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… solche Wertungen erhielten die Rotarier beim
Bau des Spielplatzes auf dem Hubenloch öfter.
Unter den Kindern ringsum hatte sich das Projekt
schnell herumgesprochen und natürlich waren sie
von Anfang an mit dabei: wollten wissen, was hier
oder da entsteht, wer das macht und für wen und
wie und warum und wann es fertig sein würde. Ihre
Kommentare und ihre Begeisterung waren wichtige Beiträge, durchzuhalten, den auftretenden
Widrigkeiten zu trotzen, weiter zu machen.
Da bin ich zu Hause
(2007)
Eine Wohnung ist nicht nur ein Dach über dem
Kopf. Die eigenen vier Wände bedeuten Geborgenheit, Wärme und Schutz, die wiederum das
sichere Gefühl vermitteln, zu Hause und ganz privat zu sein. „Hier bin ich Mensch – hier darf ich
sein“. Daheim zu sein, ein Heim zu besitzen und
sich heimelig fühlen, dafür steht die Wohnungsbaugenossenschaft „Familienheim“ seit 57 Jahren.
Der 200. Geburtstag des Vereins für Geschichte
und Naturgeschichte der Baar im Jahre 20051 gibt
den Anlass, die Rolle von Villinger Forschern und
Mitgliedern des Vereins einmal näher zu untersuchen. Welchen Stellenwert hatten die Vereinsmitglieder aus Villingen im Baarverein in den vergangenen zwei Jahrhunderten? War der Baarverein
ein allein auf Donaueschingen bezogener Verein?
Seit wann gab es in Villingen Geschichtsvereine
und welche Stellung nahmen diese gegenüber dem
Baarverein ein. Diese Fragestellungen sollen bei der
Untersuchung des Themas behilflich sein. Auch
soll auf die Forscherpersönlichkeiten selbst, ihre
Herkunft und ihre Arbeitsgebiete, eingegangen
werden. Die Untersuchung erstreckt sich bis zum
Ende der 1980er Jahre.
In diesem Jahr hätte Oskar Wickert seinen hundertsten Geburtstag feiern können. 1906 in
Forchheim geboren, verbrachte er seine Kindheit
und Schulzeit in Karlsruhe. Am dortigen Goethegymnasium machte er das Abitur und studierte
anschließend an der Badischen Landeskunstschule,
der heutigen Kunstakademie.
Im Jahr 1929 legte er die Staatsprüfung für das
künstlerische Lehramt an höheren Lehranstalten
ab. Zwei Jahre später folgte das Assessorexamen.
Eine besondere musikalische Begabung befähigte
ihn als junger Lehrer in Baden-Baden an der
Richard-Wagner-Schule vorwiegend Musikunterricht zu erteilen und in Karlsruhe ein renommiertes Doppelquartett zu leiten. Sein Instrument war
das Klavier.
Ein Pfennig nur?
(2007)
„... tun Wir allen Menschen dieser Welt und auch
den künftigen Generationen kund und zu wissen,
dass Wir auf Ersuchen des erlauchten Herzogs
Hermann Unserem Grafen Berthold das Recht, die
allerhöchste Erlaubnis und die Gewalt gegeben,
verliehen und bewilligt haben, an einem bestimmten Ort, seinem Flecken Villingen nämlich, einen
öffentlichen Markt mit Münze, Zoll und der
gesamten öffentlichen Gerichtsbarkeit abzuhalten
und auf Dauer einzurichten. ...“
Wie schon in den beiden letzten Ausgaben des Jahreshefts des Geschichts- und Heimatvereins Villingen möchte ich auch diesmal wieder einige Aspekte aus unserem Stadtarchiv vorstellen. Wir bemühen uns ständig, die Nutzungsituation zu
verbessern, indem wir neue oder auch schon länger im Archiv befindliche Bestände durch eine inhaltliche Erschließung für die Forschung zugänglich machen.
