750 Malerei, Gemälde
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In der Reichenau-Festschrift von 1925 hat Joseph Sauer in seinem Beitrag „Die Monumentalmalerei der Reichenau“ die gemalten Architekturkulissen in Reichenau-Oberzell ausführlich berücksichtigt. Sie erfüllen „eine künstlerische Funktion. Nicht nur daß sie die weit auseinandergezogenen Kompositionen zusammenhalten und gliedern [...], im Einzelfall haben sie auch noch die künstlerischen Absichten besonders zu steigern“. Die verschiedenen Typen von Türmen sind so beschrieben: Sie „stehen hinter oder auch vor den Stadtmauern; bei einem völlig sichtbaren Stadtbild gewöhnlich in der Zweizahl [...]; der
Zweizahl entsprechend wechseln Rund- und quadratischer Turm miteinander ab [...]. Die quadratischen, durchweg über Eck gezeigten Türme sind [...] in den einzelnen Stockwerken reich gegliedert [...], die einzelnen Stockwerke durch kräftige Gurtgesimse geschieden [...]. Wenn man einen solchen freistehenden, nach oben sich verjüngenden quadratischen Turm im Bild des Seesturms noch als Leuchtturm erkennen kann, so leuchtet die Zweckbestimmung eines ganz gleichen Turmes neben dem sitzenden Hohenpriester im Bilde des Aussätzigen nicht ohne weiteres ein. Hart am Bildrand scheint er lediglich die Funktion zu haben, die Kompositionslücke hier zu schließen. Die realistische Darstellung ist also einer rein künstlerischen Erwägung geopfert: die Realität dem Ornament gewichen“.
Die Glöcklehof-Kapelle in Bad Krozingen hat ihre Bekanntheit der Neugierde eines Kurgastes zu verdanken. Vor über 60 Jahren kratzte er am weißen Innenputz des Chorraumes und entdeckte darunter mittelalterliche Malereien. Von nun an erst war die bescheidene Saalkirche, auf einem Hofgelände in Oberkrozingen gelegen, für die Wissenschaft von Interesse. Für die Kapelle selbst hatte das zunächst zur Folge, dass der zu diesem Zeitpunkt barockisierte Bau mit kriegsbedingter zeitlicher
Verzögerung 1956 nach damaligem Kenntnisstand in einen mittelalterlichen „zurückverwandelt" wurde. Für die Forschung bedeutete dieser Fund einen weiteren Mosaikstein in der Kenntnis der frühmittelalterlichen Malerei der Bodenseeregion.
Die Architektur der Kapelle erfuhr dagegen in der Wissenschaft bis auf eine Ausnahme kaum Beachtung. Erst 1993 wurde durch eine sorgfältige bauarchäologische Untersuchung durch das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg der Wert und die Besonderheit des Baues erkannt. Anlass dazu waren Feuchtigkeitsschäden, aufgrund derer man den gesamten Außenputz der Kapelle abschlagen ließ. Man erkannte nun an der originalen Bausubstanz unter anderem zwei ehemalige, hochgelegene Eingänge im Westen der Kapelle, die auf die Existenz einer abgegangenen Westempore mit direkten Zugängen hinweisen, sowie Indizien zum Bauprozess und zur ursprünglichen Gestaltung der Bauhaut aufgrund der Reste des originalen Fugenverputzes. Die Befunde der Putz- und Mörteluntersuchung wurden in die damals erstellte steingerechte Bauaufnahme aller Außenwandflächen eingetragen und somit zur weiteren Auswertung dokumentiert. Die originalen Bestände wurden im Herbst 1993 unter einem neuen Kalkputz gesichert.
