920 Biografien, Genealogie, Insignien
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
- Wissenschaftlicher Artikel (1607) (entfernen)
Gehört zur Bibliographie
- nein (1607) (entfernen)
Schlagworte
- Biografie (191)
- Geschichte (62)
- Familie (59)
- Nachruf (58)
- Karlsruhe (47)
- Freiburg im Breisgau (37)
- Hebel, Johann Peter 〈1760-1826〉 (36)
- Nationalsozialismus (36)
- Rezeption (33)
- Villingen im Schwarzwald (23)
Die Erzabtei St. Martin in Beuron zog mit ihrer Liturgie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts unzählige Menschen in ihren religiösen Bann, darunter Schriftsteller und Philosophen wie Romana Guardini, Max Scheler, Martin Heidegger und Edith Stein. Selbst Edmund Husserl, der Begründer der Phänomenologie, äußerte 1934 einmal den Wunsch, nach Beuron zu fahren. Bei den Mönchen trafen sie auf aufgeschlossene Gesprächspartner. Erwähnt seien nur die Mitbrüder, die sich durch eine besondere philosophische Begabung auszeichneten: P. Placidus Pflumm, P. Anselm Manser, P. Alois Mager und P. Daniel Feuling. Pater Daniel lebte für die Philosophie, aus der wiederum seine Liebe zur Theologie und sein Eifer für die Seelsorge erwuchsen. Wer war Prof. P. Dr. Daniel Feuling OSB?
In PANTALE0NS Prosopographia, gedruckt 1566 in Basel, findet sich im 3. Band die erste Biographie Glareans, wenige Jahre nach seinem Tod veröffentlicht. Dem in der lateinischen Fassung erwähnten Familiaris-Titel maß PANTALEON offenbar wenig Bedeutung zu, da er in der 1570 erschienenen deutschen Übersetzung die gewiss weitergehende familiaritas mit einer guten Freundschaft gleichsetzte. Sicherlich hatte die familiaritas eine darüber hinausgehende rechtliche Bedeutung; sie war mehr als
eine, modern gesprochen, ehrende Auszeichnung wie etwa ein Orden. Allerdings liegen Untersuchungen zu diesem Begriff, zumal für Deutschland im 16. Jahrhundert, nicht vor; Aussagen über die Bedeutung der familiaritas können daher nur mit aller Vorsicht gemacht werden. Die Forschungen von HANS SCHADEK beziehen sich auf die Familiaren der sizilischen und aragonischen Könige in der Zeit vom 12. bis zum beginnenden 15. Jahrhundert. Für Glarean scheint die Ernennung zum Familiaren, wahrscheinlich im Jahre 1544, eine Fortsetzung und Steigerung seiner Beziehungen zum Hof der habsburgischen Kaiser gewesen zu sein, die mit seiner Krönung zum poeta laureatus auf dem Reichstag 1512 in Köln durch Maximilian I. begann.
Joseph Kränckel
(2016)
Am 27. August 1789 verstarb in Freiburg im Breisgau der aus dem Fürstbistum Eichstätt in Bayern
stammende Uhrmacher (Franz) Joseph Kränckel.[1] Im Sterberegister des Freiburger Münsters
lautet seine Berufsbezeichnung Geometrischer Revisor.[2] Die Verlassenschaftsakten nennen
ihn einen zünftigen Uhrenmacher und breysgau-landständischen geometrischen Revisor.[3]
August Lämmle (1876-1962)
(2002)
Selten ist einer unserer schwäbischen Dichter seinem Geburtsort so sehr verbunden geblieben, hat ihm zeitlebens eine solch tiefe Liebe bewahrt wie August Lämmle seinem Heimatort Oßweil. Dabei hat er dort lediglich die ersten 15 Jahre
seines Lebens zugebracht. Aber diese Kinderjahre waren für ihn ungemein reich an prägenden Eindrücken. Er erlebte in dem Bauerndorf östlich von Ludwigsburg mitten im alten Württemberg menschliche Wärme und Geborgenheit, eine kleine Welt voller Wunder, naturnah und natürlich, mit Menschen, die als Landwirte und Handwerker hart um ihr tägliches Brot ringen mussten und die doch in ihrer überwiegenden Mehrheit dankbar und zufrieden waren, die im Einklang mit der Natur lebten, nichts als selbstverständlich hinnahmen, sondern sich bewusst waren, dass der Grund und Boden, den sie bewirtschafteten, ein ihnen von Gott anvertrautes Gut war. Im Rückblick auf sein Leben bekennt der 75-Jährige 1951: »Ich glaube nicht, dass ich in meinem späteren Leben etwas so sinnenhaft, so wahrhaft, so dauerhaft kennen lernte, wie ich als Siebenjähriger mein Heimatdorf mit seinen Inhalten kannte.«
