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Vor 500 Jahren prägten die Weinberge das
Landschaftsbild am Hochrhein. Allein bei Waldshut
wurde damals weit mehr Weinbau als
Ackerbau betrieben. Denn überall wo es der
Boden und die Lage zuließ, standen Rebstöcke.
Danach verschlechterte sich das Klima allmählich
und die beginnenden Bauernunruhen
bewirkten miteinander einen Rückzug der
Anbauflächen.
Wer in die Historie des Landkreises Rastatt
eintauchen will, mu[ss] auf der Zeitskala weit,
weit zurückgehen. Bereits in der ausgehenden
Altsteinzeit (bis etwa 8000 v. C.) wurden in der
Vorbergzone Zeugnisse menschlicher Präsenz
gefunden. In der sogenannten jüngeren Steinzeit
(etwa 8000 bis 5500 v. Chr.) nimmt die
Besiedelung vor allem in der fisch- und
wildreichen Kinzig-Murgrinne zu. Erst im frühen
Mittelalter wird das im Grunde siedlungsfeindliche
Rheinauengebiet und im hohen
Mittelalter werden die Schwarzwaldtäler
besiedelt.
Eine Unterhaltungselektronikindustrie im Schwarzwald gibt es heute nicht mehr. Wie die Uhrenindustrie verschwand sie fast völlig. Heute werden die innovativen und attraktiven Geräte der
Unterhaltungselektronik in Korea und in China produziert. An die Existenz einer Schwarzwälder Unterhaltungselektronik erinnert nur noch wenig und dies obwohl einer ihrer wichtigsten Vertreter, die Firma Saba, in der Mitte des 20. Jahrhunderts zu den bedeutendsten Arbeitgebern der Region gehörte.
Vom 20. Juni bis zum 19. Juli 2013 zeigte die Sparkasse Kraichgau in ihren Brettener
Kundenräumen die Ausstellung ,,' ... war gar kunstlich gemachet', Spuren der
Kunst um 1500". Bemerkenswert aus der Sicht der Heimatforschung im Kraichgau
war die Tatsache, dass die kunsthistorischen Aussagen dieser Schau sich fast durchgängig
auf konkrete Beispiele aus der Region bezogen und damit in gelungener
Weise eine Brücke zwischen Kunst- und Regionalgeschichte schlugen. So gingen
einzelne Aufsätze des umfangreichen und vielfach bebilderten Ausstellungskatalogs
unter anderem auf kunst- und baugeschichtliche Aspekte des Heidelberger
Schlosses, des Firstständerhauses in Zeutern, des Brettener Simmelturms sowie verschiedener
Kraichgauer Klöster und Pfarrkirchen ein.
Vergangenheitsverschönerung
(2005)
Im Oktober 2005 jährt sich zum fünften Mal die Eröffnung der neuen Offenburger Kulturstätte namens "Reithalle" auf dem großflächigen Gelände des städtischen Kulturforums. Am 21. Oktober 2000 war das zuvo mit rund 7,4 Millionen Mark sanierte hitorische Gebäude als Veranstaltungs-, Theater-, und Konzerthalle offiziell der Öffentlichkeit übergeben worden.
Ein Hauch von Endzeitstimmung lag über
dem letzten Jahrzehnt Rastatts als Residenzstadt
der Markgrafen von Baden-Baden unter
Markgraf August Georg und seiner Gemahlin
Maria Viktoria von Aremberg, deren Ehe
kinderlos geblieben war. Glanzvolle Feste
wurden gefeiert in dem Bewusstsein, keine
Leibeserben zu haben, für die es sich zu sparen
lohnte, die Vereinigung mit der evangelischen
Markgrafschaft Baden-Durlach nach dem Erbvertrag
vom 28. Januar 1765 nur noch eine
Frage der Zeit.