Die Wandgemälde des Freskenzyklus' sind der bemerkenswerteste und
wertvollste Teil der barocken Ausstattung des ursprünglich mittelalterlichen Befestigungsturms [1] im Prälatengruten der ehemaligen Benediktinerabtei Gengenbach, heute im Besitz der katholischen Kirchengemeinde. Ihre Einzigartigkeit besteht darin, dass sie keine Wanddekorationen darstellen, sondern Gemälde als eigenständige Bildwerke, die ihrerseits wiederum
von einem Dekorationssystem umrahmt sind. In ihrer Art sind sie keine
übliche Wandmalerei im kirchlichen Sinne, so z. B. Gemälde einer Altarnische oder einer Heiligen- bzw. Kreuzwegdarstellung, aber auch keine
heraldische oder allegorische Wandmalerei, z. B. eine Wappen- oder Kartuschenmalerei. Vergleichbar sind sie dagegen mit Wandbildern, wie man sie
in manchen Palästen und Villen Italiens findet, mit landschaftlicher Darstellung von Natur, Architektur und menschlichen Gestalten, vedutenartig
in Überschau mit relativ kleinen Figuren und im Hochformat ausgeführt.[2]
Gegenüber den häufig anzutreffenden Wandgestaltungen mit Vertäfelungen, Tapeten- oder Stoffbespannungen und aufgehängten Leinwandbildern
besitzen sie eine ganz eigene Qualität. Ihr Vorhandensein zeugt vom kulturellen Niveau und der Weitläufigkeit des Bauherrn.
Eine große Renovation oder Wiedereinrichtung des Münsters fand 1905 bis 1909 statt.
Die vom Lilienwirt und Bildschnitzer Josef Anton Schupp von 1715 bis 1719 geschaffenen Apostelfiguren wurden während dieser Renovation von Weißburger und Kubanek (Freiburg) repräsentativ
gerahmt. In die Zwischenräume von Apostel zu Apostel malte Theodor Baierl aus München die Bilder
von den sieben Schmerzen (Nordwand) und den sieben Freuden Mariens (Südwand). Die Bilder der
Südwand hat Kurt Müller (im Jahresheft 43, 2020 vorgestellt.
Frühstück oder Fastenmahl
(2008)
Die Städtischen Sammlungen Freiburg erwarben am 7. Dezember 1936 von dem Freiburger
Antiquar Matthias Göhringer ein Gemälde Johann Christian Wentzingers, das sich zuvor in
Breisgauer Privatbesitz befunden hatte. Das in Öl auf Leinwand gemalte, 49,5 cm
hohe und 123 cm breite Bild ist eines der wenigen eigenhändig signierten und datierten
Gemälde der Künstlers: Der Kasten in der linken Bildhälfte trägt an der Vorderkante die fragmentarisch erhaltene Beschriftung „J. C. Wen ... ger 1753". Das Bild ist vor dem Verkauf an die
Museen stark gereinigt worden. Die Farbe ist stellenweise bis auf die Grundierung mit rotem
Bolus abgerieben, die an einigen Stellen durchscheint. Dabei wurde offensichtlich auch ein Teil
des Namenszuges gelöscht. Das breite Format legt die Verwendung al Sopraporte nahe. Mehrere solcher über den Türen seines eigenen Hauses angebrachte Gemälde sind in Wentzingers
Nachlass verzeichnet.
Verrat und Verdammnis
(2005)
In den Jahren 2002/2003 wurde der Innenraum der St-Martins-Kirche in Gengenbach einer umfassenden Restaurierung unterzogen. Eine gründliche restauratorische Untersuchung der Wandfächen und Ausstattungsteile, die der verantwortliche Restaurator Bernhard Wink im Vorfeld unternahm, gab einen Überblick über die historischen Ausstattungsphasen. So wiesen
z. B. die Fensterleibungen noch Reste von Malereien auf, auf den Wandflächen selbst war mit den bei einer solchen Untersuchung zur Verfügung stehenden Mitteln nichts mehr auffindbar. Im Laufe der Arbeiten erwies sich aber einmal mehr, dass historische Gebäude immer für Überraschungen gut sind: Völlig unerwartet kamen zwei Wandmalereien zutage, die unter dem Verputz verborgen waren. In Absprache mit Kirchengemeinde und Landesdenkmalamt wurden zunächst Teilbereiche geöffnet und Einblicke auf die entsprechende Putzebene geschaffen, um Ausdehnung, Machart und Bildinhalte der Malereien zu klären. Darauf basierend fielen die Entscheidungen über die weitere Vorgehensweise. Die daraufhin beschlossene Freilegung erforderte in beiden Fällen die vorsichtige Abnahme der daraufliegenden Putzschicht. Glücklicherweise war sie bindemittelarm und sandig und löste sich, ohne dass Teile der Malerei daran haften blieben. Diese Gefahr besteht bei Freilegungen immer, was die Arbeit äußerst diffizil und in manchen Fällen sogar unmöglich macht.
