Filtern
Erscheinungsjahr
- 2008 (234) (entfernen)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (233)
- Mehrsprachig (1)
Gehört zur Bibliographie
- nein (234)
Schlagworte
- Geschichte (22)
- Zeitschrift (10)
- Bretten (8)
- Freiburg im Breisgau (8)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (8)
- Familie (7)
- Karlsruhe (7)
- Schwarzwald (6)
- Villingen im Schwarzwald (6)
- Baden (5)
Die katholische Pfarrkirche Herz-Jesu im Baden-Badener Stadtteil Varnhalt gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten des 20. Jahrhunderts in Mittelbaden. Sie ist ein Werk von Albert Boßlet, einem großen deutschen Kirchenbaumeister der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die im Mittelalter unumstrittene zentrale Aufgabe der bildenden Kunst hatte der Sakralbau bereits in der frühen Neuzeit verloren. Die zahlreichen neuen Kirchen, die zwischen 1918 und den frühen l 960er Jahren entstanden, verdeutlichen aber, dass diese Aufgabe für Architekten ausgesprochen reizvoll blieb. Kaum eine andere lässt ihnen so viel Gestaltungsmöglichkeiten. Auch wenn die moderne Sakralarchitektur selbstverständlich in die allgemeine Baugeschichte des 20. Jahrhunderts eingebunden ist, spielt sie wegen ihrer spezifischen Problemstellung eine Sonderrolle. Vor diesem Hintergrund verdient die Pfarrkirche Herz-Jesu in Varnhalt, die vor genau einem halben Jahrhundert vollendet wurde und inzwischen unter Denkmalschutz steht, besondere Beachtung.
In HUGO SIEFERTS Beitrag in den Schriften der Baar, 50/2007, S. 51-58: "Ein Interview mit Folgen - Wie Donaueschingen die Daily-Telegraph-Affaire erlebt" wird mehrfach ein Abgeordneter erwähnt, der im Reichstag mitgeholfen hatte, die Stimmung des Kaisers in Donaueschingen zu verhageln: LIEBERMANN VON SONNENBERG - ein Stichwort, das mich elektrisiert hat.
Wie es nämlich der Zufall will, hatten meine Ururgroßeltern und meine Urgroßmutter zeitweilig offenbar engeren Kontakt mit diesem, damals noch jungen Mann. Wenngleich fernab der Baar geschehen, dürfte diese "Geschichte" vielleicht auch für geborene Baaremer nicht ganz uninteressant sein, beleuchtet sie doch diese schillernde Persönlichkeit und überhaupt
damaliges Fühlen und Denken etwas näher.
Von den blinden, bodenbewohnenden Doppelschwänzen (Diplura) sind in Deutschland gegenwärtig 19 Arten nachgewiesen (CHRISTIAN 2003). Drei davon gehören zur Familie der Zangenschwänze (Japygidae), deren Cerci an die Hinterleibsanhänge der Ohrwürmer erinnern (Abbildung 1). Es handelt sich aber um basale Hexapoda, die früher mit den Collembolen und
anderen Gruppen flügelloser „Ur-Insekten“ als Apterygota zusammengefasst wurden. Japygiden gelten in Mitteleuropa als faunistische Raritäten und sind daher in der Literatur besser dokumentiert als die Dipluren der durch fadenförmige Cerci ausgezeichneten Familie Campodeidae.
