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Die Innenstadt von Villingen gehört zu den am besten untersuchten mittelalterlichen Stadtkernen in Baden-Württemberg. Bei mittlerweile weit über 20 gut untersuchten Flächen ist die Frage statthaft, reicht das jetzt nicht, kommen da nicht immer dieselben Befunde zutage? Die bisherige Grabungstätigkeit hat gezeigt, dass dem nicht so ist, jede Ausgrabung liefert uns neue stadtgeschichtlich relevante Aspekte, die ohne eine gewissenhafte Dokumentation für immer verloren wären. Das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) kommt daher seinem Auftrag konsequent nach, archäologische Zeugnisse, die nicht durch Umplanung von Bauvorhaben erhalten werden können, mit allen gebotenen Möglichkeiten auszugraben und zu dokumentieren. Seit 2017 haben sich dabei einige entscheidende Änderungen ergeben. Während zuvor alle Grabungen der Denkmalpflege in eigener Personalverantwortlichkeit durchgeführt worden sind, werden mittlerweile Grabungsfirmen nach Vorgaben des LAD mit der Durchführung von Rettungsgrabungen von den Vorhabensträgern beauftragt und finanziert.
Wer sich in Heidelberg aus der Altstadt kommend zu Fuß auf den Weg zum Predigerseminar der Evangelischen Landeskirche in Baden, dem Petersstift, begibt, erfährt die Möglichkeit der Begegnung, und zwar unmittelbar auf der Alten Brücke: Eine
Begegnung mit einem illustren Zeugnis der Stadt- und Staatsgeschichte, aber auch der jüngeren Kirchengeschichte, mit Themen des Staatsrechts und der Theologie.
Im Sommer 2018 veranstaltete der Baarverein eine Exkursion in das Naturschutzgebiet Kraftstein bei Tuttlingen. Was keiner der Teilnehmer wusste: Gleich
um die Ecke am Rande eines Wäldchens befindet sich ein Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens). Unseren Vereinsmitgliedern mag auch in Erinnerung sein,
dass wir 2017 in den Schriften der Baar von einem Vorkommen von Alpenveilchen im Brigachtal berichtet hatten.
Das Alpenveilchen ist eine Art aus der Gattung Cyclamen der Familie
Myrsinaceae, ehemals Primulaceae, und ist in Mitteleuropa von Ostfrankreich
über die Alpen bis zur Slowakei und im Süden bis nach Kroatien beheimatet.
Nördlich der Alpen gibt es einige Vorkommen vom Alpenveilchen wie in Südwestdeutschland (Mühlheim, Kisslegg, Salem, Brigachtal) und der Schweiz
(KELLER 1998). WELTEN und SUTTER (1982) nahmen als nächste Umgebung den Jura nach Oensingen (Mümliswil), den Vierwaldstätter See und den Oberen
Zürichsee auf. Seit Jahrzehnten wird diskutiert, ob das Vorkommen von C.
purpurascens nördlich der Alpen heimisch ist oder ob es eingeführt wurde.
„Allerheiligen ist das Nationalparktor vor der Haustür“, titelte 2016 die Acher-Rench-Zeitung. Bei der Diskussion um die Ausweisung des „Nationalparks Schwarzwald“ hatte der damalige Landwirtschaftsminister Alexander Bonde betont, dass Allerheiligen mit den Wasserfällen „eine der spektakulärsten touristischen Attraktionen“ sei. Das Tor am Eingang der Wasserfälle markiert heute auch ein Portal des Nationalparks. Das Naturdenkmal der sieben Büttenschrofenfälle fehlt in keinem Reise- und Naturführer und lockt vor allem im Sommer unzählige Wanderer, Ausflügler und Schwarzwaldtouristen an. Im Jahr 1988 wurden 250 000 Besucher gezählt, die die Wasserfälle durchwanderten. Aus heutiger Sicht erscheint es daher kaum fassbar, dass vor rund 70 Jahren diese über 83 m in die Tiefe stürzenden Fälle zur Disposition gestellt wurden.
Erstaunlicherweise tauchen in den Akten des Schiltacher Stadtarchivs in der postrevolutionären Zeit von 1918/19 drei verschiedene Wehren auf. Trotz relativ rarer Nachweise ihrer Existenzen seien sie hier etwas näher beleuchtet und in den
Kontext der damaligen Zeit gesetzt. Noch unmittelbar vor dem Umsturz weist das badische Innenministerium am 9. November 1918 die Bezirksämter an, gegenrevolutionäre Bürgerwehren zu bilden, die bei inneren Unruhen in der Lage sein sollen einzugreifen. In erster Linie sollen die Wehren aus Angehörigen von Krieger- und Schützenvereinen bestehen.
