920 Biografien, Genealogie, Insignien
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Johann Jacob Heber (1666-1724) - ein Feldmesser und Kartograf im Bodenseeraum und in Oberschwaben
(2001)
Im 18. Jahrhundert war in den Territorien Südwestdeutschlands die Durchführung einer Steuerreform ein sehr wichtiges Thema. Beschwerden der Untertanen
über Steuerungerechtigkeiten veranlassten die Regierungen dieser großen und kleinen Staaten, eine solche Reform durchzuführen. Da die Steuer in erster Linie aus
dem landwirtschaftlichen Ertrag ermittelt wurde, war die Vermessung der landwirtschaftlichen Grundflächen eine unerlässliche Voraussetzung für eine gerechte
Besteuerung. Durch die sogenannten Renovationsvermessungen erfolgten die Ermittlung der nutzbaren Flächen und die Darstellung der Vermessungsergebnisse in
Verzeichnissen und in großmaßstäbigen Flurkarten. Allerdings fielen die Ergebnisse dieser Vermessungen sehr verschieden aus. Vielfach blieben die Reformprojekte unvollendet. Neben diesen Vermessungsarbeiten für ein Steuerkataster waren
natürlich auch Vermessungen für topografische Landesaufnahmen und im Laufe
des 18. Jahrhunderts in vermehrtem Umfang auch für Vereinödungen, eine frühe
Vorstufe der heutigen Flurneuordnung, durchzuführen. Für diese umfangreichen
und vielgestaltigen Aufgaben wurden zahlreiche Feldmesser benötigt. Ein durch
große Leistung und fachliches Können herausragender Vertreter dieses Berufsstandes war der Feldmesser und Kartograf Johann Jacob Heber.
Johann Michael Moscherosch
(2001)
Zu seiner Zeit brauchte man Johann Michael Moscherosch (1601-1669) nicht vorzustellen. Seine Schriften, besonders die „Gesichte Philanders von Sittewalt" (in der Erstauflage 1640) wurden, kaum auf dem Markt, berechtigt und als ,,Raubdruck" unberechtigt sofort nachgedruckt, in Frankfurt, in Wien, ja selbst in den Niederlanden. Sie standen in allen größeren Bibliotheken Europas, auch in der königlichen Bibliothek in Paris. Auch sein Hauvaterbuch „lnsomnis Cura Parentum" - trotz des lateinischen Titels in deutscher Sprache geschrieben - wurde mehrfach aufgelegt und ins Dänische übersetzt. In den nachfolgenden Jahrhunderten wurde es stiller um Moscherosch. Doch seine Schriften sind inzwischen zwar nicht alle, auch manche nicht in voller Länge, aber doch zu einem guten Teil in Neuauflagen wieder erhältlich. Hier soll von der politischen Tätigkeit Moscheroschs die Rede sein. Denn er würde, könnte man ihn heute sprechen, auf seine Verdienste in diesem Bereich wohl mehr den Akzent legen als auf seine gedruckten Werke. Es geht um sein Wirken als Fiskal (Frevelvogt) der Stadt Straßburg und um sein Amt als ältester Rat im Regierungskollegium der Grafschaft Hanau-Lichtenberg.
Vor vierhundert Jahren, genau am 7. März 1601, kam Johann Michael Moscherosch in Willstätt zur Welt. Er sollte zu einem der bekanntesten Autoren seiner Zeit werden. Und das nicht allein durch seine Satiren, die ,Gesichte Philanders von Sittewalt', die sofort illegal in Raubdrucken nachgedruckt wurden, auch viele rechtmäßige Auflagen erfuhren und in der königlichen Bibliothek im Louvre ebenso standen wie in den fürstlichen Bibliotheken Deutschlands. Auch sein Hausvaterbuch mit dem lateinischen Titel ,Insomnis Cura Parentum', doch in deutscher Sprache geschrieben, wurde mehrfach aufgelegt, ins Dänische übersetzt und oft nachgeahmt.
