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Der Markgröninger Schäferlauf und die Schäferzunft

  • Weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus ist der Markgröninger Schäferlauf als traditionsreiches Heimatfest bekannt. Er »gehört« zu Markgröningen wie das Marzipan zu Lübeck oder die »Berliner Luft« zur Bundeshauptstadt. Jahr für Jahr zieht das Fest rund 100 000 Besucher an, und für viele Bewohner des Landkreises ist zumindest ein Besuchstag am Wochenende ein absolutes Muss, da jeder seine ganz persönlichen Erinnerungen mit dem historischen Fest verbindet. Der Schäferlauf weist im Vergleich zu den anderen historischen Festen im Landkreis, etwa dem Bietigheimer oder Ludwigsburger Pferdemarkt, mehrere Besonderheiten auf. Dazu zählen der barfüßige Wettlauf als Relikt des Zunfttreffens, die mittelalterlichen Wettspiele auf dem Stoppelfeld zur Volksbelustigung, das Festspiel »Der treue Bartel« sowie die Existenz spezieller Gruppen und Vereine, die wesentliche Elemente des Festes gestalten. Das Heimatfest lebt und zum Leben gehört der Wandel. Deshalb reicht der zeitliche Rahmen des Beitrags bei einzelnen Themen bis in die Gegenwart hinein. Wochen vorher schon bereitet sich die Stadt auf das Fest vor, das alljährlich um den 24. August herum, dem Bartholomäustag, stattfindet. Bunte Fähnchengirlanden empfangen die Besucher. Die Hausfrauen blasen zum Generalputz und bringen die Kochplatten und Backöfen in der Vorfreude auf zu bewirtende Gäste zum Glühen. »Echte« Markgröninger haben nun Stress: Sie müssen zur Schäfertanz- oder Musikvereinsprobe, den Text fürs Festspiel lernen, Stände für die Bewirtung aufbauen, Festwagen schmücken, Schäferkleidchen nähen oder fürs Wassertragen üben. Die Stadt befindet sich Ende August in einem sympathischen Ausnahmezustand: Markgröningens fünfte Jahreszeit bricht an. Wenn ungeachtet dieser Bedeutung des Festes über dessen Ursprung und die damit verbundene Entstehung einer landesweiten württembergischen Schäferzunft bislang wenig publiziert wurde, so liegt das an der schwierigen Quellenlage. Im Bereich der Volkskunde gibt es, insbesondere was die unteren sozialen Schichten anlangt, kaum schriftliche Aufzeichnungen. Sind dennoch welche aufzufinden, was hier Gott sei Dank der Fall ist, entstanden sie meist anlässlich von Streitigkeiten, weil »altes Herkommen« von der Obrigkeit nicht mehr geduldet wurde.

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Verfasserangaben:Petra SchadGND
DOI:https://doi.org/10.57962/regionalia-20118
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Ludwigsburger Geschichtsblätter
Untertitel (Deutsch):Entstehung und Entwicklung
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Jahr der Erstveröffentlichung:2011
GND-Schlagwort:Markgröningen; Schafzucht; Schäfer; Brauch
Jahrgang:65
Erste Seite:19
Letzte Seite:66
DDC-Sachgruppen:300 Sozialwissenschaften / 390 Bräuche, Etikette, Folklore / 390 Bräuche, Etikette, Folklore
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 630 Landwirtschaft, Veterinärmedizin / 630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
Systematik der Landesbibliographie:Bevölkerung und Soziales / Volkswissen und Brauchtum / Gruppenbrauchtum
Wirtschaft / Land- und Forstwirtschaft / Landwirtschaft
Zeitschriften:Ludwigsburger Geschichtsblätter / 65.2011
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - CC BY-SA - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International