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Die Landwirtschaft hat sich in den vergangenen 200 Jahren gewaltig verändert. Dies gilt allgemein, trifft in besonderer Weise aber auch auf Ludwigsburg und Umgebung zu. Bestimmte die Landwirtschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts das wirtschaftliche Geschehen weitgehend, so findet sie heutzutage eher am Rande, teilweise sogar im Verborgenen statt. Für viele, vor allem jüngere Menschen hat sich die Landwirtschaft aus dem Tagesgeschehen so sehr zurückgezogen, dass es in Umfragen heißt, die vorherrschende Farbe von Kühen sei lila und die Milch komme vom Discounter und nicht von den Bauernhöfen. Solche vor allem in städtischen Regionen anzutreffenden Einschätzungen verdecken, dass die Landwirtschaft im Laufe der vergangenen 200 Jahre um ein Vielfaches leistungsfähiger und effektiver geworden ist. Mussten um 1815 drei Bauern das ganze Jahr über hart arbeiten, um einen einzigen Städter zusätzlich mit Nahrungsmitteln zu versorgen, so ist – statistisch gesehen – heutzutage ein einziger Vollerwerbslandwirt in der Lage, 143 Städter zusätzlich satt zu machen. War vor 200 Jahren der Hunger für die Menschen auch an Neckar und Rhein eine allgegenwärtige Bedrohung, so braucht heutzutage in Mitteleuropa kein Mensch mehr Hunger zu leiden.
Dass wir uns heute hier versammelt haben, hat einen guten Grund, zumindest einen Anlass, oder vielmehr einen doppelten: 125 Jahre sind vergangen, seit Wilhelm Hausenstein in Homberg im Schwarzwald geboren wurde, und 50 Jahre, seit er in München starb. Und wenn wir schon mit Zahlen spielen, dann müssen wir auch die beiden Daten, die wir feiern, genauer
betrachten, um die Zeitgenossenschaft dessen, den wir feiern, besser zu begreifen. Als er geboren wurde, 1882, wurden auch James Joyce, Jean Giraudoux, Georges Braque, Igor Strawinsky geboren; als er starb, 1957, starben auch Alfred Döblin, Valery Larbaud, Curzio Malaparte, Constantin Brancusi, Henry van de Velde, Arturo Toscanini, Jan Sibelius. So also hießen die Zeitgenossen; und die Zeit hieß - in Deutschland - Zweites Kaiserreich, Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Drittes Reich, Zweiter Weltkrieg, Bundesrepublik. Es waren 75 Jahre, nicht viele; aber sie hatten es in sich.
Die St. Michaelskapelle auf dem Freiburger „Alten Friedhof" ist eines der besonderen Kleinode der Stadt. Ihre - trotz schwerer Kriegsschäden größtenteils erhaltene bzw. rekonstruierte -
Innenausstattung wurde bereit vor über 70 Jahren von Josef Dotter eingehend untersucht. Für
die Außenbemalung dagegen fehlte bisher eine entstehungsgeschichtliche Arbeit, welche sich,
soweit vorhanden, auf eine breitere Quellenbasis stützt.
Die Außenbemalung der St. Michaelskapelle gliedert sich im Wesentlichen in drei Elemente: 1. Die Bemalung an der südlichen Giebelwand, 2. Die irdische und die himmlische Apotheke und 3. Der Totentanz.
Reinhold Schneider ist heute in Deutschland
weithin vergessen, zumindest bei der
jüngeren und insbesondere bei der studentischen
Generation. Die Gründe hierfür liegen
zunächst im großen gesellschaftlichen Kontext:
in der Entchristianisierung, in der Erblindung
der Lesenden für christliche Dimensionen,
eine Erblindung, die der antichristlichen,
zumindest achristlichen Grundausrichtung
heutiger Philosophie in Europa
zuzuschreiben ist. Die Folge war, zumindest
im deutschsprachigen Raum, ein generelles
Verblassen der Anziehungskraft des Renouveau
chrétien. Reinhold Schneider teilt dieses Los
mit den anderen seinerzeit bedeutenden
christlichen Namen wie etwa Gertrud von Le
Fort, Elisabeth Langgässer, Rudolf Alexander
Schröder, Werner Bergengruen, Jochen Klepper
und deren Mitstreiter. Autoren aus der
zweiten Reihe gar sind dem Gedächtnis fast
gänzlich verschwunden. Wer kennt noch, um
allein ihn zu nennen, das Werk des im Kriege
gefallenen Siegbert Stehmann?
