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Bis Oktober 2014 empfing das Augustinermuseum Freiburg seine Besucher zur „Baustelle Gotik“. Die gelungene Sonderausstellung erfreute sich größter Beliebtheit, nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen und eindrücklichen Exponate. Gleich zu Beginn, am Eingang des großen Ausstellungsraumes, wurde der Besucher von der Replik eines – gerade im Mittelalter – sonst eher versteckten Schatzes des Münsters begrüßt: Dem Freiburger Schöpfungsportal. Dieses kleinere Portal auf der Nordseite des spätgotischen Chores steht natürlich im Schatten der monumentalen Portalvorhalle im Westen. Durch seine besondere ikonografische Gestaltung der Genesisgeschichte ist aber auch das kleinere Portal äußerst faszinierend, nicht nur aus ästhetischen Gründen. Seine Skulpturen geben auch einen Einblick in den Stand von Wissenschaft und Bildung in der Stadt Freiburg und deren Verbindungen zum Oberrheinraum im 14. Jahrhundert. Gerade deswegen ist es äußerst erfreulich, dass dieses Portal 2006 nicht nur umfassend restauriert wurde, sondern dass seit dieser Zeit von verschiedenen Seiten neue Thesen zu Funktion, Baugeschichte und ideengeschichtlichem Hintergrund des Portals vorgelegt wurden. Der folgende Beitrag möchte sich in Anlehnung an diese Forschung vor allem den kosmologischen Modellen der Archivoltenfiguren, insbesondere jenen des vierten Schöpfungstages, widmen. Zunächst soll die Außenansicht des Portals, dann der aktuelle Forschungsstand kurz vorgestellt werden. Darauf aufbauend möchte ich einige der jüngeren Thesen zum geistigen Hintergrund der Darstellungen kritisch würdigen und aus der Sicht der Wissenschaftsgeschichte ergänzen.
Heute scheint diese Freude vergangen zu sein, denn Bismarck steht im wahrsten Sinne des Wortes abseits der Aufmerksamkeit der Touristen und auch der Heidelberger selbst: Die Büste befindet sich zwar weiterhin an ihrem ursprünglichen Platz, aber nunmehr am Rande des Knotenpunktes Bismarckplatz. Die Bismarcksäule ist selbst im Winter nur noch von wenigen Stellen der Stadt aus zu erahnen, früher war sie von weitem sichtbar. Dass Bismarck Ehrenbürger Heidelbergs war, dürfte den Wenigsten bekannt sein, ebenso wie die Gründe für die Benennung des Bismarckplatzes. Dies soll die vorliegende Arbeit ändern und einen Überblick bieten über die verschiedenen Ehrungen, die Bismarck aus Heidelberg zuteil wurden. Freilich war die Bismarckverehrung keine Heidelberger Besonderheit, sondern ein Massenphänomen. So wurde Bismarck allein an seinem 80. Geburtstag 1895 von hunderten deutschen Städten zum Ehrenbürger ernannt, auch befanden sich überall im Deutschen Reich Bismarckplätze und -straßen, -denkmäler sowie -säulen und -türme.
Alte Friedhöfe seien, so sagt man, zu Stein gewordene Archive und die Grabmale die Archivalien.
Das gilt vor allem für die jüdischen Friedhöfe. Zum einen lässt sich an der Form ihrer Grabsteine,
der Schmuckelemente, der Gestaltung der Inschriften und der verwendeten Materialien ein
Wandel des Traditionellen ablesen. Dieser ist insbesondere durch die zunehmende Emanzipation,
verbunden mit der Übernahme bürgerlicher Stilelemente des nicht-jüdischen Umfelds, eingetreten und soll in den folgenden Kapiteln zum Ausdruck gebracht werden.
