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Familiengeheimnisse
(2021)
Fastnacht ist kein Brauchtum, sondern eine
Lebenseinstellung: So würde wohl mancher
überzeugte Fastnachter beschreiben, was ihm die
„fünfte Jahreszeit“ bedeutet. Tatsächlich besitzt
die Fastnacht im schwäbisch-alemannischen
Raum eine weit über die Brauchtumspflege
hinausgehende soziale und teils auch politische
Bedeutung, die ihr einen herausragenden Stellenwert im regionalen Selbstverständnis verleiht.
Dies ist bekannt und wird teilweise augenzwinkernd, teilweise mit Unverständnis zur Kenntnis
genommen. Was jedoch vielen Menschen nicht
bewusst ist, ist die Tatsache, dass nicht wenige
Objekte der Alltagskultur auch eine fastnächtlichen Bedeutungsebene aufweisen.
Die Geschichte der Friedhöfe spiegele die wandelnden Einstellungen der Gesellschaft zum Tod: Friedhöfe sind ebenso Zeitdokumente wie schriftliche Quellen, Bauten und Kunstwerke, die uns Aufschluss über vergangene, vorhergegangene Einstellungen und Vorstellungen unserer Vorfahren geben können. Kaum eine Epoche hat sich so intensiv und bildhaft mit Sterben und Tod auseinandergesetzt wie das Mittelalter.
Das Gotteshaus ist die einstige Kirche der politisch und wirtschaftlich einflussreichen Johanniter, deren Orden seit 1257 (1253) zwischen Gerber- und Bickenstraße sowie der östlichen Ringmauer auf einem großzügig bemessenen Platz die
verschiedenen Gebäude der Villinger Kommende errichtet hatte. Der einschiffige Kirchenbau, eine Saalkirche mit Chor, entstand um die Wende des 13. Jahrhunderts.
Der Marktplatz zu Villingen
(1999)
1000 Jahre Marktrecht Villingen. Villingen-Schwenningen feiert.
Das Jahr 1999 steht in Villingen-Schwenningen ganz im Zeichen dieser Feier. Das Recht, einen Markt zu betreiben, erforderte schon immer einen bestimmten Platz. In der Marktrechtsurkunde vom 29. März 999 ist davon die Rede, dass kraft kaiserlichen Befehls der Markt mit aller öffentlichen Handlung gesetzlich
sei, und zwar „mit der Rechtsbestimmung, dass alle, welche den schon genannten Markt zu besuchen wünschen, unbehelligt und in aller Ruhe und Friedlichkeit hin- und zurückgehen und ohne
jegliche ungerechte Schädigung ihr Geschäft ausüben mögen mit Erwerben, Kaufen, Verkaufen und Betreiben alles dessen, was von solcher Hantierung genannt werden kann."
Man schrieb das Jahr 1905. Franz Karl Wiebelt war auf dem Weg von der Pfalz in die Alpen, als er seinen Zug für einen kurzen Aufenthalt im badischen Villingen verließ. Diese Stadt gefiel dem 25 Jahre jungen Mann sehr, und er fasste einen Entschluss [...]. Franz Karl Wiebelt war nicht nur Buch- und Kunsthändler, er war auch ein Förderer der Kunst und junger Künstler, er war Verleger, und er war ein respektierter Bürger, der sich sein Leben lang sozial engagierte.
Bickentor im Visier
(1999)
„Tannenhöhe“
(2001)
Wie hieß es noch vor über hundert Jahren werbend in
einem Inserat zur Eröffnung desselben Hauses am
1. Juni 1900: „Waldhotel Villingen am Anfang
des über 10000 Morgen großen, von herrlichen
Waldwegen nach allen Richtungen durchquerten
Villinger Stadtwaldes; an der weltberühmten
Schwarzwaldbahn, 750 Meter über dem Meer
gelegen, 25 Minuten nach Villingen, 5 Minuten
von der Station Kirnach der Schwarzwaldbahn
entfernt“. Und anspruchsvoll fährt das Inserat
fort: „Elegantes mit allem Komfort der Neuzeit
(electrische Anlage, Centralheizung, Badeinrichtung, Hochdruckwasserleitung in allen Stockwerken) versehenes, in Mitte großer Parkanlagen gelegenes Kurhaus“. Gepriesen werden: „Vorzügliche
Verpflegung – 120 Fremdbetten. Wein- & Bierrestaurant mit großer Terrasse & Wirtschaftsgarten“. Und nicht unerwähnt blieb ein „Prächtiger Ausblick auf die Schwäbische Alb und bei klarem Wetter auf die Alpen“. Die „Nobelherberge“
war geschaffen.
