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Johann Heinrich Jung-Stilling gehörte zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Literaten seiner Zeit. Seine Werke hatten auch in denjenigen Landschaften des deutschen Südwestens, die Anfang des 19. Jh. zum Großherzogtum Baden zusammengefügt wurden, eine breite Leserschaft. Jung-Stilling war in Baden nicht nur literarisch wirksam. Er war dort gegen Ende seines Lebens auch wohnhaft und nahm persönlich Einfluss auf kirchliche Zusammenhänge. In zwei Abschnitten wird im Folgenden der
Einfluss Jung-Stillings in Baden nachgezeichnet. Zunächst wird Jung-Stillings Wirken zu Lebzeiten in Baden betrachtet. In einem zweiten Abschnitt geht es um die Frage, wie die Bedeutung Jung-Stillings für die Badische Erweckungsbewegung ab
den 1820er Jahren zu bewerten ist.
Vor einigen Monaten rief Gustav Löffler bei mir an. Es war ihm zur Kenntnis gekommen, dass ich mich schon seit etwa 1994/95 mit Gertrud Herrmann beschäftigt habe. Ihr Leben bewegt mich bis heute. Ich habe darum mehrfach über sie geschrieben und für meine Arbeiten Einsicht genommen in einschlägigen Archiven. Eigentlich wäre dazu die Genehmigung von Rechtsnachfolgern nötig gewesen. Ich habe zehn Jahre nach solchen gesucht; auch noch weiterhin, als das sogenannte „Lexikon“ bereits erschienen war. Aber irgendwann habe ich meine Suche, die sich bis nach USA erstreckt hatte, doch aufgegeben. Da erhielt ich 2008 überraschend Kontakt zu Gertrud Herrmanns Neffen, Harald Herrmann. Ihn hatte sie zu ihrem Erben eingesetzt, er war ihr Rechtsnachfolger. Zum Glück war er auch im Nachhinein einverstanden mit meinen Recherchen. Es besteht noch immer loser Kontakt mit ihm. – Und letztes Jahr berichtete mir Gustav Löffler, dass die Familien Löffler und Herrmann familiäre Bindungen haben!
Im ersten Band des Jahrbuchs für badische Kirchen- und Religionsgeschichte hat Prälat Gerd Schmoll als Zeitzeuge berichtet, wie er Krieg und Nachkriegszeit und die Kirche in dieser Zeit erlebt hat. Wie schon oft stellte sich mir die Frage: Wie habe eigentlich ich dies alles erlebt, 1929 in Mannheim geboren und dort aufgewachsen, zuerst als Kind, dann als Mädchen, und noch später als Heranwachsende, als Frau? Wie vermag ich heute in der Rückschau dies zu sehen? Ich bin viereinhalb Jahre älter als Gerd Schmoll und habe fast immer in Mannheim gelebt und auch gearbeitet, wobei allerdings die nicht einmal zwei Jahre, die ich aus Kriegsgründen in St. Blasien verbringen musste, von nachhaltiger Bedeutung für mich waren. Viereinhalb Jahre Altersunterschied kommen für die Zeit des „Dritten Reiches“ und der Nachkriegszeit geradezu einem Generationen-Unterschied gleich. So will ich es wagen, will einiges von meinem Erleben oder Erspüren versuchen zu benennen.
Siggingertal im Linzgau
(2019)
Das Jahr 764 gilt als Gründungsjahr des südhessischen Klosters Lorsch, das sich
in der Folgezeit zu einem der bedeutendsten Klöster des deutschen Mittelalters entwickelte. Die Abtei erhielt bereits im 8. Jahrhundert eine größere Anzahl an Besitztümern
aus dem ganzen Südwesten, die gläubige Spender für ihr Seelenheil an das Kloster verschenkten. Diese Schenkungsurkunden sind im Lorscher Codex aus dem 12. Jahrhundert erhalten geblieben und bieten für eine Vielzahl von Orten in Südwestdeutschland die
ersten urkundlichen Nachweise. Im Linzgau erwarb das Kloster nur zwei Schenkungen
(Urkundennummer LC [1]
2470 und 2471) mit nur einem namentlich genannten Ort: Heichenstecge (Eichstegen, heute: Eichsteger Hof bei Untersiggingen). Die geringe Zahl ist
der weiten Entfernung und der Existenz anderer Klöster in der Umgebung, darunter St.
Gallen und später Salem, zu verdanken.
Des Weiteren existiert eine dritte Urkunde, die in früherer Zeit mit dem Linzgau in
Verbindung gebracht wurde: die Urkunde LC 2322. Tatsächlich gelang es – trotz einer
langen Forschungsgeschichte – bis heute nicht, die dort beschriebenen Orte zweifelsfrei
zu lokalisieren.
"Bruosele"
(2002)
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges und mit dem beginnenden Wiederaufbau der Stadt haben historisch kompetente Bruchsaler Bürger zum Spaten und zur Feder gegriffen, um Grundlagen für weitere Forschungen zu schaffen. Hier ist besonders dem Architekten Artur Hassler zu danken, dass die ersten historischen Baureste eines Königshofes entdeckt, freigelegt und dokumentiert wurden. Die weiteren Fundamentuntersuchungen ergaben eindeutig das Vorhandensein einer älteren Chorturmkirche mit basilikaartigem Grundriss. Eingehendere Überprüfungen führten zu der Erkenntnis, dass
diese Anlage bereits Baureste eines noch älteren Bauwerkes benutzte. Weitere Forschungen wurden damals im Kirchenareal der Stadtkirche nicht unternommen.
