Filtern
Erscheinungsjahr
- 2010 (245) (entfernen)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (242)
- Mehrsprachig (2)
- Englisch (1)
Gehört zur Bibliographie
- nein (245)
Schlagworte
- Geschichte (27)
- Hebel, Johann Peter 〈1760-1826〉 (22)
- Eppingen (16)
- Baden-Baden (13)
- Zeitschrift (12)
- Villingen im Schwarzwald (7)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (7)
- Melanchthon, Philipp 〈1497-1560〉 (6)
- Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen (6)
- Baden (5)
Buhlmann will mit diesem Artikel in die Geschichte der Habsburger und in die habsburgische Zeit Villingens einführen. Im Vordergrund stehen dabei der Übergang Villingens an die habsburgischen Herzöge im Jahr 1326, die Einordnung der Stadt in die spätmittelalterlichen vorderösterreichischen Territorien im deutschen Südwesten, die innere und äußere Entwicklung Villingens u.a. als Teil der habsburgischen Landesherrschaft(en). Zeitlich wird damit das 14., 15. und beginnende 16. Jahrhundert
Villinger Geschichte erfasst.
Das Stadtarchiv konnte 2009 ein wertvolles Werk des gebürtigen Villingers Dr. Georgius Pictorius aus dem Jahre 1560 erwerben. Es ist damit das fünfte Buch des Autors, das sich in der umfangreichen Fachbibliothek des Stadtarchivs befindet. Er behandelt darin in neun Kapiteln ausführlich allgemeine Badevorschriften und im 10. Kapitel beschreibt er einzelne Bäder, darunter das „Neuenbad“ in Villingen, das Bad im benachbarten Schwenningen aber auch heutige Kurorte mit Weltruf wie Baden-Baden, Bad Ems und Wiesbaden sind darunter. Anschließend gibt er medizinische Ratschläge und Indikationen, worunter sich mehrere arabische Mediziner als Autoritäten finden, die er zitiert. Das erworbene Exemplar stammt aus der Bibliothek des bedeutenden Botanikers und Arztes Christoph Jacob Trew (1696-1769), dessen gestochenes Exlibris sich auf der Rückseite des Titelblattes befindet. Trew übergab seine mit 34 000 Bänden wohl umfangreichste naturkundliche Bibliothek jener Zeit 1768 der Universität Altdorf, die 1809 aufgelöst wurde. Es sind weltweit nur 10 Exemplare der Erstausgabe des Buches im Internet nachgewiesen.
Im Volksmund sind sie als Erbhöfe bekannt, offiziell heißen die landwirtschaftlichen Anwesen Auf der Steig Bertholdshöfe. Vor 70 Jahren wurden die elf Aussiedlerhöfe in Betrieb genommen. Ihre Geschichte und der Grund für die Aussiedlung landwirtschaftlicher Betriebe aus der beengten Innenstadt Villingens sind den Bewohnern der Erbhöfe, die heute meist in der zweiten oder gar dritten Generation dort leben, noch präsent. Im September fand ein internes Fest statt, bei dem sich die Erbhofnachbarn trafen. Ganz anders war dies beim 50-jährigen Bestehen der Erbhöfe 1989. Damals fand ein großer Festakt im Theater am Ring und ein großes Bürgerfest auf den Bertholdshöfen statt.
Im 19. Jahrhundert kehrten viele Menschen der alten Welt den Rücken und suchten ihr Glück in Amerika. Gründe hierfür waren u.a. das Fehlen einer beruflichen und sozialen Perspektive in der Heimat, politische Gründe (z.B. nach 1848/49), Aussicht auf Heirat vor allem für ledige Mütter, Straffälligkeit. Zur Auswanderung war eine Genehmigung notwendig. Man musste die Staatsbürgerschaft und das Bürgerrecht aufgeben. Hatte man die Erlaubnis nicht vor der Abreise eingeholt, gab es die Möglichkeit, dies nachträglich zu tun. Kam man dem nicht nach, hatte dies gegebenenfalls den Einzug des vorhandenen Vermögens zur Folge. Aus Villingen wanderte man ab der Mitte des 19. Jahrhunderts vorzugsweise über Le Havre nach Nordamerika aus.
Die Villinger Brunnen
(2010)
Zwei alte Grundrisse der Stadt von 1175 und von 1806 zeigen den Lauf der Stadtbäche und die Standorte der Brunnen in der Innenstadt. Die Stadtbäche waren zugleich Kanalisation und verbreiteten damit einen bestialischen Gestank. Die Brunnen wurden durch Quellen in der Stadt gespeist und dienten nicht nur dazu, den häuslichen Wasserbedarf zu decken, sondern waren auch Viehtränken und dienten zum Waschen der Wäsche. Eine Gesundheitsbehörde, die das Wasser und das Abwasser kontrolliert hätte, gab es damals noch nicht, was dazu führte, dass viele Krankheiten, wie zum Beispiel auch Typhus, verbreitet wurden. Die in der Stadt installierten Brunnen waren alle ähnlich. Sie bestanden in der Regel aus einem
Brunnenstock und einem hölzernen Brunnentrog, die später durch die massiven Granittröge ersetzt wurden. Ursprünglich waren die Brunnenstöcke längsseitig des Brunnentroges, heute sind sie fast alle an der schmalen Seite angebracht.
