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Zu den Aufgaben des Geschichts- und Heimatvereins Villingen gehört neben der Bewahrung
des historischen Erbes der Stadt und ihrer Bürger
auch, Menschen die hier lebten und wirkten vor
dem Vergessen zu bewahren und ihr Bild der
Nachwelt zu erhalten. Günter Rath, der Vorsitzende des GHV, will im Jahrbuch des Vereins diesem Gedanken verstärkt Raum geben. „Villingen
im Wandel der Zeit“ – wie der neue Titel der
Jahrgangsbücher lautet – soll auch an Zeitgenossen erinnern, die ein Stück Kulturgeschichte dieser Stadt mitgeschrieben haben, aber dann etwas
aus dem Blickfeld entschwunden sind. Hier soll
des Künstlers und Bildhauers Willi Dorn gedacht
werden.
Salem
(2002)
Badische Kommissare nahmen am 1. Oktober 1802 für den Markgrafen Carl Friedrich und dessen Söhne Ludwig und Friedrich eines der fortschrittlichsten Klöster Süddeutschlands - und ein sehr begütertes - ,,provisorisch" in Besitz: Salem, die 1134 gegründete Zisterzienserabtei, ausgezeichnet in langer Tradition durch beispielhafte Leistungen in Kunst und Wissenschaft, berühmt durch eine umfangreiche Bibliothek und bedeutende naturwissenschaftliche Sammlungen. Der „Reichsdeputationshauptschluß" von 1803 bestätigte die Inbesitznahme; Carl Friedrich, nun Kurfürst geworden, verfügte, die ihm nun zugefallenen Teile der ehemaligen Reichsabtei Salem und auch der Abtei Petershausen in seinen Erträgen den jüngeren Söhnen des Hauses Baden zukommen zu lassen. Sie haben dort auch zeitweise gewohnt - in den alten Gegebenheiten und Verhältnissen. So wurde Salem in der Tat verschont von Demontage und Ausplünderung, in ihrer Gesamtheit blieben Gebäude und Ausstattung erhalten (Das Archiv wird heute im Generallandesarchiv Karlsruhe aufbewahrt, die Bibliothek gehört seit 1826 zum Bestand der Universität Heidelberg).
Denkmale in Bruchsal
(2002)
Denkmale in Bruchsal - bei diesem Thema ist man schnell verleitet, sich das „alte Bruchsal" vor der Kriegszerstörung herbeizuwünschen. Damals muss es doch viel mehr Denkmale gegeben haben ... So kann es jedenfalls demjenigen erscheinen, der den Kunstdenkmälerband von Hans Rott aufschlägt, in dem Bruchsals bedeutendste Bauten vom Mittelalter bis in die Barockzeit dargestellt sind. Viele dieser Bauten existieren nicht mehr, selbst die entsprechenden Straßen sind manchmal verschwunden. Dass es um Denkmale in Bruchsal trotzdem nicht so schlimm steht, soll dieser Beitrag aufzeigen.
Mit großer Mehrheit hat der Deutsche Bundestag am 6. Juli 2000 das Gesetz zur Errichtung einer Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" verabschiedet. Es trat am 12. August 2000 in Kraft. Zweck der Stiftung ist es, über Partnerorganisationen Finanzmittel zur Gewährung von
Leistungen an ehemalige Zwangsarbeiter aus der Zeit des Nationalsozialismus bereitzustellen.
Eine wichtige Rolle bei der Beschaffung von Daten der Nachweise nehmen die Archive ein. Denn ohne die in Archiven verwahrten Unterlagen
können die meisten ehemaligen Zwangsarbeiter den Nachweis nicht erbringen.
Am 1. September 1921 erschien in der Zeitschrift „Der Beamte", den Mitteilungen des Badischen Beamtenbundes e. V., ein Artikel von Gotthold Eugen Mayer mit dem Titel: „Die Beamtenbank - Gedanken über den Ausbau"; er formulierte Überlegungen, wie die badischen Beamten eine „Selbsthilfeeinrichtung'' schaffen könnten, als die Scheinblüte der
Nachkriegszeit vorbei und die Signale der Geldentwertung, der Verteuerung, der Inflation immer deutlicher wurden. Die „Erfüllungspolitik" des aus Freiburg stammenden Reichskanzlers Joseph Wirth wurde mit Mißtrauen und Sorge betrachtet; Matthias Erzberger, den deutschen Reichsfinanzminister, der nachdrücklich für die Annahme des Versailler Vertrages eingetreten war, hatten politische Attentäter am 26. August 1921 während seines Urlaubs bei Bad Griesbach/Renchtal-Kniebis ermordet. Unsichere Zeiten also - und sie sollten wirtschaftlich und finanzpolitisch noch schlimmer werden.
