900 Geschichte und Geografie
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Die Geschichte der Entstehung der International University in Germany ist nicht lang, da ihre Initiatoren ihr, sobald es ihnen möglich war, ein Ende setzten, dass heißt: wir wollten die Gründungsphase so schnell wie möglich beenden und aus dem chaotischen politischen in ein strukturiertes und überschaubares akademisch-unternehmerisches Umfeld gelangen. Dennoch ist diese Entstehungsgeschichte nicht uninteressant. Denn sie ist eine komplexe, von bildungspolitischem Idealismus unsererseits und Widerstand, Angst und Frustration einzelner Vertreter der bestehenden staatlichen Institutionen andererseits, vom unermüdlichen Einsatz uns unterstützender Personen wie auch von bewusstem Verhinderungswillen geprägte letztliche „Erfolgsstory".
Aus dem Leben der Pfarrgemeinde St. Blasius in Zähringen nach der Pfarrchronik von 1838 bis 1947
(2007)
Von 1999 an wurde das jetzige Pfarrarchiv St. Blasius eingerichtet, geordnet und verzeichnet. Die schriftliche Überlieferung, die es enthält, beginnt 1376 und verdichtet sich etwa ab 1600. Sie bietet sich, in Ergänzung zu den Zähringer Betreffen im Erzbischöflichen Archiv Freiburg, im Generallandesarchiv Karlsruhe und im Stadtarchiv Freiburg für die Erforschung und Darstellung der acht Jahrhunderte umspannenden Pfarreigeschichte an. Im Bestand des Pfarrarchivs befinden sich chronikalische Niederschriften mehrerer Pfarrer über die Entwicklung und Besonderheiten des Pfarralltags, die zu einer Wiedergabe im Wortlaut animieren.
Die Neubauten im mondänen Luftkurort St. Blasien und ein Kurhausbau im benachbarten Dorf Menzenschwand werden um 1900/1910 im Schwarzwaldstil oder im Schwarzwaldheimatstil erbaut. Wir sind es gewohnt die Bauten dieser Zeit und Stilstufe in der materialgerechten Farbigkeit zu sehen, die vor allem seit den 1930er Jahren üblich wurde: braunes Holz,
grüne Fensterläden, weiß getünchter Verputz und Naturstein in der jeweiligen Eigenfarbigkeit. Für St. Blasien und das benachbarte Dorf Menzenschwand gibt es durch kolorierte Postkarten, einigermaßen tradierte Farbfassungen und einzelne Befunduntersuchungen Hinweise auf eine lebensfrohe Farbigkeit und auf Farbkombinationen, wie sie für den Jugendstil charakteristisch sind. Diese Beispiele werden weiter unten vorgestellt.
Die Geschichte der evangelischen Gottesdienste und der evangelischen Gemeinde in Neuenheim reicht deutlich weiter zurück als die der 1902 errichteten Johanneskirche. 1556 wurde wie in der übrigen Kurpfalz auch in Neuheim eine neue reformatorische Kirchenordnung verbindlich eingeführt. Die Gemeinde wurde von Heidelberg aus gottesdienstlich und seelsorgerlich bedient. 1573 ist erstmals ein eigener Pfarrer für Neuenheim erwähnt. Nach dem 30jährigen Krieg wurde die Gemeinde von Handschuhsheim aus versorgt, zwischen 1737 und 1808 von den Senioren des Sapienz-Kollegs,
gewissermaßen eines theologischen Studienhauses, betreut, von 1808 bis 1834 von Ziegelhausen. 1821 schloss sich auch in Neuenheim die reformierte Gemeinde mit der kleinen lutherischen zur unierten Kirchengemeinde Neuenheim zusammen, die Filiale von Ziegelhausen blieb. Von 1834 bis 1867 war Neuenheim wieder Filialgemeinde von Handschuhsheim. 1867 wurde in Neuenheim eine selbstständige Pfarrei begründet, behielt jedoch bis 1918 mit Handschuhsheim eine gemeinsame Vikarsstelle. Als Vikar war 1865 der Bauernsohn (Karl) Robert Schneider (*1839 in Oberweiler) nach Neuenheim gekommen, er wurde dann auch der erste Pfarrer der Gemeinde, in der er dann bis zu seinem Tod 1913 bleiben sollte. Das Pfarrhaus befand sich in der Bergstraße 7. 1929/30 konnte das Gemeindehaus in der Lutherstraße errichtet werden, in dem sich außer den Gemeindesälen und einem Zimmer für eine Krankenschwester auch eine Pfarrwohnung befand.