Namen wie Richard Ackermann, Waldemar Flaig
oder Paul Hirth kennt jeder Villinger Kunstinteressierte. Gewiss haben sie hervorragende Bildnisse
von Villingen geschaffen. Aber da diese Künstler
bereits in einer Ausstellung in der Benediktinerkirche gewürdigt wurden, war es ein Anliegen
der Sparkasse Villingen-Schwenningen in ihrer
Ausstellung vom 12.11.– 30.11.1999 auch weniger
bekannte Künstler wie Max Roth oder Ursula
Eschbach vorzustellen. Die Idee zu diesem Vorhaben lieferte Dr. Hans Kurtz, der selbst einige
Exponate aus seiner Sammlung für die Ausstellung in der Kundenhalle der Villinger Sparkassen Hauptstelle beisteuerte. In Sparkassendirektor
Klaus Haubner fand er einen begeisterten Fürsprecher, da auch die Sparkasse in ihrem großen
Fundus viele Ansichten von Villinger Straßen und
Winkeln hat, die bisher der breiten Öffentlichkeit
nicht gezeigt werden konnten
Die Altstadtkirche
(2001)
Der Beitrag, den die Arbeitsgemeinschaft (AG)
Geschichte am Gymnasium Romäusring zum Tag
des offenen Denkmals 2000 präsentierte, ist nicht
nur eine enorme Fleißarbeit, sondern eine echte
Meisterleistung. Unter dem Titel „Die Altstadtkirche“ haben Thomas Kirchner, Eva Spira, Stefanie Spira, Marc Weber und ihr Geschichtslehrer
Bernd Schenkel eine Dokumentation vorgelegt,
die weit über den Tag des Anlasses hinaus beachtlichen historischen Wert hat.
Geologie in und um Villingen
(2001)
Kaum vorstellbar, „dass die Brigach einmal westlich von der Lorettokapelle in 770 m Höhe
(Anm.: vielleicht auch in 850 m heutiger
Meereshöhe) floss und von da ihren Weg über das
Laible nahm“. Der Zusammenfluss von Brigach
und Breg erfolgte damals, im Mittelpliozän, dem
jüngsten Tertiär vor rund drei Millionen Jahren,
auf dem Schellenberg westlich von Donaueschingen. Zu sehr haben sich selbst in der Erdneuzeit
vor nur ein paar Millionen Jahren die Erdoberfläche, das Land und die Gewässer vor allem der
Lauf der Flüsse verändert.
Das gleichnamige Motiv ist eine Kohlezeichnung
aus der Erinnerung gesehen. Der Ruhe ausströmende Anblick wirkt wie ein verträumter Dorfwinkel, denn die Gasse ist untypisch im Vergleich
zu allen anderen Villinger Gassen.
Es fällt auf, dass hier weder Erker noch vorgesetzte Dachgaupen, das sogenannte „Obertenloch“ zu
sehen sind. Die Bebauung zeigt keine, wie sonst
im Kernbereich der Stadt übliche, geschlossene
Häuserfront. Ein Blick auf den Lageplan der Stadt
von 1695, dessen Original sich im G.L.A. Karlsruhe befindet, zeigt, dass an der rechten Straßenseite noch keine Häuser standen. Statt dessen
waren Gärten da trotz der beengten Wohnmöglichkeiten, bedingt durch die Abgrenzung des
Mauerringes.