Filtern
Erscheinungsjahr
- 2022 (84) (entfernen)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (81)
- Englisch (2)
- Französisch (1)
Gehört zur Bibliographie
- nein (84)
Schlagworte
- Bretten (12)
- Geschichte (11)
- Badische Landesbibliothek (9)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (8)
- Zeitschrift (8)
- Villingen im Schwarzwald (6)
- Baden-Württemberg (5)
- Biografie (5)
- Lahr/Schwarzwald (5)
- Nationalsozialismus (5)
- Baar (4)
- Drittes Reich (4)
- Geschichtsverein (3)
- Karlsruhe (3)
- Rechtsradikalismus (3)
- Villingen-Schwenningen (3)
- Wutach-Gebiet (3)
- Archäologie (2)
- Bergbau (2)
- Bibliothek (2)
- Digitalisierung (2)
- Donaueschingen (2)
- Freiburg im Breisgau (2)
- Juden (2)
- Kirchenbau (2)
- Lahr/Schwarzwald 〈Region〉 (2)
- Lehrmittel (2)
- Reuchlin, Johannes 〈1455-1522〉 (2)
- Schutter 〈Baden-Württemberg〉 (2)
- Systematik (2)
- Südwestdeutschland (2)
- Weltkrieg 〈1939-1945〉 (2)
- Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (1)
- Apotheke (1)
- Architektur (1)
- Artenschutz (1)
- Aufsatzsammlung (1)
- Ausländischer Arbeitnehmer (1)
- Ausländisches Militär (1)
- Baudenkmal (1)
- Bauernkrieg 〈1525〉 (1)
- Bayern (1)
- Benutzungsordnung (1)
- Bergwerk (1)
- Berthold, der Bruder 〈ca. 13./14. Jh.〉 (1)
- Bienenstock (1)
- Bildliche Darstellung (1)
- Biologie (1)
- Botanischer Garten Greifswald (1)
- Brettspiel (1)
- Brigachtal 〈Ort〉 (1)
- Brücke (1)
- Brückenbau (1)
- Buchobjekt (1)
- Darß (1)
- Denkmalpflege (1)
- Denunziation (1)
- Deportation (1)
- Depot (1)
- Depotfund (1)
- Deutsch-Französische Gesellschaft (1)
- Deutscher Bibliotheksverband (1)
- Deutsches Schutzengelmuseum 〈Bretten〉 (1)
- Didaktik (1)
- Digital Humanities (1)
- Dinglingen (1)
- Dolomit (1)
- Dominikanerinnen (1)
- Donaueschingen-Wolterdingen (1)
- Donaueschinger Musiktage (1)
- Dreißigjähriger Krieg (1)
- Eichmann, Adolf 〈1906-1962〉 (1)
- Elektronische Bibliothek (1)
- Energieerzeugung (1)
- Erstes Deutsches Reichswaisenhaus Lahr (1)
- Ettenheim (1)
- Eulen 〈Schmetterlinge〉 (1)
- Faller, Raimund 〈1876-1944〉 (1)
- Fastnacht (1)
- Frankreich (1)
- Frankreich. Armée de terre (1)
- Franziskaner-Museum 〈Villingen-Schwenningen〉 (1)
- Franziskanerkloster Villingen (1)
- Frauenkloster (1)
- Freiburg im Breisgau. Sondergericht (1)
- Freiwillige Feuerwehr (1)
- Friesenheim-Schuttern (1)
- Funde (1)
- Fürsorge (1)
- Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek (1)
- Gesellschaft der Musikfreunde 〈Donaueschingen〉 (1)
- Gleichschaltung (1)
- Gotik (1)
- Gottesdienst (1)
- Graffito (1)
- Greifswald (1)
- Habitat (1)
- Habsburger, Dynastie : 1200- (1)
- Hansjakob, Heinrich 〈1837-1916〉 (1)
- Hautflügler (1)
- Heidelberg-Neuenheim (1)
- Heimatverein (1)
- Heimtücke-Gesetz (1)
- Herbarium (1)