Zum Schapbacher Schlössle
(2008)
Dieser Beitrag ist posthum dem Elzacher Heimatforscher Hubert Mäntele gewidmet.
Etwa 2km oberhalb des Schapbacher Ortskerns, unmittelbar an der Landstraße L 96 fallen zwei Bauwerke ins Auge, die nicht in das übrige Landschaftsbild passen. Hier stehen am Fuße des Schmidsbergs (auch Schmiedsberg) eine nur wenige Meter lange Mauer mit zwei unterschiedlich großen, mit rotem Sandstein eingefassten Rundbogentoren (Bild 1) und an einem so genannten Speicher, wie er auch heute noch an einigen historischen Bauernhäusern im Wolf- und Kinzigtal zu finden ist. Allerdings ist im näheren Umfeld dieser merkwürdigen Bauwerke weder eine Burg noch ein historisches Bauernhaus zu entdecken. Dieser Sachverhalt weckte Neugierde, die nach Befriedigung verlangte. Es drängte den Verfasser dieses Beitrags, die Bauwerke aus nächster Nähe genauer zu betrachten, um so vielleicht eine logische Erklärung für ihre Existenz an diesem Ort zu finden.
Der angehende Schriftsteller Reinhold
Schneider hatte im Jahre 1933 sein umfangreiches
historiographisches Werk über die
Hohenzollern vorgelegt. Einige Zeit später ließ
ihn sein Verleger Jakob Hegner wissen, dass
der bekannte Kulturphilosoph Leopold Ziegler
sich lobend über dieses Buch geäußert habe.
Schneider nahm das zum Anlass, an Ziegler
Dankeszeilen zu senden: … es ist für mich eine
sehr große Freude, von Ihnen anerkannt zu
werden. Es ist der Anbeginn einer lebenslangen
Freundschaft.
Die Geschichte des Musizierens und Tanzens während des ersten Jahrtausends weist
insbesondere in den Zeiten vor der Christianisierung beträchtliche Lücken auf. Für
viele Regionen fehlt noch jede Orientierung, die mehr erschließt als die Registrierung vereinzelter Funde von Instrumenten. Ein wegweisendes Unternehmen wie die
1993 in Besançon gezeigte und in einem Katalog umsichtig kommentierte Ausstellung „Le Carnyx et la Lyre. Archéologie musicale en Gaulle celtique et romain“
fehlt für die Gebiete rechts des Rheins. Es sei daher der Versuch vorgelegt, die ältesten Dokumente zur Geschichte des Musizierens bei den Alamannen in dieser Region
zusammenzutragen und ansatzweise auszuwerten. Anlass hierzu bietet ein im Winter 2001/2002 auf einem merowingerzeitlichen Friedhof von Trossingen (Kreis Tuttlingen) geborgenes Grab (Grab 58), in dem man eine Holzkammer mit einem Toten
fand, dem zur Rechten ein Schwert und zur Linken eine Leier beigegeben ist. Diese
um 580 zu datierende reiche Fundstelle dokumentiert die Kombination einer Waffe
mit einem Zupfinstrument als auszeichnende Attribute eines damaligen Kriegers. Da
zudem auf der Vorderseite der Leier bewaffnete Krieger in Ritzverzierung vollflächig dargestellt sind, manifestiert dieser Fund markant den Bezug beider Geräte als
klassenbezogen auszeichnende Merkmale eines höheren Sozialstatus.
