590 Tiere (Zoologie)
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
- Wissenschaftlicher Artikel (110) (entfernen)
Gehört zur Bibliographie
- nein (110)
Schlagworte
- Baar (14)
- Schmetterlinge (12)
- Baden-Württemberg (9)
- Schwarzwald-Baar-Kreis (9)
- Zoologie (9)
- Artenschutz (7)
- Naturschutzgebiet (6)
- Bad Dürrheim (5)
- Donaueschingen (5)
- Oberrheinisches Tiefland (5)
- Art (4)
- Heuschrecken (4)
- Hornmilben (4)
- Karlsruhe (4)
- Neozoen (4)
- Aue (3)
- Baden (3)
- Biotopkartierung (3)
- Bläulinge (3)
- Geisingen (3)
- Milben (3)
- Naturschutz (3)
- Roter Milan (3)
- Schlupfwespen 〈Familie〉 (3)
- Spinnen (3)
- Vögel (3)
- Wanzen (3)
- Watvögel (3)
- Ameisen (2)
- Artenreichtum (2)
- Bodentiere (2)
- Grabwespen (2)
- Heidelberg (2)
- Heidelberg-Neuenheim (2)
- Insektenbekämpfung (2)
- Larve (2)
- Luchs (2)
- Oberrhein (2)
- Population (2)
- Raubtiere (2)
- Schnecken (2)
- Schwarzer Milan (2)
- Schwarzwald (2)
- Schwenninger Moos (2)
- Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe (2)
- Stechmücken 〈Familie〉 (2)
- Tagschmetterlinge (2)
- Tiere (2)
- Tierökologie (2)
- Ungarn (2)
- Wald (2)
- Weißer Storch (2)
- Zahn (2)
- Züchtung (2)
- Albtal, Oberrhein (1)
- Allgäu (1)
- Alm (1)
- Alte Rasse (1)
- Apennin (1)
- Artensterben (1)
- Au am Rhein (1)
- Auerhuhn (1)
- Backenzahn (1)
- Baltischer Bernstein (1)
- Bannwald (1)
- Bauland 〈Baden-Württemberg〉 (1)
- Baumfalke (1)
- Baumwanzen (1)
- Bestimmung (1)
- Beute (1)
- Beutelmeise (1)
- Beweidung (1)
- Biber (1)
- Biene (1)
- Biodiversität (1)
- Biogeografie (1)
- Biotopschutz (1)
- Blasenfüße (1)
- Blauschillernder Feuerfalter (1)
- Blumenwanzen (1)
- Bockkäfer (1)
- Brasilien (1)
- Braunkehlchen (1)
- Breg 〈Fluss〉 (1)
- Bruchsal (1)
- Brutvögel (1)
- Buntsandstein (1)
- Büschelhornmücken (1)
- Cadmium (1)
- Datenbank (1)
- Datenerhebung (1)
- Desmane (1)
- Donau (1)
- Donaueschingen-Pfohren (1)
- Donaueschingen-Wolterdingen (1)
- Dorn-Dürkheim (1)
- Dreizehenspecht (1)
- Düne (1)
- Eggegebirge (1)
- Eiablage (1)
- Eichen-Ulmen-Auenwald (1)
- Elektronische Überwachung (1)
- Enten 〈Unterfamilie〉 (1)
- Entwicklung (1)
- Eriskircher Ried (1)
- Ernährung (1)
- Eselsburger Tal (1)
- Ettlingen (1)
- Eulen (1)
- Evolution (1)
- Fischadler (1)
- Fledermäuse (1)
- Flugsand (1)
- Fressverhalten (1)
- Funde (1)
- Fürstenbergische Gruftkirche 〈Neudingen〉 (1)
- Gelbbauchunke (1)
- Geschichte (1)
- Gingen an der Fils (1)
- Glucken (1)
- Graben-Neudorf (1)
- Gänsesäger (1)
- Halbtrockenrasen (1)
- Hardtwald 〈Karlsruhe〉 (1)
- Hartmann, Georg Leonhard 〈1764-1828〉 (1)
- Haubenhuhn (1)
- Hautflügler (1)
- Herkunft (1)
- Hochvogesen (1)
- Huftiere (1)
- Hüfingen (1)
- Insekten (1)
- Insektizid (1)
- Jemen (1)
- Kaiserstuhl (1)
- Kalkbedarf (1)
- Kanton Sankt Gallen (1)
- Karnivoren (1)
- Kiebitz (1)