Das Alte Rathaus wieder zu beleben, neue Nutzungsmöglichkeiten auszuprobieren, ist Ziel des Projektes „Intermezzo“. „Intermezzo“ ist eine Kooperation des Gymnasiums am Romäusring mit dem Franziskanermuseum, die finanziell getragen
wird vom Europäischen Sozialfonds, der Robert-Bosch-Stiftung und dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport. Vor Ort wird das Projekt durch den Förderverein Kulturzentrum Franziskaner unterstützt. Bei einem landesweiten Wettbewerb
unter dem Titel „LernStadtMuseum“ wurde dieses Tandem mit 9 weiteren ausgezeichnet. Das Projekt läuft über drei Jahre, 2005–2007, und wurde mit 25.000,– € dotiert. Es soll ehrenamtliches Engagement von Schülern (und Erwachsenen) im Museum fördern und die Schüler mit Berufsbildern im Umfeld des Museums vertraut machen.
Die Stadt- und Bürgerwehrmusik Villingen kann stolz auf ihre fast 200-jährige Vergangenheit sein. Aber auch darauf, dass sie ihre Geschichte fast lückenlos nachweisen kann. Dafür haben fleißige Schriftführer und Chronisten gesorgt, die alle wichtigen Vorgänge des Vereins akribisch aufgeschrieben und der Nachwelt hinterlassen haben. Zu verdanken ist dieser „Nachrichten-Schatz“ aber auch Lore Schneider, die aus einem Berg von handschriftlichen Protokollen eine übersichtliche Chronik gefertigt hat, die auf mehr als 750 DINA4-Seiten das Leben des Traditionsvereins dokumentiert. Der Geschichts- und Heimatverein hat in seinem Jahrbuch 2005 bereits diesem interessanten Thema breiten Raum eingeräumt. Hier soll ein weiteres Kapitel der Stadtmusik-Chronik vorgestellt werden. Dazu machen wir einen Sprung ins 20.Jahrhundert.
Ein Stammtisch nach dem landläufigen Muster wollten sie nicht sein, die Herren der einst berühmten „Lästerecke“. Doch das ist lange her, der Villinger Nobeltreff existiert nicht mehr. Einmal noch trafen sich jetzt fünf Mitglieder der einstmals großen Stammtischbruderschaft und hielten Rückschau und Ausblick zugleich. Fritz Heby, Gerhard Altmann, Erwin Bißwurm, Helmut
Wider und Gerhard Ballof genossen die Wiedersehensfreude im Parkhotel, der Station, wo sich die „Lästerecke“ nach Schließung des Hotel Ketterer bis zuletzt Ende der 80er Jahre getroffen hatte.
Diese Abhandlung soll nur einen groben Überblick vermitteln. In unzähligen Orten sind alte Fasnachtsgruppen vorhanden und viele neu entstanden. Es würde diesen Rahmen sprengen, auf alle einzugehen. In den vergangenen Jahren hat sich die Deutung der Fasnet und deren geschichtlichen Hintergrundes total verändert, die Wissenschaftler und Volkskundler haben unsere bisherigen und seit rund 100 Jahren herrschenden Meinungen in den Bereich der Fabel verwiesen. Worum ging es und
wie sah die bisherige Deutung aus: Man unterstellte im gesamten schwäbisch-alemannischen Raum, dass die Fasnacht nicht nur historische Wurzeln hat, sondern auch heidnische. Im wesentlichen war hier von der Beschwörung der Naturgeister und der Naturgewalten die Rede, wobei diese hauptsächlich in der Vertreibung des Winters bestand.
Eine Rekonstruktion (früh-) mittelalterlicher Geschichte Villingens und der Baar ist ohne die auf uns gekommenen Urkunden aus dem St. Galler Kloster nicht denkbar. Zu reichhaltig ist die Überlieferung gerade aus der Zeit vom 8. bis 10. Jahrhundert, zu einmalig das Überlieferte, als dass wir achtlos an den Schriftstücken einer bedeutenden Benediktinerabtei vorbeigehen könnten. So stehen im Folgenden im Mittelpunkt unserer Überlegungen die St. Galler Traditions- und Königsurkunden der Karolingerzeit, die Aufschluss geben über Villingen, die Baar und die Orte auf der Baar. Vom frühen Mittelalter aus blicken wir dann hinsichtlich des St. Gallens und der Baar auf die Entwicklungen im hohen und späten Mittelalter.