Geschichte erfahren
(2019)
Schon der Name des Geschichts- und Heimatvereins unterstreicht den Satz von Marcel Proust: Folgt man den Spuren fremder und vergangener Kulturen, lernt man die eigene Region besser zu erfassen und zu verstehen. Zumal in einer Stadt,
wo auf dem Magdalenenberg, dem größten hallstatt zeitlichen Grabhügel Mitteleuropas sich das Bild eines keltischen Fürstenhofes bietet. Wen reizt dies nicht zu „erfahren”, wo dieses Volk herkam und an welchen anderen Orten es seine Spuren hinterließ. Schließlich kommt das Wort „Erfahrung” von „fahren”, was zeigt, dass der Mensch seit je das Bedürfnis hatte, sich zu bewegen, um damit seinen Erfahrungsschatz zu vergrößern. Der Autor hatte das Glück und Privileg, Mitglieder des GHV Villingen seit nunmehr 10 Jahren auf den „Fährten” – kommt auch von „fahren” – fremder Völker und Zeiten begleiten zu dürfen. Auch wenn uns heute schnelle Jets und komfortable Reisebusse schnell ans Ziel unserer Wünsche bringen, so fühlt sich der geschichtsbewusste Reisende doch in der Tradition eines Phänomens, das wie kein anderes die Kultur der Menschheit weiter gebracht hat.
Das Generallandesarchiv in Karlsruhe verwahrt in seiner Abteilung 64 eine Reihe von Anniversarien und Nekrologien vornehmlich aus dem badischen Raum. Neben Anniversarien bedeutender Kirchen, wie etwa des Konstanzer oder des Basler Münsters, finden sich auch solche kleiner Dorfkirchen. Zu diesen gehört das Seelbuch der Pfarrkirche und Leonhards-Bruderschaft zu Steinmauern bei Rastatt. Interessanterweise wird diese Quelle in der Literatur zur Geschichte der Pfarrei Steinmauern nicht erwähnt. In der ortskundlichen Literatur dagegen wird das Seelbuch abgehandelt. So wird in der 1926 erschienenen Ortsgeschichte von Steinmauern u.a. über die Stiftungsgegenstände, die Stifter und die Flurnamen, die das Seelbuch nennt, berichtet. In ähnlicher Weise, aber ausführlicher, befaßt sich das 1982 erschienene Heimatbuch mit dieser Handschrift.
Seit Jahrtausenden kreuzen sich am Rheinknie die Verkehrswege vom Süden Europas nach Norden mit denen, welche von der Donau entlang des Hochrheines durch die Burgunder Pforte nach Westeuropa führen. Jeder Durchreisende ist auch heute noch von der mächtigen Burgruine Rötteln, dem Kleinod des vorderen Wiesentales, tief beeindruckt. Nicht weniger interessant ist die Geschichte und die politische Bedeutung der Herrschaft Rötteln. Immer lagen die Besitztümer in mehrerer Herren Länder. Dies erforderte von den Edelherren von Rötteln und später von den Markgrafen von Rötteln besonderes diplomatisches und politisches Geschick, um nicht zwischen den großen Kontrahenten der damaligen Zeit (Burgund, Österreich, Frankreich und Eidgenossenschaft) zerrieben zu werden.
Man kann eine solche große Dauerausstellung nicht planen und realisieren, wenn keine sicheren historischen Grundlagen vorhanden sind. Es gibt Zufälle, oder wenn man will, Fügungen, welche diese unverzichtbaren Grundlagen liefern. In diesem Falle ist es die Sinsheimer Chronik, die erstmals gedruckt in der Quellensammlung zur badischen Landesgeschichte von Friedrich Josef Mone (Bd. 1, Karlsruhe 1848) zu finden ist. Und dabei kam dem Direktor des Badischen Generallandesarchivs tatsächlich der Zufall zur Hilfe. Mone berichtet, daß er im Jahre 1824 seinen alten Lehrer Huberti in Bruchsal besucht und bei diesem die Handschrift der Chronik gefunden hat. Die ersten beiden Bücher schrieb Mone vollständig ab, das dritte nur insoweit, wie er es für seine Landesforschung benötigte. Als später Mone die Quellensammlung vorantrieb, wollte er die Handschrift zur Ergänzung seiner Abschrift des dritten Bandes wieder haben. Sie fand sich nicht mehr.
