920 Biografien, Genealogie, Insignien
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Matthäus Greuter arbeitete zunächst in seiner Heimatstadt Straßburg, danach in Lyon und Avignon und schließlich in Rom als Kupferstecher und Verleger. Greuters Kupferstiche wurden von seinen Zeitgenossen sehr geschätzt, Kardinäle, Päpste und Fürsten zählten zu seinen Auftraggebern. Zahlreiche Kunsthistoriker bezeichneten ihn als einen der besten Kupferstecher seiner Zeit und beklagten stets, dass er dennoch wenig bekannt und sein Werk kaum erforscht sei. Diese Situation hat sich insbesondere dank der Beiträge von Robert Zijlma, Maria Barbara Guerrieri Borsoi und Peter J. Bell erheblich verbessert. Dennoch ist der Name Greuter bis heute verhältnismäßig wenig bekannt und zahlreiche Stiche seines umfangreichen und vielseitigen Werkes sind unpubliziert.
Verlag und Herausgeber der Reihe The New Hollstein German entschieden sich daher für eine umfassende Bearbeitung des Werkes dieses Künstlers, die in den nächsten Jahren erscheinen wird.
Im Dorf- und Uhrenmuseum in Gütenbach befindet sich eine Flötenspieluhr mit der Signatur „Mathias Siedle“. Die Uhr hat 48
Pfeifen, zwei Zugregister und ein 24-Stundenwerk; auf einer Walze sind acht Melodien gespeichert. Das Besondere an dieser Flötenspieluhr ist die Reinheit des Klangs, ein warmer und weicher Ton, die exakte Präsentation der Stücke ohne Nebengeräusche, eine „mechanisch und musikalisch gute Spieluhr […]“.
Martin Wallner †
(2018)
Am 25. Januar 2018 ist im hohen Alter von 98 Jahren Martin Wallner verstorben. Mit ihm ist nicht nur der älteste Mitarbeiter aus der Gemeinschaft derjenigen von uns gegangen, die im vergangenen Jahrhundert den Grundstein zum Werk über „Die Schmetterlinge Baden-Württembergs“ gelegt haben, sondern zugleich auch der letzte Vertreter ehrenamtlich tätiger Faunisten aus damaliger Zeit, die ihr Wissen über die Verbreitung der Arten dieser Tiergruppe in unserem Land zur wissenschaftlichen Auswertung kostenlos zur Verfügung stellten. Damit meine ich den mit autodidaktisch erworbenen, umfassenden Kenntnissen ausgestatteten, akribisch arbeitenden Naturbeobachter. Er gehörte von Anfang an zur Entomologischen Arbeitsgemeinschaft im Naturwissenschaftlichen Verein Karlsruhe e.V., die am 24. Mai 1967 im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe (den ehemaligen Landessammlungen) ins Leben gerufen wurde.
Martin Butzer/Bucer wurde als Sohn eines wenig begüterten Küfers am Martinstag des Jahres 1491, also am 11. November, in Schlettstadt geboren. Schlettstadt (frz. Selestat), zwischen Colmar und Straßburg gelegen, war damals eine Reichsstadt, die im ausgehenden 15. Jahrhundert etwa 4000 Einwohner zählte, die von Handwerk, Weinbau und Landwirtschaft lebten. Das Haus der Familie befindet sich am westlichen Rande der Stadt, ganz am Rand, da, wo einst die ärmeren Handwerker wohnten. Das Haus steht übrigens noch unverändert, ist aber recht baufällig und
steht leider nicht unter besonderem Schutz.
Martin
(2005)
Vor mehr als hundert Jahren wurde das Martins-Brauchtum im Rheinland neu belebt.
Heute gehören die Lichterzüge zu Martini wie vor langen Zeiten die Dienstwechsel
und Pachtzahlungen. Lebendiges Gedenken? Oder ist Martins Leben nicht
doch hinter der Tat - der Mantelteilung - verschwunden, wie Roman Mensing
meint?
Hier soll jedoch kein Lebensbild Martins, sondern nur sein entscheidender Impetus
beschrieben, dazu die bildliche Umsetzung angesprochen werden.
Die wesentlichen Lebensdaten finden sich bei Gregor von Tours (540-594): Geburt
316 oder 317 im pannonischen Sabaria (Szombathely/Ungarn) als Sohn eines römischen
Tribuns aus Pavia. Folgerichtig der Name Martinus: zum Mars gehörend.
Als Zehnjähriger nähert Martin sich gegen den Willen des Vaters als Katechumene
(Taufanwärter) dem Christentum, soll - als Fünfzehnjähriger - aber doch den von
einem Offizierssohn selbstverständlich erwarteten Militärdienst akzeptiert haben,
der auch als gesetzliche Pflicht berichtet wird. Die Elitetruppe der Alae scholares,
der er bald angehört, war zuständig für Wach- und Kontrolldienste. In der Osternacht
339 soll er getauft worden sein.
Marliese Echner-Klingmann
(2018)
Das Licht dieser Welt erblickte sie im Januar 1937, ihr Vater fiel noch 1945, Eschelbronn - der Bauernhof ihrer Großeltern und das Heim ihrer eigenen Familie - war ihr Lebensraum. Erst vor wenigen Jahren zog sie sich in eine auswärtige Wohngemeinschaft zurück. Ihre Berufsausbildung zur Bürokauffrau ließ nicht vermuten, dass sie „solche" Spuren hinterlassen würde. Was zeichnete sie aus? Scharfe Beobachtung, Sensibilität, soziales Bewusstsein, Sarkasmus, Humor - und ein besonderes Gefühl für Sprache: Mundart wie Hochdeutsch gleichermaßen.
Vieles erinnert heute in Mittelbaden, vor allem Rastatt, an diesen großen badischen Landesherren. In Rastatt gibt es die Ludwig-Wilhelm-Straße, es gibt das altehrwürdige Ludwig-Wilhelm-Gymnasium, in Baden-Baden befindet sich das Markgraf-Ludwig-Gymnasium, und auch an anderen Orten mag es Bildungseinrichtungen gegeben haben und geben, die ebenso benannt wurden.
Aber nicht nur Orte der Bildung wurden nach dem Türkenlouis benannt, auch für Orte der Einkehr, wie so manche Gastwirtschaft, musste der werbewirksame Name des Markgrafen herhalten.
