920 Biografien, Genealogie, Insignien
Filtern
Erscheinungsjahr
- 2001 (87) (entfernen)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (87)
Gehört zur Bibliographie
- nein (87)
Schlagworte
- Biografie (10)
- Nachruf (7)
- Ebner, Jakob 〈1873-1960〉 (6)
- Karlsruhe (6)
- Ausstellung (5)
- Erinnerung (4)
- Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe (4)
- Badische Landesbibliothek (3)
- Elsass (3)
- Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek (3)
- Laßberg, Joseph von 〈1770-1855〉 (3)
- Museumsdirektor (3)
- Unteralpfen (3)
- Bernau im Schwarzwald (2)
- Bibliografie (2)
- Bodensee-Gebiet (2)
- Bretten (2)
- Donaueschingen (2)
- Ehrung (2)
- Gayling von Altheim 〈Familie〉 (2)
- Geschichte (2)
- Heimatpflege (2)
- Moscherosch, Johann Michael 〈1601-1669〉 (2)
- Nachlass (2)
- Plastik (2)
- Rezeption (2)
- Sandhaas, Karl 〈1801-1859〉 (2)
- Weltkrieg 〈1939-1945〉 (2)
- Wirth, Volkmar 〈1943-〉 (2)
- Abschied (1)
- Albbruck (1)
- Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (1)
- Alternative Medizin (1)
- Amsel, Hans Georg 〈1905-1999〉 (1)
- Antrittsrede (1)
- Auszeichnung (1)
- Baden (1)
- Baden-Baden (1)
- Baumgärtner, Karl Heinrich 〈1798-1886〉 (1)
- Bea, Augustin 〈1881-1968〉 (1)
- Beck, Ludwig 〈1935-2022〉 (1)
- Besserer, Klaus (1)
- Beuttenmüller, Otto 〈1901-1999〉 (1)
- Bibel (1)
- Bodenbiologie (1)
- Breisach am Rhein (1)
- Bruchsal (1)
- Buchdruck (1)
- Burkard, Heinrich 〈1888-1950〉 (1)
- Cartier, Germanus 〈1690-1749〉 (1)
- Der Ring (1)
- Dmitrewski, Michael von 〈1887-1937〉 (1)
- Dold, Alban 〈1882-1960〉 (1)
- Donaueschinger Musiktage (1)
- Dorothea, von Kippenheim 〈ca. um 1425〉 (1)
- Döblin, Alfred 〈1878-1957〉 (1)
- Eberhard Ludwig, Württemberg, Herzog 〈1676-1733〉 (1)
- Ehrenbürgerin (1)
- Ellstätter, Moritz 〈1827-1905〉 (1)
- Elsässer (1)
- Enghien, Louis-Antoine-Henri de Bourbon d' 〈1772-1804〉 (1)
- Erfindung (1)
- Erster Weltkrieg (1)
- Ettenheim (1)
- Fablel (1)
- Falkenstein, Susanna von (1)
- Ferdinand, Horst 〈1921-2004〉 (1)
- Feurstein, Heinrich 〈1877-1942〉 (1)
- Finanzpolitik (1)
- Flake, Otto 〈1880-1963〉 (1)
- Forschung (1)
- Fotografie (1)
- Frankfurt am Main (1)
- Freiburg im Breisgau (1)
- Freudental (1)
- Geck, Adolf 〈1854-1942〉 (1)
- Geck, Brandel 〈1893-1918〉 (1)
- Generallandesarchiv Karlsruhe (1)
- Glareanus, Henricus Loriti 〈1488-1563〉 (1)
- Grab (1)
- Gregorovius, Ferdinand 〈1821-1891〉 (1)
- Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von 〈1622-1676〉 (1)
- Guntz, Emma 〈1937-〉 (1)
- Hanau-Lichtenberg (1)
- Hans-Thoma-Preis (1)
- Hansjakob, Heinrich 〈1837-1916〉 (1)
- Haslach im Kinzigtal (1)
- Hasso, Harry 〈1904-1984〉 (1)
- Hebel, Johann Peter 〈1760-1826〉 (1)
- Hebeldank (1)
- Heber, Johann Jacob 〈1666-1724〉 (1)
- Heidegger, Martin 〈1889-1976〉 (1)
- Heimatkunde (1)
- Herrschaft (1)
- Historische Bibliothek 〈Rastatt〉 (1)
- Historische Kartografie (1)
- Hofheinz-Gysin, Anna 〈1881-1928〉 (1)
- Hofprediger (1)
- Holzhandel (1)
