910 Geografie, Reisen
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„One thinks Heidelberg by day - with its surroundings - is the last possibility of the beautiful; but when he sees Heidelberg by night, a fallen Milky Way, with that glittering railway constellation pinned to the border, he requires to consider upon the verdict.“ Mit diesen Worten beschrieb der US-amerikanische Schriftsteller Samuel Langhorne Clemens, besser bekannt unter seinem Pseudonym Mark Twain, die Stadt Heidelberg im Großherzogtum Baden als „das Höchstmögliche an Schönheit“. Im Rahmen seiner sechzehnmonatigen Europareise verweilte er ab Mai 1878 einen Großteil des Sommers in Heidelberg und hielt seine Erlebnisse in einem Reisebericht für die Nachwelt fest. ‚A tramp abroad‘ bestätigt Heidelbergs Ruf als internationalen Sehnsuchtsort und als Inbegriff der Romantik. Twain reiht sich damit nahtlos in die endlose Reihe von Künstlern, Dichtern und Persönlichkeiten ein, welche Heidelberg beschrieben, bedichtet, abgebildet oder besungen haben. Spätestens seit dem Ende der Napoleonischen Kriege und den damit einhergehenden Friedensbemühungen der europäischen Großmächte durch den Wiener Kongress von 1814 erwachte in
Europa eine neue Reiselust und Heidelberg wurde zum Reiseziel schlechthin. Bereits im Postkutschenzeitalter war die „Vaterlandsstädte Ländlichschönste“ für die reisefreudigen und privilegierten Schichten ein absolutes Muss. Mit dem Durchbruch der Eisenbahn als neuem Verkehrsmittel traten indes grundlegende Veränderungen im Reiseverkehr ein. Die touristische Reise wurde schneller, sicherer und bezahlbarer und es kam rasch zu einer Erweiterung der reisenden Personenkreise. Die Eisenbahn als modernes Personenbeförderungsmittel und ihre Auswirkungen auf den Fremdenverkehr stellten Heidelberg deshalb innerhalb weniger Jahrzehnte vor zahlreiche Herausforderungen. Die völlige Umwälzung des Heidelberger Fremdenverkehrs vom Bau der ersten Eisenbahnlinie nach Heidelberg im Jahr 1840 bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 ist Gegenstand der vorliegenden Untersuchung.
Historische Karten und Pläne faszinieren unmittelbar durch ihre Anschaulichkeit. Sie dokumentieren geografische, aber auch rechtliche, wirtschaftliche und kulturelle Verhältnisse eines abgegrenzten Raumes zu einer bestimmten Zeit. Gleichzeitig verraten sie einiges über Raumvorstellungen sowie über vermessungstechnische und darstellerische Mittel der jeweiligen Zeit.
Dabei darf nicht vergessen werden, dass sie grafische Hilfskonstruktionen bleiben, Raummodelle, die in ihrer Darstellungsweise begrenzt sind. Welchen Quellenwert besitzen sie? Wie aussagekräftig sind die Informationen, die sie enthalten?
Das Mehrerauer Bodenseeufer
(2017)
Die »Bodenseelandschaft« der Tourismuswerbung suggeriert Vorstellungen von einer Kulturlandschaft mit den Merkmalen eines arkadischen Harmonierens von Natur und Kultur. Noch gibt es Restbestände solcher Uferbereiche mit nicht zu unterschätzenden Erinnerungen an eine lange zurückreichende naturnahe Kultivierung. In anderen Ufergebieten könnte hingegen die überspitzte Feststellung des Soziologen und Landschaftsexperten Lucius Burckhardt zu denken geben: »Kulturlandschaft ist die Landschaft, in die man zu spät kommt, deren Reiz darin besteht, dass man gerade noch lesen
kann, wie es einmal war.« Wenn ein vorwiegend ästhetisch wahrgenommener Landschaftswandel thematisiert wird, dürfte eine überfachliche Sicht erwartet werden, für die im Bereich spezialisierter Wissenschaften jedoch niemand zuständig zu sein scheint. Was eine Landschaft für das subjektive Erleben reizvoll und liebenswert macht, lässt sich nur unter Teilaspekten objektivieren. Heute sind Untersuchungen mit fachspezifisch herangezogenen Indikatoren des Umweltschutzes und der Freizeitbedürfnisse unverzichtbar, sie stoßen aber bei Analysen der Landschaftswahrnehmung an Grenzen. Es zeigt sich, wie das subjektiv Ansprechende durch die Verschiedenartigkeiten der individuellen Interessen und Betrachtungsweisen sehr abweichend erlebt werden kann.
„Unser Elsass“
(2017)
Zum Nachlass meines Vaters, Paul Ohler (* 1893, † 1967), gehören ein Konversations=Lexikon,
ein Kommersbuch, ein Reisebericht und vieles mehr, was er von seinem Vater, Richard Ohler
(* 1854, † 1922) geerbt hatte. Mein Großvater war ein Mann mit weitem Horizont, Lehrer und
Rektor einer Volksschule in Mönchengladbach; gern hat er gesungen, und er ist viel gereist.
In dem von ihm geschriebenen Bericht gibt Richard Ohler sich als Rheinländer zu erkennen
(S. 30), stellt sich aber nicht namentlich vor. Ungenannt bleiben auch der Neffe und die Nichte,
die ihn wohl nicht nur zeitweise begleitet haben (vgl. S. 34), sowie die Daten der Reise und die
Zeit der Niederschrift.
Der Bericht liegt mir in einem Heft vor: 16,3 x 21 cm, mit 92 linierten Seiten; von denen sind
die ersten 56 Seiten von Hand paginiert und mit schöner, gleichmäßiger Schreibschrift mit Tinte
beschrieben. Der Text weist nur wenige Korrekturen, Streichungen und Fehler auf. Vermutlich
handelt es sich um die Reinschrift, der Unterlagen zugrunde lagen; erwähnt werden ein Reisetagebuch und Bücher; dazu kamen wohl Notizen und Werbematerial.