Der Artikel skizziert die Wirtschafts- und Lebensverhältnisse des Ortenauer Ritters Wolf von Windeck (um 1497-1542) auf Grund der umfangreichen Auflistung seiner Hinterlassenschaft und von gleichzeitigen urkundlichen Nachrichten. Eine Edition des Faszikels mit über 1000 Personen-, Orts- und Flurnamen aus der Ortenau ist geplant.
Wie komme ich nach Amerika?
(2008)
Der »reiche Onkel aus Amerika« wird von Außenstehenden der Familiengeschichtsforschung gerne als Arbeitsmotivation in den Raum gestellt. Doch
für viele Familien in Oberschwaben sind ausgewanderte Verwandte vor allem
im 18. und 19. Jahrhundert nicht außergewöhnlich.
Am Beispiel des Benedikt Geser/Göser, geboren 1819 in Diepoldshofen,
ehemals Grafschaft (ab 1803 Fürstentum) Waldburg-Zeil, zu jenem Zeitpunkt
zum Oberamt Leutkirch/Allgäu im Königreich Württemberg gehörig, kann
die für die Mitte des 19. Jahrhunderts mehr oder weniger »typische« Auswanderung nach Amerika aufgezeigt werden, möglicherweise auch als Ergänzung
zum »1848er Umfeld«.
Mit dem Konzertmarsch El Matador von
Paul Wäldchen eröffnete die Hebelmusik
Hausen im Wiesental unter der Leitung von
Joachim Wendland den Festabend.
Im Mittelpunkt des heiter und besinnlich
gestalteten Hebelabends stand die Verleihung
der Johann Peter Hebel-Gedenkplakette an
Werner Störk aus Schopfheim.
Der Geehrte „hat sich über viele Jahre um
die Erforschung unserer Heimat und die Förderung
der Jugend in außerordentlichem
Maße verdient gemacht“, erklärte Hubert
Döbele in seiner Laudatio. Mit der Arbeitsgemeinschaft
(AG) Minifossi hat Werner Störk
seit mehr als 25 Jahren seine alemannische
Heimat zum Forschungs- und Studienobjekt
gemacht und dabei hervorragendes geleistet,
so Hubert Döbele.
Waren für die Weills
(2008)
Zu Beginn der 1990er Jahre entdeckte Hans Höfer auf dem Dachboden seines Hauses in Kippenheim verschiedenste Schriftstücke aus den Jahren 1819 bis 1891. Wie nach eingehender Betrachtung des Materials ermittelt werden konnte, bieten sie einen exemplarischen und äußerst seltenen Einblick in das Leben und Handeln einer jüdischen Geschäftsfamilie während dieser Zeit: der Familie Weil[l], direkten Vorfahren des Komponisten Kurt Weill, denen das Haus bis 1900 gehörte.
Der „Höfer-Fund" untergliedert sich in zwei Teile. Der größere steht im Zusammenhang mit einer Eisenwarenhandlung, die zur Jahrhundertmitte von Kurts Großonkel Heinrich, auch Löb oder Naphtali genannt, gemeinsam mit dessen Mutter Eva aufgebaut wurde. Sukzessiv traten zwei weitere Brüder dem Geschäft als Teilhaber bei: Nathan, Kurts Großvater, und Jakob. Insgesamt besteht dieser Teil überwiegend aus geschäftlicher Korrespondenz, Kalendern, Bestellungen, Rechnungen, Preislisten, Mahnungen oder Lieferbescheinigungen. Zwischen den einzelnen Schriftstücken finden sich immer wieder großformatige Beiblätter, auf denen Stichworte wie „Preiscouranta vom Jahr 1858", ,,Facturas vom Jahr 1858", ,,Quittungen
vom Jahr 1859" oder „Briefe vom Jahr 1860" notiert wurden. Bei einem großen Teil des „Höfer-Fundes" handelt es sich demnach um die Buchhaltung der Eisenwarenhandlung. Dafür sprechen auch Vermerke wie „Factb. Fol. [Zahl]" oder „cto et [Zahl]", mit denen die einzelnen Rechnungen von Heinrichs Hand versehen wurden. Folglich waren die Inhaber über die
von Ulrich Baumann beklagte herkömmliche „Sackbuchhaltung" der jüdischen Händler, die er als „Dilemma der Forschung" bezeichnet, schon weit hinaus. Ferner verweist die Buchhaltung auf Deutsch auf die Umsetzung einer entsprechenden Forderung im 9. Konstitutionsedikt vom 13. Januar 1809, das zahlreiche Bestimmungen zur rechtlichen und sozialen Emanzipation der badischen Juden enthielt.