Die Fachgruppe Wandmalerei hat in mittlerweile zahreichen Exkursionen die Wandmalereien der Ortenau erkundet, unter anderem auch im Hanauerland die Kirchen von Linx, Leutesheim und Hausgereut. Beim Gang durch die drei Kirchen soll bewusst ein anderer Weg als üblich beschritten werden. Im Vordergrund steht nicht die Beschreibung von Bildfolgen - dafür wird ein Besuch in den jeweiligen Kirchen empfohlen - sondern die Sichtweise des Restaurators. Zunächst wird am Beispiel der Kirchen von Linx und Leutesheim die Arbeitsweise einer restauratorischen Untersuchung einschließlich der Betrachtung der Bau- und Restaurierungsgeschichte erläutert - ein Blickwinkel mit überraschenden Einsichten. Bei der Kirche von Hausgereut wird dagegen ein Blick hinter die Bilder einen Sinngehalt aufzeigen, der über Putz und Farbe hinausgeht. In Wandgemälden ist mehr Information verborgen, als man zunächst vermuten möchte.
In der Vorbereitungs- und Planungsphase der kürzlich abgeschlossenen Restaurierung des Innenraums der sogenannten
Leut- oder Gutleutkirche in Friesenheim-Oberschopfheim wurde der im Chorbereich vorhandene Wandmalereizyklus
ausführlich restauratorisch untersucht. Die ersten Untersuchungen erfolgten im November 2011 und wurden im Mai
2012 fortgesetzt. Weitere Befunde traten während der Restaurierung Juli bis Oktober 2014 zutage. Die restauratorischen Untersuchungen, das darauf basierende Restaurierungskonzept und die Ausführung der Maßnahmen wurden von Bernhard Wink mit Unterstützung von Regine Dendler vorgenommen. Die komplexen Untersuchungsergebnisse werden im Folgenden zusammenfassend dargestellt: Im ersten Teil beschreibt Bernhard Wink die Erkenntnisse aus Untersuchung und Restaurierung, im zweiten Teil vergleicht Regine Dendler die materiellen Befunde mit den anlässlich der Voruntersuchung erhobenen Archivalien. Eine Zusammenschau beider Teile kann ein annähernd vollständiges Bild der Entstehungsgeschichte der Innenraumgestaltung bzw. der Wandmalereien in der Leutkirche vermitteln, wie es auch grundlegende Voraussetzung für
viele konservatorische Entscheidungen in den nun abgeschlossenen Maßnahmen war.
Der hundertfünfzigste Todestag der Konstanzer Künstlerin Marie Ellenrieder (1791-1863) jährt sich in diesem Jahr. Zur
Ortenau hatte sie mannigfache Beziehungen: In verschiedenen Kirchen der Ortenau - in Ichenheim, Diersburg sowie in Ortenberg - finden wir Altarbilder dieser Künstlerin und im Museum im Ritterhaus in Offenburg wird eine wertvolle Sammlung ihrer Zeichnungen aufbewahrt. Außerdem pflegte sie eine lebenslange, freundschaftliche Beziehung zu dem Freiherrn Carl
Christoph von Röder (1789-1871) aus Diersburg, was zu einem umfangreichen Schriftverkehr geführt hat, der uns im Rosgartenmuseum in Konstanz überliefert ist.
Namen wie Richard Ackermann, Waldemar Flaig
oder Paul Hirth kennt jeder Villinger Kunstinteressierte. Gewiss haben sie hervorragende Bildnisse
von Villingen geschaffen. Aber da diese Künstler
bereits in einer Ausstellung in der Benediktinerkirche gewürdigt wurden, war es ein Anliegen
der Sparkasse Villingen-Schwenningen in ihrer
Ausstellung vom 12.11.– 30.11.1999 auch weniger
bekannte Künstler wie Max Roth oder Ursula
Eschbach vorzustellen. Die Idee zu diesem Vorhaben lieferte Dr. Hans Kurtz, der selbst einige
Exponate aus seiner Sammlung für die Ausstellung in der Kundenhalle der Villinger Sparkassen Hauptstelle beisteuerte. In Sparkassendirektor
Klaus Haubner fand er einen begeisterten Fürsprecher, da auch die Sparkasse in ihrem großen
Fundus viele Ansichten von Villinger Straßen und
Winkeln hat, die bisher der breiten Öffentlichkeit
nicht gezeigt werden konnten
Erinnern Sie sich noch?