Das heutige Stadtgebiet von Lörrach umfasst außer der Gemarkung des Kernortes die von sechs angrenzenden ehemals selbstständigen Dörfern. Stetten wurde 1908 eingemeindet, Tüllingen und Turnringen 1935; Haagen schloss sich im Zug der Gemeindereform 1974 an die Stadt an, und Brombach und Hauingen wurden 1975 eingemeindet. Verwaltungszentrum war bis in die frühe Neuzeit das Röttler Schloss, dessen Vogt die Dörfer Turnringen, Haagen und Hauingen direkt unterstellt waren, ebenso wie die kleinen Siedlungen Rötteln, wo seit Urzeiten eine Kirche steht, und Röttelnweiler.
Sehr geehrter Herr Landrat, Herr Bürgermeister,
meine Damen und Herren!
Als Sie, Frau Holzförster, mich vor einiger Zeit gefragt haben, ob ich bei
der Eröffnungsveranstaltung zur „Offenen Gartentür" etwas über die heimischen Holzarten in ihrer Verwendung auf dem Bauernhof sagen könnte,
dachte ich: warum denn nicht? Denn erstens bin ich hier in Gutach zwischen den Wäldern und den Obstbäumen geboren, zweitens hatte ich seit
meiner frühesten Kindheit engsten Kontakt zum Bauernhof, zur Land- und
Forstwirtschaft und drittens habe ich das Handwerk des Zimmermanns erlernt. Also dachte ich, das Thema Holz dürfte kein Problem sein. Deshalb
gab ich Ihnen, Frau Holzförster, damals spontan meine Zusage.
Je mehr ich mich aber mit diesem Thema beschäftigt habe, desto mehr
Holzarten sind mir auf gefallen, die alle auf ihre bewährte Weise von den
Menschen auf den Bauernhöfen genutzt worden sind.
Bühlerhöhe und Stupinigi
(2002)
Langsam schreitet die grauhaarige Frau zum Rand der Terrasse. An der
Brüstung angekommen, schaut sie zunächst in die Ferne, über die Stadt
Bühl hinweg zu den Vogesen. Dann blickt sie nach unten. Steil fallen die
Felsen des Schwarzwalds zu ihren Füßen ins Oberrheintal ab. Einmal noch
dreht sieb Herta Isenbart um und betrachtet ihr Lebenswerk, das Schloss
im Bergwald, das sie zur Erinnerung an ihre große Liebe bauen ließ. Dann
stürzt sie lautlos in die Tiefe.
Qualvolle Stunden später erwacht die Millionärstochter im Krankenhaus
im nahen Baden-Baden. Wie durch ein Wunder überlebt sie ihre schweren
Verletzungen, zieht ins Hotel Stephanie und wird erneut von schweren Depressionen heimgesucht. Am 5. Juli 1918 nimmt sie eine Überdosis Schlaftabletten. Ihre Asche wird auf dem Koblenzer Friedhof an der Seite ihres
Mannes, Generalmajor Wilhelm Isenbart, beigesetzt.
Es ist gut, daß wir die Erinnerung an Anton Dichtel wieder wach rufen. Unsere Zeit ist kurzlebig und vergißt allzu leicht die Aufbauleistung der Gründergeneration, durch welche die Fundamente für unser Leben in Frieden, Freiheit und Wohlstand geschaffen wurden. Anton Dichtel gehörte zu den Gründern der CDU in Südbaden und hat dieser Partei in den 19 Jahren seiner Vorstandschaft ihr ureigenes Gepräge gegeben. Anton Dichtel war aber nicht nur ein Parteimann, vielmehr war er eine Persönlichkeit, die über die Grenzen seiner Partei hinaus sich großen Ansehens und großer Beliebtheit in der Bevölkerung erfreuen konnte. Ein Volksmann im wahrsten Sinn des Wortes und ein weitschauender Politiker.
Das heute noch existierende Gebäude der früheren jüdischen Lungenheilanstalt in Nordrach ist einer der bemerkenswertesten Orte südbadischer
Geschichte im 20. Jahrhundert. An kaum einem anderen Ort traten zwei
der Hauptziele des nationalsozialistischen Staates in so konzentrierter
Weise auf: die Vertreibung und Vernichtung jüdischen Lebens, sowie der
Versuch, die „arische Rasse" zu vermehren. In dem stattlichen Haus in der
Nordracher Ortsmitte war vor der NS-Zeit fast vier Jahrzehnte lang die einzige jüdische Krankenheilanstalt in der Ortenau ansässig. Der regionalgeschichtlichen Bedeutung des Gebäudes steht das geringe Interesse von
Seiten der historischen Forschung gegenüber. Bislang ist die Geschichte
des Hauses und seiner Bewohner/-innen nur in Ansätzen bekannt. [1]