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Der Mittelpunkt des monastischen Lebens ist seit
Jahrhunderten die Heilige Schrift. Sie ist nicht
nur Gegenstand persönlicher Meditation, sondern
die Grundlage des klösterlichen Betens. Die Ordensleute versammelten sich siebenmal zum gemeinsamen Beten, dessen Texte dem Alten und
Neuen Testament entnommen sind. Es waren im
Mittelalter viele Codices zur Feier der Messe und
der Offizien nötig. Doch im Laufe des 12. Jahrhunderts, durch die häufige Abwesenheit des
päpstlichen Hofes von Rom bedingt, wurde ein
gekürztes Offizium notwendig.
Colligere fragmenta ne pereant, diese Christus-Worte, die im Evangelium des Johannes 6,12 aufgezeichnet sind) begleiteten Pater Alban Dold
sein ganzes Priester- und Mönchsleben. Er übertrug dieses Herrenwort auf seine Arbeit und beschäftigte sich jahrelang mit größter Konzentration, „diese alten unlesbaren, übriggebliebenen
Stücke, damit sie nicht verlorengehen” zu entziffern und liturgisch einzuordnen. Aber das Unbekannte und Rätselhafte zog Pater Alban Dold immer wieder in seinen Bann) und er scheute keine
Anstrengung, dieses zu entdecken und wissenschaftlich zu erforschen
Am 17. August 2001 jährt sich der Todestag des bedeutendsten deutschen Dichters des 17. Jahrhunderts Johann Jakob Christoffel von Grimmelshausen zum 325. Mal. Von der Entzifferung seiner Anagramme in seinen literarischen Werken im Jahre 1835 und dem damit erbrachten Nachweis, daß er der Verfasser der Simplicianischen Schriften ist, sollte es bis zum Jahre 1998 dauern, bis man ihm in Renchen eine bleibende und ihrer Konzeption nach einmalige Gedenkstätte geschaffen hat.
Der damalige Bürgermeister und heutige Landrat des Ortenaukreises, Klaus Brodbeck, hat zur Grundsteinlegung im Jahre 1997 einen Aufsatz verfaßt. Mit seinem Einverständnis veröffentlichen wir diesen anläßlich des bevorstehenden Gedenktages.
Seit der Gründung der NSDAP im Februar 1920, spätestens aber seit dem Erscheinen von Adolf Hitlers „Mein Kampf' im Jahre 1925 war allen politisch Interessierten und Informierten klar, daß sich die geplante Außenpolitik der Nazis in der Eroberung von „Lebensraum im Osten", also einem Krieg gegen die Sowjetunion, realisieren würde. Die Nachricht vom Abschluß eines Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspaktes am 23. August 1939 wurde deshalb in Deutschland und auf der ganzen Welt allgemein als politische Sensation empfunden, hatte doch die Propaganda der Nationalsozialisten bisher neben dem „Weltjudentum" gleichermaßen den Bolschewismus stets ideologisch bekämpft. De halb war ein Nichtangriffspakt
Deutschlands mit der Sowjetunion als unmöglich angesehen worden. Für Hitler war aber dieser von Anfang an nur eine taktische Vereinbarung auf Zeit gewesen, um freie Hand für die Eroberung Polens zu haben. Schon im Sommer 1940 entwickelte er heimlich vor den Spitzen der Wehrmacht einen Angriffsplan gegen die Sowjetunion, das „Unternehmen Barbarossa". Der Generalstab mußte genaue Angriffs- und Eroberungspläne gegen die Sowjetunion erstellen. Und am 22. Juni 1941 erfolgte der deutsche Angriff.
Am 27. Juni 1774 wurde Johann Baptist Seele in Meßkirch geboren. Er war der Sohn eines Soldaten aus dem Fürstenbergisch - Schwäbischen Kreiskontingent Franz Xaver Seele und seiner Frau Maria Anna Seele, geb. Wolf. Als knapp Zweijähriger kam er mit seiner Familie nach Hüfingen, wohin sein Vater versetzt worden war. Hier in Hüfingen lebte auch ein Bruder seiner Mutter, der Gefällverwalter Wölfle, der aller Wahrscheinlichkeit nach auch Autor der sogenannten Selbstbiografie Seeles ist, aus der wesentliche Informationen über sein Leben entnommen werden können. Dieser Text wurde schon 1855 von Lucian Reich in seinem Buch „Wanderblühten" als eigenhändige Biografie veröffentlicht. 1966 hatte dann Gottfried Schafbuch nachgewiesen, dass das Manuskript der Biographie eindeutig von der Hand des Onkels stammt, vermutlich aber mit Seele abgestimmt war.