- Kleinschmetterlinge (1)
- Knochen (1)
- Kornweihe (1)
- Kraichgau (1)
- Kreuzotter (1)
- Käfer (1)
- Landkreis Freudenstadt (1)
- Landkreis Karlsruhe (1)
- Landwirtschaft (1)
- Lennebergwald (1)
- Libellen (1)
- Malaria (1)
- Mannheim (1)
- Mannheim 〈Region〉 (1)
- Maulwurf (1)
- Maulwürfe 〈Familie〉 (1)
- Metallothionein (1)
- Michaelsberg 〈Untergrombach〉 (1)
- Miozän (1)
- Mittelspecht (1)
- Moor (1)
- Mornellregenpfeifer (1)
- Motten 〈Familie〉 (1)
- Nachtschmetterlinge (1)
- Nahrung (1)
- Nationalpark Schwarzwald (1)
- Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen (1)
- Nebenwirkung (1)
- Neckarland (1)
- Neogen (1)
- Neophyten 〈Botanik〉 (1)
- Neudingen (1)
- Niedermoor (1)
- Nordschwarzwald (1)
- Oberelsass (1)
- Obermiozän (1)
- Oberrheinisches Tiefland 〈Süd〉 (1)
- Oleanderschwärmer (1)
- Ortenau (1)
- Paarhufer (1)
- Paläo-Diät (1)
- Parasit (1)
- Pathogener Mikroorganismus (1)
- Pferde 〈Familie〉 (1)
- Pflanzen (1)
- Phänologie (1)
- Prachtkäfer (1)
- Puppe 〈Zoologie〉 (1)
- Rastatt-Plittersdorf (1)
- Rauhautfledermaus (1)
- Raupe (1)
- Renaturierung 〈Ökologie〉 (1)
- Rhein (1)
- Rheinhessen (1)
- Rheinschnake (1)
- Rossameise (1)
- Ruderwanzen (1)
- Sackträger (1)
- Sakralbau (1)
- Sammlung (1)
- Sandhausen (1)
- Sankt Georgen im Schwarzwald (1)
- Schluttenbach (1)
- Schnabelkerfe (1)
- Schwarzstorch (1)
- Schwebfliegen (1)
- Schweine 〈Familie〉 (1)
- Schwetzingen (1)
- Schwetzinger Hardt (1)
- Schwäbische Alb (1)
- Selles-sur-Cher (1)
- Silberreiher (1)
- Silberweide (1)
- Stadtmauer (1)
- Statistik (1)
- Steinadler (1)
- Steinmauern (1)
- Streuabbau (1)
- Störche (1)
- Systematik (1)
- Südwestdeutschland (1)
- Tastermotten (1)
- Tauberland (1)
- Taubertal (1)
- Taxonomie (1)
- Totholz 〈Forstwirtschaft〉 (1)
- Tropischer Regenwald (1)
- Uhu (1)
- Ulm (1)
- Umwelttoxikologie (1)
- Untermiozän (1)
- Verbreitung (1)
- Verwandtschaft (1)
- Vogelzug (1)
- Vorkommen (1)
- Waghäusel-Kirrlach (1)
- Wasserfledermaus (1)
- Wasserkäfer (1)
- Wasservögel (1)
- Wasserwanzen (1)
- Wegwespen (1)
- Weichtiere (1)
- Widderchen (1)
- Wiedereinbürgerung 〈Biologie〉 (1)
- Wiese (1)
- Wild (1)
- Wildtiermanagement (1)
- Windkraftwerk (1)
- Wolf (1)
- Wutach-Ewattingen (1)
- Zecken (1)
- Zeckenbiss (1)
- Ökologie (1)
- Östringen-Odenheim (1)
- Überwinterung (1)
Nach der späten Entdeckung von Boudinotiana touranginii (Berce, 1870) im Jahr 2015 in Deutschland wird
nun die Verbreitung und Ökologie des so genannten
„Purpurweiden-Jungfernkindes“ beschrieben, das in
Deutschland nur am badischen Oberrhein vorkommt
und eine stenöke Reliktart der dynamischen Stromtalauen ist. Die morphologische Abgrenzung zur
Schwesterart B. notha (Hübner, 1803), die sich im
DNA-Barcoding (COI-Sequenzen) nicht separiert, sowie die Gefährdung und der Schutz von B. touranginii
sind ebenfalls Thema dieser Arbeit.