Die dem 200-jährigen Schuljubiläum
folgenden Jahre waren durch stabile bis steigende
Schülerzahlen gekennzeichnet. So
konnte OStD Dr. Bertold K. Weis 1959 bei
seinem Wechsel auf die Schulleiterstelle am
Reuchlin-Gymnasium in Pforzheim ein wohl
geordnetes Haus hinterlassen. Bis zum Amtsantritt
seines Nachfolgers OStD Dr. Bruno
Schwalbach führte OStR Dr. Heinrich Unruh,
der spätere Präsident des Oberschulamts Nordbaden,
die Amtsgeschäfte. Die weiterhin erfreuliche
Zunahme der Schülerzahl konfrontierte
Dr. Schwalbach jedoch mit einem
neuen Problem: Die Zahl der Klassenräume
reichte nicht mehr aus.
Es begann 1995 im Rathaus Kraichtal-Münzesheim. Im Gespräch mit Bürgermeister
Horst Kochendörfer und dem Verfasser als damaligem Kulturreferenten entwickelte
Kurt Andermann eine kühne Idee: Eine Historikertagung in Kraichtal, die
sich im zweijährigen Turnus verschiedenen Aspekten der Landesgeschichte widmen
soll. Der Name war mit „Kraichtaler Kolloquium" rasch gefunden, ebenso
wie Gochsheim als Tagungsort mit seinem besonderen Flair. Aber wird es wirklich
möglich sein, renommierte Historiker und Teilnehmer aus ganz Deutschland in die
,,Provinz" nach Gochsheim zu locken? So fragten sich zunächst noch der Bürgermeister
und sein Mitarbeiter.
Das erste Kolloquium stand 1996 unter dem Thema „Geistliches Leben und
standesgemäßes Auskommen. Adlige Damenstifte in Vergangenheit und Gegenwart."
Referenten wie Kurt Andermann, Hermann Ehmer, Franz Staab oder Bernhard
Theil zeichneten ein lebendiges Bild der „Frauenfrömmigkeit" sowie der
notwendigen "adligen Versorgung" und stellten einzelne Stifte wie das Kraichgauer
Adelige Damenstift exemplarisch vor. Am Ende der drei Vortragstage verabschiedeten
sich die begeisterten Teilnehmer in der Gewissheit, sich in zwei Jahren
wiederzusehen. Die besondere Atmosphäre Gochsheims, der Empfang im Rittersaal
des Schlosses und selbstredend das hohe wissenschaftliche Niveau mit anregenden
Diskussionsbeiträgen verbreiteten auch bei den Verantwortlichen der
Stadtverwaltung Zuversicht und der umsichtige Tagungsleiter Kurt Andermann
konnte sich in seiner Idee mehr als bestätigt sehen.
Vor 171 Jahren: Warum eine Gewerbeschule in Sinsheim?
Der Amtmann beim Grosherzoglichen fürstlich leiningenschen Bezirksamt Sinsheim,
Macarius Felleisen, bringt es 1844 auf den Punkt: ,,Diese Anstalt ist hier in
der That absolut notwendig namentlich sind unsere Handwerksleute als Maurer,
Zimmerleute etc im Vergleich zu diesen Gewerbsleuten in anderen Landstädten
sehr weit zurück". GLA 377/ 8190.
Diese Rückständigkeit ist ein allgemeines Problem im Großherzogtum Baden,
nicht nur in Sinsheim.
Das Großherzogtum Baden um 1834
Mehr als ¾ seiner Bevölkerung leben auf dem Land und ernähren sich hauptsächlich
von der Landwirtschaft. Auch die Städte, zumeist Kleinstädte, sind stark landwirtschaftlich
geprägt.
Nächster Halt "Klinikum"
(2017)
Ausgangslage – politisch und geografisch
Die ersten Eisenbahnen im Deutschland des
19. Jahrhunderts wurden entweder als Privatbahnen
oder als Staatsbahnen errichtet. Deutschland
bestand aus vielen Kleinstaaten, die zuallererst an
ihre Staatskasse und das Wohl ihrer Landeskinder
dachten, wenn es galt, eine neue Bahnlinie zu
projektieren. Die badische Schwarzwaldbahn zeigt
exemplarisch, dass keine Mühen – in finanzieller
wie in technischer Hinsicht – gescheut wurden, bei
der Linienführung das eigene Staatsgebiet nicht
zu verlassen, um dem benachbarten Ausländer
keine Vorteile einräumen zu müssen, wenn er sein
Land für die Trasse zur Verfügung stellt und auch
Gemeinden auf seinem Territorium so zu einem
Eisenbahnanschluss gelangen.
