780 Musik
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
- Wissenschaftlicher Artikel (95)
- Buch (Monographie) (66)
- Teil eines Buches (Kapitel) (1)
- Preprint (1)
Sprache
- Deutsch (125)
- Mehrsprachig (38)
Gehört zur Bibliographie
- nein (163) (entfernen)
Schlagworte
- Partitur (50)
- Kirchenmusik (20)
- Glocke (14)
- Stimme 〈Musikalische Ausgabeform〉 (13)
- Baden (10)
- Gesangbuch (10)
- Geschichte (8)
- Donaueschinger Musiktage (7)
- Biografie (6)
- Orgel (6)
- Musik (5)
- Silbermann, Johann Andreas 〈1712-1783〉 (5)
- Badische Landesbibliothek (4)
- Donaueschingen (4)
- Evangelische Kirche (4)
- Evangelische Landeskirche in Baden (4)
- Freiburg im Breisgau (4)
- Kapelle 〈Musik〉 (4)
- Karlsruhe (4)
- Sankt Georg 〈Villingen-Schwenningen〉 (4)
- Hebel, Johann Peter 〈1760-1826〉 (3)
- Höfische Kultur (3)
- Katholische Kirche (3)
- Kirchenlied (3)
- Offenburg (3)
- Orgelbau (3)
- Rezeption (3)
- Villingen im Schwarzwald (3)
- Badisches Staatstheater Karlsruhe (2)
- Badnerlied (2)
- Bruchsal (2)
- Durlach (2)
- Entstehung (2)
- Geigenbau (2)
- Hofmusik (2)
- Kirchenchor (2)
- Kirchengeschichte (2)
- Komponist (2)
- Kurpfalz (2)
- Liebfrauenmünster Villingen, Schwarzwald (2)
- Lied (2)
- Lutheraner (2)
- Musikleben (2)
- Musikverein (2)
- Münster Freiburg 〈Freiburg im Breisgau〉 (2)
- Philipp, Franz 〈1890-1972〉 (2)
- Reformierte Kirche (2)
- Regionale Identität (2)
- Schwarzwald (2)
- Schweizelsperg, Casimir 〈1668-1722〉 (2)
- Sinfonieorchester (2)
- Unionskirche (2)
- Vertonung (2)
- Villingen-Schwenningen (2)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (2)
- Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (1)
- Alemannen (1)
- Arbeiterbewegung (1)
- Baden-Baden- Hohenbaden Altes Schloß (1)
- Baden-Württemberg (1)
- Badener (1)
- Badische Staatskapelle (1)
- Badisches Landesmuseum Karlsruhe (1)
- Bibliothekskatalog (1)
- Blessing, Familie (1)
- Brauch (1)
- Bretten (1)
- Burkard, Heinrich 〈1888-1950〉 (1)
- Caecilianismus (1)
- Chor (1)
- Die Liebe D 522 (1)
- Dietrich, Sixtus 〈1493-1548〉 (1)
- Donaueschinger Musiktage 〈2013, Donaueschingen〉 (1)
- E. F. Walcker und Cie. (1)
- Elsass (1)
- Elsass-Lothringen (1)
- Ettenheim (1)
- Evangelische Kirche 〈Hoffenheim〉 (1)
- Felner, Ignaz Andreas Anton 〈1754-1825〉 (1)
- Festrede (1)
- Feurstein, Heinrich 〈1877-1942〉 (1)
- Flößerei (1)
- Franziskaner-Museum 〈Villingen-Schwenningen〉 (1)
- Frömmigkeit (1)
- Führe, Uli 〈1957-〉 (1)
- Fürstengrab (1)
- Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek (1)
- Geigenbauer (1)
- Geistliche Musik (1)
- Generallandesarchiv Karlsruhe (1)
- Gerhardt, Paul 〈1607-1676〉 (1)
- Glareanus, Henricus Loriti 〈1488-1563〉 (1)
- Glockenläuten (1)
- Grabbeigabe (1)
- Greiter, Matthias 〈1495-1550〉 (1)
- Gross, Johann Benjamin 〈1809-1848〉 (1)
- Grundler, Andreas 〈1506-1555〉 (1)
- Haslach im Kinzigtal (1)
- Hausach (1)