- Herrschaft Geroldseck (1)
- Herzog, Eduard 〈1861-1918〉 (1)
- Huger, Werner 〈1931-2021〉 (1)
- Häß, Lina 〈1893-〉 (1)
- Illertissen (1)
- Internet (1)
- Internierungslager Gurs (1)
- Jahrbuch (1)
- Johannes, de Friburgo 〈1250-1314〉 (1)
- Jubiläum (1)
- Judenverfolgung (1)
- Jugendhilfe (1)
- Kaiser, Carl Friedrich 〈1890-1978〉 (1)
- Kanal (1)
- Kinderbetreuung (1)
- Kino (1)
- Kirchenbesuch (1)
- Kirchengemeinde (1)
- Kloster Gengenbach (1)
- Kloster Schuttern (1)
- Kollektives Gedächtnis (1)
- Kraftwerk (1)
- Kreuzkröte (1)
- Kriegsende (1)
- Kruzifix (1)
- Kultur (1)
- Kulturgut (1)
- Kulturlandschaft (1)
- Kunst am Bau (1)
- Kurpfalz (1)
- Königstuhl 〈Heidelberg〉 (1)
- Lagerstätte (1)
- Lahr-Sulz (1)
- Landesverein Badische Heimat (1)
- Landkreis Lahr (1)
- Leptidea juvernica (1)
- Leptidea sinapis (1)
- Lesegesellschaft (1)
- Lesegesellschaft Eintracht Bretten (1)
- Liturgie (1)
- Längle, Friedrich 〈1860-1891〉 (1)
- Mehlbeere (1)
- Mergel (1)
- Meßkirch (1)
- Milben (1)
- Mission (1)
- Mittlerer Neckar 〈Region〉 (1)
- Mobilität (1)
- Modellbau (1)
- Modellflugsport (1)
- Museum (1)
- Musikhandschrift (1)
- Mühle (1)
- Nachruf (1)
- National union catalog (1)
- Natur (1)
- Naturschutz (1)
- Neckarland (1)
- Neozoen (1)
- Neuried-Ichenheim (1)
- Niedereschach (1)
- Niedereschach-Fischbach (1)
- Nutzungsänderung (1)
- Online-Ressource (1)
- Ordensreform (1)
- Orgel (1)
- Ortenau 〈Süd〉 (1)
- Ortenaukreis (1)
- Ortsbildpflege (1)
- Ostsee (1)
- Pergamenthandschrift (1)
- Pest (1)
- Pflanzenparasit (1)
- Pflichtexemplar (1)
- Pflichtexemplarrecht (1)
- Pilze (1)
- Plastik (1)
- Politische Justiz (1)
- Population (1)
- Pressestimme (1)
- Prozess (1)
- Pädagogik (1)
- Realschule (1)
- Rechtssumme (1)
- Reisebericht (1)
- Rezension (1)
- Rezeption (1)
- Römerzeit (1)
- Sammlung (1)
- Schnecken (1)
- Schwarzerdt, Georg 〈1497-1565〉 (1)
- Schwarzwald-Baar-Kreis (1)
- Schwarzwälder Apparatebauanstalt August Schwer Söhne (1)
- Schülerpostkarte (1)
- Siedlung (1)
- Siedlungsarchäologie (1)
- Spitzberg 〈Baden-Württemberg〉 (1)
- Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe (1)
- Stachelwanzen (1)
- Stadtbahn (1)
- Stahlbetonkonstruktion (1)
- Stiftskirche Bretten 〈Bretten〉 (1)
- Strand (1)
- Straßenbahn (1)
- Streuobstwiese (1)
- Störche (1)
- Säger, Albert 〈1866-1924〉 (1)
- Tagschmetterlinge (1)
- Tanne (1)
- Technisches Denkmal (1)
- Theaterbau (1)
- Theaterstück (1)
- Toledo (1)
- Tongrube (1)
- Totenkopfschwärmer (1)
- Trixini 〈1933-2015〉 (1)
- Trunkó, László 〈1935-2022〉 (1)
- Uniseum Freiburg (1)
- Unterkirnach (1)
- Verwaltungsbau (1)
- Vicus (1)
- Vor- und Frühgeschichte (1)
- Wald (1)
- Walzbachtal-Wössingen (1)
- Wandmalerei (1)
- Wasserbau (1)
- Website (1)
- Weißer Storch (1)
- Wendehals (1)
- Wickler (1)
- Wirtspflanzen (1)