In einer umfassenden Dokumentation werden sämtliche aktuell und historisch nachgewiesenen Flechten und flechtenbewohnenden Pilze des Odenwaldes behandelt und deren Verbreitung in Punktrasterkarten auf MTB-Quadrantenbasis dargestellt. Aktuell – in einem mehr als zwanzig Jahre umfassenden Beobachtungszeitraum – wurden 660 Flechtenarten und 78 flechtenbewohnende Pilzarten festgestellt. Dies sind für ein fast 2500 km2 großes, nur gut 600 m Meereshöhe erreichendes Gebiet sehr hohe Artenzahlen, die zum einen auf einer überdurchschnittlich gründlichen Erfassung beruhen, zum anderen mit einem flechtengünstigen Klima und der erheblichen Erholung der Flechtenvegetation im Untersuchungszeitraum infolge abnehmender SO2-Belastung zu erklären sind. Die höchste pro Messtischblatt-Quadrant ermittelte Artenzahl beträgt 319, pro Messtischblatt 425 – diese Zahlen übertreffen jene in vergleichbaren Regionen
der Bundesrepublik registrierten deutlich und reichen an die Nachweise im Schwarzwald in hochmontanen Lagen heran. Neu für den Odenwald sind 142 Arten. Für Hessen werden 55, für Baden-Württemberg 39 und für Bayern 32 Arten
von Flechten, flechtenbewohnenden und fakultativ lichenisierten Pilzen neu nachgewiesen, unter ihnen besonders viele flechtenbewohnende Pilze, die bislang wenig beachtet wurden.
Grenzen überwinden
(2008)
Mit der Internationalen Bodenseekonferenz
(IBK) gehen die verantwortlichen Landesund
Kantonsregierungen der Bodensee-
Anrainer in Deutschland, Österreich und der
Schweiz sowie die Regierung Liechtensteins
konsequent den Weg, auf den wichtigsten
Gebieten gemeinsamen Interesses konstruktiv,
projektbezogen und grenzüberschreitend
zusammen zu arbeiten. Aus der Fülle der
Arbeit der IBK sind hier einige Handlungsfelder
exemplarisch dargestellt.
In Heidelberg, der alten kurpfälzischen
Residenz am Neckar, plant derzeit eine Gruppe
von ansässigen Unternehmern, den Lustgarten
des Kurfürsten Friedrich V. aus dem Anfang
des 17. Jahrhunderts, den „Hortus Palatinus“,
zu rekonstruieren und in ein betriebswirtschaftlich
orientiertes Marketingkonzept des
Schlosses einzubinden. Die Unternehmer, allen
voran Phora-Gründer Hans-Joachim Wessendorf,
Prof. Klaus Tschira und Manfred Lautenschläger
sehen sich selbst nicht als Investoren,
sondern als „Mäzene“, die der Stadt mit ihrem
Engagement ein Geschenk machen wollen.
Was hat es mit diesem Hortus Palatinus auf
sich?
Johannes Glotter
(2008)
Im Jahr 1989 erschien anlässlich eines dreifachen Jubiläums der Tuniberggemeinde
Merdingen (westlich von Freiburg) eine Festschrift, die unter anderem einen Abriss
der Lokalgeschichte des unweit der deutsch-französischen Grenze gelegenen Weinbaudorfes bot. Dabei nahm im Rahmen eines „Streifzugs“ durch die bewegte Ortshistorie der in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten sowohl diesseits als auch
jenseits des Rheins durch eine Vielzahl kunstgeschichtlicher Veröffentlichungen bekannt gewordene Autor, Professor Hermann Brommer,2 auch die Gelegenheit wahr,
auf eine, wie es scheint, heute nahezu vergessene Persönlichkeit der Reformationszeit aufmerksam zu machen, deren biographische Spuren nicht nur nach Basel, sondern auch in den elsässischen Raum führen: Johannes Glotter.
Bevölkerung, Landwirtschaft und Gewerbe am
südlichen Oberrhein zu Ausgang des 18. Jahrhunderts
(2008)
Vor etwas mehr als hundert Jahren veröffentlichte der Heidelberger Historiker Bernhard Erdmannsdörffer in den „Badischen Neujahrsblättern" den Bericht eines österreichischen Kameralisten über dessen Reise in das badische Oberland im Jahre 1785. Obwohl der Bericht in seiner Mischung aus Landesbeschreibung und Landesstatistik eine interessante Quelle über Land
und Leute, über den Zustand der Gesellschaft und den Entwicklungstand der vorindustriellen
Wirtschaft ist, hat er nach meinem Dafürhalten nicht die Beachtung gefunden, die ihm für die
Geschichte der südlichen Oberrheinlande am Ende de 18. Jahrhunderts gebührt. Und als
regionale Fallstudie sind die Beobachtungen Galler zudem ein Beitrag zum größeren Thema
einer Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Deutschland am Ende de Ancien Regime.