Zur Spinnenfauna der Halbtrockenrasen am Michaelsberg bei Bruchsal, einer nordbadischen Wärmeinsel
(2017)
Ziel der vorliegenden Arbeit war die Erfassung der
Spinnenfauna des Kaiserbergs. Dieses Naturschutzgebiet liegt am Michaelsberg bei Bruchsal (Baden) am
Rande des Kraichgaus und wurde über ein Jahr mittels Bodenfallen arachnologisch untersucht. Insgesamt
wurden 1991 an 263 Fangtagen in 15 Fallen 1.062
adulte Spinnen gefangen und bestimmt. Ergänzt durch
Handfänge konnten 126 Arten aus 24 Familien nachgewiesen werden. Davon sind in den Roten Listen und
Vorwarnlisten für Baden-Württemberg 28 Arten und für
Deutschland 19 Arten aufgeführt. 11 % der Arten sind
als selten bis sehr selten eingestuft. Der xerotherme
Charakter des Halbtrockenrasens wird durch die hohen
Anteile der Lycosidae und Gnaphosidae an Individuen- und Artenzahlen eindrücklich belegt. Bemerkenswert sind zudem die individuenreichen Vorkommen von
Zodarion spp. (Zodariidae) und Atypus spp. (Atypidae).
Einzige dominante Art ist Zodarion italicum, dagegen
ist die Zahl der subrezedenten und nur mit einzelnen
Individuen gefangenen Arten hoch. Die Aktivitätsdichte
war im April und Mai am höchsten, bedingt durch den
Fang von Lycosiden und Thomisiden, und nahm bis
November stark ab.
Die Streuwiesen des württembergischen Allgäus weisen eine artenreiche Tagfalter- und Widderchenfauna
auf. Im Zeitraum von 2013-2017 konnten insgesamt 70
Arten auf 219 Flächen nachgewiesen werden. Hiervon
reproduzieren 53 Arten regCarcharodus focciferus), Goldenem Scheckenfalter (Euphydryas aurinia),
Westlichem Scheckenfalter (Melitaea parthenoides),
Lungenenzian-Ameiseelmäßig in den Streuwiesen oder in deren Randbereichen. 25 Arten sind in
der aktuellen Roten Liste Baden-Württembergs mindestens als gefährdet eingestuft. Darunter befinden
sich mit Heilziest-Dickkopffalter (nbläuling (Maculinea alcon) und
Blaukernauge (Minois dryas) hochgefährdete Arten, für
die die württembergischen Streuwiesen teilweise die
einzigen Lebensräume in Baden-Württemberg darstellen. Nutzungsaufgabe mit anschließender Verschilfung
und Gehölzsukzession, Nährstoffeinträge, mangelnde
Grabenpflege und die Fixierung später Mahdtermine
sind die Hauptgefährdungsfaktoren für diese und zahlreiche weitere Insektenarten der Streuwiesen.
