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Eberhard Ludwig, der Erbauer von Schloss Ludwigsburg und der Gründer der Stadt Ludwigsburg, der erste Barockherzog Württembergs, war ein auf Ehre und Ruhm bedachter, glanzvolle höfische Repräsentation liebender Fürst. Noch kein Jahr alt, verlor er im Frühsommer 1677 seinen Vater, Herzog Wilhelm Ludwig. Die Regierung des noch immer unter den Nachwirkungen des Dreißigjährigen Krieges, einer der schrecklichsten Katastrophen unserer Geschichte, leidenden Landes übertrug nach einigem Zögern Kaiser Leopold I. Friedrich Carl, dem jüngeren Bruder des so jäh dahingerafften Herzogs, einem tüchtigen Offizier, politisch begabten, durchsetzungsfähigen jungen Fürsten. Der nunmehrige Herzogadministrator Friedrich Carl und Herzoginwitwe Magdalena Sibylla, eine weltgewandte, tiefreligiöse Frau, die sich auch als geistliche Liederdichterin hervortat, teilten sich in die Erziehung des kleinen Eberhard Ludwig und seiner drei Schwestern, von denen die jüngste erst nach dem Tod des Vaters das Licht der Welt erblickt hatte. Hierbei kam es zu manchen Spannungen. Diese hielten sich indes in Grenzen, weil Friedrich Carl in den fortwährenden Kriegen des Reichs gegen das expansive Frankreich Ludwigs XIV., des Sonnenkönigs, immer wieder längere Zeit im Feld stand und er dann die Erziehung seines Neffen und seiner Nichten gänzlich der Schwägerin überlassen musste.
300 Jahre Ludwigsburg
(2009)
»Geschichte begreifen, Zukunft gestalten, kreativ sein, Feste feiern – Ideenreich Ludwigsburg«, so heißt das Motto unseres Jubiläumsjahres 2009 mit 120 Veranstaltungen und Projekten. Dazu lade ich Sie ein und heiße Sie heute Abend ganz herzlich willkommen! »Geschichte begreifen«, das heißt zunächst: zurückzublicken aus unserer heutigen, globalisierten Zeit mit ihren Risiken und Chancen, zurückzublicken aus der friedlichsten Epoche, die Europa jemals hatte, auf eine Zeit häufiger militärischer Auseinandersetzungen. Das heißt auch: zurückzublicken als Gesellschaft, die nicht mehr wie im Jahrhundert der Stadtgründung von Herzog und Hofstaat absolutistisch regiert wird. Wir haben heute das Recht und die Verantwortung, demokratisch zu wählen. Darüber hinaus besteht für Bürgerinnen und Bürger die Chance, sich an Prozessen und
Entwicklungen zu beteiligen, Verantwortung zu übernehmen, sich ehrenamtlich zu engagieren und damit Gegenwart und Zukunft maßgeblich mitzugestalten. Doch bevor wir uns mit dem Thema »Zukunft gestalten« beschäftigen, wollen wir
uns im Sinne von »Geschichte begreifen« zunächst dem Stadtgründer widmen. Was hat Eberhard Ludwig, der nach dem frühen Tod seines Vaters Herzog Wilhelm Ludwig im Jahr 1677 schon im Alter von neun Monaten Herzog geworden war, später zum Bau des Schlosses und der Stadt inspiriert? Wie kam er zu dieser Idee und weshalb erschien Ludwigsburg innerhalb weniger Jahre auf der europäischen Landkarte? Wie ist die Stadtgesellschaft mit Glanz und Elend, mit Hoffen und Bangen, mit immer neuen Herausforderungen und Chancen umgegangen?
Im folgenden soll auf die Strukturveränderungen
des Güterverkehrs in Westdeutschland und ihre Ursachen eingegangen
werden. Als Beispiel wurde der Verkehrsbezirk Tübingen - eine der 76 untersten
Gebietseinheiten in der deutschen Verkehrsstatistik - gewählt, dessen
Grenzen seit 1980 denen des Regionalverbands Neckar-Alb entsprechen . Die für
den statistischen Vergleich notwendige Beschränkung auf die Jahre 1980- 1986
läßt sich in sachlicher Hinsicht mit einem in diesem Zeitraum ungewöhnlich starken
Rückgang des Anteils der Eisenbahn am Gütertransport rechtfertigen.
Im südbadischen Grenzgebiet zur Schweiz werden seit einiger Zeit Autoaufkleber
angeboten, auf denen folgendes zu lesen steht: ,,Wir wollen keine EG
mehr! Die Landbevölkerung wünscht Schweizer Staatsbürger zu werden."
Bei einer agrarpolitischen Debatte in Stühlingen, Landkreis Waldshut, äußerte
der Ortsvorsitzende einer Partei, daß den Bauern bald nichts anderes mehr
übrigbleibe, als an die benachbarte Schweiz mit der Bitte um Eingemeindung
heranzutreten.