Wer immer sich mit "badischer Geschichte" befasst, der wird für sich selbst und für seine Leser klären müssen, welchen Raum er zu beschreiben gedenkt. Zahlreiche Autoren haben
diese Aufgabe auf recht verschiedene Weise gelöst. Vor allem waren es historische Jubiläen, die den Anlass dafür boten, sich mit "Baden" zu beschäftigen, so wie dies in den Jahren 2002 und 2006 der Fall war, als man der 200. Wiederkehr der Schaffung des Kurfürstentums und des Großherzogtums Baden gedachte – wie übrigens auch des Nachbarlandes Württemberg, das wie Baden zum Kurstaat und danach zum Königreich erhoben wurde. Zum ersten Großherzog wurde der
bisherige Markgraf Karl Friedrich von Baden, dessen 200. Todestag im Jahr 2011 wiederum den Anlass zu einem Jubiläum bot, das den Gründer des modernen Baden feierte. Diese Daten markieren denn auch den tiefgreifendsten Einschnitt, den es in der neuzeitlichen Geschichte des deutschen Südwestens und auf der Landkarte der deutschen Länder gegeben hat. Erst seit diesem Zeitpunkt gibt es das
Land Baden in jenen von nun an festliegenden Grenzen, die alle politischen Veränderungen bis zum 2. Weltkrieg überdauert haben,
Prächtig sollte sie ausfallen, die für den September 1890 in Emmendingen geplante Säkularfeier zum Stadtjubiläum. Hatte doch 1590, drei Jahrhunderte zuvor, der badische Markgraf Jacob III. den damaligen Marktflecken zur Stadt erhoben. Von der Ankündigung des Festes im „Hochberger Boten“ am 26. Juli bis zum einstimmig gefassten Stadtratsbeschluss vom 21. August 1890, „das projektierte Jubiläumsfest nicht abzuhalten“, verging kein Monat. In dieser kurzen Zeitspanne war am 2. August 1890 im Emmendinger Gasthaus Engel eine allgemeine Volksversammlung einberufen worden, die von ca. 30 Personen besucht wurde. „Daraus schloß man, daß das Interesse für eine solche Feier in hiesiger Stadt kein großes sei und sowohl mit Rücksicht darauf als ,weil manche Herren doch nicht gewillt seien, den katholisch gewordenen Markgrafen zu verherrlichen‘ — wie der Herr Bürgermeister Roll in dieser Versammlung öffentlich sagte — ließ man den früheren Beschluß bezüglich des Festzuges und der Feier überhaupt fallen. Man sieht daraus, mit welchem Vorurtheil die Leute erfüllt sind — gegen alles, was katholisch ist. O Toleranz!“ Dieser bislang nicht veröffentlichte Eintrag in der Emmendinger Pfarrchronik wirft ein bezeichnendes Licht auf die interkonfessionellen Spannungen, die nach Abklingen des badischen Kirchen- und Kulturkampfes vielfach an altbadisch-evangelischen Orten weiterhin bestanden. Durch die von Napoleon geförderte Bildung „Großbadens“ war im deutschen Südwesten ein neues politisch-gesellschaftliches Konstrukt entstanden.
Mitten in den Wirren des Spanischen Erbfolgekriegs ereilte Carl Wilhelm eine folgenschwere Nachricht: Sein Vater, Markgraf
Friedrich Magnus, war am 25. Juni 1709 im Exil in Basel gestorben. Von heute auf morgen sah sich der 30-jährige Erbprinz gezwungen, das Schlachtfeld zu verlassen und die Regierungsgeschäfte zu übernehmen. Völlig unerfahren in diesem Metier, war er zunächst vollständig auf die Ratschläge des Hofpersonals angewiesen, für eigenständige Ideen und Entscheidungen in wichtigen Fragen war wenig Spielraum. Carl Wilhelm musste sich notwendigerweise nach einem im Staats- und Verwaltungswesen bewanderten und erprobten Regierungsbeamten umsehen. Dem jungen Fürsten blieb jedoch eine
mühsame Suche erspart. Er erinnerte sich an Johann Georg Förderer, Edler von Richtenfels, der seit 1707 als Commissionsrat und Bergwerksdirektor in Diensten des Grafen Anton Günther von Schwartzburg in Arnstadt stand und schon seit über zwei Jahren alles daran setzte, an den baden-durlachischen Hof zu kommen.
Nachdem der Verfasser mehrere Abgeordnete des alten badischen Landtages (Ludwig Marum, SPD; Josef Ziegelmeyer, Zentrum; Rupert Rohrhurst, Nationalliberale Partei; Friedrich Weber, SPD und Johann Georg Banschbach, Konservative Partei) untersucht hat, beschreibt er nun mit Marie Bernays eine der ersten weiblichen Abgeordneten des demokratischen Parlaments in Karlsruhe, deren Todestag sich im Frühjahr 2004, am 22.4.1939, zum 65. Mal jährt.
Marie Baumgartner
(2002)
Marie Baumgartner entstammte dem Geschlecht der Mühlhauser Textilindustriellen Koechlin. Durch ihre Heirat mit Jakob (Jacques) Baumgartner im Jahre 1851 kam sie zwanzigjährig nach Lörrach. Wie sehr indes die geistreiche und belesene Frau, die einen Teil ihrer Erziehung in Rouen genossen hatte, ihrer Heimat, der französischen Kultur und Lebensart verbunden blieb, beweist die Entschiedenheit, mit der sie nach dem deutsch-französischen Krieg überzeugte Elsässerin blieb. Sie soll sogar Gedichte und Schriften gegen die Germanisierung und Prussifizierung des Elsass' verfasst haben.
Marianne Weber
(2005)
Der Verfasser hat im Heft 3/2003 der
Badischen Heimat über die Parlamentstätigkeit
Marie Bernays als einer der ersten badischen
Parlamentarierinnen berichtet. Die erste Rednerin
im badischen Parlament in Karlsruhe
nach Einführung des Frauenwahlrechts war
aber Marianne Weber, die Frau des berühmten
Soziologen Max Weber. Sie hat am 15. Januar
1919 die Bedeutung dieses Tages herausgestellt,
weil damals zum ersten Mal Frauen in den
badischen Landtag eingezogen sind.
Im Zusammenhang mit ihrem Sohn, dem Dichter und Lebensreformer Emil Gött, wurde Maria Ursula Gött, geb. Schneller, in der regionalen Literaturgeschichte immer wieder erwähnt, am Rande zwar, aber mit dem Hinweis, dass sie im Leben ihres Sohnes eine bedeutende Rolle gespielt habe, und mit der Andeutung, dass ihre Biographie ein Geheimnis berge. Gemeint war die Frage nach dem leiblichen Vater ihrer Kinder Emil und Ida, die Josef Gött bei der Eheschließung 1866 adoptiert hat. In diesem Beitrag »Maria Ursula Gött, geb. Schneller, die Mutter des Dichters Emil Gött, Biographie einer unehelichen Mutter 1843 – 1927« wird der Versuch unternommen, mittels intensiver Quellensuche eine Antwort zu finden. Die Personalakten des in Freiburg fast vergessenen Bürgermeisters von Theobald lieferte ein Indiz, seine Nachlass-Akte den Weg zu einem seiner legitimen Nachfahren, der die Neuigkeit gelassen aufnahm und ein Bild des Genannten beisteuerte.
Maria Rigel
(2007)
Maria Rigel wurde 11. 9. 1869 in Adelsheim geboren, wo ihr Vater als Notar tätig war. Sie besuchte von 1876–1883 die Volksschule zu Adelsheim, ab 1883–1884 die Höhere Mädchenschule in Mannheim und von 1884–1887 das Klosterinstitut in Offenburg. Der Besuch der höheren Schule gab ihr die Möglichkeit, das Lehrerinnenseminar in Karlsruhe zu besuchen. Hier legte Maria Rigel 1889 die 1. Lehrerinnenprüfung ab und wurde am 5. 8.1889 als Volkschulkandidatin in den badischen
Schuldienst aufgenommen. 1890 bestand sie die 2. (höhere) Lehrerinnenprüfung. Die erste planmäßige Anstellung als Hauptlehrerin erfolgte 1902 in Mannheim, 1924 wurde sie hier als Oberlehrerin und am 1. 10.1927 als Rektorin in der K-5 Schule ernannt.
