920 Biografien, Genealogie, Insignien
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Im Kraichgauort Knittlingen hütet das Faust-Museum sorgsam, was man für die Hinterlassenschaften des historischen Dr. Faustus hält: Einen Giftschrank und ein Pergament mit dem alchemistischen „SATOR-AREPO“-Zeichen. Neben einer Melanchthon-Äußerung und der notariell beglaubigten Abschrift eines Knittlinger Kaufbriefs von 1542 stützen Schrank und Pergament die Annahme, der historische Dr. Faustus stamme aus dem Kraichgauort. Diese lokal geschichtliche Verwurzelung ist es nicht zuletzt, die Goethe-Kenner und Touristen in das Knittlinger Faust-Museum zieht. Eine genaue wissenschaftliche Untersuchung des Alters von Giftschrank und Tinte auf dem „SATORAREPO“-Pergament lehnte der frühere Leiter des Faust-Museums, Günther Mahal, jedoch ab. Inzwischen erkennt man in Knittlingen an, dass der Giftschrank aus Expertensicht ungefähr aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammt und nicht direkt auf den historischen Dr. Faustus zurückgeht. Soviel Wirklichkeitssinn ist anerkennenswert, besonders weil andere Ortschaften, darunter das im nördlichen Kraichgau gelegene Helmstadt-Bargen, aufgrund wider streitender Indizien auch schon einmal den Anspruch erhoben haben, Geburtsort des Fausts zu sein. Belegt ist seine Tätigkeit als wandernder Wunderheiler, Magier und Alchimist. Bei vielen Zeitgenossen hatte er einen schlechten Ruf, galt als Scharlatan, Herumtreiber und Betrüger. Mehrere Städte haben ihm die Einreise verwehrt oder ihn ausgewiesen. Nachdem er etwa 1540 im breisgauischen Staufen vermutlich bei einer Explosion ums Leben gekommen war, behaupteten manche, ihn habe der Teufel geholt.
Heinrich Hansjakob gibt in den „Erinnerungen einer alten Schwarzwälderin" wieder, was er von Erzählungen im elterlichen Gasthaus, der „Stadtwirtschaft" in Haslach über seine Ahnen in Erfahrung bringen konnte. Er unterließ es aber, alle Angaben einer genauen Überprüfung in den Pfarrbüchern und Gemeindeakten zu unterziehen, und gab sie weiter, wie sie auf ihn gekommen waren: mehr dichterisch ausgestaltend und mit eigenen Kommentaren versehend als historisch-kritisch hinterfragend. Auf diese Weise mussten sich zwangsläufig Ungenauigkeiten, Lücken und Fehler einschleichen, die nur eine genaue Überprüfung der Akten (teilweise) korrigieren kann. So wusste er nicht (er übernimmt an dieser Stelle die Erzählung selbst), dass sein Vorfahr, der so plastisch beschriebene „Vogelhans" in Althornberg, Johann Faller, Vogt in Gremmelsbach war, während andererseits die Akten keine Angabe zu dessen Liebe zu den Vögeln und zum Handel mit Wild machen. Hansjakob wäre aber nicht Hansjakob gewesen, wenn er sich nicht gerühmt hätte, in seiner Ahnenreihe einen Vogt gehabt zu haben. Mit Sicherheit hätte er sich auch über seine Leistungen für seine Vogtei ausgesprochen.
Wie Menschen unterschiedlicher Herkunft unter denselben Wertvorstellungen und Zeitbedingungen sich in ihren Lebensläufen annähern können, soll in dieser Studie gezeigt werden. Beide Männer, der schwäbische Ritter Joseph von Laßberg (1770-1855) und der westfälische Freiherr Werner von Haxthausen (1780- 1842) haben in ihrer Zeit eine nicht unbedeutende Rolle gespielt, so daß die Nachwelt sich ihrer erinnern sollte, wenn es auch das menschliche Schicksal ist, daß alles nach und nach der Vergessenheit anheimfällt. In ihrem Wirken weisen beide eine Übereinstimmung auf, die nicht immer zufällig ist, sondern durch Aktivitäten, Bestrebungen aus gemeinsamer Wurzel, auch da, wo die beiden getrennt sind, zustande kommt. Daher der Plutarchische Titel. Wie der antike Geschichtsschreiber Plutarch jeweils einen Römer einem Griechen, also beispielsweise Caesar dem großen Alexander gegenüberstellt, so soll es hier mit dem Donaueschinger und dem westfälischen Freiherrn geschehen. Der Unterschied gegenüber Plutarch ist freilich der, daß sie sich gekannt haben.
