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Glückliche Zukunft

  • Alte Friedhöfe sind in vielfacher Hinsicht ein wertvolles Natur- und Kulturerbe. Da ist einmal die ihnen zugewachsene Eigenschaft als ‚grüne Lunge‘ innerhalb verdichteter Bebauung, besonders in Großstädten. Zugleich handelt es sich auch bei aufgelassenen Begräbnisstätten um sakrale, sogar geweihte Orte, die, wie der Name sagt, von ihrer profanen Umgebung durch Einfriedung abgegrenzt sind oder waren. Dies bedeutet für die heutige Benutzung als Freizeitgelände manche Einschränkung, wofür das Bewusstsein bzw. Verständnis einer säkularisierten Gesellschaft nicht immer gegeben ist. Sodann fesseln neben verbliebenen Sakralbauten vor allem die historischen Grabdenkmäler die Aufmerksamkeit der Besucher. Weil die Grabpoesie der Inschriften sowie das ikonografische Programm auf heutigen Friedhöfen nicht mehr in diesem Umfang anzutreffen ist, ist manches Wissen um die Aussage solcher Zeugnisse verlorengegangen. Deren Entschlüsselung ist jedoch eine lohnende Aufgabe, wie im Folgenden an einem Beispiel gezeigt werden soll. Für Vorlagen bekannter Künstler liegen diese oft internationalen Einflüsse offen zu Tage; die Verbreitung erfolgte meist über grafische oder plastische Nachbildungen. Beides trifft für das bekannteste Grab auf dem Freiburger Alten Friedhof, Caroline Christine Walter, das „ruhende Mädchen“, zu. Hier diente das Königin-Luise-Denkmal von Christian Daniel Rauch im Mausoleum des Charlottenburger Schlossparks als Vorlage. Bemerkenswert ist stets, was spätere Künstler an Details ergänzt oder weggelassen haben: Walter z.B. hält zusätzlich ein aufgeschlagenes Buch mit Versen des Dichters Ernst von Feuchtersleben in der Hand. Das Medaillon des Grabmals Beck zitiert das Titelkupfer von Lessings Schrift „Wie die Alten den Tod gebildet“, verzichtet jedoch auf den Leichnam, auf den der Todesjüngling ursprünglich seine Fackel herabgesenkt hatte. Für das Medaillon des Grabmals Eschger, Mittelpunkt eines beeindruckenden schmiedeeisernen Kreuzes und Untersuchungsgegenstand dieser Abhandlung, war die Vorlage bislang nicht bekannt. Um sie und die Auswahl dieser Szene aus dem umfangreichen Bilderzyklus „Amor und Psyche“ für den Sepulkralbereich wird es im Folgenden gehen.

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Verfasserangaben:Thomas Schwarz
DOI:https://doi.org/10.57962/regionalia-23156
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins „Schau-ins-Land“
Untertitel (Deutsch):"Amor und Psyche" auf dem Grabmal Eschger des Freiburger Alten Friedhofs und seine künstlerischen Quellen
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Jahr der Erstveröffentlichung:2019
GND-Schlagwort:Alter Friedhof 〈Freiburg im Breisgau〉; Grabmal; Relief; Plastik; Amor und Psyche
Jahrgang:138
Erste Seite:49
Letzte Seite:64
DDC-Sachgruppen:700 Künste und Unterhaltung / 720 Architektur / 720 Architektur
700 Künste und Unterhaltung / 730 Plastik, Numismatik, Keramik, Metallkunst / 730 Plastische Künste; Bildhauerkunst
Systematik der Landesbibliographie:Sprache, Literatur, Kunst und Kultur / Bildende Künste / Plastik und Skulptur
Zeitschriften:Schau-ins-Land / 138.2019
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - CC BY - Namensnennung 4.0 International