Rätsel gelöst
(2010)
Die lokale Kunstgeschichte kennt seinen Namen schon lange und setzt ihn mit seiner künstlerischen Ausstrahlung gleichwertig neben Anton Berin und Hans Kraut. Amann dürfte dem Villinger Maler („Abkonterfeter“) Berin rein altersmäßig persönlich begegnet sein (Berin geb. um 1575 gest. um 1624). Dagegen war der Kunsthafner (Hafner und Plastiker) Hans Kraut, als Hans Amann um 1597 in Villingen tätig wird, nach der Quellenlage zu schließen, bereits seit etwa fünf Jahren tot. Das Argument, dass beide „sicherlich zusammengearbeitet haben“ ist deshalb eine nicht vetretbare Spekulation. Hier wird den Spuren des kunstfertigen Mannes Hans Amann etwas genauer nachgegangen, indem die Werkzuweisungen auf ihre
Authenzität überprüft wird. Schon Paul Revellio hat sich dem Werk Amanns angenommen.
Villingen und Munderkingen
(2010)
Es gibt sicher eine Vielzahl von historischen Verbindungen Villingens mit anderen Orten. Bernd Riedel berichtete über Villingen und Munderkingen, zwei Habsburger Städte, mit
ähnlicher wechselvoller Geschichte. Bis 1797 war Villingen habsburgisch, wurde 1805 für knapp ein Jahr Württemberg zugesprochen und wurde 1806 badisch. Munderkingen kam nach dem Pressburger Frieden 1805 von Habsburg zu Württemberg. Munderkingen liegt mit seinen ca. 6000 Einwohner in der Nähe von Ulm an der Donau. Es wurde schon 792 erwähnt und bekam 1230 das Stadtrecht von den Herren von Emerkingen. Noch vor 1297 wurde es an Österreich verkauft, um dann Ende des 14. Jahrhunderts von den Habsburgern an die Truchessen von Waldburg verpfändet zu werden. Munderkingen schloss sich mit den Städten Mengen, Riedlingen, Saulgau und Waldsee, die ebenfalls alle gepfändet waren, zum „Bündnis der Donaustädte“ zusammen. 1680 konnten diese Städte die Pfandherrschaft abschütteln und wieder unter die Habsburger Herrschaft gelangen. Durch die Klöster Marchtal, Zwiefalten und das Franziskanerkloster St. Anna wurde eine bekannte Latein schule in Munderkingen aufgebaut.
Im Spätmittelalter und bis ins 18. Jahrhundert, als der Baubestand der Stadt noch innerhalb der Stadtmauern angelegt war, belief sich die Einwohnerzahl auf 2000 bis 3000 Bürger. Noch im Jahre 1820 waren es 3400 Einwohner, die innerhalb der Mauern wohnten. Diese stagnierende Entwicklung änderte sich ab 1850, als die Industrialisierung in größerem Umfang begann. Die Stadt wuchs schnell.
Der eher harmlose Begriff „Sterben“ hatte zusammen mit dem „groß“ in früheren Zeiten eine andere Bedeutung. Gemeint war die Pest, in vielen Berichten von Chronisten taucht dieser Krankheitsname erst gar nicht auf, sondern es wird vom Sterben eine mehr oder weniger ausführliche Notiz gemacht. Dies führte allerdings auch dazu, alleEpidemien, die seit dem Mittelalter bekannt sind, als Pestepidemien zu deuten. Mehrere Medizinhistoriker halten eine neue Untersuchung über tatsächliche oder angebliche Pestfälle für nötig. In diesem Beitrag soll auf diesen Streit der Historiker nicht eingegangen werden, sondern weiterhin soll alles unter dem Begriff Pest in Erinnerung bleiben. In diesem Zusammenhang ist auch verständlich, dass kein Heilmittel gegen die Pest bekannt war. Die vielen Heilkräuter konnten gegen den Pestbazillus nichts bewirken. So blieb nur die Hinwendung an die Heiligen als Helfer gegen die Pest.
1372 als Wachturm auf der bestehenden Stadtmauer errichtet, 1992 bis 1994 liebevoll renoviert, fristet der Kaiserturm seither ein scheinbar unbemerktes Dasein. Das änderte sich am 19. September 2009, als die Türen des Turms am Kaiserring geöffnet wurden. Die Verwaltung der Stadt Villingen-Schwenningen hat ein Konzept erarbeitet, um den markanten Bau zu
vermarkten.