Zum anderen bilden die Grabinschriften wichtige und oft die einzigen Dokumente genealogischer Zusammenhänge. Erbliche Zunamen waren vor 1809 bei Juden in Baden noch nicht
die Regel. Männer und Frauen trugen der rituellen Tradition nach die Namen, die ihnen bei
der Beschneidung, beziehungsweise den Mädchen beim „Hollekreisch" gegeben wurden. Bei
Männern und unverheirateten Frauen wurden sie mit dem Vatersnamen (,,bar" = Sohn des, ,,bath"
=Tochter des), bei verheirateten Frauen mit dem des Ehemannes (eschet = Frau des) verbunden.
Diese Kombination wurde dann so auf dem Grabstein angegeben. Einen weiteren Namenszusatz
gab es nur dann, wenn der Verstorbene der Familie der Leviten, also der Tempeldiener (,,ha-Levi"
oder „Segal") oder der Priester (ha-Kohen) des alten Tempels angehörte.
Die steinreiche Erbtante
(2014)
Welcher Wissenschaftler träumt nicht insgeheim davon, Abenteuer zu erleben wie
die Filmfigur »Dr. Henry Walton Jones, Jr.« – besser bekannt als »Indiana Jones« –
oder auf Spurensuche zu gehen, wie in Gisela Graichens Archäologiereihen »C 14«
und »Schliemanns Erben«? Auch ich verfiel diesem narzisstischen Traum, stellte mir
vor, die Grabstätte einer Frau zu finden, von der es kein gesichertes Portrait gibt, die
sterblichen Überreste zu heben, eine Gesichtsrekonstruktion zu veranlassen – und
den Kameras wird präsentiert: das wahre Antlitz der »Landesverderberin«. Kurzum:
Ich habe zwar den Begräbnisort der Gräfin von Würben gefunden, aber von der
Grabstätte oder gar den sterblichen Überresten ist nichts geblieben. Auch ein
gesichertes Portrait ist bisher nicht aufgetaucht. Dann stellte sich im September
dieses Jahres noch einmal dieses Expeditions-Gefühl ein, als in Schilde die Familiengruft derer von Grävenitz geöffnet wurde.
Die Spur unserer Geschichte führt ins Berlin des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I.
von Preußen. Dort verstarb am 21. Oktober 1744 eine der ungewöhnlichsten Frauen
des 18. Jahrhunderts: Christina Wilhelmina Gräfin von Würben, geb. von Grävenitz
(1685–1744), die als Mätresse Herzog Eberhard Ludwigs von Württemberg in die
Geschichte einging.
„Der Prozeß der Aneignung der ‚bürgerlichen‘
Organisationsform des Vereins durch Frauen vollzog
sich im Laufe des 19. Jahrhunderts großenteils
auf dem Terrain der wohltätigen respektive patriotischen
Frauenvereine.” „Der Schritt zur Vereinsgründung
und Vereinstätigkeit bedeutete für
Frauen die partielle Überwindung der ihnen durch
bürgerliche Normen vorgegebenen Schranken und
die Mitgestaltung der neuen, bürgerlichen Öffentlichkeit
zunächst in reagierender sozialer Tätigkeit,
nach einigen Jahren erfolgreicher Vereinsarbeit
schließlich auch in der Anmeldung und Durchsetzung
eigener Forderungen zur Veränderung der
gesellschaftlichen Situation.”
Wie viele literarische Vereinigungen litt auch die Emil-Gött-Gesellschaft an Überalterung. Die gesteckten Ziele bei der Pflege von Götts Werk konnten nicht mehr weiter verfolgt werden. Die Bilanz ist zwar durchaus positiv, aber es bleiben weitere Aufgaben. Glücklicherweise konnte eine Verschmelzung der Gesellschaft mit dem Zähringer Bürgerverein zur Übernahme der Aktivitäten um Emil Götts Werk und Andenken und ihre Weiterführung in der Zukunft führen.