Fordern manche Kirchenhistoriker im Kontext der Europäisierung und Globalisierung eine Kirchengeschichtsdarstellung als
Christentumsgeschichte, die die großen Zusammenhänge bedenkt und darstellt, so erinnern andere daran, dass räumliche und konfessionelle Begrenzungen, also Darstellungen im territorialen und nationalen Rahmen oder konfessionsgeschichtliche Untersuchungen ebenso wie biographische Einzeldarstellungen weiterhin sinnvoll bleiben. Möglicherweise werden in enger gefassten Darstellungen zwar nicht alle großen Zusammenhänge benannt werden können. Für diesen Preis erwirbt man aber eine anders nicht mögliche Tiefenschärfe. Enger gefasste Untersuchungen sind dann besonders wertvoll, wenn gute Gründe für die Annahme vorliegen, dass es sich um zentrale, repräsentative oder exemplarische „Gegenstände“ handelt, selbst wenn uns hier auch Extraordinäres begegnet. Für die badische Kirchengeschichte etwa ist mit guten Gründen anzunehmen, dass sich die frühere Residenz Durlach für eine solche Forschung als lohnend erweisen könnte. Eine Durlacher Kirchengeschichte könnte ein Spiegel für die badische Kirchengeschichte sein. Es wäre gewiss ein lohnendes Unternehmen, einmal ein solches Unternehmen nicht nur auf Grund der Literatur, sondern nochmals neu mit den Akten und Dokumenten der Gemeinde, der Landeskirche und des Generallandesarchivs zu schreiben.
Herr, im Lichte Deiner Wahrheit erkenne ich, dass ich Böses getan und Gutes unterlassen habe. Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Taten. In einem evangelischen Gottesdienst könnte die Gemeinde und in ihr der und die Einzelne so bekennen. Dieses Bekenntnis beinhaltet nicht nur rein religiöse Vergehen gegen Gott, sondern auch Verfehlungen gegen Mitmenschen. Deshalb ist coram deo zu bedenken, wo wir unsere Nächsten vergessen und übergangen haben, wo wir auf Kosten und zum Schaden anderer gelebt haben. Zu den theologisch-anthropologischen Grundannahmen des Christentums gehört, dass der Mensch schuldig werden kann und deshalb auch schuldig wird – eine necessitas peccandi (vgl. Genesis 8,21) auf Grund des non posse non peccare (Augustin). Auch die Kirche, hier als ein real(historisch)es Kollektiv von
Menschen verstanden und nicht durch dogmatische Präskriptionen definiert, kann als historische und gesellschaftliche Akteurin gegenüber Gott und gegenüber Menschen schuldig werden und wird es: insonderheit durch ihre Repräsentanten, aber auch durch ihre Mitglieder, die teilhaben an Mentalitäten und Handlungsmustern. Kirche ist „Täterin“. Wo aber bleiben die Opfer? Vor einer halben Generation gab es eine neue Wahrnehmung von Märtyrern im Protestantismus. In seinen Anfängen hatte dieser aus theologischen Gründen vor dem altgläubigen Heiligenkult gewarnt, konnte aber doch konzedieren, daß man der Heiligen [sc. zumeist Märtyrer] gedenken soll zur Stärkung des Glaubens (CA 21). Eine gewisse Analogie scheint zwischen den kirchlichen Märtyrern und den von der Kirche zu verantwortenden Opfern wahrgenommen zu werden.
Im Jahre 1726 stiftete der damalige Amtsschultheiß zu Lichtenau, Gottfried Christian Schulmeister, der Pfarrei Lichtenau ein dickes, in Leder gebundenes Buch nur aus leeren Seiten bestehend, damit die Pfarrer „alle vorfallenden Merkwürdigkeiten, sonderlich die, welche dieses Gericht angehen (damaliges Kirchspiel Lichtenau) darinnen aufgezeichnet werden möchten."
Die ersten Eintragungen in diese Chronik machte Pfarrer Johann Jacob Müller (Amtszeit: 1718-1753) Seine Aufzeichnungen hielten sich nicht an eine bestimmte Ordnung. Sogar die Jahreseinträge machten gelegentlich Sprünge nach vom und auch nach hinten. Entgegen der Absicht des Stifters bildete nicht die Lokalhistorie den Schwerpunkt der Chronik, sondern die weltpolitischen Ereignisse, besonders die Kriege (polnischer Erbfolgekrieg, österreichischer Erbfolgekrieg). Wie er, so haben es auch seine Nachfolger gehalten. Die Chronisten der Lichtenauer Pfarrchronik haben es aber durch ihre Ausflüge in die Weltpolitik möglich gemacht, den heutigen Leser nachempfinden zu lassen, welches Echo die große Politik bei einem Landpfarrer gefunden hat. Der Absicht dieser Arbeit entsprechend liegt also ihr Schwerpunkt im Aufsuchen der Passagen, welche die persönliche Note des Chronisten erkennen lassen. Doch wird es zu deren Verständnis nötig sein, auch das historische Umfeld dieser Abschnitte den besonderen Umständen entsprechend - mehr oder weniger umfangreich -
darzustellen. Berichte, die Geschehnisse im Kirchspiel Lichtenau selbst betreffen, sind in der Regel ganz zitiert worden, da hier die Chronisten als Augenzeugen auftreten. Pfarrer Müller war bei seinen persönlichen Stellungnahmen eher zurückhaltend.
