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Die Entstehung des Landes Baden-Württemberg vor fünfzig Jahren war bekanntlich eine schwierige Geburt und in staatsrechtlicher Hinsicht nicht ohne Mängel. Daher ist es kein Wunder, daß auch die Frage der Namengebung nicht
einfach zu lösen war. Die Diskussion darüber betraf zwar weit weniger Wichtiges als der Abstimmungskampf um die
Staatsbildung selbst, sie geriet auch ungleich weniger heftig und wurde nicht zusätzlich vor Gericht ausgetragen. Dennoch scheint es von Interesse, diesen Namensstreit ins Gedächtnis zu rufen. Schließlich ist der Name für jedes soziale Gebilde ein wichtiges Element der Identität und des Selbstverständnisses. Im Falle des Landes Baden-Württemberg bildet die Auseinandersetzung um den Namen auch ein bemerkenswertes Nachspiel zur Volksabstimmung vom 9. Dezember 1951. Sie läßt etwas von den Intentionen der Abstimmenden in den einzelnen Landesteilen erkennen.
In der Dialektologie gehört der südwestdeutsche Sprachraum zu den westoberdeutschen Mundarten, die in der Sprachwissenschaft auch unter der Bezeichnung „Gesamtalemannisch" zusammengefasst werden. Dazu gehören neben dem Alemannischen und dem Schwäbischen in Baden-Württemberg und Bayern auch Dialektgebiete von fünf weiteren Staaten. Das Alemannische ist also ein grenzübergreifender Dialekt; er wird heute in sechs Staaten gesprochen: In Deutschland in Baden-Württemberg und Bayern, in Frankreich im benachbarten Elsass, in der deutschsprachigen Schweiz, in Sprachinseln im italienischen Aostatal und im Piemont, im Fürstentum Liechtenstein sowie im österreichischen Vorarlberg. Das Alemannische lässt sich jedoch nicht nur nach außen hin von anderen Dialekten abgrenzen, auch innerhalb des
alemannischen Sprachgebiets lässt sich eine Einteilung vornehmen. Eine Binnengliederung des Gesamtalemannischen trennt
das Schwäbische, das Alemannische am Oberrhein, am Bodensee und in Vorarlberg sowie das Süd- und Höchstalemannische in der Schweiz voneinander. Der Ortenauer Dialekt gehört nach dieser Einteilung innerhalb des südwestdeutschen Sprachgebietes zum Oberrheinalemannischen und grenzt im Norden an das Fränkische, im Osten an das Schwäbische. Er ist ständig Einflüssen durch seine Nachbarmundarten ausgesetzt, die entweder in Nord-Süd-Richtung - von Karlsruhe her - wirken, oder in Westost-Richtung aus Straßburg über den Rhein die Ortenau erreichen. Im Osten befindet sich eine alte Sprachgrenze, eine starke Barriere für Einflüsse aus dem Schwäbischen - die so genannte Schwarzwaldschranke.
Der kürzere Teil des Tagebuchs von Clara Faisst, der die unmittelbare Nachkriegszeit bis zur Jahreswende 1919/20 umfasst und mit der Novemberrevolution beginnt, weicht deutlich von den Schilderungen der Kriegszeit ab, die neben der scharfsichtigen und scharfzüngigen Schilderung gesellschaftlicher Erscheinungsformen und Defizite in anekdotenhaftem Stil zahlreiche Einzelschicksale vorstellte. Wer nun eine Reflexion der Revolutionsereignisse in Baden erwartet, wird enttäuscht, denn über die Revolution weiß Clara Faisst nur wenig zu berichten. Klar wird indessen ihre Ablehnung der revolutionären Umwälzung insbesondere dort, wo sie die Minister der neuen Regierung in despektierlicher Weise „vorführt“. Vielmehr geht es Clara Faisst um die Frage, wie die katastrophale Niederlage zu bewältigen ist, und
wie sie vor allem aus christlicher Perspektive zu verstehen ist. Dabei wird deutlich, dass Gott für die Bewältigung der gesellschaftlichen und politischen Krise der Gegenwart in gleicher Weise in Anspruch genommen wird, wie dies bereits in der Kriegszeit mit der Hoffnung auf Gottes Beistand und den Sieg geschehen war.
