Filtern
Erscheinungsjahr
- 2003 (257) (entfernen)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (256)
- Mehrsprachig (1)
Gehört zur Bibliographie
- nein (257) (entfernen)
Schlagworte
- Geschichte (21)
- Baden (16)
- Mannheim (11)
- Bretten (9)
- Säkularisation (9)
- Zeitschrift (9)
- Freiburg im Breisgau (7)
- Oberrheinisches Tiefland (6)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (6)
- Architektur (5)
Die Villinger lieben ihn, auch wenn sie ihn über
Jahre hinweg etwas vernachlässigten: Ihren Aussichtsturm auf der Wanne. Es sah schon so aus, als
ob nach über hundert Jahren sein letztes Stündlein geschlagen hätte, denn die Stadtverwaltung
hatte kein Geld, die notwendige Sanierung für den
altersschwach gewordenen, still vor sich hin rostenden stählernen Riesen zu bezahlen. Aber wenn’s
Stadtsäckel leer ist, dann ist’s für die Villinger noch
lange kein Grund, den geliebten Patienten im (sauren) Regen stehen zu lassen.
Hilfe tat Not! Und die kam auch. Der Ehrenbürger
der Doppelstadt, Ewald Merkle, spannte sich vor
den Wagen einer Interessengemeinschaft Villinger
Bürger – der übrigens auch etliche Schwenninger
angehörten – die sich das Motto „Rettet den Aussichtsturm“ auf die Fahne geschrieben hatte
In seiner Predigt beleuchtete er die große Zahl der
Männer und Frauen, die als Heilige das Leben der
Kirche wesentlich mit geprägt haben und den
Gläubigen aller Zeiten als Vorbild dienten. Dabei
ging er auch auf die Menschen ein, die in den
Stürmen der Zeit mutig ihre Stimme erhoben und
gegen viele Widerstände beeindruckende Glaubenszeugnisse abgaben. Mit der Gedenktafel am
Kaplaneihaus wolle die Münsterpfarrei auf Ewald
Huth aufmerksam machen, der für seine christliche
Überzeugung in den Tod gegangen ist. „Wir wollen
ihn nicht heilig sprechen, aber wir heiligen und
pflegen sein Gedächtnis, weil er es verdient hat,“
sagte der Münsterpfarrer.
„Auferstanden aus Ruinen...“ singen die Menschen
in den neuen Bundesländern schon lange nicht
mehr. Aber die Villinger könnten eigentlich diese
Melodie jetzt anstimmen, denn ein Stück lieb
gewordener Stadtgeschichte, das vor fast 60 Jahren von Fliegerbomben in Schutt und Asche gelegt wurde, ist zu neuem Leben erwacht: Die
Bickenkapelle. Leider nur als Modell, geschaffen
von Dietmar Kempf.
Die Feuerwaffen der mehreren hundert Württemberger Angreifer brachten einst mit dem
13. Januar des Jahres 1633 Bedrohung, Verwüstung und auch Tod über die Stadt Villingen. Am
ersten Tag waren es 293 Kugeln, die vom Hubenloch auf die Stadt abgeschossen wurden, tags darauf waren es 487, die Granaten nicht gerechnet,
und schließlich fielen 100 Kugeln und 32 Granaten in die Stadt, „ohne jedoch wunderbarerweise großen Schaden anzurichten. Zum großen Teil fielen die
Granaten in die Wasserbäche und in den Stadtgraben,
wo sie explodierten“, so die Überlieferung.
Hermann Preiser konnte im 93. Lebensjahr die
letzte Ehrung für 75 Jahre Mitgliedschaft bei der
Historischen Narrozunft am 5. Januar 2002 nicht
mehr erfahren.
Wie erst Tage später durch die Todesanzeige bekannt wurde, verstarb einer der ältesten Villinger
am 30. Dezember des ausgehenden Jahres 2001.