- Wössingen (1)
- Württembergische Landesbibliothek (1)
- Zeitung (1)
- Öffentlicher Personennahverkehr (1)
Auch heute fließt die Schutter noch durch das Gelände der ehemaligen Benediktinerabtei. Sie versorgte die barocke Klosteranlage mit frischem Wasser, füllte den Fischteich, versorgte die Springbrunnen und spendete reichlich Wasser für die große Gartenanlage, in der die Mönche ihre Andacht pflegen und ihr Gemüse und Obst anbauen konnten. Eine weitere Aufgabe des Flusses war jedoch, das große Mühlrad im Bachbett der Schutter anzutreiben. Man sieht heute nichts mehr vom Gebäude der ehemaligen Klostermühle. Das Klappern des Mühlrades und das Donnern des Wassers, wenn es das große Wasserrad antrieb, sind schon lange verstummt. Der Standort der Klostermühle ist bekannt, an der senkrechten Uferwand der Schutter lässt sich noch gut erahnen, wo das Mühlrad einmal stand und über Getriebe und Gestänge das steinerne Mahlwerk in Bewegung setzte. Auch im Bachbett zeugen Steine noch vom Wasserzufluss und der Fundamentierung des Mühlrades. Die Brücke auf das östliche Betriebsgelände ist noch vorhanden.
Schon immer war ich interessiert an der Geschichte unserer Region; dies wurde mir wohl von meinem Vater in die Wiege gelegt, der schon viele Jahre seines Lebens sich diesem Thema widmet. Und mit den „Geschichten“ hat alles einmal begonnen: Ich erinnere mich auch noch gut an einen Nachmittag bei meinen Großeltern, die für meine kindlichen Begriffe „ewig weit“ von uns entfernt im kurpfälzischen Nußloch bei Heidelberg wohnten. Eben damals, ich muss höchstens zehn Jahre alt gewesen sein, holte meine Oma, warum auch immer, einen geheimnisvollen Schuhkarton aus der Eckbank,
randvoll gefüllt mit Schwarzweiß-Fotografien. Ich konnte mich gar nicht sattsehen an dem, was für eine Welt sich da vor mir auftat. Bilder meiner Großeltern aus jungen Jahren, meine Mutter als Kommunionkind mit langen Zöpfen, viele große Familienfeste an langen Tischen voller lachender, aber mir unbekannter Leute. Vieles gruselte mich auch irgendwie, besonders das Foto einer jungen Frau im offenen Sarg ließ mich schlucken. Meine Oma hingegen hatte da überhaupt nichts zu schlucken, sie erklärte frei heraus und scheinbar ohne jegliche Regung, welche Verwandte das gewesen und dass sie im Kindsbett gestorben sei. Jedoch der Hauptteil ihrer Erzählung bestand daraus, woher der „Asparagus“ stammte, mit dem der Sarg geschmückt war. Nun, und auch meinen Opa als Soldat zu sehen, in Russland, wie er mir dann verriet – ich war völlig verdattert. Wahrscheinlich begriff ich als kleiner Junge zum ersten Mal, dass meiner Zeit, die mir als die einzig existente vorkam, viele andere Zeiten und Epochen vorausgingen und dass die Gegenwart auch einmal zur Vergangenheit wird.
