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Eine Notbergung in der mittelalterlichen Wüstung Lochheim, Gemeinde Sandhausen, Rhein-Neckar-Kreis
(2002)
Die erste urkundliche Erwähnung der Siedlung stammt vermutlich von 1061, als Bischof
Gundekar II. von Eichstätt die Kirche in einem „Lochheim" weihte; eindeutig
ist die Nennung einer Kirche 1131. In den Jahren 1196 bis 1198 wird der Ort mit
Unterstützung von Kaiser Heinrich VI. dem Zisterzienserkloster Schönau übergeben,
das es sofort in eine Grangie umwandelt. Letztendlich wird vom Mainzer Erzbischof
1208 die Erlaubnis zum Abriss oder zur Umnutzung der Kirche erteilt; zwischen
1200 und 1245 finden sich dann Erwähnungen von Schönauer Gutsverwaltern.
Nachrichten über eine agrarische Nutzung der Gemarkung gibt es bis in das
späte 15. Jahrhundert
In den Jahren 1971 bis 1975 wurde am südöstlichen Rand von Eschelbronn vom Referat für Archäologie des Mittelalters an der Außenstelle Karlsruhe des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg die ehemalige Burg archäologisch erforscht, bevor
sie einem Freizeitzentrum weichen musste. Die Ergebnisse liegen seit 1996 teilweise publiziert vor. Leider war es im Rahmen dieser als Dissertation erstellten Grabungsauswertung nicht möglich, auch das umfangreiche Fundmaterial seiner Bedeutung entsprechend zu bearbeiten. Vor der Überführung der bislang in Karlsruhe magazinierten Funde in das Zentrale Archäologische Fundarchiv des Landes Baden-Württemberg in Rastatt wird daher wenigstens eine intensive Durchsicht des Eschelbronner Bestandes angestrebt. Im Zuge dieser noch andauernden Sichtung kam ein höchst bemerkenswertes Fragment zum Vorschein, das an dieser Stelle bekannt gemacht werden soll.
Eine spätantike, vergoldete Silberfibel, sowie früh- und hochmittelalterliche Funde aus Walldorf
(2002)
Seit dem Jahr 1997 sind Dank der vielfachen Unterstützung der Stadtverwaltung Walldorf systematische archäologische Untersuchungen von Baumaßnahmen im alten Ortskern möglich. In den wenigen Jahren konnten in 11 Einsätzen viele Befunde dokumentiert und umfangreiche Funde geborgen werden, die ein ganz neues Licht auf die Ortsgeschichte werfen'.
Urkundlich wird Walldorf als Waltorf das erste Mal am 20. Oktober 770 im Lorscher Codex erwähnt'. Im frühen 20. Jh. gefundene merowingische Gräber zeigten aber schon seit langem an, dass der Beginn der Siedlung mindestens bis in das 7. Jh.
zurückreicht. Eine 1998 durchgeführte Notbergung am Schlossweg erbrachte sogar einen Steinbrunnen mit Funden des 6. Jh., so dass von einer frühmerowingischen Aufsiedlung auszugehen ist. Im Januar 2002 konnte dann in einer Baugrube in der
Goethestraße als sensationeller Einzelfund eine Fibel des mittleren 5. Jh. geborgen werden, der als Auslöser für die hier vorgelegte Arbeit wirkte.