Das zentrale Deckengemälde in der Pfarrkirche St. Cosmas und Damian in Hohenfels-Liggersdorf (Lkr. Konstanz) zeigt die »Geistliche Apotheke«, in der sich Kranke Hilfe suchend an die Ärzteheiligen wenden. Vier begleitende Embleme kommentieren das Bildgeschehen mit Symbolen und biblischen Motti. Dadurch wurden sie auch als Bildmedium der im Barock praktizierten sog. Emblempredigt nutzbar und blieben für den Gläubigen mit ihrer theologischen Aussage an der Kirchendecke weiterhin präsent.
Die barocke Wallfahrtskapelle Maria zum Berge Karmel in Meersburg-Baitenhausen (Bodenseekreis) verdankt ihre Errichtung und Ausstattung zwei Fürstbischöfen des Bistums Konstanz. Unter den Deckengemälden von Joh. W. Baumgartner bilden drei von ihnen eine kompakte Sinneinheit, welche mittels verschlüsselter Hinweise die Gründungsgeschichte des Baus, die
Stifterfamilie, die Bodenseelandschaft sowie die Funktion der Kapelle als Marienwallfahrt in raffiniert kaschierter Form miteinander verknüpft.
In den vergangenen Jahren fiel einem als Besucher historischer und kunstgeschichtlicher Ausstellungen in Karlsruhe ein bestimmtes Ausstellungsstück besonders häufig ins Auge: die mehrere Meter lange und mit farbigen Wappenschilden geschmückte genealogische Rolle der Markgrafen von Baden. Das Erscheinungsbild der zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Auftrag gegebenen Genealogie hinterlässt nicht nur bei heutigen Museumsbesuchern einen bleibenden Eindruck. Sie tat dies sicher bereits bei den Zeitgenossen am Hof der badischen Markgrafen. Dass die Genealogie ihren Reiz nicht verloren hat, liegt in erster Linie an ihrer materiellen Präsenz: Vor dem Auge des Betrachters entrollt sich die ganze Pracht der Dynastie, von ihren um 1500 nachweisbaren urkundlichen Anfängen in staufischer Zeit bis zur Familie Markgraf Christophs I. von Baden. Gerade die jüngsten Generationen werden am Ende der Rolle durch eine heraldische Zurschaustellung der hochrangigen Ahnen besonders hervorgehoben. Autor dieses Prunkstücks dynastisch-familiärer Memoria und Propaganda war nicht irgendjemand, sondern einer der berühmten Herolde seiner Zeit – Georg Rüxner. Kaum ein anderer verstand es so gut wie der für die Habsburger, Wittelsbacher, Hohenzollern und zahlreiche andere Fürstenfamilien tätige Rüxner, die Kernaussage auf Pergament zu bannen: Mit der prächtigen Genealogie wollten sich die Markgrafen von Baden unter den führenden Fürsten des Reichs wissen. Ausweis dieser außergewöhnlichen Stellung waren die jüngsten Eheverbindungen mit den Habsburgern und Wittelsbachern, die den Markgrafen Familienbeziehungen zu den Herzögen von Burgund, Lothringen und Savoyen einbrachten. Die Genealogie setzte all diese Verbindungen plastisch ins Bild. Sie machte überdies visuell deutlich, dass es mit Markgraf Philipp in der badischen Dynastie nur einen legitimen Herrschaftsnachfolger geben konnte. Die Genealogie war somit vor allem auch ein innerfamiliäres Symbol fürstlicher Autorität und Herrschaft.
Für die Darstellung der Biographie von Wilhelm Holzwarth kann nicht nur auf die überlieferte Spruchkammerakte zurückgegriffen werden, sondern auch auf persönliche Dokumente, die sowohl das Privatleben als auch die Parteifunktionen
widerspiegeln. Diese Dokumente gelangten bei Kriegsende im Zuge einer Hausdurchsuchung vor der Verhaftung von Wilhelm Holzwarth am 8. September 1945 an die amerikanische Besatzungsmacht und wurden später an die zuständige Spruchkammer Ludwigsburg übergeben. Nach der Aufösung der Spruchkammer wurden die Unterlagen dem Staatsarchiv Ludwigsburg
abgeliefert und stehen dort heute der Forschung zur Verfügung. Wilhelm Holzwarth wurde am 27. März 1889 in Oberderdingen geboren, wuchs dort unter »kleinbäuerlichen Verhältnissen« auf und besuchte die Volksschule. Das eigene Elternhaus beschrieb er als »pflichtgetreu« und »vaterländisch gesinnt«.
Im Gegensatz zu manch großem städtischen Gottesacker ist den Dorf- und Kleinstadtfriedhöfen oft nicht viel mehr als eine Randnotiz der Ortschronik gewidmet. Dabei bietet das Friedhofs- und Bestattungswesen auch für kleinere Kommunen unter ortstopographischen, denkmalpflegerischen und personengeschichtlichen Aspekte durchaus bemerkenswerte Forschungsansätze. Für die Stadt Ditzingen gibt der vorliegende Aufsatz eine erste Bestandsaufnahme, mit einer knappen Rückschau auf die vor- und frühgeschichtliche Fundsituation und einer ausführlicheren Einführung in die neuzeitliche Friedhofsgeschichte der Ortsteile.