360 Soziale Probleme und Sozialdienste; Verbände
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Ordnung muss sein
(2015)
Arnold (nennen wir diesen Menschen mal so) stammte aus der Lahrer Geroldsecker Vorstadt. Im Oberstübchen nicht ganz der Hellste, trug er gut trainierte Muskelpakete auf seinen groben Knochen her- um, und wenn einer, der dumm genug war, sich über den Klumpfuß vom Arnold lustig zu machen, dann bekam er vom wütenden Arnold was hinter die Ohren. Arnold war berüchtigt für seine Wirtshausschlägereien in der Lahrer Altstadt, aber ebenso legendär waren seine Anfälle von Gutmütigkeit; er liebte es, in den Straßen an verschreckte Kinder seine „Gutsele“ zu verteilen, und nur zu oft ließ er sich überreden, von seinem knappen Geld teure Lokalrunden für seine feixenden Kumpels zu bezahlen. Seine innere Unruhe trieb ihn von einem Job zum anderen. Oft trieb man auf den Baustellen oder Lagerhallen üble Späße mit ihm, die er mit seiner Schlagkraft vergelten musste, weil er sich nicht anders wehren konnte. Später zog er mit wechselnden Schaustellern durch unser Land, montierte Achterbahnen und Kinderkarussells, gehetzt von seinem Unglücklichsein, verfolgt von seinen Ängsten. Einmal handelte er sich eine Verurteilung wegen Körperverletzung ein, aber der milde gestimmte Richter ließ es bei einer kleinen Bewährungsstrafe bewenden. Außer den Ausnüchterungszellen der Polizei sah Arnold nie eine Gefängniszelle von innen.
Meist völlig unbekannt, in manchen Fällen durchaus auch mit kritischem Fragezeichen zu versehen, sind die Wechselbeziehungen zwischen Staat, Politik und Freimaurerei in Baden. Markgraf Karl Friedrich von Baden (1782-1811), der später (1806) erste Großherzog von Baden, wurde während seines Besuches in London im Jahre 1746 in den Bruderbund der Freimaurer aufgenommen. Er, der zugleich Ehrenmitglied der Loge „Karl zur Eintracht" in Mannheim war, anerkannte die
Freimaurerei zwar nie offiziell - wie dies z.B. Friedrich der Große in Preußen getan hatte-, war als Herrscher jedoch ein sehr aufgeklärter Absolutist. Während seiner Regierungszeit von 73 Jahren war er ein sehr fortschrittlicher Landesvater, der
sowohl die Folter (1767) als auch die Leibeigenschaft (1783) abschaffte. Unter seiner Herrschaft wurde das neue, badische
Landrecht, entworfen und entwickelt durch Johann Nikolaus Friedrich Brauer und den Grundzügen des Code Napoleon
folgend, geschaffen und in Kraft gesetzt.
Das vielberichtete Auftreten des leibhaftigen Teufels 1533 in Schiltach, gefolgt von einem katastrophalen Stadtbrand und
der Hinrichtung einer „Hexe", beschäftigte die Menschen über das 16. Jahrhundert hinaus. Nicht nur, dass der „Teufel von
Schiltach" redensartlich wurde, den man zitierte, ,,so man von einer erschrockenlichen Tat sagen will". Auch verschiedenste
Autoren griffen den Fall auf: Verfasser von „Neuen Zeitungen" und Wunderzeichenbüchern, Chronisten, Theologen, nicht
zuletzt Dämonologen, die Befürworter der Hexenlehre, für die er ein gut verbürgtes Exempel des Wirkens des Bösen war. Im
19. Jahrhundert historisiert, wurde er zur Spukgeschichte aus alter Zeit, der sich Sagensammler, Literaten, Künstler, Schöpfer
von Fasnachtsmasken, schließlich auch Geschichts- und Hexenforscher annahmen.
Von den Nachbarn lernen
(2015)
Zwei noch junge Stiftungen in der Schweiz bieten viel versprechende Lösungen bei Umnutzung
und Erhalt von Baudenkmalen: die Denkmalstiftung Thurgau betreibt in Schönenberg ein
Bauteilelager, in dem historische Baumaterialien bis zu ihrer Sach- und fachgerechten Wiederverwertung
bewahrt werden. Zwei historische Fischerhäuser in Romanshorn hat die Stiftung
denkmalgerecht saniert und lässt die besondere Immobilie nun von der Partnerorganisation
Magnificasa auf Zeit vermieten – Ferien vom Alltag in historischem Ambiente. Dafür gibt es
ein leuchtendes Vorbild in England: den Landmark Trust.
Aus Baden, für Baden
(2015)
Eine Pyramide ist ein gleichermaßen einfaches wie faszinierendes Bauwerk. Ihr Gewicht ruht auf einem soliden, tragfähigen Fundament, strahlt Ruhe, Kraf und Gelassenheit aus. Mit zunehmender Höhe verjüngt sie sich und gipfelt in einer Spitze, die nach oben zeigt, in die Zukunf, in das, was kommen wird. Die Pyramide ist Wahrzeichen für das Weitergehen, für den Fortschritt und ein Aufruf, aus dem Jetzt positiv in das Morgen zu blicken. Dafür steht auch die Pyramide auf dem Marktplatz von Karlsruhe. Seit vielen Jahren ist die Pyramide das Symbol des BGV – einer Institution, die das Bild Badens in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich mitgestaltet hat. Der Badische Gemeinde-Versicherungs-Verband hat mit die Grundlage geschaffen für das erfolgreiche und nachhaltige Wachstum der badischen Kommunen.