- Housseras (1)
- Hug, Wolfgang 〈1931-2018〉 (1)
- Hässler, Johann Nepomuk 〈1898-1981〉 (1)
- Höfische Kultur (1)
- Jüdische Schule (1)
- Kalendergeschichte (1)
- Kaschnitz, Marie Luise 〈1901-1974〉 (1)
- Kast, Jakob 〈1540-1615〉 (1)
- Keßler, Michael 〈1891-1954〉 (1)
- Kinderlandverschickung (1)
- Kloster Ettenheimmünster (1)
- Knecht, Karl 〈1912-20XX〉 (1)
- Kommer, Björn 〈1912-2000〉 (1)
- Konstanz (1)
- Kornhas, Werner 〈1910-1992〉 (1)
- Kraichgau (1)
- Kramer, Michael 〈1942-〉 (1)
- Kulturerbe (1)
- Laienmedizin (1)
- Linsenmaier, Walter 〈1917-2000〉 (1)
- Lutz, Helmut 〈1941-〉 (1)
- Lörrach (1)
- Malerei (1)
- Meckel, Christoph 〈1935-2020〉 (1)
- Meffle, Ludwig (1)
- Meisner, Simon 〈1912-1994〉 (1)
- Melanchthonhaus Bretten (1)
- Mittelalter (1)
- Monopol (1)
- Mundartlyrik (1)
- Murgtal 〈Nordschwarzwald〉 (1)
- Museum (1)
- Musik (1)
- Mühle (1)
- Müller (1)
- Nachschlagewerk (1)
- Nationalsozialismus (1)
- Natur-Museum und Forschungs-Institut Senckenberg (1)
- Naturkundemuseum (1)
- Nibelungenlied / Handschrift C (1)
- Oberrheinisches Tiefland (1)
- Oberschwaben (1)
- Oloff, Waltraud 〈1926-2008〉 (1)
- Ortsansicht (1)
- Preis 〈Auszeichnung〉 (1)
- Rastatt (1)
- Rechtsstreit (1)
- Rede (1)
- Reininger, Albert 〈1850-1941〉 (1)
- Richter, Erhard 〈1927-2019〉 (1)
- Rieple, Max 〈1902-1981〉 (1)
- Rietschel, Siegfried 〈1935-〉 (1)
- Russland (1)
- Sammlung (1)
- Schauenburg, Familie : 11. Jh. : Gaisbach (1)
- Scheffel, Joseph Victor von 〈1826-1886〉 (1)
- Schlapper, Ernst 〈1887-1976〉 (1)
- Schloss Bruchsal 〈Bruchsal〉 (1)
- Schneider, Reinhold 〈1903-1958〉 (1)
- Schulheft (1)
- Schulze-Battmann, Elfriede 〈1910-2001〉 (1)
- Schwenningen am Neckar (1)
- Schäfer, Karl 〈1888-1938〉 (1)
- Seele, Johann Baptist 〈1774-1814〉 (1)
- Simplicissimus-Haus 〈Renchen〉 (1)
- Slawistik (1)
- Stadler, Joseph 〈1870-1932〉 (1)
- Stadtwappen (1)
- Staufen im Breisgau (1)
- Stockhausen, Juliana von 〈1899-1998〉 (1)
- Strauss, Bernhard 〈1966-〉 (1)
- Straßburg (1)
- Summ, Artur 〈1925-2017〉 (1)
- Tagebuch (1)
- Thiel, Johannes 〈1889-1962〉 (1)
- Trachsler, Beat 〈1940-〉 (1)
- Tschepe, Otto 〈1892-1986〉 (1)
- Unterelsass (1)
- Villingen im Schwarzwald (1)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (1)
- Vorlage (1)
- Weckmann, André 〈1924-2012〉 (1)
- Wegkreuz (1)
- Wenz, Eugen 〈1856-1945〉 (1)
- Widerstand (1)
- Wittenwiler, Heinrich (1)
- Wolfram, Edmund M. 〈1930-2001〉 (1)
- Wörner, Georg 〈1840-1903〉 (1)
- Württembergische Evangelische Landeskirche (1)
- Überlingen (1)
- Ṿerṭhaimer, Sṭef 〈1926-〉 (1)
Helden unter Bauern
(2001)
Neueren literaturwissenschaftlichen Bemühungen zufolge will es scheinen, als sei
Heinrich Wittenwilers komisch-didaktisches Versepos >Der Ring< um 1408/10 in
Konstanz' entstanden und einem gleichnamigen adligen Advokaten und - wohl
späteren - Hofmeister am bischöflichen Hof zuzuweisen, der zwischen 1387 und
1395 in mehreren historischen Quellenzeugnissen namentlich aufgeführt wird.