Im Zeitraum von 2015 bis 2018 erfassten die Autoren
Heuschrecken in 18 Naturschutzgebieten und in vier
weiteren ausgewählten Gebieten des Landkreises
Freudenstadt und verglichen die Ergebnisse mit älteren
Erfassungen. Insgesamt konnten 18 Langfühlerschrecken und 23 Kurzfühlerschrecken nachgewiesen werden. Mit insgesamt 41 Heuschrecken-Arten sind dies
rund 60 % der baden-württembergischen Arten. Elf
Arten sind in der „Roten Liste der gefährdeten Heuschrecken in Baden-Württemberg“ und weitere neun
in der Vorwarnliste aufgeführt. Davon galt eine Art als
„ausgestorben oder verschollen“, zudem gelten zwei
Arten als „stark gefährdet“, acht Arten als „gefährdet“,
und neun Arten sind landesweit merklich zurückgegangen und daher auf der „Vorwarnliste“. Für zwei Arten,
die Alpine Gebirgsschrecke (Miramella alpina) und die
Lauchschrecke (Mecostethus parapleurus), ist Baden-Württemberg in besonderem Maße verantwortlich, da
sich hier die Hauptvorkommen von Deutschland befinden und die Bestände daher von bundesweiter Bedeutung sind. In den letzten drei Untersuchungsjahren
zeigten der Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus)
und die Alpine Gebirgsschrecke deutliche Arealverluste
und einen starken Rückgang der Individuenzahlen. Die
letztmals 2004 im Kreis nachgewiesene Rotflügelige
Ödlandschrecke (Oedipoda germanica) ist zwischenzeitlich dort ausgestorben.
Die Hautflügler (Hymenoptera) in einem Garten in Heidelberg-Neuenheim wurden untersucht. Die Aculeata,
Symphyta, Evanioidea und fast alle Ichneumonidae
wurden bis zur Art bestimmt, viele Braconidae, fast alle
Ceraphronoidea, Proctotrupoidea, Platygastroidea und
Cynipoidea konnten nur bis zur Gattung, die meisten
Chalcidoidea sogar nur bis zur Familie bearbeitet werden. Insgesamt wurden Vertreter von 36 Familien festgestellt. 599 Arten konnten identifiziert werden.
Blockhalden zählen zu den letzten Urhabitaten Mitteleuropas.
Im Rahmen einer Masterarbeit wurden sieben
Blockhalden im Nationalpark Schwarzwald und sechs
nahe gelegene Halden außerhalb der Schutzzone hinsichtlich
ihrer Eignung als Habitat für die Blockhalden-
Stachelwolfspinne Acantholycosa norvegica sudetica
(L. Koch, 1875) untersucht. Die untersuchten Halden
wurden aufgrund unterschiedlicher Lage, Exposition
und Geologie ausgewählt und werden ausführlich beschrieben.
In jeder Untersuchungsfläche wurden 10
Bodenfallen oberflächlich zum Fang der laufaktiven
Spinnen in verschiedenen Haldenbereichen ausgebracht.
An den Fallenstandorten wurden Umweltvariablen
wie Beschattung, höhere Vegetation, Moos- und
Flechtenbedeckung der Blöcke sowie Totholz- und
Feinmaterialvorkommen aufgenommen. A. norvegica
sudetica konnte entgegen der Erwartung in allen Halden
nachgewiesen werden und war die am häufigsten
gefangene Spinnenart in allen Blockhalden. Von Juni
bis September 2017 wurden 969 Blockhalden-Wolfspinnen,
davon 323 Männchen, 299 Weibchen und 347
Jungtiere gefangen. An allen adulten Tieren wurde die
Körperlänge gemessen und daraus über Regressionen
ihre Biomasse berechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass
die als Eiszeitrelikt aufgefasste Laufspinnenart mobil
genug ist, alle luftdurchzogenen Blockhalden in der Region
zu besiedeln, auch in der Waldmatrix isoliert gelegene
und sogar rezent entstandene, durch Sturmwurf
freigelegte Blockhalden. Die umfangreichen Daten zum
Vorkommen der markanten Blockhalden-Wolfspinne im
Nordschwarzwald stellen einen wichtigen Beitrag zur
Kenntnis der Ökologie und Verbreitung der Art sowie
zur Beurteilung der peri- und postglazialen Entstehung
der Blockhalden und ihrer Dynamik in jüngerer Zeit dar.