Um Hermann Preiser, den ortsbekannten Hersteller und Spezialisten für Essenzen, Aromen und
Schnäpse, trauerte man auch beim Geschichts- und
Heimatverein, zu dem er seit der ersten Stunde
1969 gehörte und über viele Jahre zweiter Vorsitzender war.
Geboren wurde Hermann Preiser 1908 in der Kronengasse, wo sein Vater in einem kleinen Laboratorium Extrakte aus Mosten zog. Von 1912 an
lebte die Familie Preiser in der Bahnhofstraße, an
der man in die frühere Zigarrenfabrik Kaiser eingezogen war.
„Jahr Zeithen Buech“
„Item die Verzeichnuß aller Conventualinen des
Gottes Hauses Vetter Sammlung Zur Sanct Catharina Senensis in Villingen, sowohl derer, die im
Leben, als in dem Herren verschiden seindt.
Renoviert den 15. Tag August 1728.“
„Nachdem der hochwürdig wohlehrbare undt
hochgelehrte Herr Joann Heinrich Möz H: Can:
Doctor Notarius apost. Pfarrherr der Statt Villingen 38 iahr, Decanus 28. aet. 73 den 24. Christmonath gahr Seelig 1698 entschlafen, so ist für
disen sehr sorgfältig, getrewen undt hochverdienten bischöflichen Visitatoren des Löbl. Gotteshauß
Samlung in Villingen Joannes Jacobus Riegger,
Candidat, bin gebohrener Villinger Zue Einem
newen Pfarrherrn in selben iahr den 30. December
vom Löbl. Magistrat, dem das Recht Einen Pfarrherrn zue Ernennen von uraltem Zuesteht, ernannt
worden, der auch 1699 den 22 Maij die Villingische StattpfarrRectur (rectura = Vorsteherschaft)
durch Gottes Hl. Gnadt wirckhlich im 31 iahr seines alters bezogen auch baldt darnach von des herren Weichbischofs von Geist undt Vicarii Generalis
Hochwürdig undt Ehrengedacht an disem Kloster,
Convent undt Gotteshauß zue Einem newen
bischöflichen Visitatoren undt gevollmächtigten
anwaldt in geistlich undt zeitlich sach gnädig verordnet worden: Gott gebe Gnad.“
Die Laßberg-Bibliothek
(2003)
Fast einhundertfünfzig Jahre lang gehörte die gesamte Bibliothek des Freiherrn Joseph von Laßberg. rund 10.000 Bände, zur Donaueschinger Hofbibliothek. Bei der Versteigerung der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek waren als öffentliche Interessenten an den Beständen der ehemaligen Laßberg-Bibliothek vor allem das Land Baden-Württemberg und der Kanton Thurgau als Käufer aufgetreten. Teile des Erworbenen wurden in zwei getrennten Ausstellungen präsentiert und haben diesen bedeutenden Mann, seine Bibliothek, seine Forschungen und Freundschaften einem breiteren Publikum bekannt gemacht.
Durch die Umtriebe des Fürstlich Fürstenbergischen Hauses im Jahre 2002, eine Sammlung an spätgotischen Gemälden und solchen des 16. Jahrhunderts zu veräußern, ist eben diese weit überregional ins Licht der Öffentlichkeit und stärker als bei ähnlichen Vorgängen in der jüngeren Vergangenheit in das Bewusstsein der Freunde und Fachleute dieser Kunst geraten.
Schon vor der heutigen Orangerie bestand in der Nähe des Donaueschinger Schlosses ein kleinerer Vorgängerbau, der 1833/34 in Holzkonstruktion erstellt, als "Wintergarten" der Aufnahme von in Kübeln gehaltenen Orangen- und Zitronenbäumen, ferner Lorbeer- und Feigenbäumen diente. Erst Karl Egon III. ließ einen Neubau der Orangerie nach italienischem Vorbild vom damaligen Hofbaumeister Theodor Diebold planen.