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Es geht im folgenden um den Zusammenhang zwischen der differenzierten
Sozialstruktur der oberschwäbischen Siedlungen mit der Vereinödung, die den Zweck hatte, die Gemengelage der Parzellen durch größtmögliche
Arrondierung der Wirtschaftsflächen zu beseitigen, und die häufig mit dem
,,Ausbau", d .h. der Aussiedlung eines Teils der Anwesen, verbunden wurde.
Diese Innovation, die um die Mitte des 16. Jh. im Gebiet der Fürstabtei Kempten
ihren Ursprung hatte, breitete sich ja von dort in mehreren Schüben bis ins nördliche
Oberschwaben und den östlichen Hegau hinein aus, bis sie nach einem
Höhepunkt der Diffusion um die Wende vom 18. zum 19. Jh. gegen die Mitte des
19. Jh. südlich von Biberach und Saulgau sowie östlich von Meßkirch und
Stockach zum Stehen kam.
1. Entwicklung ist im Rückblick ja immer "historisch". Hier soll das Wort
historisch einmal zur Abgrenzung gegen das Thema von Wolf-Dieter Siek dienen,
der sich mit der jüngeren Entwicklung und der heutigen Situation befasst.
Dieser Beitrag wird sich auf die Entwicklung etwa bis zum beginnenden 19.
Jahrhundert beschränken, das ja auch für die Siedlungsentwicklung umwälzende
Neuerungen brachte. Andererseits sollen jedoch die siedlungsarchäologischen
Befunde den archäologischen Beiträgen vorbehalten bleiben, so entscheidend
die Ergebnisse der Archäologie für die Frage der Anfänge unserer
Siedlungen auch sind in einer Zeit, aus der es fast keine schriftliche Überlieferung
gibt.
2. soll die Entwicklung der Baar-Dörfer nicht nur allgemein aufgezeigt werden.
Die Dörfer der Baar, die meisten von ihnen ja sogenannte Haufendörfer,
sind keine gestalt- und strukturlosen, ungeordneten "Haufen", sie weisen vielmehr
eine innere, jeweils individuelle Struktur auf, in der die Entwicklung der
Bewohner ihren Niederschlag gefunden hat. In diesem Sinne sollen also auch
Einzelbeispiele vorgestellt werden.
Wenn im folgenden die Instruction für den Obervogten der Pfand, und Gunkellehenbaren
Herrschaften Singen und Mühlhausen, Franz Sales Ummenhofer, erlassen
durch den Grafen Franz Joseph 1. von Enzenberg (1747-1821) am 23.
August 1806, vorgestellt und erläutert wird, so deshalb, weil es sich in vieler
Hinsicht um ein außergewöhnliches Dokument handelt. Es wurde erlassen am
Ende des alten Römischen Reiches Deutscher Nation. Der Verfasser gehört noch
ganz und gar nach seinem gesellschaftlichen Rang und seiner beruflichen Stellung
der zu Ende gehenden feudalen Epoche an, zugleich aber ist er als gläubiger
Katholik ein überzeugter Vertreter der Aufklärung und durchdrungen von freimaurerischen
idealen. Man spürt, wie er mit Unbehagen dem Anbruch einer ungewissen
Zeit entgegensieht, die so vieles ändern und - ihm noch unvorstellbar
- neue staatliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Formen bringen wird.
Das Lebenswerk eines Malers, von außen und im Nachhinein betrachtet, muss immer unvollständig bleiben. Das Lebenswerk des Oberharmersbacher Bürgers Berthold Roth zeigt die Vielfältigkeit und das Talent seines künstlerischen Wirkens. Berthold Roth wurde am 11.04.1934 als Sohn des Maurus Roth und dessen Frau Emma, geb. Kasper in Oberharmersbach geboren. Die Kriegsjahre und die nachfolgenden Jahre prägten seinen berufichen Werdegang. Sein Talent für das Malen blieb auch anderen nicht verborgen und für den jungen Berthold Roth stand fest: er will Malerei studieren.