Auf Vorschlag und in Zusammenarbeit mit dem Verein „Badische Heimat“ richtet die Gemeinde Albbruck im Ortsteil Unteralpfen, im Geburtshaus, dem Gasthaus Linde, eine Heimatstube zum Gedenken und zur Erinnerung an das Wirken von Pfarrer Jakob Ebner ein. Heimatstuben sollen verdiente Persönlichkeiten einer Region dem Vergessenwerden entreißen und Ereignisse aus der regionalen Historie in Erinnerung rufen. Diese neue Form der Heimatpflege und zugleich der Gastlichkeit hat sich im badischen Landesteil zwischen Bodensee und Main seit den 1950-er Jahren durchgesetzt. Überlieferungen von künstlerischem und landeskundlichem Wert, die zum Teil verschollen waren, werden durch die Heimatstube in Erinnerung gebracht und der Öffentlichkeit erschlossen.
Die Reichenau
(2000)
Die Insel Reichenau ist weithin bekannt durch die Kirchen und Gebäude aus der Klosterzeit sowie den Salat- und Gemüseanbau. Die Zufahrt zur Insel oder besser die bekannte Pappelallee wurde erst im Mai diesen Jahres in die
Karte der Deutschen Alleenstraße aufgenommen. Die Insel-Feiertage Markusfest, Heilig-Blut-Fest und Maria Himmelfahrt sind wichtige Termine für Pilger und Gäste. Viele Besucher, zum Großteil aus Baden-Württemberg und Bayern kommen auf die
Augia Felix mit Fahrrädern und Inlinern. Aber auch der Tagestourist per Bus und der Urlauber ohnehin prägen ab Ostern bis in den Herbst hinein den Alltag der Inselbewohner mit.
Das Badische Landesmuseum darf heute, gemeinsam mit der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, die Große Landesausstellung 2001 des Landes Baden-Württemberg eröffnen, wie wir dies bereits 1998 (mit der 48er Revolution) und 1999 (mit den Jahrhundertwenden) tun durften. Im Jahre 1970 hat das Badische Landesmuseum unter meinem Vorvorgänger Prof.
Dr. Ernst Petrasch, den ich sehr herzlich unter uns begrüßen möchte, eine grundlegende und bis heute wegweisende Ausstellung „Spätgotik am Oberrhein“ veranstaltet, in der eine Vielzahl der bedeutendsten Werke der Skulptur, der
Goldschmiedekunst, des Textil, der Glasmalerei und der Grafik aus jener Zeit des Spätmittelalters zusammengeführt war. Eine solche Ausstellung wäre heute, 30 Jahre danach, vor allem aus konservatorischen Gründen nicht mehr wiederholbar. Für das Badische Landesmuseum stellte sich daher die Frage, wie unser Haus das Thema dieser Landesausstellung formulieren und sich damit an dem trinationalen Projekt der oberrheinischen Museen in der Schweiz, in Frankreich und in Deutschland „Um 1500: Epochenumbruch am Oberrhein“ beteiligen könne.
In diesem der amtlichen Landesforschung und -beschreibung gewidmeten Symposion soll dem badischen Landesteil, der hierbei eine eigene Entwicklung aufweist, besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Ich bin der Aufforderung, das einleitende Referat zu halten, gerne gefolgt, bin ich doch der Landesbeschreibung seit nunmehr 45 Jahren verbunden, seit ich zunächst an der Kreisbeschreibung von Öhringen, dann an der von Freiburg und jetzt an der von Emmendingen mitgewirkt und dabei selbst viel gelernt habe. Zudem fühle ich mich persönlich den beiden Landesteilen Baden und Württemberg, die nach langer Vorgeschichte zueinander gefunden haben, gleich verbunden. Württemberg ist die Heimat meiner Vorfahren seit 500 Jahren, hier habe ich meine Studien-, Schuldienst- und anfängliche Hochschuldienstzeit in Tübingen, Biberach und Stuttgart verbracht. Doch dann habe ich mich gefreut, nach Freiburg berufen zu werden und fühle mich seitdem in Baden mindestens genau so wohl wie in Württemberg. Dazu trägt auch das österreichische Flair des Breisgaus bei, habe ich doch meine Jugend im Wiener Raum verbracht und kehre nun so im ehemals habsburgischen Freiburg zu meinen Anfängen zurück. So dürfte hinreichend legitimiert sein, daß ich heute über die Landesbeschreibung, speziell Badens, spreche.
