920 Biografien, Genealogie, Insignien
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August Lämmle (1876-1962)
(2002)
Selten ist einer unserer schwäbischen Dichter seinem Geburtsort so sehr verbunden geblieben, hat ihm zeitlebens eine solch tiefe Liebe bewahrt wie August Lämmle seinem Heimatort Oßweil. Dabei hat er dort lediglich die ersten 15 Jahre
seines Lebens zugebracht. Aber diese Kinderjahre waren für ihn ungemein reich an prägenden Eindrücken. Er erlebte in dem Bauerndorf östlich von Ludwigsburg mitten im alten Württemberg menschliche Wärme und Geborgenheit, eine kleine Welt voller Wunder, naturnah und natürlich, mit Menschen, die als Landwirte und Handwerker hart um ihr tägliches Brot ringen mussten und die doch in ihrer überwiegenden Mehrheit dankbar und zufrieden waren, die im Einklang mit der Natur lebten, nichts als selbstverständlich hinnahmen, sondern sich bewusst waren, dass der Grund und Boden, den sie bewirtschafteten, ein ihnen von Gott anvertrautes Gut war. Im Rückblick auf sein Leben bekennt der 75-Jährige 1951: »Ich glaube nicht, dass ich in meinem späteren Leben etwas so sinnenhaft, so wahrhaft, so dauerhaft kennen lernte, wie ich als Siebenjähriger mein Heimatdorf mit seinen Inhalten kannte.«
August Koehler (1844-1919)
(2011)
Im Jahr 1751 baute Joseph Stöckle am Mühlbach zwischen Lautenbach und Oberkirch eine Papiermühle mit einem Wasserrad,
das neben dem Stampfwerk für die Hadern auch noch eine Öltrotte antrieb. Viermal wechselte der kleine Betrieb in den folgenden Jahrzehnten den Besitzer, keinem war wirtschaftlicher Erfolg
beschieden. Der fünfte Papiermacher, der die Mühle 1802 erworben hatte, geriet bereits 1807 in Konkurs, ersteigert wurde der
Betrieb nun von dem Ettlinger Kaufmann Otto Koehler. Dessen
Sohn Johann Ignaz hatte das Papiermacherhandwerk in Ettlingen
erlernt, bereits 1809, mit 20 Jahren, übernahm er von seinem
Vater die Mühle, im gleichen Jahr heiratete er die Oberkircher
Bäckerstochter Maria Anna Geldreich. Das kleine Werk - 1813
wird von zwei Gesellen und einem Lehrjungen berichtet - reichte
nicht aus, die Familie zu ernähren. Von Anfang an wurde Landwirtschaft betrieben, vor allem Weinbau, der bereits für die Ettlinger Vorfahren nachgewiesen ist.
August Bartholdi
(2004)
Wer kennt nicht die Freiheitsstatue an der Hafeneinfahrt von New York? Jenes 46 Meter hohe Standbild, einer antiken Göttin gleichend, mit der Fackel in der hoch aufgereckten rechten Hand versinnbildlicht nach der Idee seines Schöpfers das Licht der Freiheit, welches die Welt erleuchtet (La Liberte eclairant le monde). Wer war jener August Bartholdi, der dieses
Monument geschaffen hat? Wie kam er zu seinem Kunstwerk und warum feiert die Stadt Colmar im Elsaß im Jahre 2004 sein Andenken?
August Babberger
(2000)
Wenn von der Zeit des deutschen Expressionismus gesprochen wird, fehlt der Name August Babberger; er fehlte in den zahlreichen Ausstellungen, die dieser Epoche gewidmet wurden. So unverständlich dies klingen mag, es läßt sich aus verschiedenen Gegebenheiten heraus erklären: August Babberger war ein Einzelgänger, schloß sich keiner der Gruppen und Bewegungen an, hielt sich auch bewußt vom Kunsthandel und dessen nervösen Betriebsamkeit fern und geriet so in Vergessenheit. Schon zu Lebzeiten kamen selten Ausstellungen für ihn zustande. Zwanzig Jahre nach seinem Tode brach
Karlsruhe mit einer großen Ausstellung 1956 zum ersten Mal das Schweigen um den Maler August Babberger. Am 8. Dezember 1885 wurde August Babberger in Hausen im Wiesental geboren. Sein Vater war Zimmermann und stammt aus Auggen, seine Mutter stammt aus Strittmatt im Hotzenwald, seine Vorfahren waren Bauern.
Anlässlich des 600. Todesjahres Lamberts von Brunn, neben anderen hohen geistlichen und weltlichen Ämtern Reichsabt des Klosters Gengenbach
von 1356 bis 1374, traf sich im Juli 1999 der Historische Verein Gengenbach zu einem Gespräch - neudeutsch „Workshop" - über Leben und Wirken des späteren Fürstbischofs von Bamberg. Dabei kam der Gedanke auf,
die Grabstätte des nicht nur für Gengenbach, sondern auch das ausgehende
Mittelalter bedeutenden Kirchenmannes im Bamberger Dom aufzusuchen.