Johannes Thiel (1889-1962)
(2001)
Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und die Gemeinde Kirchzarten haben gemeinsam eine Gedächtnisausstellung ausgerichtet für Johannes Thiel, der 1960 mit dem Thoma-Preis ausgezeichnet wurde und 1962 verstarb. Diese Photos entstanden 1960 aus Anlaß der Preisverleihung bzw. der Thiel-Ausstellung in Bernau. Johannes Thiel ist auf dem Friedhof in
Kirchzarten beerdigt.
Joseph Victor von Scheffel
(2001)
Die Bibliographie erfaßt die Ausgaben von Werken Joseph Victor von Scheffels sowie die
deutschsprachige und fremdsprachige Sekundärliteratur zu Scheffel aus dem Zeitraum 1945
bis 2001 nach Möglichkeit vollständig. Zu diesem Zweck wurden die in Abschnitt B verzeichneten
Bibliographien und Nachschlagewerke ausgewertet. Die Recherche wurde im
März 2001 abgeschlossen.
Am 21. Dezember 1899, wenige Tage vor dem zu Ende gehenden Jahrhundert, wurde in Lahr dem Ehepaar Anton und Olga von Stockhausen die Tochter Juliana geboren. Der Vater, Anton von Stockhausen entstammte einem westfälischen Adelsgeschlecht aus Münster, die Mutter Olga, der Rüdt von Collenberg aus dem Odenwald, einem bereits im 12. Jahrhundert am Main ansässigen Adelsgeschlecht, von dem ein Vorfahre, Eberhard III., genannt der Dicke, 1380 das Schloß Eberstadt im Odenwald errichtete. Anton von Stockhausen wurde im Jahr 1898 als Hauptmann zum Infanterieregiment 169 nach Lahr versetzt. Juliana von Stockhausen hat einen Teil ihrer Kindheit in Lahr verbracht. Es war für sie eine schöne Zeit in Lahr. Sie schildert dies eindrücklich in ihrem 1977 erschienenen Buch „Auf Immerwiedersehen“. Besonders erwähnt sie das Haus am Fuße des Schutterlindenbergs, es war eine zweistöckige geräumige Villa mit einem Mansardendach, einem weit ausgedehnten Garten über den Hang hin, ein Garten, in dem alles in üppiger Fülle wuchs was diese gesegnete Landschaft hervorbrachte.
Karl Knecht
(2001)
Im Jahr 2000 ist er 88 geworden. Eine Begegnung mit
Karl Knecht war auch dann immer noch ein Erlebnis. „Seinen
täglichen Rhythmus muss man beibehalten und
eine feste Wertehaltung gehört einfach zum Leben. Mit dieser Philosophie bin ich bisher sehr gut
gefahren“, erzählt der Villinger Malermeister und
Kunstmaler. „Mein katholisches Elternhaus hat
mir dabei sehr viel mitgegeben“. Bei Malermeister
Hermann Fischer ist er in die Lehre gegangen, hat
dort auch sein Gesellenstück gemacht und das
Handwerk von Grund auf gelernt.
„Wisse ein jeder: Vergessen ist niemand, vergessen ist nichts." So lautet die Inschrift auf dem Mahnmal für die „Opfer der Gewalt 1933-1945", welches auf dem Geschwister-Scholl-Platz in Schwenningen am Neckar sich befindet, der in düsteren Tagen der Stadtgeschichte „Horst-Wessel-Platz" hieß. Vergessen sei auch nicht Karl Schäfer, der vorbildliche Schwenninger Sozialdemokrat, der dem Nationalsozialismus widerstand - nicht in Gedanken nur, in Taten auch. Von ihm ist zu erzählen, der das Dritte Reich in Deutschland selbst bekämpfte, vieles wagte und - vieles verlor. Die Ruhe. Die Geborgenheit der Familie. Das Leben zuletzt. Nicht die Überzeugung, nicht die Gesinnung, nicht die Standhaftigkeit.
Keine Spur?