Beim Ausbruch der Französischen Revolution im Jahr 1789 glich die Landkarte des deutschen Südwestens einem mit einer Vielzahl größerer und kleinerer, zum Teil sogar winziger Flecken besetzten bunten Teppich: Mehrere hundert Territorien, geistliche und weltliche Herrschaften sowie Reichsstädte, drängten sich im Geviert von Rhein, Main und Bodensee, dem heutigen Bundesland Baden-Württemberg. Einige wenige der nach Einwohnerzahl, Gebietsumfang und wirtschaftlich-sozialer Struktur höchst unterschiedlichen staatlichen Gebilde übten bestimmenden politischen Einfluss aus. Das größte und geschlossenste dieser Territorien war das rund 600 000 Einwohner zählende Herzogtum Württemberg. Es besaß sein Kräftezentrum im Mittleren Neckarraum, schob sich aber weit nach Westen bis in die Kammlagen des nördlichen und mittleren Schwarzwalds sowie nach Norden bis zum Unterlauf von Kocher und Jagst vor, im Süden verfügte es mit der Exklave Tuttlingen über einen Stützpunkt an der Donau sowie im Osten um Heidenheim und Königsbronn auf der Ostalb über eine von seinem Hauptterritorium getrennte Vorpostenbastion. Abgesehen von der beharrlichen Zielstrebigkeit, mit der die Grafen, seit 1495 Herzöge von Württemberg seit dem Spätmittelalter ihre territoriale Machtbasis erweiterten, wirkte sich die im Münsinger Vertrag von 1482 verbriefte Unteilbarkeit des Landes für die Folgezeit sehr günstig aus. Die festgefügte Einheit Württembergs blieb selbst in Krisensituationen unangefochten.
Eberhard Ludwig, der Erbauer von Schloss Ludwigsburg und der Gründer der Stadt Ludwigsburg, der erste Barockherzog Württembergs, war ein auf Ehre und Ruhm bedachter, glanzvolle höfische Repräsentation liebender Fürst. Noch kein Jahr alt, verlor er im Frühsommer 1677 seinen Vater, Herzog Wilhelm Ludwig. Die Regierung des noch immer unter den Nachwirkungen des Dreißigjährigen Krieges, einer der schrecklichsten Katastrophen unserer Geschichte, leidenden Landes übertrug nach einigem Zögern Kaiser Leopold I. Friedrich Carl, dem jüngeren Bruder des so jäh dahingerafften Herzogs, einem tüchtigen Offizier, politisch begabten, durchsetzungsfähigen jungen Fürsten. Der nunmehrige Herzogadministrator Friedrich Carl und Herzoginwitwe Magdalena Sibylla, eine weltgewandte, tiefreligiöse Frau, die sich auch als geistliche Liederdichterin hervortat, teilten sich in die Erziehung des kleinen Eberhard Ludwig und seiner drei Schwestern, von denen die jüngste erst nach dem Tod des Vaters das Licht der Welt erblickt hatte. Hierbei kam es zu manchen Spannungen. Diese hielten sich indes in Grenzen, weil Friedrich Carl in den fortwährenden Kriegen des Reichs gegen das expansive Frankreich Ludwigs XIV., des Sonnenkönigs, immer wieder längere Zeit im Feld stand und er dann die Erziehung seines Neffen und seiner Nichten gänzlich der Schwägerin überlassen musste.
Im Rahmen seiner Magisterarbeit über die Gruftkapelle Thurn und Taxis in Regensburg befasste sich der Autor auch mit dem Architekten des Gruftbaues. Es war dies der thurn- und taxissche Baurat Carl Victor Keim. Als im Verlauf der Recherchen zutage kam, dass Keim einer umfangreichen Sippe von mehr oder weniger bekannten Künstlern und Architekten angehörte, bot es sich an, diese Sippe näher und im Zusammenhang zu untersuchen. Dieser Aufsatz soll sich jedoch ausschließlich mit dem Vertreter der ersten Generation, dem herzoglich württembergischen Premiermaschinisten Johann Christian Keim befassen. Den Vertretern der Folgegenerationen – den Söhnen Aloys Keim (* Ludwigsburg, † Nürnberg) und Franz Xaver Keim (* Ludwigsburg, † Regensburg), den Enkelsöhnen Carl Victor Keim (* Schwabach, † Regensburg), Hermann Keim (* Nürnberg, † Regensburg) und Carl Alexander Heideloff (* Stuttgart, † Haßfurt), dem Urenkel Adolf Keim (* Regensburg, † St. Ulrich-Ortisei) und dem Ururenkel Hermann Keim d. Jüngeren (* St. Ulrich-Ortisei, † St. Christina), die allesamt nicht mehr in Württemberg aktiv waren – sollen eigene Beiträge gewidmet werden.
