbst 2000 wurde die Filmakademie Ludwigsburg neun Jahre alt. Zunächst
in einem Provisorium in · der Weststadt untergebracht, konnte sie im September
1993 ihre drei Gebäude auf dem nahezu quadratischen Platz zwischen Mathildenstraße, Seestraße, Alleenstraße und Gewächshausweg beziehen und nun ist ostwärts davon auf dem Mathildenareal an der Alleenstraße ein weiteres Gebäude
hinzugekommen. Die Filmakademie hat sich inzwischen einen Ruf erworben, der
weit über die Grenzen der Stadt und des Landes hinausgeht. Sollte dies nicht
schon genug Anlass sein, der Vorgeschichte des Areals an der Mathilden-, See- und Alleenstraße nachzuspüren?
Höchste Staatstugend im Reiche König Wilhelms 1. war die Sparsamkeit. Folglich trachtete seine Reorganisation des württembergischen Heeres von 1817 zuerst nach dessen Verminderung. Mochte damit auch der militärische Glanz eines
Friedrich I. passe sein: Ludwigsburg blieb nach wie vor das »schwäbische Potsdam«. 7000 Mann stark war jetzt das württembergische Armeekorps, und 3000 davon standen in Ludwigsburg. Alle Waffengattungen waren hier vertreten: Infanterie, Reiterei, die gesamte Artillerie und der Generalquartiermeisterstab mit der Pionierkompanie. Zur Ausbildung des Offiziersnachwuchses gründete König Wilhelm 1820 die Kriegsschule in der Mömpelgardstraße. 1821 ließ er einen Militärschießplatz einrichten, zwischen der Gießhaus- und der Hohenzollernstraße. Und es gab einen Exerzierplatz an der Stuttgarter Straße.
Am 12. Dezember 1886 erhielt der Rittmeister Alfred Andree, Eskadronchef im Ulanenregiment König Karl (1. Württ.) Nr. 19, Stuttgart, den Abschied ohne Zusage
einer Pension und ohne die Erlaubnis zum Tragen der Uniform seines Regiments.
Diese Art der Entlassung kam schon fast einer unehrenhaften Entfernung aus dem
Dienst oder, wie man früher auch sagte, einer Kassation nahe. Es ist nicht mehr feststellbar, in welcher Weise dies geschah, ob es eine Urkunde dazu gab oder ob es formlos vor sich ging. Aber man könnte annehmen, dass der Regimentskommandeur dem
Rittmeister die Entlassung eröffnete.
Wie konnte das geschehen? Welcher Anlass, welche Gründe haben König Karl, der
selbst Chef dieses Regiments war, dazu veranlasst, eine solche Entscheidung zu
treffen? Andree war ein mehrfach ausgezeichneter und wohl auch gut qualifizierter
Offizier. Der familiäre, gesellschaftliche Hintergrund war hervorragend. Vor ihm
hatte eine viel versprechende Karriere gelegen.
Ich will es gleich vorwegschicken: eine einleuchtende Erklärung für diese Entlassung
habe ich nicht gefunden. Genauer gesagt: es ließen sich wohl Gründe dafür, jedoch
nicht der eigentliche Anlass finden. Meine Ausführungen werden also leider einiges
offen lassen müssen.