Ernst Peter Huber wurde am 31. Oktober 1900 als Sohn des Werkführers der Vereinigten Keramischen Fabriken, Peter
Huber und dessen Ehefrau Maria, geb. Dillberger in Zell am Harmersbach geboren. Nach Abschluss einer Ausbildung als Keramikmaler ging er auf Wunsch seiner Eltern und auf Empfehlung des damaligen Keramikfabrikanten G. Schmieder zur weiteren Ausbildung auf die Kunstgewerbliche Fachschule nach Karlsruhe. Sein malerisches Talent drängte ihn jedoch nach freischaffendem Künstlertum und so besuchte er – zunächst ohne Wissen seiner Eltern – die bekannte Privatschule Block – Hagemann, Karlsruhe. Nach bestandener Prüfung wurde er zum Studium an der Staatlichen Kunstakademie 1921 als Schüler zugelassen und konnte sich hier mit allen Gebieten der Malerei und Techniken vertraut machen. Während der letzten Hochschuljahre war er Meisterschüler der Professoren Dillinger und Göbel. Die Schule hatte unter der Leitung des Professors A. Haueisen weit über die Grenzen Badens hinaus einen guten Ruf. Im Alter von 26 Jahren war Huber kein Unbekannter mehr.
Das Besondere an Arnolds Kunst zu der damaligen Zeit: Er thematisiert den Kriegsalltag und seine Bilder haben außergewöhnliche Entstehungsgeschichten, oft unter dramatischen Umständen. Der Maler hat sie nicht im geschützten Atelier
ohne störenden Betrieb und Lärm gemalt, auch nicht auf der Staffelei inmitten einer Landschaft mit reizvollen, idyllischen
Motiven wie die damaligen Plain-air-Maler. Die Bilder sind vielmehr mitten im Kriegsgeschehen des Ersten Weltkriegs
entstanden, im Schützengraben, im Stollen, auf dem Beobachtungsstand. Die Arbeiten haben einen doppelten Wert: Sie zeigen den Schrecken des Kriegs und seiner Folgen und sie sind zugleich authentische historische Erinnerungsstücke des Ersten Weltkriegs.
Den großen Sitzungssaal im Schutterwälder Rathaus ziert an der Wand ein bemerkenswertes Gemälde, das das frühere Ortszentrum samt historischen Trachtenträgerinnen und -trägern zeigt. Ein kleines Schild daneben weist auf den Schöpfer des Bildes, Andreas Schnebelt, hin. Wie viele andere Künstler ist auch er mittlerweile in Vergessenheit geraten und es wird Zeit, im 80. Jahr des Entstehens des Kunstwerkes, an ihn zu erinnern.
Bei einer restauratorischen Untersuchung und Bestandsaufnahme der Weingartenkirche in Offenburg – Zell-Weierbach im Hinblick auf eine anstehende Renovation des Kirchengebäudes wurde neben der Untersuchung der Bausubstanz auch die Kirchenausstattung erfasst. Hierbei fiel der Kreuzweg aus 14 als silhouettierte Reliefs geschnitzten Stationen auf, an dem weder eine Signatur noch irgendeine archivalische Erwähnung festgestellt werden konnte.
Am Beispiel zweier Kriegerdenkmäler des Ersten Weltkrieges im Zentrum der Stadt Offenburg soll aufgezeigt werden, wie
die künstlerische Gestaltung eines Denkmals von den jeweiligen Zeitgegebenheiten und seine spätere Bewertung von der
inzwischen veränderten politischen und gesellschaftlichen Lage abhängig ist. Es handelt sich um das am 11.07.1926 eingeweihte Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Offenburger Infanterieregiment Nr. 170 am Stadtbuckel und das am 07.08.1927 eingeweihte Kriegerdenkmal für das 3. Ober-Elsässische Infanterie-Regiment Nr. 172 am Eingang des Zwingerparks. Das eine steht noch heute an seinem ursprünglichen Platz, das andere ist inzwischen geringfügig versetzt worden.
Die Lahrer Familie Wickertsheimer geht auf den 1677 in Malterdingen geborenen Johannes Wickersheim zurück, der in Lahr das Metzgerhandwerk betrieb und Wirt des Gasthauses zur Krone war. Wilhelm Wickertsheimer wurde als ältester Sohn des Malermeisters Johann Wilhelm Wickertsheimer und dessen Frau Sofie, geborene Eckermann, am 9. September 1886 in Lahr geboren. Die Familie wohnte zunächst in der Bismarckstraße unweit des Spitals und zog dann um in die Kreuzgasse (heute Gärtnerstraße) in ein kleines Haus, das der Urgroßvater mütterlicherseits um 1792 erworben hatte. Nach dem Ersten Weltkrieg wohnte man in der Bleichstraße. Sein späteres Wohnhaus in der Wasserklammstraße (heute abgerissen) hat Wickertsheimer mit einem farbenprächtigen Gemälde verewigt.