Militärstandort Siegelsbach
(2003)
Das Jahr 1939 ist mit dem Beginn des 2. Weltkrieges nicht nur von weltgeschichtlicher Bedeutung, auch für Siegelsbach markiert es den Beginn einer Entwicklung, die bis heute den Ort entscheidend mitgeprägt hat. Gemeint ist der Baubeginn der Anlagen im sogenannten Munawald zwischen Siegelsbach, Obergimpern und Wagenbach, der wohl größten militärischen Einrichtung im gesamten Kraichgau, zuerst Heeres-Munitions-Anstalt (HMA) und Zwischenlager für die sogenannten
V2-Raketen, dann kurzzeitig Standort einiger Industriebetriebe, anschließend Bundeswehr-Gerätedepot und US-Munitionsdepot mit Tresor-Bunkern zur Lagerung von Atomsprengköpfen für Pershingraketen und heute schließlich Verwahrlager der Bundeswehr für gebrauchtes Gerät. Aber wie lange wohl noch? Niemand kann diese Frage zur Zeit verbindlich beantworten, da das schon mehrmals verkündete Ende der militärischen Nutzung des Geländes immer wieder hinausgeschoben worden ist.
Ein Jahrestag hat 2003 sein Leben und Werk von Neuem in den Mittelpunkt des Interesses gerückt: Aus Anlass des 250. Todestages Balthasar Neumanns, genialer Barockbaumeister und Schöpfer des Treppenhauses im Bruchsaler Schloss, widmeten
das Staatliche Vermögens- und Hochbauamt Karlsruhe und die Stadt Bruchsal dem begnadeten Architekten die Ausstellung „Ohn' Plan kein Gebey" (26. September bis 28. Dezember 2003). Einige seiner bedeutendsten Pläne, darunter die
Treppenentwürfe für das Schloss, waren neben einer großen Zahl weiterer Ansichten aus drei Jahrhunderten im Original zu besichtigen.
Als mich Herr Franke im Juli ansprach, ob ich beim 100-jährigen Jubiläum des Kur- und Verkehrsvereins KVV die Festrede halten würde, meinte ich, dass ich kein geeigneter Festredner sei. Ich könnte mir eher vorstellen, dass ich versuche mich zu erinnern an Ereignisse, Persönlichkeiten und Aktivitäten des Vereins in den letzten 50 Jahren und damit die Bedeutung des Vereins für Bad Rappenau nachweise.
Mit einem Festakt im Bad Rappenauer Wasserschloss wurde am Freitag, 26. September 2003, das Jubiläum des Heimat- und Museumsvereins gefeiert. Seit hundert Jahren begleitet dieser Verein die Entwicklung der Kurstadt in beispielhafter Weise. Der ehemalige Kurdirektor Karl Mann erinnerte in seinem Festvortrag, mit wie viel Begeisterung, Engagement und Einsatzfreude in den ersten Jahrzehnten immer wieder gemeinsam Hand angelegt wurde, um Kur und Kommune aufzubauen.
Gerhard Weiser
(2003)
„Wir haben einen Freund verloren, der sein ganzes Leben in die Verantwortung für die Menschen im Lande gestellt hat."
Mit diesen Worten hat Ministerpräsident Erwin Teufel Dr. h.c. Gerhard Weiser in seiner Rede bei der Trauerfeier am 13. September 2003 in Mauer gewürdigt. Gerhard Weiser prägte die Landespolitik in 20 Minister- und 33 Abgeordnetenjahren wie kaum ein Anderer. Er diente unter drei Ministerpräsidenten: Hans Filbinger, Lothar Späth und Erwin Teufel.
Und er war selbst stellvertretender Ministerpräsident von 1980-1992. Als Minister für den Ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Forsten von 1976-1996 gestaltete er die Politik nicht nur in Baden-Württemberg, sondern auch im Bund und in Europa. Von 1976-1987 war er zugleich Umweltminister.
Zum Tode von Michael Ertz
(2003)
Am 22. Oktober 2002 verstarb Dekan i. R. Michael Ertz nach längerer Krankheit. Mit ihm verlor der Heimatverein Kraichgau nicht nur ein Ehrenmitglied, sondern auch ein Gründungsmitglied. Als Stellvertretender Vorsitzender von 1972 bis 1982
und als Beiratsmitglied von 1982 bis 1997 hat er die Entwicklung des Vereins in den ersten 25 Jahren seines Bestehens maßgeblich mitgeprägt.