551 Geologie, Hydrologie, Meteorologie
Filtern
Dokumenttyp
Gehört zur Bibliographie
- nein (8)
Schlagworte
- Paläozoologie (3)
- Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe (3)
- Fossil (2)
- Geologie (2)
- Karlsruhe (2)
- Paläobotanik (2)
- Aale (1)
- Aalen-Wasseralfingen (1)
- Ausstellungskatalog (1)
- Baar (1)
Flusspferde am Oberrhein
(2018)
Seen und Moore sind landschaftliche Perlen von außergewöhnlichem Reiz. Das mag gerade auch für den Schwarzwald zutreffen, in dessen dunkler Waldlandschaft die offenen Flächen besonders auffallen und ihr zusätzliche Anziehungskraft verleihen. Seen und Moore reichen in ihrer Bedeutung indessen weit über ihre heutige Funktion als Erholungsorte und Wasserspeicher hinaus, denn gegenüber anderen Standorten zeichnen sich diese Feuchtbiotope dadurch aus, dass sie Sedimente ablagern und Torf anhäufen. Darin sind anorganische und organische Reste aus der jeweiligen Bildungszeit enthalten und auf Dauer konserviert. Das bedeutet nichts anderes, als dass Seen und Moore ihre eigene Geschichte und auch die ihrer Umgebung aufzeichnen: Sie stellen Archive der Vergangenheit dar, die es nur zu entschlüsseln gilt, um eine Fülle von Informationen über zurückliegende Zeiten zu erhalten. Aus dieser Sicht ist klar, dass Seen und Moore ganz besonderen Schutz verdienen, denn bei ihrer Zerstörung oder auch nur gedankenlosen Veränderung gehen diese Informationen unwiederbringlich verloren. Auch durch nachträgliche „Reparatur“ dieser Biotope, etwa durch Renaturierung bereits entwässerter Moore, können solche Eingriffe in diese Archive nicht wieder rückgängig gemacht werden.
Although known and housed in German institutions since at least the 19th century, until now marine reptiles from the
Braunjura ß have never been described in detail. The strata have yielded plesiosaur, thalattosuchian and rare ichthyosaur
remains, all fragmentary, most likely due to their deposition in a shallow marine, high energy palaeoenvironment. Cervical
vertebrae, which are housed in the Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe (State Museum of Natural History in
Karlsruhe), are described here and reveal the first elasmosaurid plesiosaurs reported to date from the German Dogger.
Aus der Bohlinger Schlucht (BS) am Nordrand des Schiener Berges (westlicher Bodensee, Baden-Württemberg) werden 5 neue Fossil-Fundstellen innerhalb der Steinbalmensande (Obere Süßwassermolasse, Miozän) vorgestellt. Diese Fundstellen lieferten bei einer Grabung im Herbst 2003 etwa 100 Kleinsäuger- und 70 Großsäugerreste, sowie zahlreichen Fossilien von Pflanzen, Wirbellosen und Reptilien, darunter auch 40 Reste von Krokodiliern. Der größte Teil der Funde stammt aus den Fundstellen BS 3 und BS 6. Die Lithologie der Fundstellen wird beschrieben; Floren- und Faunenlisten werden zusammengestellt. Die Wirbeltierreste wurden bestimmt, beschrieben und biostratigraphisch, sowie paläoökologisch ausgewertet. Das Alter der Fundstellen BS 3 und BS 6 wird auf den mittleren Bereich der Säugerzone MN6 (unteres Astaracium, 14,5 Ma - 14,2 Ma) eingeengt. Aufgrund des Fauneninhalts und der Höhenlage im Profil ist für die anderen Fundstellen eine Zugehörigkeit zum mittleren bis oberen Teil von MN6 wahrscheinlich. Die im Hangenden der Steinbalmensande in der Bohlinger Schlucht anstehenden Mergel der Oberen Öhniger Schichten sind der
Säugetierzone MN7 zuzuordnen. Sedimentologische, taphonomische und paläobiologische Daten deuten darauf hin, dass die Taphozönosen der einzelnen Fundstellen in einem langsam fließenden, mäandrierenden Flusssystem gebildet wurden. Die nähere Umgebung dieses Flusses war von Galerie- und Auwäldern bestanden. Einige Faunenelemente deuten darauf hin, dass neben feuchten Auwäldern auch trockenere Areale mit vermutlich offener Vegetationsstruktur existierten.