- Heckel, Emil 〈1831-1908〉 (1)
- Heidelberger Katechismus (1)
- Heilig-Kreuz-Kirche Offenburg (1)
- Heilige Dreifaltigkeit 〈Offenburg〉 (1)
- Heiligenzell (1)
- Herpol, Homer 〈1520-1574〉 (1)
- Hessische Landesbibliothek Darmstadt (1)
- Hochschwarzwald 〈Mittelgebirge〉 (1)
- Hoftheater (1)
- Honau 〈Rheinau, Ortenaukreis〉 (1)
- Händel-Festspiele 〈Karlsruhe〉 (1)
- Inschrift (1)
- Iwer, Jörg 〈1957-〉 (1)
- Jessel, Léon 〈1871-1942〉 (1)
- Jubiläum (1)
- Jugend (1)
- Jugendkultur (1)
- Jüdische Gemeinde (1)
- Kapelle (1)
- Katholische Kirche. Erzdiözese Freiburg (1)
- Kaufmann, Harald 〈1927-1970〉 (1)
- Kayan, Helmut 〈1927-〉 (1)
- Kirchenbau (1)
- Kirchenglocke (1)
- Kirchenverwaltung (1)
- Kirchliches Leben (1)
- Klang (1)
- Kloster Sankt Peter im Schwarzwald (1)
- Kloster Wittichen (1)
- Knabenchor (1)
- Kriegszerstörung (1)
- Kultur (1)
- Kulturerbe (1)
- Laßberg, Joseph von 〈1770-1855〉 (1)
- Leier (1)
- Leon, Gottlieb von 〈1757-1832〉 (1)
- Loreye, Josef 〈1767-1844〉 (1)
- Luscinius, Ottmar 〈1487-1537〉 (1)
- Lyrik (1)
- Lyrik / Lyrik (1)
- Maichelbeck, Franz Anton 〈1702-1750〉 (1)
- Mannheim (1)
- Marbach am Neckar (1)
- Martinshorn (1)
- Morata, Olympia Fulvia 〈1526-1555〉 (1)
- Mundart (1)
- Musiker (1)
- Musikinstrumentenbau (1)
- Musikinstrumentenbauer (1)
- Musiksammlung (1)
- Musikveranstaltung (1)
- Musikwerke-Fabrik Ambr. Weisser, Vormals Hubert Blessing 〈Unterkirnach〉 (1)
- Mythos (1)
- Nach einem alten Liede (1)
- Nachkriegszeit (1)
- Nationalsozialismus (1)
- Nationaltheater Mannheim (1)
- Neuzeit (1)
- Open-air-Festival (1)
- Oper (1)
- Operette (1)
- Orchestrionbau (1)
- Pest (1)
- Pfalz (1)
- Picht-Axenfeld, Edith 〈1914-2001〉 (1)
- Quelle (1)
- Rastatt (1)
- Rathaus (1)
- Ravensburg (1)
- Rechtsverhältnis (1)
- Reinhold-Schneider-Preis (1)
- Rekonstruktion (1)
- Rieple, Max 〈1902-1981〉 (1)
- Rumpf, Wilhelm 〈1900-1964〉 (1)
- Sankt Bartholomäus 〈Ettenheim〉 (1)
- Sankt Landolin 〈Ettenheimmünster〉 (1)
- Sankt Martin 〈Freiburg im Breisgau〉 (1)
- Sankt Peter und Paul 〈Rauenberg〉 (1)
- Sankt Stephan 〈Karlsruhe〉 (1)
- Sasbach 〈Ortenaukreis〉 (1)
- Sauer, Joseph 〈1872-1949〉 (1)
- Schiltach 〈Fluss〉 (1)
- Schubert, Franz 〈1797-1828〉 (1)
- Schultheater (1)
- Schwäbisches Landesmusikarchiv (1)
- Schönstein, Felix Fridolin 〈1849-1936〉 (1)
- Segen (1)
- Staatliche Hochschule für Musik Freiburg (1)
- Stadtpfeifer (1)
- Sternsingen (1)
- Straßburg (1)
- Stuber, Konrad 〈1550-1605〉 (1)
- Stuttgart (1)
- Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (1)
- Säkularisation (1)
- Sängerbund (1)
- Trossingen (1)
- Unteralpfen (1)
- Unterkirnach (1)
- Unzhurst (1)
- Vogt, Martin 〈1781-1854〉 (1)
- Volkslied (1)
- Wagner, Richard 〈1813-1883〉 (1)
- Wald (1)
- Waldkirch 〈Landkreis Emmendingen〉 (1)
- Waldkircher Orgelbau Jäger & Brommer (1)
- Weck, Hans 〈1495-1536〉 (1)
- Weihnachtslied (1)
- Weimarer Republik (1)
- Weltkrieg 〈1939-1945〉 (1)
