910 Geografie, Reisen
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In der bisherigen Betrachtung galt die Rheinaue als ein vom Fluss geprägter Landschaftsteil
des Rheintales, der sehr spät erst durch den Menschen grundlegend verändert wurde. Bilder aus
dem 19. Jahrhundert wie da Gemälde von Peter Birmann, einem Basler Landschaftsmaler, zeigen den Rhein zwischen Istein und Basel als weitgehend unberührte Naturlandschaft.
Von solchen Bildern ausgehend hält ich auch in der regionalen Sichtweise die Vorstellung von
der Naturaue Rhein von urwaldähnlichen Auewäldern, von unzugänglichen ungenutzten Inseln und Uferbereichen. Besonders im Naturschutz und in Teilen der Bevölkerung am Rhein
wird diese Vorstellung aufrechterhalten. Dabei gibt es für das frühe 19. Jahrhundert aus zeitgenössischer Betrachtungsweise Dokumente der Landschaftsmalerei, die zeigen, dass die
Landschaft der Rheinaue frei von Urwäldern war und ganz anders ausgesehen hat als Peter Birmann sie in romantischer Verklärung inszeniert und überliefert hat.
Es regnet immer noch, als ich aus Baden-Baden endlich raus und auf die Schwarzwaldhochstraße komme. Die Nässe trieft von jeder Tannennadel; gelb-braune Gießbäche schießen aus den Böschungen neben der Straße; Aussicht null, nur Grau. Trotzdem ist die Fahrt schön. Lachsfarbene Lärchen, fahlgelb die letzten Birken, rot-leuchtend das abgefallene Buchenlaub. Eigentlich hätte ich die Schwarzwaldtälerstraße über Forbach und Schönmünzach nehmen müssen, da Mister Samuel Langhorne Clemens, genannt Mark Twain, was „2 Faden Wassertiefe“ heißt, sie Ende Juli 1878 während seiner Europareise nahm. Er war von Heidelberg nach Baden-Baden übergesiedelt, um etwas so Deutsches wie einen Kurort kennenzulernen; außerdem wollte er sein Rheuma lindern. Gleich nach der Ankunft unternahm er einen mehrtägigen Ausflug in den Schwarzwald, nach Oppenau, Appenweier und Offenburg. Die Route stammte aus dem Baedeker von 1873, den er wegen seiner „iron integrity“ überaus schätzte. Mit von der Partie waren seine Frau Olivia, deren Freundin Clara Spaulding, die Töchter Susie und Clara und das Kindermädchen Rosa, eine ausgewanderte Deutsche.
„Tannenhöhe“
(2001)
Wie hieß es noch vor über hundert Jahren werbend in
einem Inserat zur Eröffnung desselben Hauses am
1. Juni 1900: „Waldhotel Villingen am Anfang
des über 10000 Morgen großen, von herrlichen
Waldwegen nach allen Richtungen durchquerten
Villinger Stadtwaldes; an der weltberühmten
Schwarzwaldbahn, 750 Meter über dem Meer
gelegen, 25 Minuten nach Villingen, 5 Minuten
von der Station Kirnach der Schwarzwaldbahn
entfernt“. Und anspruchsvoll fährt das Inserat
fort: „Elegantes mit allem Komfort der Neuzeit
(electrische Anlage, Centralheizung, Badeinrichtung, Hochdruckwasserleitung in allen Stockwerken) versehenes, in Mitte großer Parkanlagen gelegenes Kurhaus“. Gepriesen werden: „Vorzügliche
Verpflegung – 120 Fremdbetten. Wein- & Bierrestaurant mit großer Terrasse & Wirtschaftsgarten“. Und nicht unerwähnt blieb ein „Prächtiger Ausblick auf die Schwäbische Alb und bei klarem Wetter auf die Alpen“. Die „Nobelherberge“
war geschaffen.
Geschichte erfahren
(2019)
Schon der Name des Geschichts- und Heimatvereins unterstreicht den Satz von Marcel Proust: Folgt man den Spuren fremder und vergangener Kulturen, lernt man die eigene Region besser zu erfassen und zu verstehen. Zumal in einer Stadt,
wo auf dem Magdalenenberg, dem größten hallstatt zeitlichen Grabhügel Mitteleuropas sich das Bild eines keltischen Fürstenhofes bietet. Wen reizt dies nicht zu „erfahren”, wo dieses Volk herkam und an welchen anderen Orten es seine Spuren hinterließ. Schließlich kommt das Wort „Erfahrung” von „fahren”, was zeigt, dass der Mensch seit je das Bedürfnis hatte, sich zu bewegen, um damit seinen Erfahrungsschatz zu vergrößern. Der Autor hatte das Glück und Privileg, Mitglieder des GHV Villingen seit nunmehr 10 Jahren auf den „Fährten” – kommt auch von „fahren” – fremder Völker und Zeiten begleiten zu dürfen. Auch wenn uns heute schnelle Jets und komfortable Reisebusse schnell ans Ziel unserer Wünsche bringen, so fühlt sich der geschichtsbewusste Reisende doch in der Tradition eines Phänomens, das wie kein anderes die Kultur der Menschheit weiter gebracht hat.