(2001)
Das letzte Wort in dem letzten Buch, das Marie Luise Kaschnitz schrieb, war: Spur. „Ich gehe immer weiter, weiter nach Osten, und meine Füße hinterlassen keine Spur.“ Was sie beschrieb, war, wie so oft, ein Traum - in Wirklichkeit hat sie sehr wohl eine Spur hinterlassen, nämlich ein Werk, und zwar gar kein kleines, schmales: Gedichte, Erzählungen, Romane,
Hörspiele und die tagebuchartige Prosa, die sie am Ende am liebsten schrieb; insgesamt rund 30 Bücher. Ein großes Werk also, aber auch ein einheitliches, d. h. eines, das durch thematische Klammern zusammengehalten wird; und eine von ihnen, ja sogar eine von den stärksten, ist die autobiographische. Schon 1961 hat Horst Bienek in einem seiner sogenannten Werkstattgespräche gefragt, ob „das Werk eines Schriftstellers [...] ohne autobiographische Elemente denkbar“ sei; und Marie Luise Kaschnitz hat geantwortet: „Ich glaube, dass niemand ohne eigene Erfahrungen zu verwenden schreiben kann. Es müssen aber nicht immer ausgewachsene Erlebnisse sein. Es können Keime von Erlebnissen sein, auch Keime von Anlagen und Ansichten, die man in sich trägt und die man dann literarisch entwickelt, Möglichkeiten also, die im eigenen Leben vielleicht niemals zur Entfaltung kommen. Je reicher ein Schriftsteller ist, desto größer sind seine eigenen derartige
Möglichkeiten, also das, was man seine Phantasie nennt. Ich bin in dieser Beziehung nicht besonders begabt.“
Als Pfarrer Rudolf Hofheinz mit seiner Frau Anna (* 18. 3. 1881) im Jahre 1916 in Oberprechtal aufzog, um die frei gewordene Pfarrei Prechtal zu übernehmen, wurde ihm wenig später das Amt eines Zweiten Vorsitzenden der Schwarzwaldvereins-Sektion Prechtal übertragen. In jenen Kriegsjahren ruhte das Vereinsleben weitgehendst, da die meisten Mitglieder im Felde waren. Der Zweite Vorsitzende, Endebauer Josef Burger, stellte 1916 nach dem Fortgang bis dahin amtierenden Ersten Vorsitzenden,
Pfarrer Hermann Bähr, in einem Schreiben an den Hauptverein in Freiburg fest, daß „wir mit vier Mann, welche noch übrig sind, nichts anzufangen wissen“.
In verklärtem Glanz der Sonntagssonne erscheint mir das Elsaß im Rückblick auf meine Kinder- und Jugendtage. Besuche auf der Hochkönigsburg mit den Eltern oder Großeltern, in einem Alter, in welchem Ritterromantik bereits faszinieren konnte, doch der Begriff von Staatlichkeit, gerade auch der unterschiedlichen Staatlichkeit zwischen Deutschland und Frankreich noch völlig unbekannt war. War es nicht so, daß man vor dem Strasbourger Münster, dessen Einmaligkeit und besonderer Bedeutung man sich noch gar nicht richtig bewußt war, solange man nicht auf die Sprache achtete, gar nicht bemerkte, daß man nicht mehr in Deutschland war? Einzige Auffälligkeit waren doch die vielen mobilen Händler, die nicht nur mit ihrem buntscheckigen Warenangebot Aufmerksamkeit erregten, sondern auch ihrer dunklen Hautfarbe wegen. Des Meisterwerks der Rosette des Münsterbaumeisters Erwin von Steinbach, des Wunderwerks der astronomischen Uhr und des tiefen Sinnes von „Ecclesia" und „Synagoga" bin ich mir erst viel später bewußt geworden.