- Werkverzeichnis (1)
- Wessenberg, Ignaz Heinrich von 〈1774-1860〉 (1)
- Windschläg (1)
- Winter, Peter von 〈1754-1825〉 (1)
- Zuständigkeit (1)
- Äolsharfe (1)
Mit dem hellen, reinen Klang begleitete diese kleine Glocke auf der Friedhofskapelle St. Michael in Sasbach schon mehrere Generationen auf ihrem letzten Weg. Der Totengräber läutete dabei mit dem Glockenseil nach einem exakten Rhythmus, damit ein gleichmäßiges volles Geläut erklang. Bei der Renovierung der Kapelle 1969/70 bekam die Glocke einen elektrischen Antrieb. Im Türbogen der Kapelle ist die Jahreszahl 1515 eingemeißelt. Einige ältere Bürger von Sasbach haben eine besondere Verbindung und Erinnerung an diese kleine Glocke. In längst vergangenen Zeiten läutete diese kleine Glocke an der Kapelle zur heiligsten Dreifaltigkeit in der Wallfahrt, auf dem Hochfeld nördlich von Sasbach, so die mündliche Überlieferung. Viele Pilger baten hier um Hilfe in ihrer Not.
Beim Durchsehen von Werkverzeichnissen fällt immer wieder ins Auge, dass bestimmte dort
aufgeführte Quellen beispielsweise als „Kriegsverlust“ oder als „verbrannt 1944“, als „seit 1945
verschollen“ oder etwa als „heute in Krakau“ gekennzeichnet sind. Es kommt auch vor, dass man in der
Neuauflage der Musik in Geschichte und Gegenwart oder im New Grove dictionary of music and musicians in den
Werkübersichten zum Schaffen einzelner Komponisten von Quellen erfährt, die sich dann, fragt man bei
der genannten Bibliothek an, als Kriegsverluste herausstellen. Je mehr Werk- und Quellenverzeichnisse
man durcharbeitet, um so mehr verdichtet sich der Eindruck, dass angesichts der hohen Zahl solcher
Einträge doch vielleicht auch der entgegengesetzte Ansatz, und zwar eine Aufarbeitung der
Kriegsverluste selbst, zu beschreiten wäre. Für die deutschen Musiksammlungen wurde bisher kein
Versuch unternommen, deren Kriegsverluste systematisch und auf breiter Basis zu untersuchen, zu sehr
hat sich die Musikwissenschaft seit 1945 mit der Sichtung und Erforschung des Erhaltenen beschäftigt,
als dass sie sich – mit Ausnahme gewisser Spitzenstücke – des Verlorenen angenommen hätte, wie dies
in der Kunstgeschichte schon seit langem der Fall ist. Die vorliegende Arbeit ist der erste Teil einer
grossflächig angelegten Studie, welche die Geschichte der musikalischen Quellensammlungen deutscher
Bibliotheken im Zweiten Weltkrieg anhand bisher unveröffentlichter Akten beschreibt, die Ursachen für
die Quellenverluste darstellt und später einen Gesamtkatalog der feststellbaren Kriegsverluste an
handschriftlichen und gedruckten Noten bis zum frühen 19. Jahrhundert auf der Grundlage historischer
Inventare liefern wird.
Laut einer Umfrage des Magazins Chrismon im Frühjahr 2003 waren unter den Top-Ten-Kirchenliedern drei von Paul Gerhardt, nämlich Du meine Seele, singe sowie Befiehl du deine Wege und Ich singe dir mit Herz und Mund.