Im Zuge einer Biotopkartierung wurden im Jahr
1999 sieben Standorte auf der Gemarkung Gingen/
Fils (Landkreis Göppingen) mit Bodenfallen beprobt.
Die damit erfassten Insekten, Spinnen und anderen
Arthropoden gelangten an das Staatliche Museum für
Naturkunde in Stuttgart, wo sie nach und nach ausgewertet werden. Die Bearbeitung der Spinnen (Araneae) ist jetzt abgeschlossen, und die Ergebnisse werden hier präsentiert. Insgesamt wurden 479 Spinnen
erfasst, die zu 68 Arten gehören. Die Liste wird ergänzt
durch 50 Nachweise, die über viele Jahre hinweg
durch Zufallsfunde und Sichtbeobachtungen gemacht
wurden. Daraus ergibt sich für die Gemarkung Gingen
eine Artenzahl von 118. Im Atlas der Spinnentiere Europas (Arachnologische Gesellschaft 2018) sind für
das Messtischblatt TK25 Nr. 7324 (Geislingen an der
Steige-West) weitere 57 Spezies verzeichnet, so dass
hier nun aktuell 175 Artnachweise vorliegen. Obwohl
Gingen damit im landesweiten Vergleich gut arachnologisch untersucht ist, kann mit zahlreichen weiteren
Arten gerechnet werden.
Zur Landesfauna Lepidoptera
(2019)
Im Rahmen der Erforschung der Landesfauna Lepidoptera Baden-Württemberg für die Landesdatenbank
Baden-Württembergs Schmetterlinge wurden Gebiete
in Oberschwaben, in Teilen der Schwäbischen Alb und
im Hegau, zuletzt noch im Tauberland, im Südschwarzwald und im Kaiserstuhl besucht. Dabei gelangen einige Erstnachweise für Baden-Württemberg sowie Wiederfunde von in Baden-Württemberg oder Deutschland
verschollenen Arten.
Die vorliegende Arbeit zum Eschen-Scheckenfalter
(Euphydryas maturna) beschreibt die historische
Verbreitung in Baden-Württemberg, speziell ab den
1970er Jahren. Dabei wird nach Ursachen für das
Verschwinden der Art an ehemaligen Fundstellen gesucht. Daneben wird die letzte verbliebene Population
im Hinblick auf ihre Populationsentwicklung seit 1992
bis 2019 beschrieben. Ein weiterer Schwerpunkt sind
Angaben zur Habitatstruktur und zur Biologie der Art.
Belba sculpta was found in a xerothermic habitat on
late Pleistocene aeolian sand deposits in the Dossenwald
near Mannheim in Southern Germany. This oribatid
mite species is so far unknown from Central Europe.
The taxon is redescribed on the basis of the new material,
and the larva and nymphs are documented for
the first time. Aspects of the taxonomy, evolutionary systematics
and ecology of Belba sculpta are discussed.
The Belba sculpta species group is introduced.
Es wurden Brutstätten von Stechmückenlarven in vier
typischen Gebieten der Hochwasserzone in der nördlichen Oberrheinebene untersucht. Ziel war, festzustellen,
ob es in den vergangenen 35 Jahren signifikante Veränderungen in der Besiedlung mit Wasserkäfern und Wasserwanzen als Fressfeinden von Stechmückenlarven
gegeben hat. Während dieser Zeit fand eine intensive
Bekämpfung der Stechmückenlarven mit Bti (Bacillus
thuringiensis israelensis) statt. Wenn die Fressfeinde
der Stechmückenlarven durch die Bekämpfung nicht
beeinträchtigt wurden, wird das als Hinweis gewertet,
dass die Bekämpfungsmaßnahmen keine Schäden im
Ökosystem verursacht haben. Um die Vergleichbarkeit
der Ergebnisse zu gewährleisten, wurde in den Jahren
2015-2017 in exakt gleicher Weise bei der Erfassung
vorgegangen wie 1979-1982.