Fünf Monate, nachdem Herzog Friedrich I. von Württemberg (* 19. 8. 1557)
am 29. Januar 1608 gestorben war, erstellten die württembergischen Räte, insbesondere Melchior Jäger von Gärtringen (1544 –1611), [2]
ein Gutachten über
dessen Konkubinen und Kupplerinnen, die damals in Haft saßen. [3]
Mit den
sogenannten Ehebrecherinnen gingen die Räte erstaunlich milde um; sie wiesen auf deren Jugend hin und rieten, »die Strafe in Gottes Hand fallen zu lassen«. Bezüglich der sechs verhafteten Kupplerinnen meinten sie, zwei von
ihnen seien weniger belastet, nämlich die Schulmeisterin in Freudenstadt und
die Ketterlin im Harnischhaus. [4]
Strenge Strafen empfahlen sie dagegen bei der
Möringerin in Urach, der Lichtkämmerin in Tübingen, der Hausschneiderin
zu Heidenheim und der Anna Maria im Harnischhaus. Ihre Haushalte sollten
aufgelöst, sie selbst »aus den Augen geräumt« werden. Über Magdalene
Möringer habe ich bereits ausführlich berichtet. [5]
Anna Maria im Harnischhaus, Ehefrau des Trabanten Hans Jacob Stählin, [6]
und die Ketterlin [7]
finden
sich später nicht mehr in den Akten. Über die drei anderen Kupplerinnen hingegen erfährt man verhältnismäßig viel, da sie, ebenso wie Magdalene Möringer, beim Reichskammergericht (RKG) in Speyer gegen Herzog Johann Friedrich (1582–1628), den Sohn und Nachfolger Herzog Friedrichs, geklagt haben.
Wenn wir Marbacher Epitaphe und Grabdenkmale suchen, werden wir an
drei Orten fündig. Die Stadtkirche birgt zwei Holzepitaphe, die allerdings aus
der Alexanderkirche stammen. Weitere Denkmale sind nicht vorhanden, da
dieses Gotteshaus nie Bestattungskirche war und auch keinen Friedhof hat.
Die Stadtkirche liegt mitten in der Stadt und war ursprünglich eine Frühmesskapelle. Einige schöne Grabsteine befinden sich auf dem Marbacher Friedhof
nördlich der Alexanderkirche. Sie sind allerdings an dieser Stelle zu vernachlässigen, da sie in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts datieren, wo die genealogische Überlieferung ohnehin schon recht dicht ist.
Manfred Sauer
(2011)
„Das Leben hat keinen Sinn außer dem, den wir ihm geben" zitiert
Manfred Sauer Thornton Wilder in der Broschüre über seine Stiftung
- und um Goethe nicht auszulassen: ,,Niemand weiß, wie weit
seine Kräfte gehen, bis er sie versucht hat". Er weiß es.
Im Sommer 1963, kurz vor dem Abitur, hatte sein Vater ihn zur
Verbesserung der Sprachkenntnisse nach London geschickt. Am
zweiten Morgen wich der junge Mann beim Sprung in die Themse
einem Pudel aus und es geschah das, was er den „Knacks" nennt.
Halswirbelbruch. Großes Glück im Unglück: Eine Krankenschwester
übernahm unverzüglich die Wiederbelebung, ein Arzt sorgte für den
Transport nach Stoke Mandeville. Viele Ärzte dort waren Juden, aus Deutschland
geflohen. Dr. Ludwig Guttmann gehörte zu ihnen. ,, Dennoch erlebte ich keine
Ressentiments" berichtete Manfred Sauer am 3. Juli 1999 in der Orthopädischen
Klinik Heidelberg bei seinem Vortrag zum 100. Geburtstag Sir Ludwig
Guttmanns. ,,Die von ihm entwickelte und in Stake seit 1944 bewährte Behandlungsmethode
war ... noch einmalig. Aus aller Welt kamen Ärzte, Schwestern und
Physiotherapeuten ... nach Stake". Der straffe Stundenplan ließ den Patienten keine
Möglichkeit auszuweichen. Sie wurden gefordert. Guttmann schätzte (Gruppen-)
Sport. Das Versprechen Guttmanns an Sauers verzweifelten Vater wird heute mit
Stolz wiederholt: ,,Ich mache Ihren Sohn zum Steuerzahler."
Manfred Marquardt
(2002)
Manfred Marquardt wurde am 25.12.1927 in Lörrach in eine Handwerkerfamilie (Tapeziermeister) geboren, besuchte dort von 1934-39 die Hebelschule und anschließend bis 1948 das Hans-Thoma-Gymnasium, unterbrochen durch Arbeitsdienst in Böhmen und Kriegsdienst in der Wehrmacht. Nach dem Abitur studierte er ein Semester an der Universität Freiburg „Philosophie des Geistes" bei Prof. H. Müller, ,,Vom Wesen der Erziehung" bei Prof. Fink und „Psychologie der menschlichen
Beziehung" bei Prof. Bender. In einem diskussionsfreudigen Künstler- und Lehrerkreis mit dem Dichtermaler Paul Hübner, dem Keramiker Hermann Messerschmidt, mit Walter Eichin, Heinz Baumgartner und Ulf Schünemann wurde, geprägt durch die Erfahrungen in der Nazizeit, ein neues, optimistisches Menschenbild entworfen, die Entwicklung der modernen Malerei und Musik der Welt außerhalb Deutschlands nachgeholt. Dem Jazz blieb Manfred Marquardt enthusiastisch verbunden bis ans Lebensende. Von 1949-51 studierte er an der Pädagogischen Akademie in Lörrach mit dem Abschluss für das Lehramt an Volksschulen. Seine erste Stelle war in Marzell, im oberen Kandertal, von wo aus er auch die Söhne des Wirts auf dem Hochblauen (1167 m) unterrichtete, im Winter nach anstrengender Tour auf Skiern.
Manfred Markus Jung
(2000)
Seine Handschrift, nach vorn strebend, mit weichen Zügen, in warmen, runden Schwüngen füllt sie das Papier. Da ist nichts Flüchtiges, Verwischendes. Die Anfangsbuchstaben seines Namens sind aus der Tiefe geholt, so als ob er zuerst Luft holt, bevor er loslegt. Als ob er zuerst eine Schreibstrecke des Nachdenkens bräuchte, um anzufangen. Die kleinen ns sind
gerade an der Kippe. Sie schließen sich nicht, wie es vorgeschrieben wäre, sie sind leicht dem u zugeformt. Eine behutsame Offenheit, nicht mit der Tür ins Haus fallend, aber auch nicht verschlossen. Spätestens wenn die Gedichte Stimme werden, sich vom Geschriebenen in den Raum lösen, dann liegt alles offen. Er wählt fast immer schwarze Stifte, ob Kuli oder Feder. Schwarz. Was man schwarz auf weiß... Es hat etwas Gesetztes. Vielleicht auch er. Vor allem aber, man muß diese Texte auch immer wieder sehen. Mundart wird bei ihm zu Lesart.