Mit 289 Strophen ist Paul Gerhardt im Evangelischen Gesangbuch [XXII] vertreten und ist damit „Spitzenreiter“. 26 Lieder (ca. 5%) sind im Stammteil zu finden, vier zusätzlich in den Regionalteilen. Von diesen sind im Regionalteil für Baden, Elsass und Lothringen (und ebenso für die Pfalz) zwei und eine Vertonung des Ich singe dir mit Herz und Mund als Kanon enthalten. Am Oberrhein haben wir von allen Ausgaben den höchsten Anteil an Gerhardt-Liedern (insgesamt ca. 4%). Somit wird heute in Deutschland und weiteren deutschsprachigen Gebieten ca. ein Viertel des gerhardtschen Liedwerkes rezipiert.
Unter Hinweis auf früher gegründete Bruderschaften der Trompeter, Pfeifer, Lautenschläger und Spielleute in den Bistümern Konstanz und Straßburg wurde 1458 in Stuttgart eine Bruderschaft zu Ehren der Gottesmutter eingerichtet und am Samstag
vor dem Sonntag Misericordias Domini von Graf Ulrich V. (mit dem Beinamen der Vielgeliebte) bestätigt. Es dürfte in der Grafschaft Württemberg die erste Ordnung für Berufsmusiker gewesen sein, die damit einen festen Platz in der Gesellschaft erhielten. Einige Bestimmungen scheinen offenbar den Sinn gehabt zu haben, den Mitgliedern das Ansehen rechtschaffener Bürger zu geben. Über die Art der Berufsausübung wird wenig gesagt, es heißt aber, »es soll keiner in der Bruderschafft Juden dienen zu Hochziten oder anderem«. Abgesehen von dem spätmittelalterlichen Antisemitismus, der sich darin zeigt, erfahren wir immerhin, dass es sich bei den Mitgliedern dieser Bruderschaft um jene Leute handelte, die bei Hochzeiten zum Tanz aufspielten. Daraus entwickelte sich im folgenden Jahrhundert ein Berufsstand, den Riemanns Musiklexikon »eine feste Institution in Städten jeder Größe seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts« nennt. Die Bezeichnung schwankte, in Württemberg sprach man auch von Stadtmusikanten, hauptsächlich aber von Stadtzinkenisten. Ein Zink oder Zinken war ein Blasinstrument aus Horn oder aus mit Leder umwickeltem Holz mit einem Trompetenmundstück und sieben Grifflöchern. Man darf allerdings die Berufsbezeichnung nicht missverstehen. Was diese Leute praktizierten, nannten sie selber »Instrumental-Musik-Kunst«. Darunter verstanden sie die Beherrschung von nicht nur einem Instrument, sondern von möglichst vielen. Einer der Marbacher Zinkenisten hinterließ 13 verschiedene Arten von Instrumenten, insgesamt 27 Stück.
Wir können davon ausgehen, dass er die meisten davon auch spielen konnte.
Unter den vielen Künsten, welcher sich die Kirche zur Verherrlichung Gottes bedient, nimmt die Musica Sacra eine Sonderstellung ein. Schon im Schlüsselerlebnis des auserwählten Volkes, der Errettung aus der Knechtschaft in Ägypten, ist von ihr die Rede: „Damals sang Mose mit den Israeliten dem Herrn dieses Lied; sie sagten: Ich singe dem Herrn ein Lied, denn er ist hoch und erhaben“ (Ex 15,1). Die Beschreibung des Gottesdienstes im Heiligen Zelt und die Psalmen bieten zahlreiche Belegstellen für den begleitenden Einsatz von Instrumenten beim Gesang zum Lobe Gottes. Die Liturgie des neuen Gottesvolkes ist ohne Musik nicht vorstellbar. „Jesus und die frühen Gemeinden verstehen sich in allererster Linie als Beter und lobsingende Gemeinde“ (Klaus Berger). Ihre missionarische Kraft schöpft die Kirche nicht zuletzt aus jenen Harmonien, die imstande sind, Herz und Sinne der Menschen zu Gott hin zu bewegen. Kirchenmusikpflege einer Gemeinde ist darum so alt wie die Gemeinde selbst. Sie beginnt in Offenburg spätestens 1182 mit der Ersterwähnung eines Geistlichen, des „Fridericus sacerdos“, in jenem Kirchenbau, der 1221 als „ecclesie in Offenburc“ wohl an der Stelle der heutigen Pfarrkirche Heilig Kreuz bezeugt ist.