Ich freue mich und bin beeindruckt, Sie heute so zahlreich hier begrüßen zu dürfen. Einen ganz speziellen Gruß richte ich an unsere deutschen Freunde hier in der Region, allen voran an Herrn Bürgermeister Dr. Günther Nufer sowie an alle Vertreterinnen und Vertreter der Stadt, des Stadtarchivs, der kirchlichen und kulturellen Institutionen und die Verantwortlichen des Kulturhauses Villa Berberich. Einen Willkommensgruß entbiete ich auch den Gästen aus St. Gallen und freue mich besonders über die Anwesenheit des Regierungsrates Herrn Peter Schönenberger und des Stiftsarchivars, Herrn Dr. Vogler. Meine Frau und ich sind heute gerne nach Bad Säckingen gereist, da uns diese Stadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner seit unserem ersten Besuch sofort in den Bann gezogen haben. Man spürt hier ein gutes Mass an Tradition und Fortschritt. Eindrucksvoll sind auch die ausgesprochen schöne Lage und die vielen historischen Bauten. Als Luzerner könnte ich höchstens ein wenig neidisch sein, dass die gedeckte Holzbrücke über den Rhein noch etwas länger ist, als die Kapellbrücke in Luzern. Bad Säckingen hat nicht nur eine geografische Nähe, sondern auch eine besondere kulturelle und mentale Verbindung mit der Schweiz. Ich denke dabei auch an die historischen Verbindungen mit dem Kanton Glarus, die 1988 auch zu einer Partnerschaft mit der Gemeinde Näfels geführt hat. Bad Säckingen ist ein Vorbild für die regionale und grenzüberschreitende Zusammenarbeit und übt eine wichtige Scharnierfunktion zwischen dem südbadischen Raum und den angrenzenden Kantonen aus. Ich bin immer wieder beeindruckt, mit welcher Selbstverständlichkeit hier nationale Grenzen
überwunden werden und wie erfolgreich dieses Zusammenwirken sich gestaltet. Ein besonderer Beweis dafür ist auch das alljährlich stattfindende Brückenfest, das am letzten Wochenende mit einer grossen Beteiligung der Bevölkerung nördlich und südlich des Rhein begangen wurde. Solche grenzüberschreitenden Verbindungen sind in einer zunehmend globalisierten
Wirtschaftswelt von grosser Wichtigkeit.
Im April 2001 wird im Badischen Landesmuseum Karlsruhe (BLM) die Ausstellung zur badischen Landes- und Kulturgeschichte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf ca. 700 qm Ausstellungsfläche eröffnet. Mit dieser Neueinrichtung unter dem Titel „Baden zwischen den Revolutionen 1789-1848" werden die Anfänge der badischen Geschichte als Großherzogtum an historischem Ort, dem Karlsruher Schloss, lebendig. In vier Abschnitten will die Ausstellung den Besucherinnen und Besuchern einen Überblick geben über die Entwicklung in der Zeit von der Französischen Revolution und den Erhebungen von 1848. Dabei wird die besondere Rolle Badens im Rahmen der gesamteuropäischen Geschichte reflektiert. Dazu steht die umfangreiche kulturgeschichtliche und kunsthistorische Sammlung des Hauses zur Verfügung. Der größte Komplex an Objekten sind traditionell volkskundliche Sammlungsgegenstände. Diese werden nicht, wie dies in früheren Präsentationen der Fall war, nach Objektgruppen ausgestellt. Vielmehr wird die Neueinrichtung auf der Basis eines kulturwissenschaftlichen Konzepts erfolgen. Daher werden die Bestände - ergänzt durch einige Ankäufe sowie langfristige Leihgaben - unter dem Aspekt ihrer Aussage zur Landes- und Kulturgeschichte Badens in den narrativen Kontext der Ausstellung integriert.
Salon du Livre in Colmar
(2001)
Am 25. und 26. November 2000 fand auf dem Ausstellungsgelände, dem „Parc de l'Exposition", in Colmar zum 11. Mal der „Salon du Livre" statt. Wie der Name schon andeutet, ist es keine Buchmesse im herkömmlichen Sinn. Der „Salon du Livre" ist vielmehr eine Demonstration um und für das Buch. Immerhin ist es die größte Bücherschau Ostfrankreichs mit über 600 Ausstellern und Akteuren. Der Unterschied zu einer Buchmesse, bei welcher es außer um Information über Neuheiten vor allem um Geschäftsabschlüsse geht, wird in Colmar durch die Gliederung in vier Abteilungen deutlich, welche in den vier weiten Ausstellungshallen untergebracht sind.
Aus der Hans Thoma-Gemeinde Bernau im Schwarzwald kam die Nachricht, daß die Ehrenbürgerin des Ortes, Frau Maria Baur, geb. Beck, am 2. Juli 2001 verstorben ist. 1904 in Oberkirch im Renchtal geboren, studierte sie nach der Schulzeit Volkswirtschaft und legte die Prüfung für das Höhere Lehramt an Handelsschulen ab. 1928 trat sie den Dienst an der Oberhandelsschule Freiburg an und heiratete im selben Jahr den Leiter der Schule, Dr. Ludwig Baur.
Im Sommer 1999 stieß ich im Verlauf von Archivrecherchen, die im Zusammenhang mit Nachforschungen zur Literatur des südwestdeutschen Frühhumanismus standen, in der Colmarer Stadtbibliothek auf ein schmales Konvolut deutschsprachiger
Briefe bzw. Brieffragmente. Dabei weckte vor allem das erste der insgesamt zehn Stücke umfassenden 'Sammlung' mein Interesse, lieferte dieses nahezu vollständig erhalten gebliebene Schreiben doch nicht nur wertvolle Hinweise zur Identität
sowohl der Absenderin als auch der Empfängerin, sondern auch zum familiären Hintergrund und zu weiter reichenden verwandtschaftlichen Beziehungen der Adressantin wie auch der Adressatin. Und da ergänzende Sondierungen zum sozialgeschichtlichen Umfeld des Briefzeugnisses darüber hinaus einige auch in literaturgeschichtlicher Hinsicht interessante Einblicke gewährten, liegt es nahe, die wichtigsten Resultate, die im Zusammenhang mit der Erschließung dieses bis zum
gegenwärtigen Zeitpunkt kaum beachteten Briefes gewonnen werden konnten, im Rahmen übergeordneter Zusammenhänge ins Blickfeld zu rücken.