910 Geografie, Reisen
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In der bisherigen Betrachtung galt die Rheinaue als ein vom Fluss geprägter Landschaftsteil
des Rheintales, der sehr spät erst durch den Menschen grundlegend verändert wurde. Bilder aus
dem 19. Jahrhundert wie da Gemälde von Peter Birmann, einem Basler Landschaftsmaler, zeigen den Rhein zwischen Istein und Basel als weitgehend unberührte Naturlandschaft.
Von solchen Bildern ausgehend hält ich auch in der regionalen Sichtweise die Vorstellung von
der Naturaue Rhein von urwaldähnlichen Auewäldern, von unzugänglichen ungenutzten Inseln und Uferbereichen. Besonders im Naturschutz und in Teilen der Bevölkerung am Rhein
wird diese Vorstellung aufrechterhalten. Dabei gibt es für das frühe 19. Jahrhundert aus zeitgenössischer Betrachtungsweise Dokumente der Landschaftsmalerei, die zeigen, dass die
Landschaft der Rheinaue frei von Urwäldern war und ganz anders ausgesehen hat als Peter Birmann sie in romantischer Verklärung inszeniert und überliefert hat.
Der 200. Geburtstag des Vereins für Geschichte und Naturgeschichte der Baar gibt den Anlass, die Rolle von Villinger und Schwenninger Forschern und Mitgliedern des Vereins einmal näher zu untersuchen. Welchen Stellenwert hatten die Vereinsmitglieder aus Villingen und Schwenningen im Baarverein in den vergangenen zwei Jahrhunderten? War der Baarverein ein allein auf Donaueschingen bezogener Verein? Seit wann gab es in Villingen und Schwenningen Geschichtsvereine und welche Stellung nahmen diese gegenüber dem Baarverein ein. Diese Fragen sollen bei der Untersuchung des Themas behilflich sein. Auch soll auf die Forscherpersönlichkeiten selbst, ihre Herkunft und ihre Arbeitsgebiete, eingegangen werden. Die
Untersuchung erstreckt sich bis zum Ende der 1980er Jahre.
Weinheim, die Wohlfühlstadt
(2005)
Der Dichterfürst kann nicht ganz falsch
liegen. „Hier ist es köstlich zu weilen“,
schwärmte kein Geringerer als der junge
Johann Wolfgang Goethe in den 40er Jahren
des 18. Jahrhunderts, als er auf der Heimreise
nach Frankfurt in Weinheim Station machte.
Und selbst die morbide Lebens- und Untergangsstimmung
im Juli 1945, wenige Wochen
nach dem Ende des zerstörerischen Zweiten
Weltkrieges, konnte Harry S. Truman, den
amerikanischen Präsidenten, nicht daran
hindern, in Weinheim für kurze Zeit die
Sorgen der Welt zu vergessen.
Stanislas Leszczynski, der zweimal auf den
polnischen Thron gewählt worden war, entkam
dem Exil und seiner unsicheren Lage durch die
Heirat seiner Tochter Marie mit dem französischen
König Louis XV.
In seinen Gemächern im Schloss von
Lunéville, wohin er sich gewöhnlich genau um
22.00 Uhr zurückzog, hatte er eines Abends die
Idee, einen Platz bauen zu lassen, den er seinem
Schwiegersohn widmen wollte.
Auf heutiger Ludwigsburger Gemarkung befand sich bereits im frühen Mittelalter
eine dauernde Ansiedlung. Verschiedenen Grabfunden aus frühalamannischer Zeit
zufolge reichten ihre Anfange in das 6. oder 7. nachchristliche Jahrhundert zurück.
Ein Ort namens Geisnang wird urkundlich erstmals um 1100 im Zusammenhang
mit einem Gütererwerb seitens des Klosters Hirsau erwähnt. Im Verlauf des 13.Jahrhunderts fiel der Ort dann allmählich an das Zisterzienserkloster Bebenhausen, das
ihn zu einer Grangie ausbaute. Geisnang ging schließlich in dem im 14. Jahrhundert gegründeten Fuchshof auf. Einen Teil der Geisnanger Gemarkung erhielt der
neue Hof»zu Geisnang auf dem Erlach«. Die ältesten Gebäudeteile dieses Hofes, der
seit 1530 Erlachhof hieß, wurden zwischen 1418 und 1431 errichtet. In der zweiten
Hälfte des 15. Jahrhunderts kam dann noch ein dritter Hof, der Schafhof, hinzu,
der erstmals 1476 als »neuer freier Hof zu Geisnang« urkundlich genannt wird. Die
frühere Geisnanger Gemarkung war also auf drei Höfe aufgeteilt. Im Jahre 1519,
während des Krieges des Schwäbischen Bundes gegen Württemberg, brandschatzten
Soldaten des Franz von Sickingen den Erlachhof.