Drei Wochen vor der Kirchweihe wurde am 27.9.1908 das Geläut der neuen Oststadtkirche in Offenburg zur Allerheiligsten
Dreifaltigkeit von Dekan Halbig (Bühl/Stadt) geweiht. Über die fünf Glocken schrieb der damalige Pfarrkurat August Karle in der Festschrift: „Das wegen seines musikalischen Kunstwertes geschätzte Geläute … hat die Firma Bachert in Karlsruhe geliefert. Die Kosten von 16167,92 Mark sind durch milde Gaben gedeckt worden.“
Im Jahre 2000 gab die Gemeinde Reichartshausen anlässlich ihrer 900-Jahr-Feier ein Heimatbuch heraus, in dem auch die kath. Pfarrkirche St. Cäcilia und ihre Glocken beschrieben waren. Die Inschrift einer der Glocken sollte lauten: ,,Jakob
Weiskapp Schultheis und der Ehefrau Catharina als Guthalter dieser Glocke last mich gießen durch A. F. Speck zu Heidelberg A. 1783". Danach kam in Rauenberg die Frage auf, ob denn diese Glocke nicht etwas mit der einst hier ansässigen Familie gleichen Namens zu tun habe. Und weiter: Gab es zu dieser Zeit einen Schultheiß Jakob Weisskapp in Rauenberg und auf welchem Wege konnte eine von ihm und seiner Ehefrau gestiftete Glocke nach Reichartshausen gelangen?
Ein Ortshistoriker ist natürlich immer sehr dankbar, wenn es zu einem Geschichtsthema Zeitzeugen gibt, die bereit sind, aus
vergangenen Tagen zu berichten. Bürger, Landwirt, Gemeinderat und Ortschaftsrat Wolfgang Kopp (1929 - 2017) war eine solche Person, die einverstanden war, sein Wissen an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben. Von 1965 bis 1995 war er für die Ortschaft Heiligenzell kommunalpolitisch tätig und gehörte ab dem 1. Januar 1972 dem Gemeinderat der neu gebildeten Gemeinde Friesenheim an. Wolfgang Kopp war es dann auch, der mir eines Tages ein altes Foto auf den Tisch legte und die Frage stellte, ob ich die sehr alte historische Heiligenzeller Rathausglocke kennen würde. Auf dem Foto konnte man eine kleine Glocke erkennen und einen Teil einer Umschrift ablesen: „Edel zu Strasburg“. Weiter meinte er, dass man auch die Jahreszahl 1742 ablesen könne. Eine Fotokopie des Bildes mit einer kleinen Notiz nahm ich glücklicherweise zu meinen
Geschichtsunterlagen, die dort jedoch eine längere Zeit ruhen sollte.
Discrétion
(1990)
Diverse Liedsätze
(1998)
Dolor d'amore
(2010)
Dolor d'amore
(2010)
„Das Weltjudentum ist ein Problem & zwar ein Rassenproblem“, schrieb 1945
Hans Pfitzner, ein mit Richard Strauss, Ferruccio Busoni und Franz Schreker
in den Ehrenausschuss der ersten Donaueschinger Kammermusik-Aufführungen berufener, aber erst 1939 beim Oberrheinischen Musikfest Donaueschingen mit zwei Werken (und später nicht mehr) vertretener „Antisemit und
zweifelhafte Geselle“. Mehr als betrüblich, wie der Antisemitismus noch 1958
durch die Koblenzer Gneisenau-Kaserne geisterte, wo wir Rekruten in gedankenloser Einfalt (und erst später beschämt) „Die Juden zieh’n dahin, daher / Sie
zieh’n durchs Rote Meer / Die Wellen schlagen zu / Die Welt hat Ruh!“ sangen.
Drei Miniaturen für Orgel
(1997)
Wer kennt sie nicht, die Spottstrophen auf die Schwaben oder hat schon einmal davon gehört oder gelesen? Derbe Zusatzstrophen zum Badnerlied, mit denen bei baden-württembergischen Derbys verbale Kämpfe ausgetragen
werden und deretwegen es nach dem Bericht eines Lehrers zwischen Schülern aus den beiden Landesteilen bei einem Klassenausflug auch schon einmal zu Handgreiflichkeiten gekommen ist. Baden-Württemberg feiert heuer sein fünfzigjähriges Bestehen, aber eine Landeshymne, ein gemeinsames Lied, zu dem sich alle seine Bewohner bekennen, fehlt immer noch. Nach
wie vor singen die Badener mit Gefühlsüberschwang „Das schönste Land ... ", die Württemberger betrachten das historische Sagenlied vom „reichsten Fürsten" und die Hechinger und Sigmaringer das nostalgische Zollernlied (,,Nicht weit von Württemberg und Baden") als ihr Landeslied.