Die Paläoklimate der einzelnen Fundstellen werden diskutiert. Der Fossilbericht deutet darauf hin, dass das Krokodil
Diplocynodon am Schiener Berg innerhalb MN6 ausstarb. Dies wird als Anzeichen für ein Absinken der Jahresmitteltemperaturen angesehen. Ergänzt durch Temperaturwerte, die aus paläobotanischen Daten abgeleitet wurden, wird damit eine Klimaänderung in der Oberen Süßwassermolasse am Schiener Berg innerhalb des Zeitraumes zwischen 14,5 Ma und 13,5 Ma rekonstruiert. Diese Klimaänderung ist durch ein Absinken der mittleren Jahrestemperatur auf etwa 16 °C und eine Abkühlung der mittleren Temperatur des kältesten Monats auf etwa 7 °C gekennzeichnet. Da Diplocynodon bei diesen Temperaturwerten ausstirbt, wird vermutet, dass die Minimaltemperaturen, unter denen diese Gattung existieren konnte, etwas höher lagen, als sie für den rezenten Alligator gemessen werden.
Dreiklang Bodensee
(2000)
Wie einem Fremden den Bodensee erklären, seine Vielgestalt überschaubar, seine Besonderheit merkbar machen? Also daß einer, wo immer er stehen mag, einen ersten Überblick über seine Komposition hat, um sich desto eindringlicher vom Reichtum seiner Melodien verzaubern zu lassen. Der Bodensee ist ein wundersamer Dreiklang, eine Einheit von drei Seen, jeder von besonderer Art: der Obersee, der Überlinger See und der Untersee. Und jeder hat seine Insel: der Obersee die Insel Lindau, ganz Stadt - für den heimkehrenden Hölderlin, der „am wellenumrauschten Tor“ steht, ist’s ein „glückseliges Lindau“ und eine „geweihte Pforte“; den Überlinger See schmückt die blütenverträumte Mainau - „Mainau bedeutet Glück und Lust“ (Josef Victor von Scheffel), den Untersee die gemüsebeladene Reichenau mit ihren drei berühmtem Klosterkirchen - Walahfrid Strabo, der hier im frühen 9. Jahrhundert sein Gartenbuch „Hortulus“ geschrieben hat, nennt sie insula felix, „selige Insel“. Dreifaches Inselglück also.
Die Baar wird durch kaum einen anderen Faktor so nachhaltig geprägt, wie
durch ihre besonderen regionalklimatischen Gegebenheiten. Ihr Einfluss reicht
dabei über die rein naturräumlichen Aspekte hinaus, werden doch auch klassische
Bereiche des Kulturraumes wie etwa die Landwirtschaft in starkem Maße
von diesen klimatischen Charakteristika beeinflusst. So ist die Region durch
eine ausgeprägte Frosthäufigkeit gekennzeichnet, sie zählt bei austauscharmen
Strahlungswetterlagen oft mit zu den Kältepolen Deutschlands. Durch die Leelage
zum Schwarzwald stellt sich auf der Baar darüber hinaus eine im Vergleich
zu ihren Nachbarregionen relative Niederschlagsarmut und typische
jahreszeitliche Niederschlagsverteilung ein.