Dabei lassen die von der jüngeren Forschung mit guten Gründen erwogene Autorzuweisung, der auf der Basis plausibler Argumente vorgeschlagene Datierungsspielraum sowie die Lokalisierung des Textes, aber auch seine produktions- und
rezeptionsgeschichtliche Einordnung in das Umfeld des Konstanzer Bischofshofes
zugleich die wichtigsten Determinanten der Entstehung und Primärrezeption des
>Ring< erkennen, nämlich ein anscheinend sehr spezifisches Eingebundensein dieses Werkes innerhalb eines Kreises von Klerikern, Adligen, Patriziern und ihnen
nahestehenden Bürgern, der wenige Jahre vor dem Beginn des Konstanzer Konzils
(1414-1418) Bischof Albrecht Blarer (Amtszeit: 1407 -1410 , gest. 1441)tS umgeben haben könnte.
Simon Meisner (1912-1994)
(2001)
»Voila! Ich will euch eine Geschichte erzählen«, begann Simon Meisner oft, wenn
man ihn nach Erlebnissen und Begebenheiten aus seinem Leben fragte. Geschichte, ob persönliche oder gesellschaftliche, wird erst durch Geschichten, Beispiele oder Biographien lebendig. Der letzte jüdische Lehrer in Freudental war so
ein »Geschichts-Erzähler«. Bis in sein hohes Alter war er als überzeugter, frommer jüdischer Lehrer und Pädagoge aktiv. Durch seine Geschichten erreichte er
mehr als durch Predigten, schrieb man in einem Nachruf über ihn.
»Ich bin zwischen die Zeiten gefallen«, so schildert der schwäbische Literat Hermann Kurz (1813-1873) seine Situation zwischen Revolution und Realismus.[1] Und
so könnte man auch die Umstände beschreiben, in denen die evangelischen Hofprediger zur Zeit Herzog Eberhard Ludwigs - zuerst in Stuttgart, dann später in
Ludwigsburg- ihren Dienst taten: zwischen dem Gebot Gottes und den Gesetzen
des Gebieters, zwischen Thron und Altar, Kirche und Staat, zwischen dem
Lebensgefühl des Barock und der Lebenseinstellung des Protestantismus, zwischen Leben und Tod in der Hof- und Gruftkirche, zwischen der alten Residenz
Stuttgart und der neuen Residenz Ludwigsburg.