Der Name der Stadt Schwetzingen ist eng verknüpft mit Schloß und Garten der kurfürstlichen Hofhaltung. In hohem Maße hat diese Hofhaltung, eingebettet in die Ideenwelt und den Repräsentations- und Darstellungsdrang des Barock und speziell des Rokoko das Bild Schwetzingens geprägt. Mit dem Bau des Schlosses und den daran anschließenden Zirkelsälen wird der überaus großzügig angelegte und von planerischen Elementen bestimmte Garten mit seinen Alleen, Blumenbeeten und Wasserflächen, aber auch mit seinen verschiedenen Kunstbauten und den figuralen Darstellungen verschiedener Allegorien heute zum touristischen Anziehungspunkt für alljährlich viele Tausend Besucher. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, in welchem Beziehungsgeflecht Schloss/ Garten und Stadt zueinander stehen. Hat der Ausbau der Wasserburganlage des 14. Jahrhunderts zum Rokokoschloss des 18. Jahrhunderts das städtische Bild Schwetzingens bestimmt, beeinflußt oder gar vollständig bedingt? Welche Elemente des dörflichen Gefüges der heutigen Großen Kreisstadt sind überliefert?
Mit „Der Krieg erreicht Villingen“ endet die Reihe mit Tagebuchauszügen. Während der dritte Teil unter anderem die Berichte von der Front zum Inhalt hatte, geht es in diesem Aufsatz um die Auswirkungen des Krieges auf Villingen und Umgebung. Den Schwerpunkt bilden die Anmerkungen zu den Tagen ab dem 12. April 1945. Mit ihnen haben wir einen Zeitzeugenbericht über die Ereignisse zum unmittelbaren Kriegsende in Villingen. Mit der Abfahrt aus Villingen und der Fahrt über Frankreich nach Amsterdam, die Thijs Jonker mit vielen Fotos dokumentiert, klingt die Artikelserie aus.
Für das Badische Landesmuseum und die Staatliche Kunsthalle ist es eine große Freude, dass Sie so zahlreich unserer Einladung gefolgt sind. Es ist ein ganz außergewöhnliches Ereignis, das uns heute in Karlsruhe zusammenführt. Erstmals haben das Badische Landesmuseum und die Staatliche Kunsthalle die Kräfte verbunden, um gemeinsam unter unterschiedlichen
Gesichtspunkten die wieder als geheimnisvoll empfundene Epoche des Spätmittelalters durch die Zusammenführung großartiger Kunstwerke darzustellen und erneut zu befragen.
Die Strafpraxis spiegelt das Selbstverständnis einer Gesellschaft und ihrer
Organe. Der Wissenschaft ist dabei die Rolle zugeteilt, an die staatliche
Reaktion zeitentsprechende rationale Maßstäbe anzulegen. Je mehr die Vernunft
als Schrittmacher der Geschichte angesehen wird, desto größer ist das
Bedürfnis nach gelehrter Auskunft. Ein weites Feld wissenschaftlicher Einflußnahme
hat sich dem Juristen eröffnet, seitdem die Constitutio Criminalis
Carolina von 1532 den „Rat der Rechtsverständigen" institutionalisierte und
so eine Wissenslücke zwischen Laienrichter und Gelehrtenrecht zu schließen
versuchte.
Wenn man sich die Karte des Imperium Romanum zur Zeit seiner größten Ausdehnung
in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. anschaut, kann man es
kaum für möglich halten, daß die Römer mit aus heutiger Sicht recht einfachen
Mitteln ein solches Riesenreich verkehrstechnisch organisieren konnten. Immerhin
handelte es sich um ein Reichsgebiet, das nicht nur den größten Teil der
heutigen Europäischen Gemeinschaft umfaßte, sondern darüber hinaus noch
den Balkan, Kleinasien, Palästina und Nordafrika. Die Römer hatten hinsichtlich
eines einheitlichen Wirtschaftsraumes also das erreicht, was die Europäer
mit der Schaffung des Vereinten Europa immer noch anstreben. Die römische
Reichsregierung verwaltete ein Gebiet, das größer war, als das der EG.