Manfred Kranz
(2020)
Und alle, alle kamen am 30. September 2019 in die Eventhalle des Hotel-Restaurants Fallerhof in Hausen a. d. Möhlin, um mit Manfred Kranz seinen 100. Geburtstag zu feiern. Der Jubilar präsentierte sich physisch und geistig bewundernswert fit und unterhielt seine Gäste wie gewohnt kurzweilig, witzig und anekdotenreich. Dass er einmal in der Filmbranche, und dazu sehr erfolgreich, tätig sein würde, war ihm nicht in die Wiege gelegt worden. Sein Vater betrieb eine Kfz-Werkstatt mit Tankstelle gegenüber dem Gasthaus Burg Falkenstein unweit des Hirschsprungs am Beginn der vielfrequentierten Höllentalstraße. Und hier lernte der 16-jährige Kfz-Lehrling eines Abends 1935 Sepp Allgeier beim Reparieren seines Ford Eifel kennen. Zwei Tage später nahm er das Angebot des renommierten Chefkameramanns des Bergfilmregisseurs Dr. Arnold Fanck und dessen einstigen Zöglingen Luis Trenker und Leni Riefenstahl als Stativträger an. Allgeier machte ihn auch mit seiner in Paris gebauten Filmkamera, einer robusten und zuverlässigen Debrie Parvo L, vertraut und finanzierte ihm ein
dreimonatiges Volontariat bei den zur Zeiss Ikon AG gehörenden Ernemann-Werken in Dresden. Er begleitete Allgeier nach Berlin, lernte Leni Riefenstahl kennen (»große Dame«), konnte schon einige Szenen selbst drehen, sowie nach Pantschowa im südlichen Banat, wo sein Lehrmeister einen Film über Donauschwaben machte.
Schon öfter haben mich Freunde und Bekannte gefragt, was mich denn dazu bewogen hätte, seit mindestens 30 Jahren, zwar nicht anhaltend, doch immer wieder, über Stefan George und seinen Dunkelmännerkreis nachzudenken. Woher dieses seltsame Interesse stamme? Ob ich etwa schwul sei? Vermutlich war ich als Vaterloser, zumal in jüngeren, studentischen Jahren, inständig auf der Suche nach einem geistigen Vater, einem gütigen Lehrer, der mich anleitete und formte. Aber hätte ich mich auch einem selbsternannten „Meister“ unterworfen und das strenge Ritual der Initiation in den Männerbund akzeptiert? Einerseits faszinierte mich die Idee einer jungen Elite, einer „Runde“, eines Kreises der „Geistigen“ durchaus, die Vorstellung, und sei es nur für Momente, zu den Auserwählten zu zählen, zu den Wenigen, die einander bei Kerzenlicht Gedichte vorlasen, im Gegensatz zu den Vielen, die Schlagermusik hörten. Als ebenso arroganter wie unsicherer Jüngling konnte ich mich mit Versen Georges identifizieren, die von einer enormen Anmaßung zeugten, etwa: „Und heute bellt allein des volkes räude“ oder: „Euch all trifft tod. Schon eure zahl ist frevel“, oder „kein schlimmrer feind der völker als die mitte!“ (alle zitiert aus dem Band „Der Siebente Ring“). Das saß, das wirkte wie ein Faustschlag ins moralisierende Zeitgeistgeschwätz und könnte noch heute bei sogenannten guten Demokraten Empörung provozieren.
Das Lebenswerk eines Malers, von außen und im Nachhinein betrachtet, muss immer unvollständig bleiben. Das Lebenswerk des Oberharmersbacher Bürgers Berthold Roth zeigt die Vielfältigkeit und das Talent seines künstlerischen Wirkens. Berthold Roth wurde am 11.04.1934 als Sohn des Maurus Roth und dessen Frau Emma, geb. Kasper in Oberharmersbach geboren. Die Kriegsjahre und die nachfolgenden Jahre prägten seinen berufichen Werdegang. Sein Talent für das Malen blieb auch anderen nicht verborgen und für den jungen Berthold Roth stand fest: er will Malerei studieren.
Die Gedenkstätte Yad Vashem in Israel erkannte im Juli 2004 dem Deutschen Karl Plagge die Ehrung als „Gerechter unter den Völkern" zu, weil er während des Krieges unter Lebensgefahr Juden Hilfe geleistet hatte. Und im April 2005 veranstaltete seine Heimatstadt Darmstadt eine Gedenkfeier zu Ehren des Majors der Wehrmacht Plagge (1897-1957). Der
Freiburger Historiker Prof. Dr. Wolfram Wette sprach bei diesem Anlaß über den „Judenretter in der Uniform der deutschen Wehrmacht" im deutsch besetzten Litauen. Dort, unweit von Wilna, wurden in den Jahren 1941-1944 fast 100 .000 Menschen durch Gewehrfeuer ermordet. Plagge jedoch half wohlüberlegt und mit langem Atem als Kommandeur eines
Heeres-Kraftfahr-Parks (HKP), einer großen Reparaturwerkstätte in Wilna: Er beschäftigte in seiner Dienststelle vorrangig jüdische Arbeitskräfte , was diese von den Erschießungsaktionen der SS lange Zeit ausnahm. Auch Menschen, die von der Maschinenreparatur nichts verstanden, stellte er bewusst ein, um sie zu retten. Mit dem Argument, ohne gesunde und kräftige Arbeitskräfte könne er den kriegswichtigen Reparaturbetrieb nicht ausführen, gelang es ihm, eine bessere medizinische Versorgung und ausreichend Lebensmittel zu garantieren. Im Rahmen des Rückzugs vor der russischen
Front warnte er dann in einem Schlussappell am 1. Juli 1944 seine jüdischen Arbeiter verschlüsselt vor den unmittelbar bevorstehenden finalen Mordaktionen der SS. Vielen gelang so in letzter Minute noch die Flucht oder sie konnten sich verstecken.
Maikäfer flieg …
(2020)
Das Leben eines Menschen nachzuzeichnen, braucht es etwas mehr als einer Blechdose mit ein paar persönlichen Schriftstücken, einer vom Todesschuss perforierten Kalenderseite, einer Gasmaskenbrille und eines halben Bleistifts. Auch das Grab auf einem Soldatenfriedhof in Ungarn und die Erinnerungen der Familie reichen für ein vollständiges Porträt nicht aus. Es sind einzig die 31 Briefe, die der Kaufmann Heinrich Heindel zwischen April und Dezember 1944 an seine Frau Susanna in Heidelberg richtete. Es handelt sich teils um längere, teils um kurze, oft in Eile verfasste Mitteilungen.