Das Naturschutzgebiet „Taubergießen" erstreckt sich auf einer Länge von zwölf Kilometern entlang des Rheines auf deutschem und französischem Grundeigentum. Es besteht aus zwei sehr unterschiedlichen Landschaftstypen: Westlich des Tulla'schen Hochwasserdammes befinden sich die Überflutungsbereiche des Rheins mit zum Teil urwaldähnlichen Auenwäldern aus Eichen, Ulmen, Silberweiden und Schwarzpappeln. Östlich des Hochwasserdammes, in der sogenannten Altaue, treffen wir eine liebliche Landschaft mit Wiesen, Hecken, kleineren Wäldern und Gewässern an, deren Flussläufe jedoch keine Verbindung mehr zum Rhein haben.
Specimens belonging to the Neotropical genus Fauva (Staphylinidae: Osoriinae) were studied from the following collections: Institut Royal des Sciences Naturelles de Belgique, Bruxelles, Belgium (IRSN); Field Museum of Natural History, Chicago, USA (FMNH); and from a collection from Peru, made available by M. Verhaagh (Karlsruhe, Germany). The genus and four species are redescribed and the new species Fauva becki is described. The genus is divided into two species groups and a key to species is provided.
Aus dem Baltischen Bernstein ist bisher nur eine Art der Gattung Calisius bekannt geworden: Calisius balticus USINGER,
1941. In der vorliegenden Arbeit werden drei neue Arten der Gattung und das unbekannte Weibchen von C. balticus beschrieben und abgebildet und ein Bestimmungsschlüssel für alle 4 Arten vorgelegt.
Von der Unterfamilie Aneurinae Douglas & Scott, 1865, der Familie Aradidae Brullé, 1836, sind bisher 4 Arten aus eozänem Baltischem Bernstein beschrieben worden, welche verschiedenen Untergattungen zugeordnet werden: Aneurus (cf. Aneurus s. str.) ancestralis Heiss, 1997, Aneurus (Aneurodes) groehni Heiss, 2001, Aneurus (Neaneorosoma) kotashevichi Heiss, 2001, und Aneurus (Paraneurosoma) ursulae Heiss 2012. Des Weiteren wurde aus Sächsischem oder Bitterfelder Bernstein wahrscheinlich gleichen Alters und Genese Aneurus (cf. Aneurodellus) goitschenus Heiss, 2013, beschrieben. Nachstehend wird eine neue Art Aneurus riegeri spec. nov. beschrieben und abgebildet, welche keiner der anerkannten Untergattungen sicher zugeordnet werden kann, da ihre Merkmalskombination nicht übereinstimmt. Ein Bestimmungsschlüssel für alle Bernstein-Aneurinae wird vorgeschlagen.
Es war ein Ereignis ersten Ranges, das in die
ganze Region ausstrahlte: Die Einweihung des
Franziskaner-Konzerthauses am 17. September
1982, also vor 30 Jahren. Als „Meilenstein in der
Geschichte der Doppelstadt“ wurde es gepriesen
und mit einem Reigen von mehr als einem
Dutzend hochkarätiger Konzerte bis in den
Dezember hinein gefeiert. Dass der „Franziskaner“
von seiner Strahlkraft als Kulturzentrum nichts verloren
hat, hat er in den drei Jahrzehnten eindrucksvoll
bewiesen.
Reutfelder und Schälwald
(2007)
Mit rd. 1200 ha Waldbodenfläche ist die Gemeinde Durbach auch heute noch eine relativ große Waldbaugemeinde. Wie sich die Waldnutzungsarten im Laufe der vergangenen drei Jahrhunderte verändert haben, lässt sich bei einem Studium alter Statistiken und Berichte gut erkennen. Eine Karte von 1785 zeigt in der ehemaligen „Herrschaft Staufenberg" große Flächen
von „Reutfeld". Unter „Reutfeld" ist ein Stück Land zu verstehen, das durch Ausrodung des Gehölzes urbar gemacht wurde. Neben den reinen Waldflächen war dies über lange Zeit die wohl umfangreichste Nutzungsart. Große Teile der ursprünglichen Wälder wurden so gerodet und für Ackerbau und Viehhaltung nutzbar gemacht. In den meisten Urkunden, Übergabeverträgen oder sonstigen Beschreibungen des 18. und 19. Jahrhunderts sind diese Flächen als „Halden und Bösch", als Wildfeld oder eben als Reutfeld bezeichnet. Um die Wende des 18. Jahrhunderts wurde diese Nutzungsart nicht nur im Stab Gebirg,
sondern auch auf den meisten Höfen der Stäbe Heimburg und Bottenau betrieben.