Mit Fulrad, dessen Testament der Titel entnommen ist, haben sich in der Vergangenheit nicht wenige Historiker befasst. Abt von Saint-Denis, Erzpriester Pippins und Mitglied der Hofkapelle Karls des Großen, gehörte Fulrad zu den höchsten Würdenträgern des Karolingerreichs. Zu bedeutend war sein Einfluss am Hof Pippins III. und in den ersten Regierungsjahren von dessen Söhnen, um nicht versucht zu sein, ihm einen Teil der historischen Entwicklungen zuzuschreiben. Er übernahm die Rolle des Königsmachers in Pippins III. Gesandtschaft beim päpstlichen Stuhl (749/50) und überbrachte Papst Stephan II. die
„Pippinische Schenkung“ (756/757). Im Dezember 771, nach Karlmanns Ableben, führte er neben Erzbischof Wilchar die Geistlichkeit an, als die Großen des Reiches Karl als König huldigten. Große Beachtung fand das persönliche Vermögen des Abtes von Saint-Denis, das er im Herstaler Testament öffentlich machte, sowie die Schenkung aus dem Kinzheimer Königsforst.
Eine wiederum fällige und notwendige Ergänzung und Korrektur zum
Ahnenbuch Wolffhardt von Dr. Friedrich Rusam ergab sich im Zuge der Bearbeitung des Ortsfamilienbuches Sulzfeld (Kreis Karlsruhe), erschienen im
Jahre 2003. Die Anregung dazu erhielt ich auf Grund eines in den Südwestdeutschen Blättern für Familien- und Wappenkunde (SWDB) Band 21 Heft 8,
Seite(n) 377– 384 erschienenen Aufsatzes von Otto Wolfhard »Eine notwendige Korrektur zum Ahnenbuch Wolffhardt«. Das Ahnenbuch Wolffhardt
selbst lag mir nicht vor, um entsprechende Vergleiche vorzunehmen. Über die
Entwicklung der Familie Wolffhardt (Ahnen des Dichters Friedrich Hölderlin) aus Waiblingen verweise ich auf die veröffentlichten Aufsätze in den
SWDB. Auf Georg Johann Wolffharts eigenhändige Lebensbeschreibung im
Dührener »Liber animarum« im ersten Kirchenbuch von Dühren geht stellenweise im oben aufgeführten Aufsatz auch Otto Wolfhard ein. Betrachtet man
den Lebenslauf von Georg Johann Wolffhart, so berichtet er unter anderem
von seinen Taufpaten (Ursula Herzogin v. Württemberg, Elisabeth v. Karpff,
Balthasar Müttschelin, Vogt zu Nürtingen (1601) sowie als Vornamensgeber
»Georg Hans Pfalzgraf bey Rhein und Velden(t)z-Lau(t)terecken seelig«). Die
von ihm eingeführten Pfarrer nach seinem Abschied (»zu Michelfeld habe ich
mein Valet genommen 1654 den 15. Sept.«) sind ebenfalls namentlich aufgeführt. Primär waren für mich Namen und Daten aus den Kirchenbüchern von
Dühren und a. a. Orten. Diese meines Erachtens nach wichtigen Ergänzungen
und Korrekturen zum Ahnenbuch Wolffhardt, sollen im Folgenden – als
Nachkommenliste bis 1822 – hier aufgeführt werden. [1]
Der Teppich von Michelfeld
(2007)
Die von C. A. Koch's Nachfolger gemeinsam mit der Deutschen Buchgemeinschaft
1968 herausgegebene Sammlung sämtlicher Holzschnitte Albrecht Dürers
enthält als Nr. 343 und 344 zwei Blätter mit dem Titel „Der Teppich von Michelfeld".
Aus dem dreieinhalb Zeilen umfassenden Text über dem ersten der beiden
Holzschnitte geht hervor, dass Dürer an „Mitfasten" (= 6. März) des Jahres 1524
das Schloss „Michelfeldt am Rheyn" besuchte und einen Teppich mit diesen „Figuren"
und „Reymen" ,,gefunden" und, weil er von ihm so beeindruckt gewesen sei,
,,abgemalet und abgemacht" habe.
Mit diesem „Michelfeldt am Rheyn" ist kein anderer Ort als das Michelfeld im
Kraichgau, heute Teilort von Angelbachtal, gemeint. Wie aber kommt der weit über
das damalige Deutsche Reich hinaus bekannte, in Nürnberg lebende Künstler Albrecht
Dürer in dieses kleine, der Reichsritterfamilie von Gemmingen gehörende
Dorf? Der badische Archivar Mone ist der Auffassung, dass Dürer „mehr als einmal
in Michelfeld, wo ein Bad- und Gesundbrunnen war, und im Kraichgau gewesen
ist". Dies würde der o. g. Text auf dem Holzschnitt beweisen, in dem nicht nur der
Ort „Michelfeld", sondern auch das genaue Datum des Besuchs, nämlich „zu mit/asten
Im Tausent Fünffhundert und Vierundzwaintzig ]ar" genannt werden.