(2004)
Wie sich Villingen im Laufe der Zeit verändert hat,
wird dieses Jahr im grafischen Werk von Richard
Ackermann (1892 - 1968) gezeigt.
Die Bilder stammen aus drei Zyklen:
Von 1920 Kreidezeichnungen mit dem Titel ,,AltVillingen ",
von 1924 Zehn Lithographien „Villingen" und
von 1968 „Villingen, die Stadt der schönen Türme
und Tore".
Wandel auch im künstlerischen Werk von Richard
Ackermann:
Die Bilder von 1920 noch düster, romantisch, realistisch, ausgearbeitet, abgeschlossen.
Die von 1924 zeigen schon deutlich den Zeitgeist
des Expressionismus. Sie sind hell, skizzenhaft, lassen Überschüssiges weg, sind durch Verzicht
eigentlich viel wesentlicher.
Durch die Umtriebe des Fürstlich Fürstenbergischen Hauses im Jahre 2002, eine Sammlung an spätgotischen Gemälden und solchen des 16. Jahrhunderts zu veräußern, ist eben diese weit überregional ins Licht der Öffentlichkeit und stärker als bei ähnlichen Vorgängen in der jüngeren Vergangenheit in das Bewusstsein der Freunde und Fachleute dieser Kunst geraten.
Das im Jahr 1912 erbaute Krankenhaus der Stadt Villingen an der Herdstraße erhielt im Jahr 1930 mit einem Erweiterungsbau auch eine neue Kapelle. Am 24. April 1931 erteilte das Stadtbauamt Villingen durch die Krankenhauskommission dem im Alten Schloss in Meersburg wohnenden Maler Waldemar Flaig (geboren am 27. Januar 1892 in Villingen) den Auftrag, Wand und Altarnische zu bemalen zum Preis von 2000 RM. Bereits am Fest Peter und Paul am 29. Juni 1931 konnte die Kapelle mit den Bildern Flaigs geweiht werden. Nachdem Flaig diese Arbeit beendet und sich sein Gesundheitszustand verschlechtert hatte, ermöglichten ihm Freunde einen längeren Erholungsurlaub in Südfrankreich.
Nach seiner Rückkehr schuf Flaig noch für den evangelischen Andachtsraum (Raum Nr. 300) ein Fresko des segnenden Christus. Ob dieses Bild unter Tapete oder Putz noch erhalten oder ganz verschwunden ist, entzieht sich derzeit unserer Kenntnis.
Waldemar Flaig starb im Villinger Krankenhaus am 4. April 1932 und wurde auf dem Villinger Friedhof beigesetzt.
Grünewald in Villingen
(2009)
Die Ausstellung „Grünewald und seine Zeit“ in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe bot den Anlass, der Beziehung zwischen einer ungewöhnlichen Kreuzigungsdarstellung von Anton Berin im Franziskanermuseum und dem so genannten „Kleinen Kruzifix“ von Matthias Grünewald (um 1475/80–1528), heute in der National Gallery of Art in Washington, einmal gründlicher nachzugehen. Schon Paul Revellio entdeckte, dass der Villinger Maler Anton Berin (1573– ca. 1624) die Gestalt des Christus am Kreuz zwischen dem heiligen Franziskus und einem Franziskanerprior aus einer Radierung von Raphael Sadeler d. Ä. übernommen hatte, die wiederum das Original Grünewalds reproduzierte.
Es gehört zu den beliebtesten Fotomotiven der Stadt und es bewahrt gleichzeitig ein gutes Stück Villinger Kunstgeschichte und Handwerkstradition: Das Haus Rietstraße 30. Hier hat sich Ende 2007 das Café Dammert etabliert und lockt seither viele Gäste in das historische Bürgerhaus. Dass sie hier eine gute Tasse Kaffee und ein leckeres großes Stück Kuchen bekommen,
wissen inzwischen die Villinger, die ein solches Lokal in ihrer Stadtmitte freudig angenommen haben. Und dass das Haus wunderbar bemalt ist und deshalb so oft fotografiert wird, wissen nicht nur sie, sondern auch Touristen und Zugezogene. Aber wer hier einst gewohnt und geschafft hat, das wissen eigentlich nur die mit der Stadtgeschichte vertrauten Bürger.