Das Bild der Madonna im Rosenhag, 116 x 76 cm, in neugotischem Goldrahmen, Freiburger Privatbesitz, blieb bisher ebenso unveröffentlicht wie die anderen Kopien des 19. Jahrhunderts. Auf Leinwand gemalt, hat es auf der Rückseite „J. Schultis / nach M. Schongauer“ signiert (Abb. 1). Von diesem Freiburger Maler wissen wir nur, dass er als Bruder Simeon mit der Beuroner Malerschule um 1878 in Monte Cassino arbeitete. Später wandte er sich nach Stil und Form der Neugotik zu und erhielt um 1893 den Auftrag, drei Fresken mit der Legende des hl. Bernhard in der Kirche des Cistercienserinnenklosters Lichtenthal bei Baden-Baden zu malen. In der Folge des II. Vatikanischen Konzils wurden sie 1965 zerstört. Eine kurze Beschreibung soll zur Einordnung des Freiburger Bildes verhelfen, obgleich der Zustand beschädigt und die Qualität mäßig ist. Maria sitzt frontal auf einer Rasenbank, die von Akelei, Erdbeerstauden und Lilien gerahmt wird. Auf ihrem linken Arm trägt sie das göttliche Kind, dessen rechtes Ärmchen ihren Hals unter den lang herabfallenden Haaren umschlingt. Sie hat ihm über den Zipfel ihres karminroten, grünlich gefütterten Mantels, den sie über einem zinnoberroten Gewand trägt, ein weißes Tuch ausgelegt. Die eng anliegenden Ärmel eines blauen Unterkleides werden sichtbar.
Der Aufstieg und Niedergang der "Vereinigten Leder- und Schuhfabrik Steingoetter-Greiff" steht stellvertretend für das Schicksal vieler lederverarbeitender Betriebe in Baden. Zunächst fungierte das Privileg der "Thurn- und Taxis’schen Posthalterei" als Sprungbrett für weitere wirtschaftliche Expansion: Im 18. Jahrhundert hatte man mit Gerbereien begonnen, daraus entwickelten die beiden Wieslocher Posthalter Greiff und Koch durch geschickte Einheiraten und Investitionen ein ständig wachsendes Wirtschaftsimperium der Lederverarbeitung, dessen Blütezeit im 19. Jahrhundert lag. Im 20. Jahrhundert wurde die Industriegeschichte der Wieslocher Ledergewinnung und -verarbeitung durch die Zeitgeschichte geprägt. Während der Kriegsjahre war man wichtiger Heereslieferant und die Produktion lief auf Hochtouren, nach dem Zweiten Weltkrieg folgte ein schleichender Niedergang durch Billigware aus Südeuropa. Fatal war auch die Verstrickung der Badischen Lederindustrie in der Zwangsarbeit der Schuhtestprüfstrecke Sachsenhausen, an der auch die Wieslocher »Greif« maßgeblich beteiligt war.
Am 21. Juni 1738 ging in der Kanzlei des herzoglichen Regierungsrats in Stuttgart ein voluminöser Bericht des »fürstlichen Commissarius« Johann Friedrich Geiger ein. Geiger stellte darin auf rund 400 Seiten ausführlich dar, was er über die – wie es im Titel seines Berichts heißt – »zwischen dem Expeditionsrat und Vogt Viktor Stephan Essich zu Besigheim und dem daselbstigen Magistrat obwaltenden Differentien« hat ermitteln können. Geiger war zehn Monate zuvor, im August 1737, auf Befehl Herzog Carl Rudolphs nach Besigheim geschickt worden, nachdem sich Vogt Essich Ende April 1737 beim Regierungsrat »wider die große Unbotmäßigkeit« des Magistrats und der Bürgerschaft beschwert und um Hilfe und Untersuchung der Angelegenheit gebeten hatte. Wer diesen Bericht und die beigelegten Dokumente sowie zwei andere, nicht weniger umfangreiche Kommissionsakten aus den Jahren 1743/44 und 1755/56 liest, kann leicht nachvollziehen, weshalb Friedrich Breining in seinem 1903 herausgegebenen Buch »Alt-Besigheim in guten und bösen Tagen« den Vogt Essich zu den »schlimmen« Vögten rechnete. Breining lieferte für seine Einschätzung zwar keine nähere Begründung, berief sich aber auf eben diese Kommissionsakten, die heute im Hauptstaatsarchiv Stuttgart verwahrt werden. Sie zeigen das Bild eines Beamten, der zwar durchaus tüchtig und fähig war, dessen Amtsführung jedoch in einem hohen Maß durch Eigennutz, Missbrauch und Überschreitung seiner Befugnisse und nicht zuletzt auch immer wieder durch große Gewalttätigkeit geprägt war.
M. Martina / Gaby Merkle
(2020)
Schwester M. Martina, aufgewachsen als Gaby Merkle in Villingen, lebt seit vielen Jahren im Kloster Unserer Lieben Frau in Offenburg. Dort begleitete sie jahrelang junge Mädchen in den Klosterschulen, führte die Klostergemeinschaft in ein neues Jahrhundert und engagierte sich in und für die Stadt Offenburg und ihre Menschen. Welche Wege führten sie ins Kloster und
wie wurde aus der kleinen Gaby aus der Villinger Südstadt die Superiorin eines Schulordens?
László Trunkó †
(2022)
László Trunkó wurde am 8. Mai 1935 in der zentralungarischen Kleinstadt Szolnok als einziger Sohn des promovierten Juristen István Trunkó und der Erzieherin Erzsébet Trunkó geb. Riszner, geboren. Der Vater war ab 1940 am obersten
Verwaltungsgerichtshof in Budapest beschäftigt. Er wurde 1950 als „Klassenfeind“ von den Kommunisten aus dem Staatsdienst entlassen. Die Familie verarmte daraufhin. László Trunkó nahm 1953 unmittelbar nach seinem Abitur sein
Geologiestudium mit Schwerpunkt Paläontologie an der Eötvös-Loránd-Universität auf. Der mit Staatsgewalt niedergeschlagene ungarische Volksaufstand, der am 23. Oktober 1956 mit einem friedlichen Protest der Studenten der Universitäten in Budapest begonnen hatte, zwang ihn zur Flucht nach Deutschland. Dort wurde er sofort als politischer Flüchtling anerkannt, setzte sein Geologiestudium an der Georg-August-Universität Göttingen fort und schloss es 1960
mit der Diplomprüfung ab. Bereits ein Jahr später wurde er auf der Grundlage seiner für die Diplomarbeit gesammelten Daten promoviert. László Trunkó arbeitete damals unter anderem über oligozäne Foraminiferen (Grossheide & Trunkó 1965; Trunkó 1965).