Der Wendehals ist ein kleiner, etwa spatzengroßer, unauffällig brauner Vogel, der zur Familie der Spechte gehört. Gleichwohl unterscheidet er sich in seinem Verhalten deutlich von den typischen Spechten. So zimmert er seine Bruthöhlen nicht selbst, sondern nutzt solche anderer Spechte, etwa des Buntspechts, sowie Naturhöhlen und Nistkästen. Ferner ist der Wendehals ein echter Zugvogel, der südlich der Sahara überwintert.
Seit der Errichtung dieses Denkmals sind 33 Jahre vergangen, und doch steht das Monument aus poliertem Edelstahl in der Nähe des Schwanenweihers strahlend vor uns, als sei es gestern errichtet worden. Die Initiative ging von Roland Mall aus. Fürst Joachim zu Fürstenberg stellte den Platz zur Verfügung. Die beiden Initiatoren teilten sich die Kosten. Ausführender Künstler war der Mundelfinger Maler und Bildhauer Hans Koppenhöfer. Die festliche Enthüllung des Denkmals fand am 14. Oktober 1988 statt. Der Festakt im Museumssaal (heute Museum Art.Plus) wurde umrahmt mit dem Streichquartett op. 16 von Paul Hindemith, das 75 Jahre zuvor bei den ersten Kammermusikaufführungen uraufgeführt worden war.
„Donaueschingen“ steht in der Geschichte der Neuen Musik für zwei Traditionen. Für die „Kammermusikaufführungen“ zwischen 1921 und 1926, die mit den Namen Heinrich Burkard und Paul Hindemith verbunden sind. Und für die Ära der „Musiktage“, die seit 1950 durch die Rundfunkredakteure Heinrich Strobel, Josef Häusler und Armin Köhler geprägt wurden. Neu war 1921 die Idee eines Spezialfestivals für Neue Musik. Im Anschluss an die sechs frühen Jahrgänge gab es verschiedene Festivals, bei denen eine immer wieder beschworene „Donaueschinger Idee“ weitergeführt werden sollte, zunächst an anderen Orten, später auch wieder in Donaueschin gen. Diese Veranstaltungen fanden in politisch unruhigen Zeiten statt und waren geprägt von der Wirtschaftskrise der Jahre 1929/1930, von der nationalsozialistischen Kulturpolitik, vom Zweiten Weltkrieg und von den orientierungslosen Nachkriegsjahren.
Das Ausmaß der Verbrechen, die im Nationalsozialismus begangen wurden, übersteigt die Vorstellungskraft jedes Einzelnen. Mit Hilfe von Zahlen versucht man das Leid zu quantifizieren, aber letztendlich sind es hilflose Versuche, das Unfassbare zu begreifen. Anhand von Einzelschicksalen lässt sich natürlich nicht das gesamte Unrechtssystem erklären, aber Einzelschicksale ermöglichen zumindest einen Einblick in ein zutiefst menschenverachtendes und im wahrsten Sinne
gnadenloses Justizsystem. Am Beispiel des Schicksals von Raimund Faller aus Unadingen und seiner Ehefrau Ida wird dargestellt, wie sich die politische Justiz in Deutschland in den letzten Kriegsjahren dramatisch verschärfte und zu einer Rechtsprechung führte, die bei geringsten Vergehen die Todesstrafe verhängte und vollstreckte. Die sehr gute Quellenlage ermöglicht eine detaillierte Beschreibung der letzten Monate Fallers, bevor er am 23. März 1944 wegen Verstoß gegen das Rundfunkgesetz im Gefängnis Brandenburg (Havel)-Görden hingerichtet wurde. Für den Autor selbst hat das Schicksal Raimund Fallers eine besondere Bedeutung, da seine Urgroßmutter Lucia Marx eine Schwester von Raimund war. Sie war mit dem damaligen Bürgermeister Emil Marx verheiratet, der bei der Verhaftung Raimund Fallers auch in Erscheinung trat. Die Forschungen zu dessen Schicksal sind somit nicht nur von akademischer Bedeutung, sondern es stellt sich auch die Frage, ob die eigene Verwandtschaft eine Mitschuld am Tode Fallers hatte. Diese Fragen konnten durch das Einsehen der Gerichtsakten im Bundesarchiv in Berlin geklärt werden.