Mannalese und Eucharistie
(2009)
Fast ein Jahrzehnt lang hatte ich die Fresken der Klosterkirche vor mir, sonntäglich
stand ich auf der Kanzel, ihnen gegenüber. Über den kunstgeschichtlichen
Rang der Wandmalereien war ich mir schon damals im Klaren, kamen doch immer
wieder kunstverständige Besuchergruppen, von denen ich Neues erfuhr und denen
ich erzählte, was ich wusste. Nie bin ich jedoch über die theologiegeschichtliche
Problematik der Gegenüberstellung alt- und neutestamentlicher Themen gestolpert.
Regina Hiekisch
(2013)
Kunst entsteht nie im luftleeren Raum. Sie
bedarf stets der Vorbilder und der Auslöser. Die
jeweiligen Lebensumstände sind dabei die maßgeblichen
Parameter. Und davon gibt es einige im
Leben von Regina Hiekisch. Die verschiedenen
Facetten auf ihrem Lebensweg spiegeln sich auch in
ihrem ein überaus breites Spektrum umfassenden
Kunstschaffen wider. Kunst ist eben wie das Leben
allemal ein weites Feld: Regina Hiekisch wurde
1933 in Zwickau (Sachsen) geboren. Von 1952 bis
1956 besuchte sie die Hochschule für Grafik und
Buchkunst in Leipzig und die Universität Leipzig,
wo sie Kunsterziehung für höheres Lehramt studierte.
1956 legte sie ihr Staatsexamen ab.
Wer in das mittlere Elztal kommt, dem fällt
in Bleibach das weithin sichtbare ziegelrote
Dach der im Jahre 1975 erweiterten und umgebauten
St. Georgskirche auf. An dieses Gotteshaus
lehnt sich die Beinhauskapelle an, die der
Pfarrvikar Martin Schill neben der im Jahre
1514 fertig gestellten spätgotischen Kirche
bauen ließ. Diese war vom Friedhof umgeben,
der seinerseits von einer Mauer umgeben war,
von der heute noch Teile erhalten sind.
Nach zwei Jahrhunderten war der Gottesacker
zu klein geworden.
Noch ist es nicht soweit, dass die wertvollen
Historienbilder von Albert Säger in der Zehntscheuer der Narrozunft zu bewundern sind, aber
die Vorfreude darauf ist schon groß. Das zeigte
sich als der Geschichts- und Heimatverein Villingen (GHV) dem Leiter des Franziskanermuseums,
Michael Hütt, eine Spende von 3000 Euro für die
Restaurierung eines der Bilder übergab.
Im Rahmen der Heimattage präsentierte die Stadt Bräunlingen im Frühjahr 2012
in ihrem Kelnhof-Museum eine Ausstellung mit Werken von Guido Schreiber. Schon
im Jahr 1994 wurden in Donaueschingen in der Donauhalle Bilder von Guido
Schreiber ausgestellt. Auch in Villingen und Bad Dürrheim, einmal abgesehen von
anderen, weiter entfernten Orten der Baar, liefen damals Ausstellungen über das
Werk von Guido Schreiber. Schaut man etwas weiter zurück in die Vergangenheit
und blättert in jenem legendären Sonderband der Kulturzeitschrift Badische
Heimat mit dem Titel Die Baar aus dem Jahre 1938, so begegnet man im letzten
Kapitel einer Reihe von Federzeichnungen von diesem Guido Schreiber. Im Aufsatz
Stadt- und Dorfschaften der Baar von EMIL BAADER illustrieren die Zeichnungen
die Schilderung einer Reihe von Spaziergängen durch die vielen unterschiedlich
strukturierten Bereiche der Baar. Wer ist nun dieser Guido Schreiber und was hat
er mit unserer Baarlandschaft zu tun?