In diesem Aufsatz wird die Zeit vor der Union seit 1803 geschildert; es werden dabei weniger die theologisch-kirchlichen Vorbereitungen der Union behandelt, die bereits verschiedentlich dargestellt wurden. Neu ist vielmehr, dass das zeitgleiche gesellschaftliche Leben in Karlsruhe neben die Vorbereitungen der Kirchenvereinigung in den Blick genommen wird, wobei vier Hauptpersonen im Mittelpunkt stehen. Dadurch ergeben sich Gegensätzlichkeiten bei Gleichzeitigkeit aber auch bisher kaum
beachtete Gleichbehandlungen der beiden Konfessionen schon in diesen Jahren. Neu herangezogene Quellen lassen immer wieder neue Entdeckungen machen, die im Blick auf Hebel und Ewald fast so etwas wie Entmythologisierungen darstellen.
Überhaupt stellt sich heraus, wie wenig die Kirchenvereinigung in diesen Jahren ein Thema war, selbst bei den mit der Vorbereitung Beauftragten, wohl nur mit einer Ausnahme, Sander. – Das internationale Geschehen als weiterer zeithistorischer Hintergrund bleibt unberücksichtigt.
Am 16. August 1942 erhielten Adolf und Pauline Besag aus der Freiburger Erbprinzenstr. 8 ein
Einschreiben aus Karlsruhe von der Bezirksstelle Baden-Pfalz der Reichsvereinigung der Juden
in Deutschland (RJD): Auf behördliche Weisung eröffnen wir Ihnen, dass Sie zur Teilnahme
an einem am Samstag, den 22. August 1942 von Karlsruhe abgehenden Abwanderungstransport
bestimmt sind. Wir bitten Sie, die nachstehenden Anweisungen genau durchzulesen
und zu befolgen und in Ruhe die Vorbereitungen für Ihre Abreise zu treffen. Sie werden nach
Möglichkeit im Laufe der nächsten Tage von einem unserer Mitarbeiter aufgesucht, der Ihnen
mit Rat und Tat zur Seite stehen wird. Anträge auf Befreiung von der Teilnahme am Abwanderungstransport
sind zwecklos. Wir bitten daher, hierwegen weder schriftlich noch mündlich an
uns heranzutreten. Auch die Einreichung ärztlicher Atteste muss unterbleiben. Dass Anträge
an Behörden ohne Einholung einer Auskunft bei uns unzulässig sind, ist unseren Mitgliedern
bekanntgegeben worden. Sie müssen sich in Ihrer Wohnung am 21. Augustabreise bereithalten [...].
In der Goldgrubengasse bin ich geboren und aufgewachsen. Damals war die Gasse nicht - wie heute - gepflastert. Der Belag war eine einfache Sanddecke, und bei jedem Regenschauer bildeten sich Drecklachen (Wasserpfützen), in denen wir barfuß herumstampften. Bei Trockenheit konnten wir die Zeit mit „Kigelespiel“ = Murmeln vertreiben. Wollten wir aber die Habergeiß (Tanzknopf) pfitzen, gingen wir auf den Gehweg der Niederen Straße, der hatte schon einen glatten Belag.
Arthur Schopenhauer
(2011)
Arthur Schopenhauer wurde am 22. Februar 1788 in Danzig als Sohn von Heinrich
Floris Schopenhauer (1747-1805) und Johanna Henriette Trosiener (1766-1838) geboren. Zehn Jahre später kam seine Schwester Louise Adelaide Lavinia (1797-1849), genannt Adele, zur Welt. Im selben Jahr 1797 schickte der Vater Arthur nach Le Havre, wo
er zwei Jahre lang Französisch lernen musste. In einem B rief bittet der Vater Arthur, brav
das Einmaleins in französischer Sprache zu lernen, und die Mutter schrieb ihm am 8.
April 1799: »Mache nur jetzt noch guten Gebrauch von der Zeit, denn, wie ich Dir schon
in meinem letzten Brief schrieb, Du wirst nicht mehr lange in Frankreich seyn. Dein Vater erlaubt Dir die eilfenbeinerne Flöte für einen Louisd’or zu kauffen; ich hoffe daß Du
einsiehst wie gut er gegen Dich ist, er bittet sich dagegen aus, daß Du Dir daß einmaleins
recht angelegen seyn läßt. Das ist nun wohl das Wenigste was Du thun kannst, um ihm
auch zu zeigen wie gerne Du alles thust was erwünscht.«