Zum Sommersemester 1910 schrieb sich ein junger russischer Student, Michael v. Dmitrewski (Michail Simeonowitsch Dmitrewski), an der Universität Freiburg i. Br. ein. Er stammte aus einer alten russischen Adelsfamilie, seine Vorfahren hatten hohe Ämter am Zarenhof oder in der Staatsverwaltung ausgeübt. Wasili Dmitrewski war Gouverneur von Stawropol während der blutigen Kaukasuskriege gewesen. Sein Sohn, Michail Wasiljewitsch Dmitrewski, wurde als Freund des Dichters Michail Ju. Lermontow (1814-1841) bekannt. Er lernte ihn 1837 in Tiflis kennen, wo er in der Zivilkanzlei des Oberkommandierenden für den Kaukasus diente. 1841 traf er ihn in Pjatigorsk wieder und gehörte dort zum engsten Kreis um den Dichter, trug ihm auch eigene Gedichte vor, die dieser sehr geschätzt haben soll. Im selben Jahr begleitete er ihn zu seinem für ihn tödlichen Duell. Darüber hinaus war er mit einem Kreis verbannter Teilnehmer des Dekabristen-Aufstandes von 1825 - namentlich mit Alexander A. Bestuschew (1797-1837) - eng befreundet. Der Vater des neuen Freiburger Studenten, Simeon Michailowitsch, hatte die diplomatische Laufbahn eingeschlagen und erhielt den Titel eines Kammerjunkers und Hofrates.
Die Freiherren von Schauenburg sind in Staufen nicht unbekannt: An der Fassade des Rathauses ist ihr Wappen angebracht, und man kann der Aufschrift entnehmen, dass die Stadt von 1627 bis 1722, also beinahe 100 Jahre lang, unter ihrer Herrschaft stand. Allerdings zeigt sich nicht auf den er ten Blick, wie sie ihre Herrschaft ausgeübt und welche nachhaltigeren Spuren sie in der Stadt und im Stadtbild hinterlassen haben. Auch in der Ortsliteratur und in den Akten und Urkunden des Stadtarchivs Staufen lassen sich nur wenige direkte Zeugnisse schauenburgischer Präsenz in Staufen finden. Selbst in dem großen Urkundenbestand der Freiherren von Schauenburg, der in den letzten Jahren erschlossen worden ist, sind nur ganz wenige Stücke vorhanden, die die Art und Weise schauenburgischer Herrschaftsausübung in Staufen dokumentieren könnten.
In PANTALE0NS Prosopographia, gedruckt 1566 in Basel, findet sich im 3. Band die erste Biographie Glareans, wenige Jahre nach seinem Tod veröffentlicht. Dem in der lateinischen Fassung erwähnten Familiaris-Titel maß PANTALEON offenbar wenig Bedeutung zu, da er in der 1570 erschienenen deutschen Übersetzung die gewiss weitergehende familiaritas mit einer guten Freundschaft gleichsetzte. Sicherlich hatte die familiaritas eine darüber hinausgehende rechtliche Bedeutung; sie war mehr als
eine, modern gesprochen, ehrende Auszeichnung wie etwa ein Orden. Allerdings liegen Untersuchungen zu diesem Begriff, zumal für Deutschland im 16. Jahrhundert, nicht vor; Aussagen über die Bedeutung der familiaritas können daher nur mit aller Vorsicht gemacht werden. Die Forschungen von HANS SCHADEK beziehen sich auf die Familiaren der sizilischen und aragonischen Könige in der Zeit vom 12. bis zum beginnenden 15. Jahrhundert. Für Glarean scheint die Ernennung zum Familiaren, wahrscheinlich im Jahre 1544, eine Fortsetzung und Steigerung seiner Beziehungen zum Hof der habsburgischen Kaiser gewesen zu sein, die mit seiner Krönung zum poeta laureatus auf dem Reichstag 1512 in Köln durch Maximilian I. begann.
