943 Geschichte Deutschlands
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Karlsruher Heimaten
(2017)
Das Stadtmuseum thematisiert anlässlich der Heimattage sieben "neue Aspekte der Stadtgeschichte" zu Phasen der Konstruktion, der Destruktion und des Management von Heimat in der Stadt. Im Einzelnen sind unter den "Karlsruher Heimaten" Heimat unter der Perspektive des Suchens, Findens, Bauens, Zerstörens, Inszenierens, Instrumentalisierens und Erkundens zu verstehen. Bei den »Heimaten« handelt es sich im Wesentlichen um die Gründung von Siedlungen in zeitlichen Phasen von ca. 1715 (Taglöhnersiedlung) – 1999 (LEA). Zu Orten des Suchens werden auch Orte außerhalb der Stadt gerechnet etwa die Brasilienexpedition von Karl Drais oder die »Colonia Liebig« in Argentinien. Der Themenbereich »Heimat suchen« beschäftigt sich mit den Missernten von 1816/17 und 1846/47 und mit dem Scheitern der Revolution als Anlass für Auswanderung besonders in die USA. Als besonderer Fall kann Karl Drais gelten, der sich 1822 der Brasilienexpedition Georg Heinrich von Langsdorff kurzfristig anschloss.
Nicht nur unbeschwertes Feiern unter dem Vorzeichen der Heimattage, auch kritisches
Hinterfragen von problematischen Aspekten der Regionalgeschichte gehören in Bruchsal
erklärtermaßen zum Spektrum der Heimattageveranstaltungen 2015. Am Beispiel der
Deportation nach Gurs 1940 (75. Jahrestag) wie auch der Kriegszerstörung von Bruchsal
1945 (70. Jahrestag) umreißt der Beitrag die entsprechenden Bemühungen der Stadt und ihre
historischen Hintergründe.
Anlässlich der im Jahr 2017 erstmals in Karlsruhe stattgefundenen Heimattage Baden-Württemberg konzipierte die Badische Landesbibliothek in Karlsruhe die Ausstellung »Rheinheimisch
– Ausgewählte Erinnerungsorte am Oberrhein« (Laufzeit vom 8. November 2017 bis 3. Februar 2018), in deren Zentrum zwölf Erinnerungsorte der badischen Region standen.