Am 11. 3. 2001 verstarb in Freiburg die Kunsthistorikerin, Museums-Spezialistin und Denkmalpflegerin Dr. Elfriede Schulze-Battmann im 92. Lebensjahr, nach einem arbeitsreichen Leben, in welchem sie in der entscheidenden Zeit unmittelbar nach Drittem Reich und Krieg das Freiburger Kunst- und Kulturleben nachhaltig belebt hat, in dem sie sich als Schwester des bekannten Malers des Tachismus WOLS (Wolfgang Schulze) nachdrücklich für die moderne Kunst eingesetzt hat und in
dem sie in vielen Jahren mit grossem Engagement für die Erhaltung der Kulturdenkmale in Südbaden eingetreten ist.
Auf Vorschlag und in Zusammenarbeit mit dem Verein „Badische Heimat“ richtet die Gemeinde Albbruck im Ortsteil Unteralpfen, im Geburtshaus, dem Gasthaus Linde, eine Heimatstube zum Gedenken und zur Erinnerung an das Wirken von Pfarrer Jakob Ebner ein. Heimatstuben sollen verdiente Persönlichkeiten einer Region dem Vergessenwerden entreißen und Ereignisse aus der regionalen Historie in Erinnerung rufen. Diese neue Form der Heimatpflege und zugleich der Gastlichkeit hat sich im badischen Landesteil zwischen Bodensee und Main seit den 1950-er Jahren durchgesetzt. Überlieferungen von künstlerischem und landeskundlichem Wert, die zum Teil verschollen waren, werden durch die Heimatstube in Erinnerung gebracht und der Öffentlichkeit erschlossen.
Eine Eröffnung im klassischen Stil: Die „Jakob-Ebner-Stube“ wurde am 5. Oktober 2001 im Gasthaus „Zur Linde“ ihrer Bestimmung übergeben. Ein feierlicher Akt, der in Anlehnung an Emil Baaders Verfahrensweise gestaltet wurde. Grußworte der Honoratioren und Berichte von Zeitzeugen (teilweise in Dialektvortrag) wechselten mit musikalischen Beiträgen. Kinder der Grund- und Hauptschule erfreuten mit der Präsentation Unteralpfener Persönlichkeiten und einem Hebelgedicht. Konstante Pflege des badischen Erbes und die partnerschaftlichen Kontakte zur Schweiz, ins Elsaß und zum württembergischen Landesteil waren Aspekte im Beitrag von Adolf Schmid, unseres Landesvorsitzenden.
Otto Tschepe
(2001)
Fast 94 Jahre ist er alt geworden. Solange ich ihn kannte, war er ein alter Mann. Anfangs kam er häufiger, später nur noch selten zum Entomologen-Stammtisch im Karlsruher Hotel Klosterbräu oder zu den monatlichen Treffen der Entomologen in die Landessammlungen für Naturkunde, wie das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe früher hieß. Sein
entomologisches Interesse galt besonders den Goldwespen unter den Hymenopteren und den Wanzen. Die Biologie und die Ökologie der verschiedenen Insektenarten interessierten ihn sehr. Viele Stunden hat er mit stillem Beobachten seiner Lieblinge zugebracht und dabei wertvolle Kenntnisse und Erkenntnisse gewonnen. Er wusste über die Entwicklung, Wirte, Nahrungspflanzen, Auftreten, Verbreitung und Verhalten vieler Arten genau Bescheid. Sein fundamentales Wissen fand auch bei Fachleuten hohe Anerkennung. Schon in den dreißiger Jahren hatte Otto Tschepe mit seinem Fotoapparat viele seiner Beobachtungen im Bild festgehalten und dokumentiert. Gelegentlich brachte er seine alten, für die damalige Zeit erstaunlich guten und informativen Fotos mit und zeigte sie den staunenden Insektenfreunden.