Ebenso wie andere Fürstenhöfe wurde auch der Heidelberger Hof im Frühjahr 1525 von der Erhebung des „Gemeinen Mannes“ überrascht, auch wenn es erste Anzeichen für Unruhen und eine revolutionäre Stimmung unter der Landbevölkerung bereits Jahrzehnte zuvor, insbesondere in den Bundschuhaufständen 1502 und 1517, gegeben hatte. Der Anstoß zum bäuerlichen Widerstand kam indes nicht aus der Residenz- und Universitätsstadt selbst, in der 1518 das Ordenskapitel der Augustinereremiten getagt und Martin Luther mit seiner Kritik an der scholastischen Lehre enormes Aufsehen erregt hatte. Von Oberschwaben und vom Oberrhein her wurden zuerst die linksrheinischen Gebiete der Kurpfalz von der revolutionären Bewegung erfasst, rechts des Rheins griff sie von den markgräflich-badischen und bischöflich-speyerischen Landen über. Vor Beginn der Fastenzeit 1525 hatten Kurfürst Ludwig V. und die Pfalzgrafen Friedrich, Georg, Philipp und Ottheinrich, die am Hofe weilten, sich mit der bei Jägern und Adel beliebten Sauhatz, mit Mummenschanz und Narrenspiel beschäftigt. Dieses bunte Vergnügen änderte sich sehr plötzlich kurz vor Ostern. Die in Memmingen gedruckten Zwölf Artikel der Aufständischen entfalteten ihre Wirkung in den Gebieten des Oberrheins und der Kurpfalz.
Ludwig V. und seine Brüder
(2015)
Mit der Revolution von 1525 beginnt die Geschichte der deutschen Demokratie. Bei dem Historiker Peter Blickle, der die Bauernkriegsforschung auf neue Füße stellte, heißt es: „Die vorwaltende mittelalterliche Vorstellung, Herrschaft sei eine angeborene und gottgewollte Fähigkeit des Adels wurde substituiert […] durch die Überlegung, Herrschaft werde durch einen willentlichen Akt des politischen Zusammenschlusses konstituiert.“ Trotz seiner vernichtenden Niederlage hat sich der Aufstand des Gemeinen Mannes, den auch die Zeitgenossen schon verkürzend „Bauernkrieg“ nannten, tief in das deutsche Gedächtnis eingebrannt. Generationen von allgemein und regional Forschenden haben nicht nur Quellen gesichtet und narrative Zusammenhänge geprägt, sondern auch verschiedenartige Deutungen erarbeitet. Von Interesse könnte die Feststellung sein, dass zwei der bedeutendsten Bauernkriegshistoriker in Heidelberg waren: Günther Franz lehrte hier von 1935 bis 1937 Mittlere und Neuere Geschichte; obwohl er
sich nach 1945 von der NS-Ideologie nie lossagte, ist seine Forschungsleistung unbestritten. Max Steinmetz begann sein Studium 1932/33 in Heidelberg als NS-Student und schloss es 1940 in Freiburg mit einer Dissertation über Ludwig V. ab. Erst in sowjetischer Kriegsgefangenschaft wurde er zum Marxisten und später zum führenden DDR-Historiker des Bauernkriegs. Aber dieses forschungsgeschichtliche Panorama kann hier nicht eröffnet werden. Die Ereignisse des Jahres 1525 für Heidelberg darstellen zu wollen, erschiene ein müßiges Unterfangen. Heidelberg war 1525 keine ‚Zitadelle des Aufruhrs‘ wie 1968, sondern eine Zitadelle der Repression. Auf dem Schloss sammelten sich einige aus ihren Residenzen vertriebene Landesherren, und von hier aus startete der vernichtende Feldzug gegen die Bauernheere im Kraichgau, in Franken und in der Pfalz. In der Residenzstadt selbst blieb es äußerlich ruhig.
Ludwig Scheuermann
(2007)
Der Schwiegervater des Niedernhaller Pfarrers M. Vitus Knör war Ludwig
Scheuermann, Keller in Weikersheim [2]
. Er war der Sohn des Langenburger
Forstmeisters Caspar Scheuermann und einer Dorothea unbekannter Herkunft. Der Name Scheuermann findet sich mehrfach im Hohenlohischen,
auch in Heilbronn. Rechnungen von Caspar Scheuermann sind aus den Jahren
1581 bis 1585 in den Jagd-Lagerbüchern des Grafen Wolfgang II. von Hohenlohe-Langenburg [3] erhalten, mit eigener Unterschrift. Ein anderer Sohn des
Forstmeisters, Albrecht Scheuermann, wurde Pfarrer. Ludwig Scheuermann
selbst wurde schon in jungen Jahren in gräflichen Diensten beschäftigt. Ab
1568 hat er als ein junger Schreiber für die gräflichen Frauenzimmer geschrieben, dann schickte man ihn nach Langenburg als Verschuldigungsschreiber.
Beim Umbau des Weikersheimer Schlosses war er Bauschreiber [4]
.
Der nachfolgende Text basiert auf den Ergebnissen eines Seminars, das im Wintersemester 2017/18 im Fach Geschichte an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg durchgeführt wurde und das sich inhaltlich mit der Studienzeit von Ludwig Marum, in seinen Studienjahren in Heidelberg Mitglied der jüdischen Studentenverbindung Badenia, beschäftigte. Grundlage waren unveröffentlichte Akten des Universitätsarchivs Heidelberg, Ziel eine öffentliche Präsentation zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, an dem die in der PH gezeigte Ausstellung zum Lebensweg Marums „warum marum“ eröffnet wurde. Ein Besuch im Universitätsarchiv mit einer Einführung in die Bestände und die Archivarbeit sowie die Besichtigung des Studentenkarzers waren Teil des Seminars. Die Transkription der Quellen, ihre quellenkritische Auswertung und die historische Einordnung erfolgten in gemeinsamer Arbeit und in ausführlichen Diskussionen durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars. Diese Diskussionen, die Texte der Präsentation vom 29. Januar 2018 und die Überlegungen in den Hausarbeiten, die Studierende zu thematischen Einzelaspekten verfertigten, flossen in die nachfolgende Darstellung ein. Einzelne
Aspekte wurden durch die Seminarleiterin vertieft.
Ludwig Maier ist ein Architekt, der für das Erzbistum Freiburg eine Vielzahl von katholischen Kirchen geplant und teilweise errichtet hat. Er wurde als Sohn eines Gastwirts geboren und studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Strasbourg an dem Karlsruher Polytechnikum. Hier lernte er die verschiedenen Baustile kennen, und die von ihm geplanten und erbauten
Kirchen waren entweder im neugotischen, neuromanischen oder im neubarocken Baustil erstellt worden. Diese Kirchen wurden seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Imitate abgetan. Heute sieht man sie als Kunstwerke an, die erhaltens- und schützenswert sind.
Wenn der noch allseits gut bekannte „fürstenbergisch gesinnte Altbadener“ Karl Siegfried Bader als einer der „Großen des 20. Jahrhunderts“ u. a. in den Bereichen der Kriminologie in dem großartigen „Badischen Kalendarium“ von Hauß/Schmid (Seite 194) verdiente Erwähnung findet, soll mit einigen Worten auch an das Wirken eines anderen angesehenen badischen Kriminologen des 19. Jahrhunderts erinnert werden: vor über 200 Jahren, am 13. Juni 1805 kam in Gerlachsheim bei Lauda/Königshofen Ludwig Hugo Franz von Jagemann zur Welt. Als Sohn des Mannheimer Ehrenbürgers Philipp Anton von
Jagemann, Stadtdirektor und späterer Hofgerichtspräsident in Mannheim, erhielt er dort seine Schulbildung, um dann zum Rechtsstudium die Universitäten in Heidelberg und Göttingen zu beziehen. Mit 22 Jahren bestand von Jagemann das juristische Staatsexamen.