Wallfahrten im Ortenaukreis
(2008)
Das deutsche Wort „Pilger" stammt vom kirchenlateinischen Wort „Pelegrinus". Dieses bezeichnet eine Person, die aus religiösen Gründen in die Fremde geht, also eine Wallfahrt in einen Wallfahrtsort macht. Anlässe zu einer Wallfahrt können sein: - eine sich selbst auferlegte Buße, - das Bemühen, einen Sündenablass zu erhalten, - die Erfüllung eines Gelübdes, - die Hoffnung auf eine Gebetserhörung, - Heilung einer Krankheit, - eine religiöse Vertiefung und/oder eine Danksagung.
Ziel einer so verstandenen Wallfahrt ist: ein als heilig betrachteter Ort, beispielsweise eine biblische Stätte, ein Ort einer Erscheinung oder ein Gnadenbild in einer Wallfahrtskirche. An diesen Orten gilt es zu beten, zu bitten und zu danken, um Gnade und Ablass zu erhalten, zumindest tagsüber jederzeit. Diese Sätze zum Thema Wallfahrt sind einem Beitrag im „Konradsblatt" der Wochenzeitung des Erzbistums Freiburg entnommen, in dem im Frühjahr 2007 über die Offenburger Ausstellung „Auf Gottes Pfaden" berichtet wurde.
Am 23. Juli 1808 erhielt Großherzog Karl
Friedrich von Baden den Besuch des französischen
Gesandten in Baden, Auguste de
Talleyrand, ein Vetter des ehemaligen Außenministers
Talleyrand. Er wünschte im Auftrag
Napoleons unter Hinweis auf den Rheinbundvertrag,
wonach „jeder Krieg […] den einer der
kontrahierenden Theile zu führen haben
könnte, für alle zur gemeinsamen Sache wird“,
die Bereitstellung eines Infanterieregiments.
Talleyrand erklärte, dass Frankreich für den
Unterhalt der Truppen aufkommen würde,
sodass Baden nur den Sold zu bezahlen hätte.
Dennoch sah der Großherzog erhebliche Kosten
auf Baden zukommen, da seine Soldaten in
Friedenszeiten an elf Monaten des Jahres zu
Hause waren und nicht besoldet wurden.
Jacob Friedrich Schumacher wurde am 16. April 1825 in Tübingen als zweiter
Sohn von Carl Christoph Schumacher und seiner Frau Marie Magdalene, geb.
Sinner, geboren. Einen Tag später wurde er in der Tübinger Stiftskirche von
Pfarrer Johann Gottfried Pressel (1789 –1848), dem späteren Tübinger Dekan,
getauft. [1] Die Familie Schumacher war eine alteingesessene Steinmetz- und
Maurerfamilie in Tübingen. In den örtlichen Kirchenbüchern finden sich
bereits im 17. Jahrhundert erste Aufzeichnungen über sie.
Zur ständischen Festkleidung, der sogenannten
„Tracht“ wie wir heute sagen, gehörte auch in der
ehemaligen Reichsstadt Villingen bei höheren
Ständen sowie bei Bürger- und Bauersfrauen die
entsprechende Kopfbedeckung.