Die folgenden Ausführungen möchten deshalb auf die Reiserelation des Grafen Niklas von
Galler aufmerksam machen und Hinweise, auch kritische, zu deren Verständnis geben.
Graf Niklas Franz Lambert von Galler wurde am 17. September 1761 geboren. Er stammte
au einer alten, in der Steiermark, Kärnten und Krain ansässigen Familie. Mit 15 Jahren, 1776,
ging der junge Niklas nach Innsbruck, wo er da Jesuitenkolleg besuchte. Drei Jahre später begann er ein Studium an der Universität Salzburg das er 1782 an der Universität Straßburg
fortsetzte. Anfang Juli 1784 begab er sich nach Karlsruhe, Residenz des markgräflich-badischen Hofes und Sitz der Landesverwaltung für die seit 1771 wieder vereinigte Markgrafschaft Baden.
Das Jahr 1540 ist als das Jahr einer Jahrhundertdürre in die Geschichte eingegangen, es zählt zu den wärmsten Jahren des gesamten Jahrtausends. Mitteleuropa wurde
für zehn bis zwölf Monate in den Subtropengürtel einbezogen. Aber nicht nur Mitteleuropa, auch Ost- und Westeuropa standen im Sommer unter dem Hochdruckeinfluss.
Auch Südamerika, Kalifornien oder Arizona wurden 1540 von einer ungewöhnlichen
Hitze heimgesucht. Schon die Zeitgenossen haben festgestellt, deszglich sumer ist by keinsz
menschen dencken nie ersechen worden. Es ist daher kein Wunder, dass die Hitze des Sommers
1540 das am besten belegte Ereignis im 16. Jahrhundert und damit als ein Jahrtausendereignis angesehen werden kann.
Die Auswirkungen dieses »heißen Sommers« sollen hier für den erweiterten Bodenseeraum untersucht werden. Im Zentrum steht der Bodensee in allen seinen Teilen,
dem Alpenrhein und dem Hochrhein von Chur bis Basel mit einer Entfernung von ca. 50
km landeinwärts. Fallweise richtet sich unser Blick aber auch über diese Grenzen hinaus
ins Obereisass, nach Zürich oder Thun, Ulm oder Schwäbisch Gmünd, um weitere Einzelheiten ans Licht treten zu lassen, die in den Berichten aus der Bodenseeregion nicht
deutlich ausgesprochen werden.
Zur Illustration eine Artikels „Die Burg und Stadt Staufen", der in zwei Teilen in der Zeitschrift „Schau-ins-Land" in den Jahren 1880 und 1881 publiziert wurde, hat Josef Bader neben
einigen Darstellungen Staufens und seiner näheren Umgebung auch Zeichnungen von archäologischen Fundstücken aus der Stadt und der Burgruine abgebildet. Letztere wurden teilweise
bei „Aufräumung arbeiten" auf der Burg gefunden. Es handelt ich dabei um Ofenkacheln,
Wappensteine, Bauteile, eine Öllampe, Partisanen sowie eine gusseiserne Kaminplatte. All
diese Funde bezeugen eine rege Bautätigkeit und neue Ausstattungsmaßnahmen der Burg im
16. Jahrhundert.
Die Anlage, aus der die Funde stammen, bekrönt einen dem Schwarzwald vorgelagerten
Kegelberg nördlich der Altstadt am Ausgang de Münstertal und reicht in ihren Anfängen bis
in das 12. Jahrhundert zurück. Im 15. und beginnenden 16. Jahrhundert wurde ein neuer, dreigeschossiger Palas im südlichen Teil der Kernburg erbaut. Sein repräsentativer Charakter mit
einer zur Stadt aus gerichteten Schaufassade prägt noch heute das Erscheinungsbild der Ruine.
Die Burg wurde bereits 1602 nach dem Aussterben des letzten Herrn von Staufen nicht mehr
bewohnt und schließlich 1633 im Dreißigjährigen Krieg zerstört.