In der Jagst-Kocher-Region im Nordosten von Baden-Württemberg wurden zehn bedrohte Bläulingsarten
im Hinblick auf ihre aktuelle Verbreitung und ihre Biologie und Ökologie untersucht. Ausgewählt wurden
die Feuerfalter Lycaena dispar und L. hippothoe, die
Zipfelfalter Satyrium spini und S. ilicis sowie unter den
Echten Bläulingen Glaucopsyche alexis, Cupido minimus, Polyommatus thersites, Plebejus argus, Phengaris teleius und P. nausithous. Lycaena hippothoe und
S. ilicis sind im Untersuchungsgebiet verschollen. Die
Präimaginalstadien (Eier und Raupen) von L. dispar,
S. spini, G. alexis, C. minimus, P. thersites und P. argus
wurden im Freiland beobachtet und die Beziehungen
der Raupen zu Ameisen (Myrmekophilie) beschrieben.
Durch die Untersuchung der Ameisenfauna von Standorten des Großen Wiesenknopfes wurde das Vorkommen potentieller Wirtsarten für Phengaris teleius und
P. nausithous aus der Gattung Myrmica dokumentiert.
Die Ergebnisse werden bezüglich des Vorliegens von
regionalen Spezialisierungen im Vergleich zu anderen
Populationen der behandelten Arten diskutiert. Daraus
ergeben sich Implikationen für den praktischen Naturschutz bei der Berücksichtigung dieser bedrohten Arten
in der Biotoppfege. Empfehlungen hierzu werden für die
untersuchten Lebensräume (Magerrasen insbesondere
an den Trockenhängen der Flusstäler, unterschiedliche
Ausprägungen meso- bis hygrophilen Grünlands) in
den berücksichtigten Naturräumen formuliert.
Als Teil des Biodiversitätsprojekts „Lebensader Oberrhein“ des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) wurde in mehreren kleinen Projektgebieten in der Schwetzinger Hardt Gehölz entfernt, Oberboden abgetragen
und neuer Offensandlebensraum geschaffen. Als Ergänzung zum offiziellen botanischen Monitoring auf den
Projektgebieten werden hier floristische und faunistische
Beobachtungen am „Saupferchbuckel“ und „Franzosenbusch“ zusammengefasst. Die drei sich unterschiedlich
entwickelnden Flächen zeigen auch bei der Besiedlung
mit Insekten jeweils eigene Verläufe. Zu den interessantesten Funden gehören die Sand-Steppenbiene und
die Große Kreiselwespe (Hymenoptera: Apidae/Crabronidae) sowie die Blauflügelige Sandschrecke und Grüne Strandschrecke (Orthoptera: Acrididae). Die für die
Erhaltung der Biodiversität besonders relevanten Funde
werden auch im Hinblick auf das bei Sandhausen ausgewiesene Entwicklungs-Naturschutzgebiet „Brühlwegdüne“ diskutiert, ebenso wird auf die Zukunft des Trockenwaldes auf den Hardtplatten eingegangen.
Auf einer Windenergieanlage (WEA) bei Karlsruhe
wurden während der Vegetationsperiode im Jahr 2018
Untersuchungen mit Lichtfallen durchgeführt, um die
Anlockwirkung dieser Anlagen auf nachtaktive Insekten zu untersuchen. Bei insgesamt neun Beprobungen
zeigte sich, dass die Menge der auf der WEA in ca.
100 m Höhe nachgewiesenen Insekten ausgesprochen gering war. Eine Ausnahme bildete eine windstille Untersuchungsnacht im Juni, in der 267 Exemplare
auf Kanzelhöhe nachgewiesen wurden. Das entspricht
zwei Dritteln der im Laufe der Beprobung auf der WEA-Kanzel insgesamt nachgewiesenen 353 Individuen. In
der Referenzfalle am Boden waren dagegen die 4.104
festgestellten Tiere im jahreszeitlichen Verlauf nahezu
normal verteilt. Eine aus reicherem Nahrungsangebot
in windstillen Nächten möglicherweise resultierende
erhöhte Anlockwirkung solcher Anlagen auf nachtaktive Prädatoren (z. B. Fledertiere, Chiroptera) dürfte
somit weniger problematisch sein.