Das Bedecken des weiblichen Kopfes gehörte
seit altersher zum Normverhalten des weiblichen
Geschlechtes, eingeführt von den Männern zur
optischen Verschließung der Frau. Schreibt doch
schon der Apostel Paulus im Brief an die Korinther
(11/5–7): „… jede Frau dagegen, die betet oder aus
Eingebung redet mit unverhülltem Haupt, entehrt
ihr Haupt …, denn wenn eine Frau sich nicht verhüllt, so lasse sie sich auch das Haar abschneiden …, denn der Mann ist das Abbild und
Abglanz Gottes, die Frau ist aber der Abglanz des
Mannes.“ Aus diesem Tuch, der den Kopf bedeckte, entwickelte sich im Laufe der Zeit der
mittelalterliche „Schlayer“, aus diesem wiederum
eine gebundene Form, die „Gebende“, wie sie uns
auf Bildwerken und Statuen (Uta v. Naumburg)
überliefert ist.
Mit der Auszeichnung zur Exzellenzuniversität
haben sich für die Universität Konstanz
vollkommen neue Horizonte eröffnet: Sie wird
zu einem der attraktivsten Zentren für junge
Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher in
Deutschland, aber auch auf internationaler
Ebene. Von Anfang an hat sie ihre Stärken
genutzt, um sich in diesem Wettbewerb erfolgreich
zu behaupten. Jung an Jahren, lebendig
und höchst aktiv – genau diese Faktoren waren
die richtigen, um erfolgreich am Ziel anzukommen
und sich im bundesweiten Wettbewerb
der Exzellenzinitiative zu behaupten.
Als im Jahr 1972 die beiden Städte Villingen und
Schwenningen zur gemeinsamen Stadt vereinigt
wurden, gab es in jedem der beiden Stadtbezirke
ein Krankenhaus, das baulich etwas ältere in
Schwenningen. Beide Krankenhäuser waren jeweils
so strukturiert, wie es damals für Städte dieser
Größenordnung üblich war. In beiden Häusern
waren jeweils die großen medizinischen Fachgebiete Innere Medizin, Chirurgie sowie Gynäkologie und Geburtshilfe vertreten, Villingen besaß
zudem ein Kinderkrankenhaus.
Die europäische Wasserscheide über den Schwarzwald unmittelbar südlich, eingekerbt zwischen dem
Mosenberg im Osten sowie dem Mühlenberg im
Westen, mit deren Höhengrenze um 1000 Meter,
nimmt von der hochgelegenen Quelle aus der
Prisenbach seinen nördlichen Weg nach Triberg zur
Gutach hinunter. Von ihm leitet sich der Name des
Zinkens „Prisen“ ab. Komunalpolitisch gehört der
Winkel zu Schönwald, obwohl die wirtschaftliche
Anbindung vorwiegend bergabwärts nach Triberg
führt.
Seit ihrer frühen Geschichte verfügt die deutsche Sprache über vielfältige Lehnbeziehungen zu anderen Sprachen. Bereits in den ersten Jahrhunderten n. Chr., in einer
Zeit also, für die noch gar nicht von einer deutschen Sprache die Rede sein kann,
wirkten schon das Römische/Lateinische und das Keltische auf die germanischen
Dialekte ein. Zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert, in althochdeutscher Zeit,
stammten die stärksten fremdsprachlichen Einflüsse weiterhin aus der mittlerweile
überregionalen Hochsprache Latein und aus anderen romanischen Sprachen. Dieser
Einfluss blieb auch in mittelhochdeutscher Zeit erhalten, denn Latein war weiter
äußerst bedeutsam, aber auch französische, niederländische, italienische, slawische
und orientalische Einflüsse auf das Mittelhochdeutsche sind in einem je unterschiedlichen Ausmaß im Wortschatz nachweisbar. Während heute die englischen Einflüsse
auf die deutsche Sprache dominieren, hielten noch im Frühneuhochdeutschen und in
der jüngeren Sprachgeschichte bis ins 20. Jahrhundert die lateinischen und französischen Spracheinflüsse lange an.