Viele evangelische Kirchen Badens wirken in ihrer kargen Ausstattung ernüchternd
- anders dagegen das stattliche, von Friedrich Theodor Fischer entworfene und
1842 vollendete Gotteshaus in Hoffenheim: Vor allem durch die Farbfassung von
1992 und die dezenten Farbfenster aus der Werkstatt von Friedrich Künzler (1934)
strahlt der weitläufige Innenraum nun fast barocke Festlichkeit aus. (Abb. 1)
Die Einweihung der Kirche fand am 22. Oktober 1842 statt: ,,Eine feierliche Musik
mit Blechinstrumenten, welche die noch mangelnde Orgel ersetzen musste, empfing
den Zug bei seinem Eintritt. Als alle Räume der Kirche angefüllt waren, wurde
das ,Ja, Herr' ... angestimmt, was aber leider aus Schuld der Musik, die zu hoch intonierte,
nicht ganz gut ging." 1845 konnte die Gemeinde ein um so bedeutenderes
Instrument in Empfang nehmen: Die Orgel von Eberhard Friedrich Walcker war
technisch, äußerlich und vor allem musikalisch das Fortschrittlichste, was damals
zu haben war. Das überaus solide gebaute und klangschöne Werk lässt sich als
erfolgreicher Prototyp bezeichnen.
Unsere Tageszeitung berichtete 2012 von treuen Urlaubsgästen: Helmut und Ursula Kayan aus Redwood City in Kalifornien verbringen seit einigen Jahren regelmäßig erholsame Tage in Mönchweiler, Helmuts alter Heimat. Helmut Kayan ist 1927 in Mönchweiler geboren und hat hier in schwierigen Zeiten seine Kindheit und Jugend verbracht. Nach kurzem Kriegseinsatz in den letzten Monaten 1944/45 und amerikanischer Gefangenschaft kehrte der 19jährige unversehrt heim und fand in den erlernten Beruf als Werkzeugmacher zurück. Er gründete mit seinem Bruder in Mönchweiler eine Zulieferfirma für mechanische Bauteile. Doch die Zeiten waren schlecht. Ein drückender Schuldenberg lastete bald auf dem kleinen Unternehmen. Helmut fasste einen kühnen Entschluss: Er wollte in die USA auswandern und von dort versuchen, seinem Bruder beim Schuldenabbau zu helfen. Der abenteuerliche Plan gelang. Nach einem längeren Zeitraum waren die alten Verbindlichkeiten gelöscht.
Epitaph
(1987)
Der Name Fürstenberg hat für viele deutlich an Glanz und Ausstrahlung verloren; seit langem galt er vor allem als Programm und Garant für Kultur auf höchstem Anspruchsniveau. Durch den Ausverkauf wertvollsten Kulturgutes ist ein ungeheurer Traditionsbruch zu beklagen, Zug um Zug wird versilbert, was in Generationen gesammelt, bewahrt und gepflegt wurde. Die Sotheby's-Auktion vom Juli 1994 in London war eine spektakuläre „Glanznummer" in diesem denkwürdigen Kulturgeschacher, etliche andere bleiben in trauriger Erinnerung. Ein wenig Hoffnung und ein bißchen Genugtuung sind geblieben. Das Land Baden-Württemberg hat bereits 1993 1050 für die Landeskultur besonders bedeutsame Handschriften aus der Fürstlich-Fürstenbergischen Hofbibliothek gekauft und 1999 seltene Musikalien mit 7532 Drucken, dazu 1110 Bände aus der Laßberg-Bücherei für die Badische Landesbibliothek in Karlsruhe erworben - für insgesamt 54,3 Millionen DM. Die öffentliche Diskussion um die „Verteilung" dieses Kulturerbes war sehr erregt, viele bibliophile Kostbarkeiten aus dem alten Baden sind vor allem in der anglo-amerikanischen Welt angekommen, sicher auch mancher „antiquarische Schrott". Aber wer beurteilt dies im Detail?