„Die Feuerwehr ist eine gemeinnützige, der Nächstenhilfe dienende Einrichtung der Gemeinde [...]. Sie ist in ihrer Einrichtung von der Polizei unabhängig.“ (§ 1 Feuerwehrgesetz von Baden-Württemberg) Diese Formulierung ist das Ergebnis von zwölf Jahren Erfahrung im sogenannten „Dritten Reich“, in der die Feuerwehren von der NS-Regierung als Hilfspolizei für politische und vielerlei andere Zwecke missbraucht wurden. Davor waren Feuerwehren weitgehend unpolitisch. Die gemeinsame Aufgabe des Brandschutzes war wichtiger als die Einstellung des einzelnen Wehrmannes. Die Feuerwehr schützte jeden, denn aus einem kleinen Brand konnte ganz schnell ein Großbrand werden, der eine ganze Gemeinde bedrohte. Im „Dritten Reich“ jedoch wurden auch die Feuerwehren zu Werkzeugen der NS-Politik, sie wurden gleichgeschaltet und dem Einfluss und der Kontrolle der Partei unterworfen. Auch sie hatten den Zielen des Regimes zu dienen, das sich schon ab 1934 heimlich auf den Krieg vorbereitete. Die Wehrmänner verhielten sich dazu auf ihre Weise, ihre Reaktion konnte von begeisterter Mitwirkung bis zu Verweigerung reichen. Am Beispiel der Freiwilligen Feuerwehr Unterkirnach lässt sich die schleichende Entwicklung exemplarisch beobachten, wie aus einer traditionellen
Gemeindeeinrichtung ein staatlich gesteuertes Organ zur Disziplinierung, ideologischen Manipulation und vormilitärischen Ausbildung wurde.
Schülerkarten aus Meßkirch
(2022)
Im April 2016 sind im Band 59 der „Schriften der Baar“ vier Schülerkarten der Realschule Meßkirch veröffentlicht worden. Sie stammten aus den Jahren 1919 und 1922 bis 1924. Nun sind zwischenzeitlich weitere zwei Karten aus den Jahren 1907 und 1915 aus Meßkirch aufgetaucht, die im Folgenden kurz vorgestellt werden.
Mit „Lost Places“ bezeichnen wir „vergessene“ oder „aufgelassene Orte“. Gemeint sind damit überwiegend Bauwerke der jüngeren Vergangenheit, die in der Regel noch nicht in einen historischen Zusammenhang gestellt worden sind, da sie aufgrund ihrer genscheinlich minderen Bedeutung kein Interesse in der Öffentlichkeit finden und als nicht besonders schutzwürdig gelten. Ein wesentliches Merkmal von „Lost Places“ ist ihre belassene Ursprünglichkeit und der Umstand, dass die Blicke neugieriger Spaziergänger durch keinerlei erklärende Hinweisschilder gelenkt werden. Das Wissen zur Geschichte haben nur noch wenige Personen, die im Regelfall schon sehr alt sind und nach und nach versterben und ihr Wissen, wenn es nicht aufgeschrieben wurde, mit ins Grab nehmen. Für die Weißtongrube am Haselberg in Brigachtal-Überauchen treffen all die Merkmale eines „Lost Place“ zu.