Altgrasstreifen zeigen in bisherigen Studien eine größere Vielfalt der Heuschreckenfauna als gemähte Vergleichsflächen. Dieser Effekt soll in Naturschutzgebieten im Landkreis Karlsruhe und im Enzkreis überprüft
werden. Mittels der semi-quantitativen Erfassung mit
dem Insektenstreifnetz wurde die Heuschreckenfauna
in fünf Untersuchungsgebieten mit zwölf Altgrasstreifen
(AGS) und zwölf Vergleichsflächen (0-Flächen) erfasst.
Insgesamt sind im Sommer 2019 hierdurch 29 Arten
und die Fangschreckenart Mantis religiosa in 1.444
Individuen erfasst worden. Jeweils einmal vor und
zwei- bzw. dreimal nach dem Pflegeeingriff wurden die
Probeflächen begangen. Durch die Berechnung von Arten- und Individuendichten konnte aufgezeigt werden:
Altgrasstreifen sind tendenziell arten- und individuenreicher als die 0-Flächen. Auffällig ist das vermehrte
Vorkommen von Langfühlerschrecken in den AGS im
Vergleich zu den 0-Flächen. Mit einer Dominanz-Analyse wurde herausgearbeitet, ob einzelne Arten eher
im AGS oder auf den Vergleichsflächen erfasst wurden.
So konnte gezeigt werden, dass Altgrasstreifen einen
positiven Beitrag zum Heuschreckenschutz leisten. Auf
der Basis einer Literaturauswertung zur Mähtechnik
sollten Altgrasstreifen zusätzlich mit einer faunaschonenden Mähweise kombiniert werden. Sind beide Aspekte in der Grünlandpflege integriert, beeinflusst dies
die Landschaft positiv – vor allem in Hinblick auf Strukturreichtum und Biodiversität.
Die Biologie der Präimaginalstadien des Eschen-Scheckenfalters (Euphydryas maturna) wird anhand
von Feldstudien der letzten bekannten Population der
Art in Baden-Württemberg in der Kocher-Jagst-Region
ausführlich beschrieben. Besonderes Augenmerk wird
auf die Lebensweise der Raupen speziell nach dem
Verlassen der Eschen im Sommer gelegt. Die Raupen
leben nun am Boden, wo sie in der Laubstreu einzeln
oder in Gruppen überwintern. Die überwinterten Raupen ernähren sich im Folgejahr polyphag, meist von
verschiedenen Kräutern. Bei der Auswahl der Nahrungspfanzen zeigen die Raupen bestimmte Präferenzen. Die Verpuppung findet sowohl an Kräutern und
Gräsern als auch an Sträuchern und Bäumen nach
einem bestimmten Muster statt. Verschiedene Prädatoren und Parasitoide der Präimaginalstadien werden
vorgestellt. Gefährdungsursachen der Art für den letzten bekannten Standort in Baden-Württemberg werden genannt. Bereits bestehende Schutzmaßnahmen
förderten das Überleben dieser Population. Neue Gefährdungspozentiale resultieren aus dem Klimawandel
mit zunehmender Trockenheit und dem Eschentriebsterben. Daraus ergeben sich weiterführende Schutzmaßnahmen, um die Art in Baden-Württemberg vor
dem Aussterben zu bewahren.
Collection records for Baden-Württemberg in Germany
are provided for seven rare oribatid mite species, five
of which are so far unknown from this federal state. The
species Camisia biverrucata (C. L. Koch, 1840), Microzetorchestes
emeryi (Coggi, 1898), Neoliodes theleproctus
(Hermann, 1804), Parhypochthonius aphidinus
Berlese, 1904 and Scapheremaeus palustris (Sellnick,
1924) were discovered in sites in Mannheim. Camisia
invenusta (Michael, 1888) and Licnobelba latiflabellata
(Paoli, 1908) originate from the Königstuhl mountain
near Heidelberg. Camisia invenusta is recorded for the
first time in Germany.