Das »Historische Lexikon der Schweiz« (HLS) ist als Nachschlagewerk für ein
breites historisch interessiertes Publikum konzipiert und will die Schweizergeschichte
um fassend darstellen. In Form einer »histoire totale« behandelt es die wichtigsten Themen und Gegenstände der Schweizer Geschichte von den ersten Spuren menschlicher
Existenz in der prähistorischen Zeit bis in das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Dabei
versteht es sich von selbst, dass ein lexikographisches Unternehmen wie das HLS alle
Sprachregionen und Kantone angemessen vertreten soll.
Wenn mir aufgetragen ist, bei der heutigen Vernissage des dritten Bandes des
HLS über »das HLS und die Ostschweiz« zu sprechen, so kann ich das Thema in der
kurz bemessenen Zeit nur in ein paar Stichworten skizzieren. In einem ersten Schritt
werde ich einige statistische Angaben geben und dann einen Streifzug aus Ostschweizer Perspektive durch das HLS unternehmen. Gänzlich verzichte ich hingegen auf die
Schilderung, mit welchem Engagement, aber auch mit welcher Skepsis nicht nur Historikerkreise das groß angelegte Forschungsprojekt auch in der Ostschweiz lange begleitet haben, bis 1998 die elektronische Publikation begann und die Ergebnisse greifbar
wurden.
Seit 1947 wird in
Südbaden der „Tag
der Heimat“ auf vielfältige
Art gestaltet.
Parallel hierzu findet
seit damals auch eine
Haus- und Straßensammlung
für Objekte
der Heimatpflege im regionalen und überregionalen
Bereich statt.
In den 50er und 60er Jahren gab es dazu
seitens der verschiedenen Heimat- und Trachtenverbände
vielerlei Aktivitäten. 1975 wurde
zusammen mit dem Regierungspräsidium der
„Alemannische Gesprächskreis“ gegründet.
Mitglied dieses jährlich mehrmals tagenden
Gremiums waren im Wesentlichen alle Vereine,
Verbände und Gesellschaften, die sich mit
der Pflege der alemannischen Sprache und
Dichtung sowie der Heimatpflege, Heimatgeschichte
und Volksmusik befassten.
Die primär topographisch orientierte Bezeichnung des Rheins und seiner angrenzenden Landschaftsräume blieb im Abschnitt zwischen Basel und dem Bodensee bis in
die jüngere Vergangenheit schwankend. So wurde dieser Bereich in verschiedenen
Publikationen unter dem Begriff „Oberrhein“ subsumiert. Abgesehen von der Frage, ob sich mit dieser primär geographisch orientierten Gliederung auch aus historischer Sicht ein sinnvolles Betrachtungsfeld abgrenzen lässt, scheint deshalb im Hinblick auf die vorliegende Arbeit eine grundlegende begriffliche Klärung sinnvoll.
Nachfolgend wird der Untersuchungsbereich mit dem mittlerweile im wissenschaftlichen und politischen Sprachgebrauch dies- und jenseits des Stromes gebräuchlichen Terminus „Hochrhein“ umschrieben. Der Beitrag bezieht sich auf den Abschnitt zwischen Kaiseraugst und Waldshut-Tiengen sowie die im Norden und
Süden anschließenden Gebiete, deckt sich also weitgehend mit dem vorderösterreichischen Hoheitsbereich im südlichsten Breisgau, den die zuständigen Verwaltungsorgane im 18. Jahrhundert als „Oberes Rheinviertel“ bezeichneten.
Heute spricht man vielfach im Rückblick von diesem Krieg als der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, ein Zitat
des amerikanischen Historikers und Diplomaten George F. Kennan. Er meinte
damit, dass es sich bei diesem Krieg,
seinem Verlauf und seinem Ausgang,
um ein welthistorisches Desaster handelte, das in seinen Auswirkungen auf
Gesellschaft und Politik bereits den
Keim des Zweiten Weltkrieges und des
darauffolgenden Kalten Kriegs in sich
getragen hat.
Begonnen hat der Erste Weltkrieg
oder Große Krieg, wie er auch in Frankreich und England genannt wird, am 28.
Juli 1914 mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien. Am 30. Juli
mobilisierte Russland seine Streitkräfte,
und am 1. August erklärte Deutschland
Russland den Krieg. Am 3. August erklärte Deutschland Frankreich den
Krieg, und mit dem Einmarsch deutscher Truppen in Belgien trat Großbritannien am 4. August in den Krieg ein.
Es folgten weitere Kriegserklärungen –
am Ende waren fast 40 Staaten auf der
ganzen Welt im Kriegszustand. Gekämpft wurde in Europa, Afrika, Asien
und im Pazifikraum.
Eppingen, das eigentlich immer etwas am Rand des Kraichgaus und der Kurpfalz lag, hatte
seine Blütezeit in der frühen Neuzeit und brachte überregional bedeutsame Persönlichkeiten
aus der Familie Hartmanni hervor. Heute profitiert die Stadt davon, dass sie durch die Jahrhunderte
von Kriegszerstörungen weitgehend verschont geblieben ist. Prächtige Fachwerkhäuser
aus verschiedenen Jahrhunderten stehen unter Denkmalschutz, wie die gesamte Altstadt.
Den Eppinger Linien gab die Stadt ihren Namen. Sie schützten den Kraichgau zwischen Odenwald
und Schwarzwald fast hundert Jahre lang.