Das ausgehende 19. und beginnende 20. Jahrhundert war auch im Hintervillinger Raum, ganz wie im Gebiet des heutigen Schwarzwald-Baar-Kreises und darüber hinaus, eine Zeit des Aufbruchs und Vorwärtstastens im Bereich der Elektrizitätsversorgung kleiner Gemeinden. Während auf der Baar und an der jungen Donau erste Wasserkraftwerke schon vor dem Jahr 1900 Strom produzierten, begann die Ära der Elektrizitätsgewinnung in den Städten nahe Fischbach erst rund ein Jahrzehnt später.
In vielen Tälern des Schwarzwaldes wurde im Laufe einer über 7.000 Jahre alten Bergbaugeschichte mal mehr, mal weniger Bergbau betrieben. Noch heute zeugen viele Gewannnamen wie „Auf der Halde“, „Grubenweg“ oder „Silberhalde“ von dieser Tradition. In Kappel und Schabenhausen (Teilorte der Gemeinde Niedereschach zwischen Villingen und Rottweil) wurde in den Jahren 1511 bis 1781 nachweislich Bergbau betrieben.
Heinrich Hansjakob, zu seiner Zeit und noch lange nach seinem Tod viel gelesener Schriftsteller, wurde 1837 als Sohn eines Bäckers in Haslach im Kinzigtal geboren. Nach dem Abitur am Lyzeum in Rastatt studierte er Theologie und Philologie in Freiburg und schloss das Studium 1863 ab. Zunächst als Geistlicher im höheren Schuldienst tätig – während dieser Zeit promovierte er mit einer historischen Arbeit über die Grafen von Freiburg –, wurde er schon bald in die Auseinandersetzung zwischen dem badischen Staat und der katholischen Kirche hineingezogen.
Stellen Sie sich vor: Im Frühsommer ein lauer, stimmungsvoller Sonnenuntergang am Hüfinger Riedsee und Sie wandern gemütlich um den See. Die Sonne glitzert auf dem Wasserspiegel mit ihren letzten Strahlen vom Hüfinger Kirchturm her. Die vergangenen Tage hatte es geregnet. Und so finden sich ganz neu entstandene kleine Tümpel im Kiesabbaubereich. Nicht tief, fast keine Vegetation und noch gar keine anderen Lurche, geschweige denn Fische darinnen. Von dort hören Sie mit Einbruch der Dunkelheit einzelne Rufe, die sich wie ein „Sägen“ anhören: Rau und andauernd, in gleichbleibender Tonlage, und dann stimmen weitere Rufer ein, zu einem Chor, der die Luft vibrieren lässt. Das ist der Sängerwettstreit vom Riedsee, nur hier zu hören und wie Sie richtig vermuten, hier geht’s um die Gunst der Damenwelt. Die Männchen der Kreuzkröte sind in Balzstimmung.
"Form follows function"
(2022)
Die Bregbrücke in Wolterdingen macht bis heute einen ungemein repräsentativen und herrschaftlichen Eindruck. Wer das erste Mal vor ihr steht, beginnt unwillkürlich nach dem Schloss zu suchen, zu dem sie hinzuführen scheint. Dabei verbindet sie lediglich die beiden Teile einer bis heute sympathisch überschaubar gebliebenen Ortschaft, die zu ihrer Erbauungszeit kaum 700 Einwohner zählte. Es stellen sich daher die naheliegenden Fragen, wie diese Brücke dorthin kam, und wer damit eigentlich repräsentierte und vor wem. Diesen Fragen geht der vorliegende Beitrag nach. Er möchte damit zugleich vor dem Hintergrund des aktuell geplanten Abbruchs der Brücke die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung dieses Bauwerks lenken und er tut dies in der Hoffnung, ein Weckruf und kein Nachruf zu sein. Dafür soll die Brücke zunächst einmal beschrieben werden (1). Auf einen
Rückblick auf die frühere Brücke und den lokalen Entscheidungsprozess, der zu ihrem Neubau führte (2), folgen zwei Exkurse zu ihrer überregionalen Vorgeschichte, dann ein Blick auf die Baugeschichte der Brücke (3), ein Fazit (4) und schließlich ein Ausblick in die Gegenwart (5).