Im Sommer 1999 stieß ich im Verlauf von Archivrecherchen, die im Zusammenhang mit Nachforschungen zur Literatur des südwestdeutschen Frühhumanismus standen, in der Colmarer Stadtbibliothek auf ein schmales Konvolut deutschsprachiger
Briefe bzw. Brieffragmente. Dabei weckte vor allem das erste der insgesamt zehn Stücke umfassenden 'Sammlung' mein Interesse, lieferte dieses nahezu vollständig erhalten gebliebene Schreiben doch nicht nur wertvolle Hinweise zur Identität
sowohl der Absenderin als auch der Empfängerin, sondern auch zum familiären Hintergrund und zu weiter reichenden verwandtschaftlichen Beziehungen der Adressantin wie auch der Adressatin. Und da ergänzende Sondierungen zum sozialgeschichtlichen Umfeld des Briefzeugnisses darüber hinaus einige auch in literaturgeschichtlicher Hinsicht interessante Einblicke gewährten, liegt es nahe, die wichtigsten Resultate, die im Zusammenhang mit der Erschließung dieses bis zum
gegenwärtigen Zeitpunkt kaum beachteten Briefes gewonnen werden konnten, im Rahmen übergeordneter Zusammenhänge ins Blickfeld zu rücken.
Haslach im Kinzigtal, November 1944. Amerikanische Panzer stehen kurz vor Straßburg. Da geht ein älterer Herr zum Haslacher Postamt und gibt für seinen Sohn Telegramme auf. In sein Tagebüchlein notiert er „5 Telegramme abgesandt. Führer - Himmler - Goebel - Gauleiter u. Gestapo/Straßburg, 56,- Mark". Die Telegramme kamen an. Die meisten landeten beim „Reichsführer der SS und Chef der deutschen Polizei", Heinrich Himmler. Sie liegen jetzt im Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde.
Ihm und den anderen Führern des Großdeutschen Reiches wird darin aus Haslach die Wende im längst aussichtslosen Krieg versprochen - die schon oft angekündigte, immer wieder versprochene Wunderwaffe. Himmler solle sofort eine Kommission von fähigen Physikern schicken, die bei Harry Hasso in Haslach, Ringstraße 2, den Alpha-Omega-Motor besichtigen sollen. Er benötige nur am Anfang ein wenig Energie und laufe dann endlos. Einmal in Gang gesetzt, löse das rotierende Gerät die Probleme des Dritten Reiches.
Der Galiläer aus Kippenheim
(2001)
Für den 8. April 1999 vormittags um 11.00 Uhr hat mir Ruthi Ofek, Steff Wertheimers „rechte Hand" in Public-Relations- und Kulturangelegenheiten, einen Gesprächstermin mit einem der größten Industriellen Israels vermittelt. Der Treffpunkt liegt hoch oben in den Bergen Galiläas in Sichtweite der libanesischen Grenze. Der Ort heißt Migdal Tefen. Hier hat Steff Wertheimer, Chef der „ISCAR"-Gruppe, Anfang der achtziger Jahre mit der Gründung von mittlerweile vier Industrieparks in Israel begonnen, die inzwischen auch grenzüberschreitende Vorbilder für das palästinensische Gaza und die Türkei geworden sind.
Seit der Gründung der NSDAP im Februar 1920, spätestens aber seit dem Erscheinen von Adolf Hitlers „Mein Kampf' im Jahre 1925 war allen politisch Interessierten und Informierten klar, daß sich die geplante Außenpolitik der Nazis in der Eroberung von „Lebensraum im Osten", also einem Krieg gegen die Sowjetunion, realisieren würde. Die Nachricht vom Abschluß eines Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspaktes am 23. August 1939 wurde deshalb in Deutschland und auf der ganzen Welt allgemein als politische Sensation empfunden, hatte doch die Propaganda der Nationalsozialisten bisher neben dem „Weltjudentum" gleichermaßen den Bolschewismus stets ideologisch bekämpft. De halb war ein Nichtangriffspakt
Deutschlands mit der Sowjetunion als unmöglich angesehen worden. Für Hitler war aber dieser von Anfang an nur eine taktische Vereinbarung auf Zeit gewesen, um freie Hand für die Eroberung Polens zu haben. Schon im Sommer 1940 entwickelte er heimlich vor den Spitzen der Wehrmacht einen Angriffsplan gegen die Sowjetunion, das „Unternehmen Barbarossa". Der Generalstab mußte genaue Angriffs- und Eroberungspläne gegen die Sowjetunion erstellen. Und am 22. Juni 1941 erfolgte der deutsche Angriff.