Es ist in Villingen-Schwenningen auch heute noch unmöglich, wenn man einem bestimmten Altersjahrgang angehört, niemanden zu kennen, der einmal bei Kienzle Apparate beschäftigt war. Die Erfahrungen der Ehemaligen sind natürlich von der Persönlichkeit, den Lebensgeschichten und den Einstellungen der jeweiligen Person abhängig. Gerade in Unternehmen wirkt ganz besonders das unmittelbare Arbeitsumfeld auf die Qualität des Arbeitsplatzes und damit die individuellen Erinnerungen ein.
Anfang Oktober 1956, also außerhalb der Musiktage, sprach im Fürstenberg-Gymnasium der Meßkircher Komponist und Musiklehrer Ludwig Fischer-Schwaner mit Tonbeispielen über Musik in der Stunde unserer Zeit, die Strömungen der zeitgenössischen Tonkunst analysierend und die „Bedeutung der
Musik für das Menschsein“ hervorhebend. Auf diese Weise vertiefte er das, was Paul Hindemith 1928 speziell für Donaueschingen, jener „Stätte ernstester und
selbstloser Arbeit“, festgestellt hatte: dass es ihre wichtigste Aufgabe sei, „weiteste Kreise unseres Volkes zur neuen Musik zu erziehen“.
„Vertrauen ist die Zuversicht, mit der man sich auf einen Andern verläßt. Der Erzieher soll seinen Zöglingen Vertrauen beweisen, wo sie es irgend verdienen, oft sogar, um sie dessen würdig zu machen.” So heißt es in einem Universal-Lexikon der Erziehungs- und Unterrichtslehre für ältere und jüngere christliche Volksschullehrer aus dem Jahr 1842. In den allgemeinen Lexika dieser Zeit findet man im übrigen das Stichwort „Vertrauen” nicht.
Geschichte erfahren
(2019)
Schon der Name des Geschichts- und Heimatvereins unterstreicht den Satz von Marcel Proust: Folgt man den Spuren fremder und vergangener Kulturen, lernt man die eigene Region besser zu erfassen und zu verstehen. Zumal in einer Stadt,
wo auf dem Magdalenenberg, dem größten hallstatt zeitlichen Grabhügel Mitteleuropas sich das Bild eines keltischen Fürstenhofes bietet. Wen reizt dies nicht zu „erfahren”, wo dieses Volk herkam und an welchen anderen Orten es seine Spuren hinterließ. Schließlich kommt das Wort „Erfahrung” von „fahren”, was zeigt, dass der Mensch seit je das Bedürfnis hatte, sich zu bewegen, um damit seinen Erfahrungsschatz zu vergrößern. Der Autor hatte das Glück und Privileg, Mitglieder des GHV Villingen seit nunmehr 10 Jahren auf den „Fährten” – kommt auch von „fahren” – fremder Völker und Zeiten begleiten zu dürfen. Auch wenn uns heute schnelle Jets und komfortable Reisebusse schnell ans Ziel unserer Wünsche bringen, so fühlt sich der geschichtsbewusste Reisende doch in der Tradition eines Phänomens, das wie kein anderes die Kultur der Menschheit weiter gebracht hat.
Dieser Beitrag bezieht seine Grundlagen aus unterschiedlichen Quellen. Die hier vorgestellte Zusammenfassung wurde im Jahr 2012 und später mit verschiedenen Schwerpunkten den Gaiberger Bürgern präsentiert. Sie war Grundlage eines neuen
Bandes zur Ortsgeschichte, eines großformatigen Kalenders, bis hin zu einem Theaterstück das mit fünf Zeitakten von mehr als 80 Darstellern im Ortszentrum aufgeführt wurde.