Die nachfolgenden Ausführungen gehen den Kennzeichen und Ursachen
dieser ausgeprägten thennischen und hygrischen Kontinentalität auf der
Grundlage aktueller regionalklimatischer Studien genauer nach. Hierzu werden
zunächst die wichtigsten klimarelevanten naturräumlichen Gegebenheiten der
Region erörtert, die für das Verständnis der verschiedenen Phänomene von
Bedeutung sind. Die sich anschließenden Klimaanalysen basieren im wesentlichen
auf den Daten eines dichten regionalen Messnetzes. Es ist Teil eines umfangreichen
Umwelt- und Klimaforschungsprojektes der Universität Mannheim
in der Region, in dem verschiedene naturräumliche Aspekte genauer erfasst und
im Sinne einer Systemanalyse untersucht werden sollen. In diesem Zusammenhang
kommt dem Entwurf großmaßstäbiger regionaler Klimakarten nicht zuletzt
für den Aufbau eines Geographischen Informationssystems (GIS) für die
Baar eine wichtige Bedeutung zu. Der strukturelle Aufbau der entsprechenden
Klimamodelle und einige der daraus abgeleiteten Klimakarten werden näher
erläutert.
Der Füllmenbacher Hofberg
(1990)
Das Bergland von Strom- und Heuchelberg wird nahezu ausschließlich nach Osten entwässert, wobei die Zaber im Norden die breiteste Talung, das Zabergäu, geschaffen hat, während Kirbach, Metter und Schmie im Süden den Stromberg in drei verschieden mächtige Höhenrücken zerlegen. Wie in der Literatur schon des öfteren anschaulich beschrieben, ragen
diese langgestreckten Erhebungen fingerförmig nach Osten, wobei man sich an der Stelle der Handwurzel den Ort Sternenfels vorstellen kann. Besieht man etwas näher die Landkarte des westlichen Strombergs, so fehlt in der Aufzählung der Bäche der Streitenbach, ein kurzer und gemeinhin unbekannter Nebenbach der Metter, der jedoch das Landschaftsbild zwischen Diefenbach, Zaisersweiher, Häfnerhaslach und Gündelbach maßgeblich bestimmt. Schmale Höhenzüge lösten sich infolge der Erosionskraft des Streitenbaches in Einzelberge auf, von denen der Mettenberg, der Endberg und der Gausberg die bekanntesten sind. Insgesamt ergibt sich aus dem engen Zusammenrücken von Metter und Streitenbach und der daraus resultierenden flächenhaften Materialausräumung eine landschaftliche Vielfalt, wie sie im Strom- und Heuchelberg an
keiner anderen Stelle vorkommt und auch weit darüber hinaus ihres gleichen sucht. Höhepunkt dieser ungemein reizvollen Landschaft in dem oben genannten Orteviereck ist zweifellos die etwa zwei Kilometer lange und an der breitesten Stelle 750 Meter messende Lichtung um den Füllmenbacher Hof inmitten ausgedehnter Laubwälder halbwegs zwischen Diefenbach und Häfnerhaslach.
Aus den mitteleozänen (lutetischen) Ölschiefern der Grube Messel bei Darmstadt (Hessen, Bundesrepublik Deutschland) werden die folgenden Knochenfische (Pisces, Teleostei) anatomisch eingehend beschrieben: Anguilla ignota n. sp. (Anguillidae), Palaeoperca proxima MICKLICH 1978 (Percichthyidae) und Amphiperca multiformis WEITZEL 1933 (Serranidae). Neben der Morphologie werden auch systematische, phylogenetische und funktionell-ökologische Fragestellungen erörtert. Die Schuppenoberflächenstrukturen werden als Grundlage eines Interpretationsversuches des Wachstumsablaufes bei Messeler Barschartigen herangezogen. Ferner werden pathologische Veränderungen am Dermalskelett beschrieben und in Verbindung zur mutmaßlichen Ökologie der betreffenden Arten diskutiert. Die verbesserte Kenntnis des Knochenbaus von Messeier Barschartigen läßt die Abgrenzung mindestens einer weiteren, für Messel bislang als taxonomische Einheit nicht bekannten Gruppe notwendig erscheinen. Dieser wäre ein Großteil der bis lang als Jugendstadien der Gattungen Amphiperca bzw. Plaeoperca angesprochenen Exemplare zuzurechnen.