Also, Morgens um 4 Uhr ist die Welt in der Nähe
von Mailand wie immer noch in Ordnung. Morgennebel,
Rauchfahnen von glimmenden Wachfeuern,
der Morgenstern funkelt romantisch. Aber
dann: Zong! Dong! Crash! Puff! Peng! Zack! Uups!
Ein rabenschwarzer Tag, der sich blitzartig blutrot
färben soll.
Es muss ein Massaker an diesem denkwürdigen
Montag, 6. Juni 1513 stattgefunden haben wie es
selbst das kriegsgewohnte Oberitalien bis dahin
selten erlebt hat, wo jeder gegen jeden um die Vorherrschaft
kämpft.
Es läuft eigentlich bis dahin bayernmäßig für die 14.000 Franzosen, darunter 3.500 Oberdeutsche
(das sind die Süddeutschen) Landsknechte, „3 ½
tußend lantzkneht”, darunter wiederum ein Villinger
Fähnlein, 80 Mann, „wier hattend fon Fillingen
wol achzig by der schlacht”, ungeduscht und
schlecht ernährt. Alles Kerle, die man auch im
Dunklen riecht. Das weiß-blaue Ballett wird angeführt
von Michael Maler (28) und Remigius Mans
(53). Sie haben sich gegen den Befehl von Kaiser
Maximilian I. und gegen den Willen des Villinger
Rates auf den Musterungsplätzen in Oberdeutschland
in französischen Diensten verdingen lassen.
Im November 2012 wurde im Internet eine Heidelberger Dissertation von
1786 angeboten. Wie sich schnell herausstellte, handelte es sich nicht um eine Dissertation, sondern um den Druck einer Promotionsrede aus Anlass des Universitätsjubiläums 1786, die der damalige Dekan der Theologischen Fakultät, reformierte Abteilung, Dominik Theophil Heddäus am Dienstag, dem 7. November gehalten hatte. Das Titelblatt enthält detaillierte Angaben (Q 6*, Abb. 1).
Gegenstand dieser Studie ist die Verbreitung der aquatischen Makrophyten im (Kinzig)-Schutter-Unditz-Fließgewässer-System in der Offenburger Oberrheinebene
(Baden-Württemberg). In den untersuchten Gewässern
kamen 23 Arten vor, je 17 in Schutter (unterhalb Lahr)
und Unditz. Nuphar lutea, Potamogeton pectinatus und
Sparganium emersum waren die häufgisten Arten. In der
Schutter war Potamogeton nodosus die dominierende Art.
In vielen Abschnitten der Schutter, der Unditz und einiger
ihrer Zuflüsse war eine Massenentwicklung von Wasserpflanzen zu beobachten, begünstigt durch eine überwiegend schwache Strömung, fehlende bis mäßige Beschattung durch Ufergehölze und eine meist geringe Tiefe. Ein
beschränkender Einfluss der hohen Schwebstoff-Fracht
der Schutter auf die Entwicklung der makrophytischen
Vegetation war nicht feststellbar. Das Arteninventar der
untersuchten Fließgewässer besteht durchweg aus eutraphenten Arten, die sich in der Mehrzahl durch folgende
Eigenschaften auszeichnen: perennierende Lebensform,
Rhizom als Speicherorgan, schnelles Wachstum, hohe
Austauschrate der Assimilationsorgane, Konzentration
der Biomasse an der Wasseroberfläche. Im Schwarzwald weit verbreitete Weichwasser-Arten sind weder im
Unterlauf der im Schwarzwald entspringenden Schutter
noch in den anderen untersuchten Fließgewässern vertreten. Vergleiche mit anderen Fließgewässer-Systemen
belegen den bestimmenden Einfluss von geologischem
Untergrund, Gefälle und Strömung auf die Zusammensetzung und Struktur der aquatischen Vegetation. Es
ist anzunehmen, dass der Artenreichtum und der Anteil
eutrophierungs- und störungsempfindlicher Arten infolge
menschlicher Einflüsse zurückgegangen ist.