Der „Tag des offenen Denkmals“ fand am 11. September 2005 unter dem Schwerpunktthema „Krieg und Frieden“ statt. Das von seiner in weiten Teilen erhaltenen Stadtbefestigung geprägte Villingen hat dazu einen reichen Denkmalbestand vom hohen
Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert zu bieten. Bereits in früheren Jahren gab es im Rahmen des Tages des offenen Denkmals Gelegenheiten, einige dieser Bauten bei Führungen kennen zu lernen. In diesem Jahr wurde unter anderem ein Gebäude
geöffnet, das jeder von außen, aber keiner von innen kennt: das „Pulvertürmle“ am Kaiserring.
Dunkelheit herrschte in der Kirche. Von draußen war das Rasseln der Panzer zu hören. Einige ältere Frauen beteten, andere weinten: Noch gut kann sich Manfred Ganter an die letzten Stunden des zweiten Weltkriegs erinnern, als er mit seinen
Eltern und Nachbarn ins nah gelegene Münster geflohen war, in dem der Ministrant und Chorknabe schon so manchen Bombenalarm verbracht hatte. Wie ein Lauffeuer ging es durch die Innenstadt, dass die Franzosen auf dem Vormarsch sind und bald Villingen erreicht haben werden. Die Bevölkerung suchte Schutz in den Häusern, Luftschutzkellern oder der Kirche.
„... Als 1872 die Großherzoglich Badische Post in die Kaiserliche Reichspost eingegliedert wird, erhält Villingen ein kaiserliches Postamt“, schreibt das Mitglied des Geschichts- und Heimatvereins Walter K.F. Haas. Von ihm erfahren wir auch, dass ab 1875 das kaiserliche Postamt in der Niederen Straße 24 (damals Nr. 388) im Hause der Familie Beha (heute Haus Sutermeister) untergebracht war. Vom „Postdirektor“ bis zum „Hilfsbriefträger“ betrug das Personal neun Personen, dazu kamen vier Landbriefträger und drei Bürodiener. In der ganzen Stadt gab es drei Briefkästen. Die amtliche Verkaufsstelle für Postwertzeichen befand sich 1884 bei Kaufmann Karl Butta, Marktplatz 185 (heute Parfümerie Butta-Stetter, Bickenstraße).
Kunstwerke aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis in der Sammlung Dursch im Rottweiler Dominikanermuseum
(2006)
Nach den musealen Veränderungen der letzten Jahre in Donaueschingen verfügt in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg wohl das Dominikanermuseum Rottweil mit der Sammlung Dursch über den bedeutendsten Schatz spätmittelalterlicher Kunst. Es handelt sich um mehr als 170 Exponate, welche der katholische Kirchenrat Dr. Georg Martin von Dursch (1800–1881) gesammelt hat und die seit 1851 für 140 Jahre in der Rottweiler Lorenzkapelle ausgestellt waren, bis sie
zusammen mit den Funden aus Arae Flaviae, der römischen Vorgängerstadt des heutigen Rottweil, 1991 in einem Museumsneubau am Platz des einstigen Rottweiler Dominikanerklosters eine sachgerechte und würdige Unterbringung gefunden haben. Dies war nur möglich, weil das Land Baden-Württemberg die Stadt Rottweil bei der Erfüllung dieser Aufgabe tatkräftig unterstützt hat. Umgekehrt war das Land zu seinem Engagement deshalb zu bewegen, weil die Rottweiler Römerfunde und die Holzbildwerke der Sammlung Dursch in ihrer überregionalen Bedeutung als unstrittig anerkannt galten. Allerdings hat der von der Stadt Rottweil zu tragende laufende Museumsbetrieb die Finanzen der Großen Kreisstadt inzwischen so belastet, dass zuletzt die Öffnungszeiten des Dominikanermuseums auf sechs Nachmittage pro Woche beschränkt wurden.
