580 Pflanzen (Botanik)
Filtern
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (5)
Gehört zur Bibliographie
- nein (5)
Schlagworte
- Botanik (5) (entfernen)
Vom Odenwald liegen bislang kaum quartärbotanische Befunde vor, denn Moore sind dort äußerst selten. Die vorliegende
Untersuchung bringt pollen- und makrofossilanalytische Befunde von drei kleinen Vermoorungen aus dem westlichen
Randgebiet des Hinteren (des Sandstein-)Odenwalds aus Höhen von 400 bis 500 m ü. NN. Ein weiteres, in der Nähe gelegenes, schon vor Jahren beschriebenes Moor von sehr ähnlichem Charakter und ähnlicher Entstehung, das Rote Wasser, wird teilweise nochmals mit berücksichtigt. In zweien der Moore wurden die obersten Schichten des Liegenden, im wesentlichen Feinsand, noch miterfasst. In einem Fall ergaben sich darin frühpostglaziale Pollenspektren, im anderen solche des wohl frühen Atlantikums, jedoch waren ihnen durchweg wesentlich jüngere Pollenanteile beigemischt, in äußerst geringen Mengen, oft 0,1 %, vermutlich Ergebnis junger Umlagerungs- oder Einschwemmungsvorgänge; anderweitige Verunreinigungen waren aber auch nicht mit Sicherheit auszuschließen. Bei den untersuchten Moorbildungen handelt es sich um örtlich sehr eng begrenzte Torfablagerungen in kleinen Mulden am Hangfuß, in kaum abfallenden Strecken schmaler
Bachtäler oder in Hangmulden, wo Abflüsse eines nicht zu kleinen Einzugsgebiets Zusammenkommen. Nach den pollenanalytischen Befunden hat dort die Torfablagerung erst in recht junger Zeit begonnen, denn von Anfang an waren in den Torfprofilen regelmäßig “Kulturzeiger”, darunter auch Getreide, vertreten. Auch Walnuss und Esskastanie fanden sich immer wieder. Da mit Besiedlungsspuren im Odenwald nicht vor dem 13. nachchristlichen Jahrhundert zu rechnen ist, ergibt
sich daraus eine, wenn auch nur grobe, Datierung für den Beginn der Moorbildungen und zugleich auch ein Hinweis auf
mögliche Ursachen dafür: Die im Spätmittelalter beginnende Auflichtung der Wälder, z. B. durch Waldweide, vielleicht auch
durch Holznutzung, mag im Wald zu einer spürbaren Verringerung der Niederschlagsinterzeption und damit zur Vermehrung der oberflächlichen oder oberflächennahen Abflüsse geführt haben. Für einen aufgelichteten, weil durch anthropogene Einflüsse gestörten Wald sprechen im übrigen auch die regelmäßigen mineralischen Beimengungen der abgelagerten
Torfe. Die jährliche Torfablagerungsrate mag dabei, grob gerechnet, 1 - 2 mm/Jahr betragen haben, das folgt nicht nur aus
der Mächtigkeit der insgesamt abgelagerten Torfe, sondern auch aus der Tiefenlage der ersten Buchweizen-Pollenkörner,
die frühestens aus der Zeit um 1600 stammen können. Schon vorher scheint es zu einer gewissen Bodenverarmung gekommen zu sein, die sich in den Pollendiagrammen in einem starkem Anstieg der Birkenkurve äußert. Die Pflanzendecke scheint im Bereich der Vermoorungen, nach den ermittelten Makrofossilien zu urteilen, während der Torfablagerungszeit arm an eigentlichen Moorpflanzen gewesen zu sein; die Hauptrolle spielen unter den Pflanzenresten in größeren Profilteilen die Samen von Juncus-Arten. Lediglich in den jüngsten Phasen der Moorbildung ist es, bei zunehmender (ob auch nutzungsbedingter?) Verarmung der ohnehin basenarmen Buntsandsteinböden, zur Ansiedlung von Moor-Sphagnen und anderen Moorpflanzen gekommen. Das geht aus den, durch örtliche Pollenbefunde ergänzten, Makrofossil-Tabellen hervor, die in extenso wiedergegeben werden.
Neu- und Wiederfunde bemerkenswerter Gefäßpflanzen an der Kalihalde Buggingen (MTB 8111/2) sind aus den Jahren
1999 und 2000 zusammengestellt. Dabei handelt es sich sowohl um Halophyten als auch um Arten der Trockenrasen und
Ruderalfluren. Vier dieser Arten, Salicornia europaea ssp. brachystachya, Spergularia media, Spergularia salina und
Suaeda maritima, sind aktuell aus Baden-Württemberg nur von diesem im südlichen Oberrheingraben gelegenen Wuchsort bekannt. Der Nachweis des Quellers, dokumentiert mit Vegetationsaufnahmen, stellt zudem einen Neufund für Südwestdeutschland dar. Auf 15 Pflanzenarten wird näher eingegangen, darunter sind weitere Neufunde für das Gebiet wie z. B. Aster linosyris, Crépis pulchra und Lotus tenuis. Das Vorkommen von acht landes- oder bundesweit gefährdeten Arten verdeutlicht die Bedeutung des Haldengeländes für den Pflanzenartenschutz.
Alle älteren Vorkommen von Asplénium x heufleri wurden für den Schwarzwald zuletzt 1990 genannt (Philippi 1990). Diese Hybride zwischen Asplénium septentrionale (L.) Hoffm. und Asplénium trichomanes
L. subsp. quadrivalens D. E. Mey. war seit langem im
Nordschwarzwald bekannt. Der Fundort bei Ettlingen
wurde seitdem mehrfach kontrolliert. In jüngster Zeit
wurden im Mittleren Schwarzwald und im Südschwarzwald neue Vorkommen dieser Hybride entdeckt. Die
Abstammung wird durch cytologische Untersuchung
dokumentiert. Asplénium x heufleri ist überall sehr selten. Eine genetisch nahestehende und deutlich häufigere Asp/en/um-Hybride, Asplénium x alternifolium
Wulfen, wird im Vergleich herangezogen.
In dieser Arbeit wird die Verbreitung und Ökologie der
Kleinarten der Eleocharis palustris-Gruppe im westlichen Bodenseegebiet untersucht. Insgesamt wurden
drei verschiedene Arten gefunden, die sich in ihrer
Häufigkeit und Einnischung deutlich unterscheiden.
Eleocharis uniglumis war die am weitesten verbreitete
Art und war am häufigsten in den Rieden am Ufer des
Bodensees. Sie kam vor allem in Steifseggenrieden
(Caricetum elatae), in Pfeifengraswiesen (Molinietum
caeruleae), in Kopfbinsenrieden (Phmulo-Schoenetum
ferruginei) und nur selten in Feuchtgrünland vor. Die
Abundanz von Eleocharis uniglumis war am höchsten
an Störstellen, die durch Tritt oder Mähmaschinen erzeugt wurden. Eleocharis austriaca wurde nur an vier
Orten an Tümpeln oder Bächen gefunden. An einem
Fundort jedoch kamen Zwischenformen vor, die Eleocharis mamillata ähnelten. Eleocharis vulgaris wurde
nur einmal gefunden am Ufer eines kleinen Teiches.