355 Militär
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (43)
- Französisch (1)
Gehört zur Bibliographie
- nein (44) (entfernen)
Schlagworte
- Geschichte (7)
- Weltkrieg 〈1914-1918〉 (7)
- Ludwigsburg (6)
- Kriegerdenkmal (5)
- Kaserne (4)
- Schwarzwald (4)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (4)
- Baudenkmal (3)
- Lazarett (3)
- Militär (3)
- Militärische Anlage (3)
- Stadtbefestigung (3)
- Stadtmauer (3)
- Stadttor (3)
- Wehranlage (3)
- Archäologie (2)
- Belagerung (2)
- Bretten (2)
- Bunker (2)
- Deutsch-Französischer Krieg 〈1870-1871〉 (2)
- Donaueschingen (2)
- Elsass (2)
- Feldpost (2)
- Konstanz (2)
- Landshuter Erbfolgekrieg (2)
- Oberrheinisches Tiefland (2)
- Schanze (2)
- Soldat (2)
- Villingen im Schwarzwald (2)
- Weltkrieg 〈1939-1945〉 (2)
- Westwall (2)
- Andree, Alfred 〈1846-1918〉 (1)
- Architektur (1)
- Badische Landesbibliothek (1)
- Barock (1)
- Biografie (1)
- Bundesfestung Rastatt 〈Rastatt〉 (1)
- Denkmalpflege (1)
- Deserteur (1)
- Deutsche (1)
- Deutschland. Infanterie-Regiment 〈170〉 (1)
- Erster Weltkrieg (1)
- Fahnenflucht (1)
- Feldbergerhof (1)
- Feldzeitung (1)
- Feste Kaiser Wilhelm II. 〈Mutzig〉 (1)
- Flugzeugbau (1)
- Freiburg im Breisgau (1)
- Freiwilliger (1)
- Haus (1)
- Jugend (1)
- Karlsruhe (1)
- Kinzigtal (1)
- Kollektives Gedächtnis (1)
- Kurpfalz (1)
- Landesverein Badische Heimat (1)
- Landsknecht (1)
- Mauk, Paul 〈1900-1915〉 (1)
- Mittelalterliche Archäologie (1)
- Mobilmachung (1)
- Modellbau (1)
- Nationalsozialismus (1)
- Naturschutz (1)
- Neckar-Enz-Stellung (1)
- Nutzungsänderung (1)
- Oberamt Breisgau (1)
- Oberschwaben (1)
- Offenburg (1)
- Ortenaukreis (1)
- Paulcke, Wilhelm 〈1873-1949〉 (1)
- Renchtal (1)
- Rüstungsindustrie (1)
- Rüstungskonversion (1)
- Schweiz (1)
- Sickingen 〈Oberderdingen〉 (1)
- Siegelsbach (1)
- Sozialgeschichte (1)
- Spanischer Erbfolgekrieg (1)
- Stadtentwicklung (1)
- Städtebau (1)
- Söldner (1)
- Tallard, Camille de 〈1652-1728〉 (1)
- Ulan (1)
- Villingen-Schwenningen (1)
- Villingen-Schwenningen-Tannheim (1)
- Wehrerziehung (1)
- Württemberg (1)
- Württemberg. Infanterie-Regiment 〈121〉 (1)
Mit den Festsetzungen des Versailler Vertrags von 1919 war es Deutschland verboten, links des
Rheins sowie in einer Zone, die sich in einer Breite von 50 km auf der rechten Rheinseite erstreckte, Truppen zu stationieren und üben zu lassen. Ferner war es in diesem Bereich verboten,
Befestigungen zu unterhalten und zu errichten. Dies führte dazu, dass alle kaiserlichen Befestigungen, die bis 1918 dort entstanden waren, geschleift werden mussten – als Beispiele seien
hier die Feste Istein nördlich von Weil am Rhein oder die Festung Köln genannt. Die Trümmer
und Reste dieser Befestigungsanlagen sind teilweise bis heute im Gelände erhalten und kehren
erst langsam wieder in das Bewusstsein der Bevölkerung zurück. Doch sie sind nicht Teil dieser
Betrachtung unterschiedlicher Wahrnehmungen der einige Jahre später entstandenen Westbefestigungen.