Im Rahmen von Forschungen zur kirchlichen Kunstgeschichte fiel dem Verfasser 2012 in der katholischen Pfarrkirche St. Blasius im heutigen Donaueschinger Teilort Aasen am rechten Seitenaltar ein Oberbild auf (vgl. Abb.). Schon aus stilistischen Gründen kann es unzweifelhaft dem Rottweiler Barockmaler Johann Achert (ca.1655–1730) zugeschrieben werden, der mit seinem Werk in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit nicht nur bei Spezialisten der Kunstgeschichte gefunden hat. Achert wird in den Quellen ungefähr seit 1680 greifbar. Er hat ein aufschlussreiches Skizzenbuch hinterlassen, großformatige Altarblätter für die Stadtkirche in Weil der Stadt und für Kirchen in Solothurn und Freiburg i.Ü. gemalt, für Klöster wie Salem, Beuron, St. Blasien, Rottenmünster oder Wittichen gearbeitet und zahlreiche Aufträge aus den Kreisen von Adel und Klerus
erhalten. So können heute mehr als 140 Werke des Meisters namhaft gemacht werden. Seine Rottweiler Werkstatt wurde durch seinen Sohn Jakob Christoph (1690–1750) weiterführt.
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" und vermittelt dem Betrachter damit meist
eindrucksvolle Geschichten. Ist das der Grund, warum wir vor allem in katholischen
Kirchen in aller Regel höchst beeindruckende Decken- und Wandgemälde
finden? Die berühmteste Kirche mit solchen Ausschmückungen ist mit Sicherheit
die sixtinische Kapelle in Rom. Vor über 500 Jahren gestaltete Michelangelo ein
Deckenfresko, das bis heute unvergleichlich ist. Von Italien gelangte die Fresco-
Technik im 17. Jahrhundert nach Deutschland und gipfelte in den wunderschönen
barocken Kirchenmalereien.
Was hat nun die sich ganz unscheinbar am Hang westlich der Wieslocher Straße in
Baiertal erhebende katholische Kirche St. Gallus mit diesen prächtigen Barockkirchen
zu tun? Hat man die Treppen erklommen, steht man nämlich vor einer
Kirche, die in ihrer Baugeschichte noch nicht einmal annähernd das Zeitalter des
Barock erleben durfte. Der Bau entstand erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts und
wurde lediglich dem Barockstil nachempfunden. Das Innere der Kirche selbst
bietet architektonisch keine Höhepunkte, selbst der normalerweise in barocken
Kirchen besonders ausgestaltete Chorbogen präsentiert sich hier als gemeine Öffnung.
Obwohl es sich hier nicht um eine Barockkirche handelt, ist es doch eine
Kirche im Barockstil. Vermutlich aus Gründen knapper finanzieller Mittel auf sehr
einfache Weise gebaut, war das Gotteshaus bereits um 1970, knapp 60 Jahre nach
seiner Fertigstellung, im Inneren stark renovierungsbedürftig.
Der Heimatverein Kraichgau hat 2001 und 2002 als Sonderveröffentlichungen 28 und 29 wissenschaftliche Untersuchungen zum ehemaligen Kloster Lobenfeld, resp. zu den Wandbildern, vorgelegt, die ohne die Förderung der Klaus-Tschira-Stiftung Heidelberg niemals möglich gewesen wären. Dem Interesse des Prinzen Max von Baden an Lobenfeld und seinen Erwartungen an die Denkmalpflege (Prof. Dr. Joseph Sauer in Freiburg) ist zu verdanken, dass Lobenfeld nicht schon
vor hundert Jahren endgültig vergessen worden ist. Joseph Sauers Lesung der Bilder ist Bestandteil der neuen Untersuchungen. Die „Freilegung" der Bilder, der a-secco-Malereien (!), mit Drahtbürsten hat den Bildern allerdings so zugesetzt, dass die Deutung nicht nur damals erhebliche Schwierigkeiten bereitete. So beschert auch die glückliche Aufmerksamkeit zweier Theologen, die sich - sehr lange Zeit ohne Kenntnis ihrer beider Engagement für Lobenfeld - den bisher weniger beachteten Gestalten in den Obergaden des Chores der Klosterkirche gewidmet haben, Überraschungen einer besonderen Art. Beide Untersuchungen liegen gedruckt vor. Die akribisch belegten Deutungen der Figuren weichen zum Teil erheblich voneinander ab. Die Ausgangslage - Unschärfe, manchmal auch Fehlstellen in Zeichnung und Spruchbändern - ist extrem schwierig. Aber ebenso eine Herausforderung?