Ludwig Christof Meffle
(2002)
Vor der Kapelle auf dem Adelberg in Bretten-Neibsheim steht ein Hochkreuz aus dem Jahre 1885. Auf beiden Seitenfronten des Sockels hat sich der Handwerker verewigt: ,,Ludwig Meffle, Stein- und Bildhauer in Bretten". Das war der Anlass, nach
weiteren Arbeiten dieses Steinbearbeiters zu suchen. Mit der Einführung der Gewerbefreiheit in Baden im Jahre 1862 wurden die Zünfte aufgelöst. Für die Gründung eines Gewerbebetriebes war keine Meisterprüfung mehr nötig und wohl auch nicht möglich, da die privatrechtlichen Innungen in Großstädten erst um 1885 gegründet wurden. Ludwig Meffle hat sich in Rechnungen und Zeitungsanzeigen nie als Meister bezeichnet.
Seit seinem Dienstantritt 1983 in der Landesbibliothek Karlsruhe hat Ludger Syré die Baden-Redaktion der Landesbibliographie Baden-Württemberg betreut. »Keine relevante Veröffentlichung über Baden entgeht ihm. Er sorgt dafür, dass der ›Lesestand‹ zum Oberrhein stets aktuell bleibt« (Julia Freifrau Hiller von Gaertringen). Im regionalisierten Baden sieht sich die Badische Heimat zunehmend auf Akteure außerhalb des Vereins angewiesen, die badische Themen behandeln. Mit der Regionalbibliographie, der Betreuung oberrheinischer Literatur im Lesesaal und Veröffentlichungen in verschiedenen
Vereinszeitschriften, u. a. auch in der Badischen Heimat, ist Ludger Syré ein ausgezeichnetes Beispiel für einen solchen Akteur. Wir bedanken uns bei ihm mit der Würdigung seiner Lebensleistung in Verbindung mit der Festschrift »Liber amicorum für Ludger Syré«.
lrma Goeringer
(2013)
Der Name Irma Goeringer (mit vollem Namen Irma Friedrike Marie Karolin Adolphine Georinger) ist heute völlig in Vergessenheit geraten. Selbst in ihrer Heimatgemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach, wo sie am 6. Februar 1876 als Tochter des Badbesitzers Otto Goeringer und seiner Ehefrau lda Mathilde geb. Hironimus das Licht der Welt erblickte, findet sie kaum, jedenfalls keine ihr Werk würdigende und ihr angemessene, Erwähnung.
Louise Kachel-Bender
(2005)
Die Welt des Theaters muß das junge
Mädchen magisch angezogen haben. Von
früher Jugend an kannte Luise keinen anderen
Berufswunsch, als in die geheimnisvolle
Atmosphäre der Bühne, der Rampenlichter, der
Kulissen und Soffitten, in eine andere Welt
eben, einzutauchen. Dass die Eltern der am 7. 9. 1842 in Karlsruhe geborenen Luise ihren Berufswunsch lenkten, darf bezweifelt werden; der Vater Michael Bender, ein Polizeibeamter, und die Mutter Margareta geb. Metz ließen, wie es scheint, die Schwärmerei ihrer Jüngsten eher geschehen, als dass sie sie förderten. Gleichwohl, am 27. 5. 1853 betrat die Zehnjährige erstmals die weltbedeutenden Bretter.
Lothar Böhnert (1938-2018)
(2018)
Mit Lothar Böhnert verstarb im Alter von 80 Jahren eine herausragende Persönlichkeit des Breisgau-Geschichtsvereins. Lothar Böhnert wurde 1938 in Kenzingen geboren und wuchs in Müllheim auf. Nach dem Abitur am Bertold-Gymnasium in Freiburg studierte er in Freiburg Deutsch, Politik, Latein und Geschichte; für alle vier Fächer erwarb er die Lehrbefähigung. Nach einer ersten Station in Gaggenau wurde er 1971 Lehrer am Faust-Gymnasium in Staufen, dem er 31 Jahre lang bis zu seiner Pensionierung 2002 verbunden blieb. Seiner badischen Heimat ebenso wie dem Elsass war Lothar Böhnert schon aufgrund
familiärer Wurzeln tief verbunden. Daraus entsprang ein frühes Engagement für die in den 1970er-Jahren neu gegründete Ortsgruppe Bad Krozingen der Europa-Union.
Lorenz Oken, 1779 in Bohlsbach bei Offenburg als Sohn eines armen Kleinbauern geboren, stieg dank seiner überragenden Begabung und einer ungewöhnlichen Willenskraft bis zu seinem 28. Lebensjahr zum Professor an der Universität Jena auf. Er wurde dort zu einem führenden Naturphilosophen und Naturforscher seiner Zeit, ab 1817 auch zu einem umstrittenen politischen Wortführer, als er in seiner Zeitschrift Isis mit liberalen Forderungen nach demokratischen Grundrechten in ganz Deutschland Aufsehen erregte. Im Jahr 2001, seinem 150. Todesjahr, wurde seiner im Heimatort Bohlsbach (heute Stadtteil von Offenburg) mit einem großen und eindrucksvollen Fest gedacht, und es erschien in Zusammenarbeit der Stadt Offenburg mit der Universität Jena ein Sammelband über Oken unter dem Titel: Lorenz Oken (1779-1851) Ein politischer Naturphilosoph, in dem Okens Leben und Wirken unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet wird.
Bis heute kennen viele Ortenauer in der Schulzeit gelernte Gedichte des Oberkircher Ehrenbürgers August Ganther auswendig. Dr. Philipp Brucker, der ehemalige Lahrer Oberbürgermeister, schrieb einmal, er habe in seiner Kindheit keine größere
Familienfeier erlebt, bei der nicht ein Verwandter Gedichte August Ganthers rezitiert habe. Hotelier Karl Müller, der frühere Inhaber des Hotels „Grüner Baum" in Oberkirch-Ödsbach, kann von einem Besuch von Senator Franz Burda erzählen, bei dem Burda zu Müllers Überraschung aus dem Gedächtnis ein Gedicht August Ganthers vortrug.
In verklärtem Glanz der Sonntagssonne erscheint mir das Elsaß im Rückblick auf meine Kinder- und Jugendtage. Besuche auf der Hochkönigsburg mit den Eltern oder Großeltern, in einem Alter, in welchem Ritterromantik bereits faszinieren konnte, doch der Begriff von Staatlichkeit, gerade auch der unterschiedlichen Staatlichkeit zwischen Deutschland und Frankreich noch völlig unbekannt war. War es nicht so, daß man vor dem Strasbourger Münster, dessen Einmaligkeit und besonderer Bedeutung man sich noch gar nicht richtig bewußt war, solange man nicht auf die Sprache achtete, gar nicht bemerkte, daß man nicht mehr in Deutschland war? Einzige Auffälligkeit waren doch die vielen mobilen Händler, die nicht nur mit ihrem buntscheckigen Warenangebot Aufmerksamkeit erregten, sondern auch ihrer dunklen Hautfarbe wegen. Des Meisterwerks der Rosette des Münsterbaumeisters Erwin von Steinbach, des Wunderwerks der astronomischen Uhr und des tiefen Sinnes von „Ecclesia" und „Synagoga" bin ich mir erst viel später bewußt geworden.