Reisen bildet – dieser Spruch hatte zu allen Zeiten
seine Gültigkeit. Selbst der eilige Pauschaltourist
unserer Tage nimmt die eine oder andere bleibende Erinnerung von seinen Abstechern mit nach
Hause, als Souvenir oder im Dia. Viel gründlicher
reiste man in früheren Jahrhunderten. Nicht nur
an Fürstenhöfen war es üblich, die jungen Prinzen
auf Bildungsfahrt zu schicken, auch Künstler und
Wissenschaftler suchten in der Ferne nach unbekannten Anregungen für ihr Metier.
Die Ergebnisse dieser Reisen wurden publiziert,
sicherten dem Verfasser den Lebensunterhalt und
verbreiteten Erkenntnisse von unerhörten Begebenheiten, exotischen Ländern und Menschen.
Gleichzeitig erweiterten die Daheimgebliebenen
ihren Horizont.
Zwischen der Verleihung Villingens als Reichslehen an die Grafen von Fürstenberg (1283) und dem Übergang der Stadt an die habsburgisch-österreichischen Herzöge (1326) liegt die fürstenbergische Zeit des Baarortes. Zwar hatten die Fürstenberger schon seit den 1250er-Jahren (bedeutenden)
Einfluss auf Villingen gehabt, doch erst 1283 war – zusammen mit der Übernahme der Baargrafschaft – ihre Herrschaft allgemein anerkannt. Das Nachfolgende will einführen in die Geschichte der
Fürstenberger Grafenfamilie und in die fürstenbergische Zeit Villingens.
"Max Laeuger gilt heute noch als der Beste unter den Keramikern Deutschland", so ist zu lesen in einem Bericht über die Geschichte der Majolika-Manufaktur Karlsruhe (Badische Heimat, Heft 4, 2001, S. 665 ff.). Wer war dieser Künstler? Nun, schlägt man in der Kunstgeschichte das Kapitel "Jugendstil" auf, so wird man sicherlich auf den Namen Max Laeuger stoßen, ganz bestimmt aber, wenn in jener Zeit von Keramik die Rede ist, denn er spielte in der Entwicklung der modernen Keramik des 20. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle.
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(2000)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ihr liewi Litt vun Hausen, liewi Friend. Ich freij mich eso. Ich bin erfüllt von Freude und Dankbarkeit und Staunen, daß ich zum zweitenmal hier in der Festhalle in Hausen einen Preis entgegennehmen darf. Nach der Hebelplakette den Hebelpreis. Zu allererscht wott ich „merci“ sawe. Ich bedanke mich bei den Mitgliedern der Hebeljury, daß sie mich dieses prestigeträchtigen Preises für würdig befunden haben. Wenn m’r d’Lischt vun de Hebelpreisträjer betracht, kann eim schwindli werre. So vill grossi un bekannti Namme sinn do drunter.
Öffentliche Archive verwahren vor allem Unterlagen, die sie von der Verwaltung ihres Trägers bei Aktenaussonderungen
erhalten haben. Neben der schriftlichen Überlieferung ihres Trägers übernehmen die Archive aber auch weitere Unterlagen
von bleibendem Wert, soweit sie in das Sammlungsprofil passen. Das bedeutet, dass beispielsweise ein Gemeindearchiv nur
ortsgeschichtlich interessante Dokumente übernimmt, während eine überörtliche Überlieferung eher für die Kreis- oder
Landesarchive interessant wird. Durch die Übernahme solcher „hausfremden“ Archivalien sollen vor allem Überlieferungslücken geschlossen und vorhandene Archivbestände ergänzt werden. So können Akten von privaten Personen oder Vereinen weitere interessante Informationen zur Orts- und Kreisgeschichte enthalten, die man in Behördenakten nicht ohne weiteres finden würde.
Seit nahezu 40 Jahren ist Reiner Dick im behördlichen Umwelt- und Naturschutz tätig. Nach dem Abitur schlug er die Verwaltungslaufbahn im gehobenen Dienst bei der Bundeswehr in Bruchsal ein. Dort wirkte er mit bei der ökologischen Umgestaltung und Aufwertung des Standortübungsplatzes mit heute noch sichtbaren und wirkungsvollen Maßnahmen. Seit
über 25 Jahren arbeitet er als Umweltbeauftragter bei der großen Kreisstadt Stutensee.
Am 24. Juni 1991 veröffentlichten die Ärzte des St.-Elisabeth-Hospitals in Essen ein Kommunique zum Tode des Ruhrbischofs Franz Kardinal Hengsbach. Der Schlusssatz lautete: „Seine Eminenz Franz Kardinal Hengsbach verstarb in der Nacht zum Montag um 1.45 Uhr unter dem Zeichen eines Herz- und Atemversagens.“ Es war ein sehr warmer Sommermorgen auf dem Essener Burgplatz. Der zierliche goldene Matare-Engel auf dem Bischofshaus deutete mit seinem zarten Zeigefinger in den strahlend blauen Himmel, als die Glocken der Essener Münsterkirche mit dumpfen Schlägen den Tod des Kardinals verkündeten.