Der in Mauer lebende Autor arbeitet seit einigen Jahren daran, die über seinen Wohnort vorhandenen Dokumente in lateinische Schrift zu übertragen, um sie den Mitbürgern und anderen Interessenten zugänglich zu machen. Eine große Quelle beherbergt das Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA KA). Für Mauer sind die verfilmten Dokumente in der Abteilung 22_9, Nummern 64414 bis 65534 wichtig. In den Dokumenten lässt sich im Hintergrund vieles über das Leben in Mauer in den vergangenen Jahrhunderten erfahren. In der hier beschriebenen Akte, die weit über 200 Seiten hat, geht es vordergründig um eine Geldstrafe gegen den von Zyllnhardtischen Verwalter. Eigentlich handelt es sich aber um eine Auseinandersetzung zwischen Ortsadel und dem Kurfürstlichen Unteramt Dilsberg über die Rechte in Zivilsachen.
Das bundesweite Motto des am 10. September 2017 stattgefundenen „Tag des offenen Denkmals" lautete "Macht und Pracht". Es wurden Denkmäler und Gebäude gesucht, in denen Personen oder Interessengruppen Einfluss auf das Verhalten und Denken großer Teile der Stadtbevölkerung ausgeübt haben und ausüben. Das zweifellos mächtigste Bauwerk Villingens ist seine Stadtbefestigung. Sie wurde ab 1200 errichtet und hatte eine Länge von 1.899 m, von denen noch 1.370 m vorhanden sind. Ihre Höhe beträgt 10 m und sie ist 1,7 m mächtig. Mit dieser Mauer beabsichtigte die Stadt ihre Feinde fernzuhalten. Meine Wahl fiel unter den mit Machtansprüchen ausgestatteten Bauwerken Villingens 2017 trotzdem nicht auf die Stadtmauer.
Die heute rund 3200 Einwohner zählende Gemeinde Gondelsheim, im Saalbachtal zwischen Bruchsal und Bretten gelegen, tritt mit ihrer urkundlichen Ersterwähnung im Jahre 1257 zu einem relativ späten Zeitpunkt ins Licht der Geschichte. Der regional sehr typische Ortsname mit seiner Endung -heim verweist auf eine Entstehung in der Merowingerzeit, wahrscheinlich ab der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts. Gleichwohl mussten noch rund 700 oder mehr Jahre vergehen, ehe eine
schriftliche Quelle die Existenz dieser Siedlung zweifelsfrei belegt – also eine ebenso lange Zeit wie zwischen der Ersterwähnung von 1257 und der Gegenwart!
Würde man auf den Mannheimer Planken eine Umfrage zu den zentralen Gegebenheiten der Geschichte der Stadt machen, kann man mit Sicherheit etwa die Zerstörung 1689, die Glanzzeit unter Karl Theodor, die erfolgreiche Industrie- und Arbeiterstadt um 1900 oder auch die Verfolgung von Juden und Andersdenkenden im Dritten Reich als Antwort bekommen. Möglicherweise würde der eine oder andere Befragte aber auch die Tradition Mannheims als Zuwandererstadt nennen und
damit ein Element, das in den vergangenen Jahren stärker ins Blickfeld der historisch interessierten Öffentlichkeit gerückt ist. Denn in der 400-jährigen Geschichte Mannheims geht die Bedeutung des Faktors Migration weit über das übliche Maß hinaus. Auf Epochen mit starker Zuwanderung folgen solche mit dramatischen Einbrüchen in der Bevölkerungszahl, hervorgerufen durch Kriege oder wirtschaftliche Depression.
Konjunkturschub, Kreativität, Wachstumsmodelle, Karrierechancen, etc., etc., alles Schlagworte, mit denen die Wende herbei
geredet werden soll. Bis jetzt noch ein Wunschdenken, das auf Umsetzung wartet. Dies alles vollzog sich in Mannheim, als
1720 – durch den Umzug des Kurfürsten Carl Philipp von Heidelberg nach Mannheim – die Stadt Residenz wurde. Die Bewohner erlebten einen ungeheueren Aufschwung. Das Land mag unter den finanziellen Lasten, die zu Gunsten des Schlossbaus und der Hofhaltung erhoben wurden, gestöhnt haben, aber die Stadt hat davon profitiert.