610 Medizin und Gesundheit
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Den Namen Eugen Wenz wird man in jedem Lexikon und in allen homöopathischen oder naturheilkundlichen Fachbüchern vergebens suchen. Eugen Wenz ist also völlig unbekannt in der historischen Forschung. Aber auch in seiner eigenen Zeit hat Eugen Wenz wenig von sich reden gemacht, obwohl er 42 Jahre lang, von 1895 bis 1937, als Laienheiler praktiziert hat und
obwohl er unermüdlich Flugblätter, Broschüren und Bücher verfasst und herausgegeben hat. Wenn Wenz aber so unbedeutend und unbemerkt war, warum also, so fragen Sie sich vielleicht zurecht, beschäftige ich mich dann seit über zwei
Jahren mit Wenz?
Wenn Goethe in den Jahren 1770 und 1771 aus Straßburg nach Sessenheim kam, um seine geliebte Friederike zu besuchen, befuhr er mit ihr und anderen oft den Rhein, blieb dann auf einer der zahllosen Inseln und wäre gern noch länger geblieben, ,,hätten uns nicht die entsetzlichen Rheinschnaken nach einigen Stunden wieder weggetrieben. Über diese unerträgliche Störung einer der schönsten Lustpartien, wo sonst alles glückte, wo die Neigung der Liebenden mit dem guten Erfolge des Unternehmens nur zu wachsen schien, brach ich wirklich, als wir zu früh, ungeschickt und ungelegen nach Hause kamen, in Gegenwart des guten geistlichen Vaters, in gotteslästerliche Reden aus und versicherte, dass diese Schnaken allein mich von dem Gedanken abbringen könnten, als habe ein guter und weiser Gott die Welt erschaffen. Der alte fromme Herr wies mich dagegen ernstlich zur Ordnung und verständigte mich, dass diese Mücken und anderes Ungeziefer erst nach dem Falle unserer ersten Eltern entstanden, oder, wenn deren im Paradiese gewesen, daselbst nur angenehm gesummet und nicht gestochen hätten." So steht es in „Dichtung und Wahrheit", und es wird wohl die Wahrheit sein; denn auch Karl Julius Weber, der nicht viel später seine „Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen" schrieb,
nannte, nachdem er bei Rastatt am Rhein gewesen war, ,,die sogenannten Rheinschnaken eine wahre ägyptische Plage " und neigte dazu, sie „für lauter kleine Teufel zu halten".