Solche mehr oder minder ernstgemeinten Wünsche spiegeln die weitverbreitete
Resignation wider, welche die Landwirte im deutschen Hochrheingebiet
erfaßt hat. Existenzangst und Unsicherheit verbinden sich hier mit der Kenntnis
über die „paradiesischen" Verhältnisse bei den Berufskollegen jenseits der
Grenze; mit diesen steht man seit langem in Kontakt, denn zahlreiche Eidgenossen
bewirtschaften traditionell Felder auf deutschem Boden.
Im Elsaß nimmt der Rebbau in bezug auf Tradition, wirtschaftliche Bedeutung
und kulturlandschaftliche Prägekraft seit Jahrhunderten eine herausragende
Stellung ein. Das Produktionsvolumen beläuft sich gegenwärtig auf rund 1 Mio.
hl Wein pro Jahr (ca. 125 Mio. Flaschen), dies entspricht einem Umsatz von etwa
1,8 Mrd. FF. Auf einer Fläche, die 1,3 % der französischen Rebfläche umfaßt,
erzeugt das Elsaß 7 % der französischen Qualitätsweine. Von den im französischen
Weinrecht unterschiedenen Qualitätsstufen spielen nur die „Qualitätsweine
mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung" (Vins a appellation d'origine controlee
- V AOC) im Elsaß eine Rolle. Es ist das größte französische Weißweingebiet
(20 % der nationalen Qualitätsweißweinproduktion), denn Weißweine haben an
der regionalen Erzeugung einen Anteil von 93 %. Weiterhin unterscheidet sich
das Elsaß von allen anderen französischen Weinbaugebieten (außer der Champagne)
darin , daß seit 1972 der Wein das Anbaugebiet nur in Flaschen, nicht
aber als Halbfertigware (in Fässern) verlassen darf.
Im Jahr 1674 betont der Zisterziensermönch Konrad Burger in der „Vorredt" zu
seinem „Raisbüechlin", er habe „vil Elendt ausgestanden; wie dann auch im
Kriegswesen vil Leib- und Lebensgfahren, in Schlachten, Parteyen, Hunger,
Durst, Hiz und Kälten"; die alle zu beschreiben, sei ihm „zue verdrüßlich".
Daher wolle er Gott loben und danken, der ihn seit seiner Jugend bis bald in das
62. Jahr „allezeit ohn einigen Schaden Leib und Lebens gnädiglich behüetet"
habe. Dem entspricht sein - in Anlehnung an Psalm 13 selbstgeprägtes? -
Motto: ,,Misericordias Domini in aeternum cantabo".
Der Beitrag befaßt sich mit einem Teilaspekt der aktuellen Debatte um die zukünftige
Form der Energiegewinnung. Es wird erläutert, welche Einstellung die
Bevölkerung in der Regio , dem Grenzgebiet zwischen Deutschland, Frankreich
und der Schweiz, zur Nutzung der Kernenergie besitzt und wie sich das Meinungsbild
unter dem Eindruck des Unfalls von Tschernobyl verändert hat. Der
grenzüberschreitende Kulturraum am Südlichen Oberrhein erweist sich dabei als
eine Hintergrundkulisse für generelle Denkmuster und Verhaltensweisen, die insbesondere
das Umweltbewußtsein betreffen.
Eugen Gabriel hatte mich ursprünglich eingeladen, etwas über jene Sprachform
zu referieren, die neben den Basisdialekten im Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben
(BSA) erforscht wird, nämlich über das gesprochene Schriftdeutsche unserer
Gewährsleute. Obwohl wir die zugrundeliegenden Tonbänder schon eng transkribiert
haben - es sind immerhin zwischen 30 und 35 Stunden Vorlesesprache -
und obwohl ich weiß, daß es von einem bestimmten Standpunkt aus opportuner
wäre, den Erwartungen des Wissenschaftsbetriebes zu entsprechen und die ersten
Karten eines Zwei-Situationen-Atlasses zu präsentieren (vgl. KöNIG 1989, S.
251f.; ausführlichere Literaturangaben siehe Seite 268), haben wir uns entschlossen,
beim BSA zunächst Karten zum Grunddialekt zu produzieren, von denen wir
Ihnen heute ein paar vorführen wollen.
Tannhäuser im Eckartsberg
(1995)
Eine Breisacher Volkssage?
Im Jahr 1924 veröffentlichte der Prähistoriker und ehemalige Schuldirektor Karl
Sebastian Gutmann (1854-1931) eine 25 Texte umfassende Sammlung von
Breisacher Lokalsagen, die unter der Rubrik 'Sagen mit mythologischem Hintergrund'
auch eine Version der Tannhäuser-Sage bewahrt