Vor nunmehr 100 Jahren, am 11. November 1918, unterzeichnete Staatssekretär Matthias Erzberger im französischen Compiègne für das Deutsche Reich das Waffenstillstandsabkommen, das die Kampfhandlungen des Ersten Weltkrieges beendete. In jenen ereignisreichen Novembertagen wurde nicht nur das Deutsche Kaiserreich, sondern auch das Königreich Württemberg zu Grabe getragen, abgelöst von der am 9. November in Berlin durch den Sozialdemokraten Philipp Scheidemann verkündeten Deutschen Republik. Auch für die württembergischen Truppenteile, die teilweise auf eine jahrhundertlange Tradition zurückblicken konnten, war durch den Zwang der politischen und militärischen Verhältnisse das Ende gekommen. Gewissermaßen Schlusspunkt ihrer Geschichte war ein Krieg unvorstellbaren Ausmaßes, wie man ihn
bislang noch nicht gekannt hatte, der für alle Beteiligten eine furchtbare Katastrophe war, unzählige Opfer forderte und die Machtverhältnisse in Europa grundlegend veränderte. Bezogen auf die Einwohnerzahl hatte im Ersten Weltkrieg kein anderer deutscher Bundesstaat so viele Kriegstote zu beklagen wie Württemberg. Zuletzt standen von 2,5 Millionen Einwohnern rund 520 000 Mann unter Waffen. Über 80 000 württembergische Soldaten fielen oder wurden vermisst. Groß war auch die Zahl der Kriegsheimkehrer, die zeitlebens an Leib und Seele versehrt waren, und die der Hinterbliebenen, die der Krieg oftmals in tiefes Elend gestürzt hatte, da ihr Ernährer umgekommen war. Knapp 2000 Namen von Gefallenen und
Vermissten nennen die nach dem Ersten Weltkrieg für die Truppenteile der Ludwigsburger Garnison errichteten Kriegerdenkmäler (ohne Stadtteile).
Paul Mauk wurde am 19. Juli 1900 in Waldkirch geboren. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs meldete er sich freiwillig zum Militärdienst beim 5. Badischen Infanterie-Regiment Nr. 113 in Freiburg (siehe Abb. 1). Die Kriegsstammrolle seiner Einheit verzeichnet: Beruf: Schüler. Mauk fällt fünf Wochen vor seinem 15. Geburtstag am 7. Juni 1915 in Nordfrankreich im Alter von 14 Jahren. Sein Grabstein befindet sich – zusammen mit über 15.000 Weiteren – auf dem Soldatenfriedhof Lens-Sallaumines. 1928 wird seine Biografie veröffentlicht und er als „Jüngster aller Feldgrauen“ bezeichnet. Elf Jahre später, am 11. Juni 1939, laden Bürgermeister Kellmayer aus Waldkirch und Rektor Weber von der dortigen Volksschule – beide NSDAP-Mitglieder – zu einer „Paul-Mauk-Gedenkfeier“ ein. Anlass war die Benennung der Waldkircher Volksschule (heute: Schwarzenbergschule) nach Paul Mauk. Folgende Fragen drängen sich auf: Wie verhielt sich die Militäradministration bei der Freiwilligenmeldung eines gerade 14-Jährigen und wie war hierzu die Rechtslage? Wie haben die Waldkircher und die Freiburger Paul Mauks Leben und Sterben ab 1915 und insbesondere nach 1928 wahrgenommen und bewertet? Wie ist zu erklären, dass ein Schuljunge – wenige Tage nach seinem 14. Geburtstag – sich freiwillig zum Kriegsdienst melden konnte? Welche Rolle spielten die Herkunft, das Elternhaus, die Kirche und die Schule?
Im Jahr 1929 beschloss der Militär- und Kriegerverein Tannheim, bei der Gemeinde den Antrag auf Finanzierung eines Kriegerdenkmals zu stellen. Der Bürgerausschuss genehmigte am 19. Januar 1929 einstimmig Gelder aus den
laufenden Wirtschaftsmitteln. „Da sich jedoch die finanzielle Lage der Gemeinde infolge schlechten Erlöses aus Holz verschärft hat(te)”, wurde diese Möglichkeit ausgeschossen.