Von den ehemals heimischen 244 Arten Landschnecken in Deutschland ist auf der Baar gar nichts und im Schwarzwald fast nichts bekannt. Von diesen meist hoch spezialisierten Tieren wurden viele Unterarten und auch sicher ganze Arten ungesehen für immer ausgelöscht, und es werden auch viele noch dem Klimawandel zum Opfer fallen. Ein Grund, sich mit Schnecken auch bei uns näher zu befassen.
Scheffheu - ein Tannenwunder
(2022)
Nein, mit der Flößerei hat es auf der Wutach nicht mehr geklappt, wie uns nicht zuletzt in Heinrich Hansjakobs Theodor, der Seifensieder bestätigt wird: Die Wolfacher Schiffergesellschaft, die den wilden Fluss für die stammweise Flößerei herzurichten versprach, ist damit 1847 kläglich gescheitert bei einem Gesamtschaden von 200.000 Gulden. Und auch Kaiser Wilhelms II. „strategische“ Sauschwänzlebahn, 1890 mit Tunneln und Kehren in Betrieb genommen, hat sich nicht mehr sonderlich bewähren dürfen für den Abtransport des fürstlich fürstenbergischen Stammholzes. Doch irgendwie ist das Nadelholz immer in den Sägewerken gelandet – auch vor der Erschließung mit Lkw-tauglichen Forstwegen. Mit langschäftigem Nadelholz lässt sich Geld verdienen in der Waldwirtschaft.
Carolinea. – 80 (2022)
(2022)
László Trunkó †
(2022)
László Trunkó wurde am 8. Mai 1935 in der zentralungarischen Kleinstadt Szolnok als einziger Sohn des promovierten Juristen István Trunkó und der Erzieherin Erzsébet Trunkó geb. Riszner, geboren. Der Vater war ab 1940 am obersten
Verwaltungsgerichtshof in Budapest beschäftigt. Er wurde 1950 als „Klassenfeind“ von den Kommunisten aus dem Staatsdienst entlassen. Die Familie verarmte daraufhin. László Trunkó nahm 1953 unmittelbar nach seinem Abitur sein
Geologiestudium mit Schwerpunkt Paläontologie an der Eötvös-Loránd-Universität auf. Der mit Staatsgewalt niedergeschlagene ungarische Volksaufstand, der am 23. Oktober 1956 mit einem friedlichen Protest der Studenten der Universitäten in Budapest begonnen hatte, zwang ihn zur Flucht nach Deutschland. Dort wurde er sofort als politischer Flüchtling anerkannt, setzte sein Geologiestudium an der Georg-August-Universität Göttingen fort und schloss es 1960
mit der Diplomprüfung ab. Bereits ein Jahr später wurde er auf der Grundlage seiner für die Diplomarbeit gesammelten Daten promoviert. László Trunkó arbeitete damals unter anderem über oligozäne Foraminiferen (Grossheide & Trunkó 1965; Trunkó 1965).
In vielen Literaturstellen über den Totenkopfschwärmer finden sich Beobachtungen über sein Eindringen in Bienenstöcke als Honigdieb. Vielfach wird in älterer Literatur berichtet, dass er dabei oft von den Bienen angegriffen und totgestochen wird. Veröffentlichungen neueren Datums berichten meist jedoch vom positiven Ausgang solcher Besuche. Vom Eindringen zwecks Nahrungsaufnahme bis zum Verlassen des Bienenstocks wird mehrfach von einer zeitlichen Dauer um die 15 Minuten berichtet. Ganz im Gegensatz dazu wird in diesem Artikel das Verhalten eines eingewanderten Totenkopfschwärmers beschrieben, der an mindestens 11 aufeinander folgenden Tagen die gesamte Tageszeit im Bienenstock verbracht hat und diesen jeden Abend fast zur gleichen Uhrzeit zu nächtlichen Ausflügen verließ.