Wolfgang Himmelmann arbeitet als Architekt, Maler und
Zeichner mit Vorliebe an Projekten, die einen kunsthistorischen oder zeitkritischen Hintergrund haben. Seine Bilder zeigen Vertrautes in oft verblüffend ungewohnter Art. Meist
entstehen ganze Bilderserien, bei denen Betrachtung der thematische Zusammenhang erkennbar wird. Manchmal
werden regelrechte Bildergeschichten erzählt.
Das leuchtende Kreuz in der Mitte des Wandbildes ist Zeichen des Menschensohnes, wenn er im Glanz seiner Herrlichkeit wiederkommt, um das Weltgericht zu halten. Von diesem himmlischen Glanz sind die Menschen umfangen, die aus dem
Mund Jesu die Worte hören dürfen: „Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, empfangt das Reich als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist! Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen… Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan…”
Eine große Renovation oder Wiedereinrichtung des Münsters fand 1905 bis 1909 statt. Die von Josef Schupp um 1515 geschaffenen 12 Apostelfiguren hingen bis dahin etwas verloren und lieblos oben an den Wänden links und rechts des Hauptschiffs. 2020 wurden sie von Weißburger und Kubanek repräsentativ gerahmt und in die Zwischenräume von Apostel zu Apostel malte Theodor Baierl aus München die Bilder von den sieben Schmerzen und den sieben Freuden Mariens. Auch sie wurden gerahmt von Weißburger und Kubanek.
Erstmals in Frankreich widmet das Musée d’Unterlinden, das den berühmten Altar der Antoniter von Isenheim aufbewahrt, dem Urheber dieses Meisterwerks, der einer der größten deutschen Maler der Renaissance war, eine eigene Ausstellung: „Grünewald. Blicke auf ein Meisterwerk“. Mit dieser Ausstellung führt das Museum seine Politik fort, die darauf abzielt, seine beachtliche Sammlung von Gemälden und Skulpturen aus dem 15. und 16. Jahrhundert einem breiten Publikum bekannt
zu machen und ihre Erforschung zu fördern. Diese Kunstwerke sind repräsentativ für eine Epoche, in der der Oberrhein geradezu ein „Goldenes Zeitalter“ erlebte.
Grünewald und seine Zeit
(2007)
Matthias Grünewald (1475/80–1528), einem der großartigsten, geheimnisvollsten und wirkmächtigsten Künstler der europäischen Kunstgeschichte um 1500 widmet die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe eine Große Landesausstellung unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler. Mit rund 160 Werken ermöglicht die Ausstellung „Grünewald und seine Zeit“ eine Zusammenschau seines singulären Schaffens mit Arbeiten anderer hochrangiger Künstler jener Epoche und eröffnet damit einen neuen Blick auf die anrührend expressive Qualität von Grünewalds Werk und auf dessen wegweisende künstlerische Erneuerungskraft.
Die romanischen Wandmalereien im Chor der Klosterkirche zu Lobenfeld haben lange nicht die Beachtung gefunden, die ihrer Bedeutung entspricht. Im Freiburger Diözesan-Archiv, Neue Folge 12, 1911, hat Joseph Sauer, der Landeskonservator, zuerst auf die Malereien hingewiesen. Im Rahmen der beschreibenden Statistik "Die Kunstdenkmäler des Grossherzogtums Baden", – 8. Band, 2. Abteilung, von Adolf von Oechelhaeuser bearbeitet –, ließ Joseph Sauer im Jahr 1913 eine ausführliche Beschreibung und Würdigung der "Malereien in der Klosterkirche zu Lobenfeld" folgen. Welche Bedeutung den Malereien beigemessen wurde, zeigt sich darin, dass den beiden überlebensgroßen Gestalten rechts und links vom Ostfenster des Chores die einzige Farbtafel in einem ansonsten üppig illustrierten Band gewidmet ist. Danach sind über acht Jahrzehnte vergangen bis zur umfassenden und eingehenden Arbeit von Gabriela Nutz "Die mittelalterlichen Wandmalereien der ehemaligen Klosterkirche Lobenfeld. Ikonographie, Programm und stilistische Stellung der romanischen Chorausmalung und der gotischen Wandbilder" (2002). Vorausgegangen war ein kürzerer Beitrag
derselben Verfasserin in dem von Doris Ebert und Klaus Gereon Beuckers herausgegebenen Sammelband "Kloster St. Maria zu Lobenfeld (um 1145–1560). Untersuchungen zu Geschichte, Kunstgeschichte und Archäologie" (2001).