Die Darstellung der Herrschaft Schramberg auf der Pürschgerichtskarte des David Rötlin von 1564
(2004)
Die Herrschaft Schramberg, um die Zeit der Herstellung der Pürschgerichtskarte im Besitz des Rochus Merz von Staffelfelden und - nach dessen Tod - seiner Frau Anne Mertzin, bestand aus den Ämtern Schramberg mit Sulgen, Aichhalden, Mariazell, Tennenbronn und Lauterbach. Tennenbronn gehörte allerdings nur teilweise zu Schramberg, teils zu Württemberg, das sich auch das Patronatsrecht über die Kirche in Tennenbronn sichern konnte.
Ortsnamen, die Namen von Flüssen und Bergen vor allem, führen uns oft zurück in eine alte Vergangenheit. So auch im benachbarten Elsaß], wo - natürlich(?) - unzählige Orte noch immer ihren alten germanischen Namen tragen, wo Flurnamen, die Namen von Feldern, Äckern, Wälder, Hügeln „althergebrachte" Geschichte verständlich machen. Noch im 18. Jahrhundert, als das Elsaß politisch französisch geworden war, blieben die alten Ortsnamen erhalten. Eine seltene Ausnahme: La Petite Pierre für Lützelstein - oder das offiziell geduldete nebeneinander von Namen größerer Städte wie Straßburg und Strasbourg, Zabern und Saverne. Aber alte Straßennamen bleiben auch in Strasbourg erhalten: Ankergass, Spiegelgass ... Vereinzelt tauchen zweisprachige Ladenschilder auf wie in der „Goldschmiedgass" (1739).
Im Bereich der mit ,Bild/Bildstock' und damit gebildeten Flurnamen machen Vorkommen mit ,Haus' oder ,Häusle' als Grundwort nur einen geringen Anteil aus. Bereits 1951 habe ich in dem Beitrag ,Bild und Bildstock in der Flurnamengebung' (siehe Literatur) vor allem aus dem Schrifttum zahlreiche Namenbeispiele zusammengestellt und erörtert; darunter sind
nur wenige ,Bildhäusle'. Auch die weitere Erfassung von Flurnamen aus historischen Quellen besonders im Hegau hat zu keiner besonderen Häufigkeit von ,Heiligenhäusle'-Vorkommen geführt. Es überwiegen Bildungen mit „Bild/Bildstock".
In die Zeit der Entstehung des Rheintalgrabens im erdgeschichtlichen Tertiär zwischen den einst zusammenhängenden Gebirgszügen des Schwarzwaldes, der Vogesen, des Odenwaldes und der Pfälzer Berge fällt auch die Geburt des offensichtlich den Südwesten Deutschlands begünstigenden Einzugsstromes des oberrheinischen Frühlings. Er führt über das Rhönetal,
die Burgundische Pforte, über den Kaiserstuhl etwa 300 Kilometer lang geradewegs nordwärts bis in die Region Wiesbadens. Am Isteiner Klotz beginnend ist die Verwerfungsspalte der Ostkante der Ebene tiefer als im Westen. Sie zieht dicht an der Stadt Bruchsal vorbei. Dort bildet sie einen Seitenast, den tektonischen Einbruch der Kraichgausenke zwischen Schwarzwald
und Odenwald in Richtung Steinsberg - Mittlerer Neckar.
Das heutige Stadtgebiet von Lörrach umfasst außer der Gemarkung des Kernortes die von sechs angrenzenden ehemals selbstständigen Dörfern. Stetten wurde 1908 eingemeindet, Tüllingen und Turnringen 1935; Haagen schloss sich im Zug der Gemeindereform 1974 an die Stadt an, und Brombach und Hauingen wurden 1975 eingemeindet. Verwaltungszentrum war bis in die frühe Neuzeit das Röttler Schloss, dessen Vogt die Dörfer Turnringen, Haagen und Hauingen direkt unterstellt waren, ebenso wie die kleinen Siedlungen Rötteln, wo seit Urzeiten eine Kirche steht, und Röttelnweiler.