Ich darf Sie im Namen der „Badischen Heimat" hier im Regierungspräsidium Freiburg herzlich begrüßen; seien Sie alle willkommen. Einen besonders herzlichen Gruß entbiete ich unserem Mitglied, dem Herrn Regierungspräsidenten Dr. von Ungern-Sternberg, dem Hausherrn und Gastgeber, und verbinde ihn mit dem Dank - nicht nur für den heutigen Tag,
sondern für die problemlose Zusammenarbeit, für die vor allem Karl-Heinz Harter vom Kulturreferat effizient und geräuschlos sorgt. Und ein ganz herzlicher Willkommensgruß natürlich an Herrn Prof. Dr. Wolfgang Hug und seine Gattin! Die „Badische Heimat" reiht sich gerne ein, lieber Herr Hug, mit ihrem Glückwunsch zu Ihrem 70. Geburtstag in die große Schar derer, die Sie schätzen, die gerne mit Ihnen zusammenarbeiten, die von Ihrer Arbeit vielfach profitieren und Ihnen viel verdanken.
Ein Beispiel dafür, daß man den größten Teil seines Lebens abseits seines Geburtslandes verbringen und dennoch mit seiner
badischen Heimat zeitlebens verbunden bleiben kann, ist Professor Dr. Horst Ferdinand, der am 4. April dieses Jahres seinen 80. Geburtstag feiern konnte. Seine Wiege stand in Ettenheim, und er entstammte väterlicher- wie mütterlicherseits
einer in Baden verwurzelten Familie. Seinen ersten Lebensabschnitt verbrachte er hauptsächlich in Ettenheim, Freiburg und Karlsruhe, doch seit mehr als 50 Jahren hat er seinen familiären und beruflichen Mittelpunkt in Bonn.
Raub oder Rettung?
(2001)
Archive lassen sich gerne als Schatzkammern der Geschichte bezeichnen. Überraschungen und Sensationen abseits vom Bekannten bleiben da nicht ausgeschlossen. Bei der Ordnung des schriftlichen Nachlasses des Offenburger Politikers Adolf Geck (1854-1942) fanden sich im Generallandesarchiv Karlsruhe französischsprachige Urkunden des 18. und 19. Jahrhunderts sowie ein Stück eines Glasfensters. Zwischen Briefen und Parteiprogrammen, zwischen Fotos und Zeitungsauschnitten tauchten unerwartet Urkunden auf. Eines war eindeutig: Sie gehörten nicht zum politischen Nachlaß.
Sehr geehrte Damen und Herren, heute können wir einen freudigen Tag für unser Land in der Badischen Landesbibliothek
feiern: Historische Dokumente, ein Teil südwestdeutscher Geschichte, bleiben im Original für Wissenschaft und Forschung, für die Öffentlichkeit erhalten. Bibliotheken und Archive werden häufig als Gedächtnis unserer Gesellschaft zitiert. Deshalb ist es gut, daß das Erbe Laßbergs an gedruckten Büchern in der Badischen Landesbibliothek zugänglich bleibt. Und zwar im Kontext, im Zusammenhang mit Laßbergs Nachlaß, seinen deutschen Handschriften und mittlerweile knapp 1000 neu erworbenen Bänden aus Laßbergs Bibliothek. Laßbergs gedruckte Bücher, das möchte ich besonders hervorheben, sind neben seltenen Rara nicht einfach Drucke, die es anderen Ortes auch gibt, sondern sie zeigen die Spuren seiner Arbeit, insbesondere seiner Beschäftigung mit dem Mittelalter und dessen deutscher Literatur. Sie sind damit wichtige und einzigartige Quellen, vergleichbar mit dem Briefwechsel. Damit nenne ich bereits ein Thema, das im Mittelpunkt unserer Ausstellung steht.
Simon Meisner (1912-1994)
(2001)
»Voila! Ich will euch eine Geschichte erzählen«, begann Simon Meisner oft, wenn
man ihn nach Erlebnissen und Begebenheiten aus seinem Leben fragte. Geschichte, ob persönliche oder gesellschaftliche, wird erst durch Geschichten, Beispiele oder Biographien lebendig. Der letzte jüdische Lehrer in Freudental war so
ein »Geschichts-Erzähler«. Bis in sein hohes Alter war er als überzeugter, frommer jüdischer Lehrer und Pädagoge aktiv. Durch seine Geschichten erreichte er
mehr als durch Predigten, schrieb man in einem Nachruf über ihn.