Die Stadt Karlsruhe sieht die Ausstellung in der Städtischen Galerie als »spannenden Auftakt für die Heimattage im Jahre 2017. Man mag sich fragen, warum zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein geradezu "historisch" anmutendes Thema im Mittelpunkt einer Großstadt steht, die einem kontinuierlichen Wandel unterliegt. Welchen Beitrag soll die Ausstellung zu den drei inhaltlichen Schwerpunkten der Heimattage "Heimat im Wandel", "Heimat im Netz" und "Heimat des Fahrraderfinders" liefern? Vielleicht soll im historischen Kontrast gezeigt werden, dass Heimat vielfältig und wandlungsfähig ist. Das entspräche der Selbstinterpretation der Stadt Karlsruhe, die für sich beansprucht, im "Wandel zwischen
Tradition, Innovation und Moderne" zu leben.
Blumen für Karlsruhe
(2015)
Reinheit Mariens, die Nelke für die Wundmale
Christi, die Rose für die Liebe. Mit den
Blumen schenkt man Symbolik, die keine
Worte braucht, als Lob, Blumen sind für Anerkennung,
Liebe, Bewunderung, Glückwunsch.
Die Blumen sind Mittel einer wortlosen Kommunikation:
lasst Blumen sprechen. Blumen
künden Wärme, Lebensfreude, Helligkeit oder
Kompassion. Der Weg des Göttlichen durch
die Welt: Fronleichnamsprozessionen.
Das Haus, das Ruhe ist
(2013)
Johannes Grützke (*30.9.1937)
Dreiteiliges Majolika-Relief
»Morgen brechen wir auf« ( 1997 /98)
(2011)
Hecker kam am 11. April 1848 nach Konstanz. Konstanz und der Seekreis waren eine Hochburg der Liberalen und Demokraten. Am 8. April 1848 ließ Karl Mathy Joseph Fickler, den Herausgeber der »Seeblätter«, verhaften. Nach
der Verhaftung Ficklers waren Friedrich Hecker und Gustav Struve nach Konstanz gereist. Hecker verfasste im Gasthaus »Zum Badischen Hof« (Hussenstraße 13) einen Aufruf an das Volk. Er endete mit den Worten: »Sieg oder Tod für die deutsche Republik! Konstanz im April 1848. Der provisorische Volksausschuss«.
Maria Theresia ist in Österreich omnipräsent – ihre Gemälde, Statuen und Konterfeis zieren öffentliche, private und klerikale Räume. Nach wie vor haben sie und ihr „Image“ einen Platz in der Republik Österreich und seiner post-monarchischen Selbstinszenierung. Staatsgäste und politische Amtsträger posieren mit dem Bundespräsidenten vor ihrem überlebensgroßen Staatsporträt in der
Präsidentschaftskanzlei der Wiener Hofburg, wie jüngst bei dem Abschluss des iranischen Atomabkommens in Wien. Das alte Zentrum kaiserlicher und erzherzoglicher Macht mit seiner habsburgisch-dynastischen Symbolsprache legitimiert auch die moderne demokratische Republik. Die Präsenz der Monarchin aus dem 18. Jahrhundert beschränkt sich nicht auf Wien und Österreich: Auch in den Rathäusern, Gerichtssälen und Museen im südlichen Baden-Württemberg befinden sich Darstellungen der Habsburgerin. Die Häufung von Maria-Theresia-Porträts scheint sich auf den ersten Blick leicht von selbst zu erklären: Ein Großteil der Städte und Landschaften gehörte zu ihren Lebzeiten zu Vorderösterreich, die ehemalige Landesherrin war durch ihr Porträt in den Amtsgebäuden vertreten. Aufgrund ihrer langen Regierungszeit von 1740 bis 1780 wurden besonders viele Gemälde von ihr angefertigt, mal gemeinsam mit ihrem Ehemann Kaiser Franz Stephan, mal gepaart mit ihrem Sohn und Mitregenten Joseph II. 26 Jahre nach ihrem Tod wurde Vorderösterreich aufgelöst und im Wiener Kongress nicht mehr wiederbelebt, die Gemälde blieben entweder aus dekorativen Gründen hängen oder verschwanden auf Dachböden und in Kunstlager.