Auf viele Jahrzehnte hinaus trübte, ja vergiftete ein 1925 geschriebenes
Lebensbild die Erinnerung an das Verhältnis Regine Jolbergs [2] zu Leutesheim, dem Ort ihres ersten Wirkens. ,,Sie hatte clie Kinder des Dorfes neun
Jahre lang in reinster Liebe gepflegt. Den Eltern hatte das nicht das Geringste gekostet. Die selbstlose Frau hatte das, ohne ein Wort darüber zu
verlieren, alles freiwillig und umsonst getan. Sie hatte alle Kinder in jeder
Weise beschenkt und erfreut und ihre ganze Lebenskraft sowie die ihrer
Kinder der Gemeinde gewidmet. In jeder Not war das Haus der Mutter Jolberg eine Zufluchtsstätte für jedermann in der Gemeinde, und nun hinausgejagt!"[3] Die Beziehung zwischen Regiine Jolberg und Leutesheim lässt
sich auf diesen einfachen Nenner jedoch nicht bringen. Das Studium der
Quellen ergibt ein anderes, ein sehr eigenartiges und komplexes Bild.
Leopold(o) Richter
(2021)
In den Jahrbüchern 1973 und 1974 im „Geroldsecker Land" berichtet der in Lahr aufgewachsene Naturforscher und Künstler Leopold Richter über Flora, Fauna und Menschen im Amazonaswald. Diese bis heute gut lesbaren und im Bezug auf Naturschutz und das Zusammentreffen von indigenen Ureinwohnern und Europäern immer noch interessanten Texte dienten als eine wichtige Informationsquelle für die erste Ausstellung über Leben und Werk des 1896 in Großauheim (heute Stadtteil von Hanau) geborenen Richter, der 1932 nach Brasilien, später nach Kolumbien auswanderte. Noch bis Mitte 2021 ist die Ausstellung „Der Wald des Leopoldo Richter" im insgesamt sehenswerten kunst- und industriegeschichtlichen Museum Großauheim zu sehen. In einer der Vitrinen dort liegt: Eine Ausgabe des Geroldsecker Land. Es ist dies die erste Ausstellung in Deutschland mit Werken von Leopold Richter, der vom Heimat- und Geschichtsverein Großauheim herausgegebene Begleitband 1 ist die erste deutschsprachige Publikation über ihn. Erstmals werden in der Ausstellung Werke aus dem Nachlass von Heidi Stocker gezeigt, die eine weitere Facette zum künstlerischen Profil und zur abenteuerlichen Lebensgeschichte des 1984 in Bogota gestorbenen Auswanderers hinzufügen. Geboren in der Anfang des 19. Jahrhunderts noch selbständigen Gemeinde Großauheim kann man Richter wohl als Sohn der Stadt Hanau bezeichnen, doch bis vor kurzem wusste das nicht einmal der Geschichtsverein. Seine Jugend- und frühen Erwachsenenjahre hat Leopold Richter allerdings in Lahr verbracht, sein 2015 verstorbener Sohn lebte hier, immer wieder tauchte der Name Leopold Richter auf. In Kolumbien wird Richter als bedeutender Künstler in einem Atemzug mit Fernando Botero genannt und vielfach gewürdigt und ausgestellt. Doch in Lahr hat es nie eine Ausstellung mit seinen Werken gegeben. Warum eigentlich nicht?
Am 25. November 2008 jährt sich der
Todestag des Kultur- und Religionsphilosophen
Leopold Ziegler zum 50. mal. Ziegler,
1881 in Karlsruhe als Sohn eines Rahmenhändlers
und -vergolders geboren, war einer
der großen Einzelgänger und Außenseiter
seiner Zunft. Nie habilitiert, vollzog sich seine
literarische und wissenschaftliche Karriere
außerhalb des akademischen Lehrbetriebs –
mehr noch: er trotzte einer mühseligen
Existenz als Privatgelehrter und einer stets
gefährdeten Gesundheit ein beeindruckendes
Lebenswerk ab. Daß ihm dies gelang, begründete
Ziegler selbst mit der Energie, die ihm aus
der Opposition gegen seine Zeit und ihre
innere Verfassung zugewachsen sei. Sein Werk
kann als bedeutender Beitrag zum Versuch
gelten, neuzeitliches Denken mit vorwissenschaftlichen
Erkenntnissen zu verbinden, die
Existenz des heutigen Menschen durch umfassende
Rückgriffe auf die gesamte menschheitliche
Überlieferung zu erneuern.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, jedem von uns ist wohl geläufig, was man die Ziegler-Probe nennen könnte. Das Verfahren besteht ganz einfach darin, den Namen dieses großen philosophischen Einzelgängers zu nennen und - abzuwarten. Das Ergebnis, in der Literatur über Leopold Ziegler fast schon ein Topos, ist praktisch immer das gleiche: Fehlanzeige, Ratlosigkeit, Nachfrage. Das Spiel lässt sich nicht erst anstellen, seit Ziegler tot ist. Mitunter könnte man glauben, sein Werk sei zu einer Antiquarie herabgesunken, verlorenes und aufgegebenes Schwemmgut am Strand nur noch selten begangener philosophischer Küsten, gerade noch für die eine oder andere Dissertation gut, die dann wiederum in eine neue Vergessenheit eingeht, ins Massengrab einer akademischen Reihe, deren Verlagsorte wie zum Hohn München/New York/London/Paris heißen.
Leopold Rückert (1881-1942)
(2011)
»Wir sind entschlossen zum Kampfe gegen euch und gegen die Stickluft einer Partei, die nichts anderes hat als Schlagworte«, einer Partei die, »die Einsicht und Überzeugung des Einzelnen ... durch den Befehl des Führers ersetzt«, einer Partei, der »es darauf ankommt, die Massen politisch rechtlos zu machen«. Mit diesen scharfen Worten parierte der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Leopold Rückert in der Landtagssitzung vom 26. April 1932 entschlossen und mutig die Angriffe der badischen Nationalsozialisten.
Der vehemente Einsatz Leo Wohlebs für ein
selbständiges Baden hat den Blick vieler Zeitbetrachter
verstellt und dabei die sozialpolitischen
Leistungen des Staatspräsidenten in den
Hintergrund treten lassen. Aber gerade dessen
Einsatz für einen sozial wirksamen Staat
bringen die Wesenszüge des Mannes zum Vorschein,
dem die Frage der sozialen Gerechtigkeit
als Student, als Pädagoge und vor allem als
Politiker beim Wiederaufbau der Staatlichkeit
im deutschen Südwesten ein zentrales Anliegen
war.
Leo Wohleb wurde in der katholisch geprägten
Tradition in Freiburg erzogen1. Der
elterliche Wohnsitz gehörte zur Pfarrei St.
Martin, in der Heinrich Hansjakob von 1884
bis 1913 tätig war.