Der wohl bedeutendste und berühmteste Abt des Klosters St. Georgen soll nachfolgend vorgestellt und seine Verdienste aufgezeigt werden. Als im Jahr 1084 das Kloster St. Georgen gegründet wurde, stellte auf die Bitten der Stifter das Kloster Hirsau unter Leitung seines Abtes Wilhelm einige Mönche zur Verfügung. Auf der abgelegenen Stelle, dem „Scheitel Alemanniens“ wie es im Gründungsbericht heißt, errichteten sie eine hölzerne Kapelle und dann Hütten für sich. Die
ersten Vorsteher und Äbte der jungen Gemeinschaft versahen ihr Amt nur kurz. 1088 rief der Abt Wilhelm den unfähigen St. Georgener Abt Heinrich nach Hirsau zurück. Er sandte den Prior Theoger vom Kloster Reichenbach nach St. Georgen, der Cella St. Georgii, damit er dem dortigen Konvent als Abt vorstehen sollte. Doch auf den Schwarzwaldhöhen hatte Theoger keinen
guten Anfang.
Konrad Spindler schreibt „Die Kulturerscheinungen des westlichen Hallstattkreises, die die Frühzeit keltischen Lebens und Wirkens in Mitteleuropa ausmachen, ordnen sich in einen von der Forschung genau definierten Ausschnitt der vorrömischen Eisenzeit ein. Der Archäologe erstellt dabei eine relative Abfolge einzelner unterschiedlicher Formen- und Befundgruppen, die man in einem zweiten Schritt absolutchronologisch zu datieren versucht. ...“
1870 erwirbt der Uhrenfabrikant Carl Werner die ehemalige Werkstätte an der Ecke Schul-/Kanzleigasse (heutiger Schuhmacher Keller) zu Produktionszwecken seiner Uhrenfabrikation. Bereits zehn Jahre später war der vermehrte
Platzbedarf für die Herstellung von mechanisierten Großserien-Uhren notwendig geworden. Carl Werner kommt in den Besitz des landwirtschaftlichen Gebäudes an der Ecke Rathausgasse/Schulgasse und lässt dieses abreißen. Sein Plan für dieses exponierte Grundstück sieht ein langgestrecktes, dreigeschossiges Gebäude, fluchtend angebunden an die traufständische
Bebauung der Schulgasse vor. Es entstand hier die erste große Uhrenfabrik Villingens, errichtet zudem noch im Altstadtbereich, obwohl man bereits mit der Stadterweiterung jenseits der mittelalterlichen Mauern begonnen hatte
Die Anfänge der Uhrenfabrik Werner gehen auf das Jahr 1826 zurück. Nach einem Brand übersiedelte der Handelsmann Johann Nepomuk Nock mit seinem Sohn Heinrich Nock von Triberg nach Villingen und ließ sich in dem Haus am Marktplatz, Ecke Riet- und Obere Straße, nieder. Beide betrieben darin eine Eisen- und Colonialwarenhandlung und gründeten nebenbei ein Uhrenversandgeschäft. Sohn Heinrich Nock war die Seele des angegliederten Uhrenbetriebes. Er selbst zog noch als Uhrenträger mit der Krätze hinaus, um Absatzmärkte für die von den Uhrmachern gefertigten und aufgekauften Erzeugnisse zu finden. Im Volksmund nannte man diese Tätigkeit auch „backe”, weil wohl das Verpacken der Uhren nach außen hin als
besonderes Merkmal dieser Tätigkeit galt.
Mit großartigen Modellen historischer Villinger Bauwerke hat sich Dietmar Kempf in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht. Der Geschichts- und Heimatverein Villingen hat die Leistung seines Mitglieds in den Jahresheften vergangener Jahre schon mehrfach gewürdigt. Jetzt hat er wieder ein Stück Villinger Stadtgeschichte aus der Vergangenheit geholt und im
wahrsten Sinne des Wortes sichtbar gemacht: das Kaufhaus von 1573, das auch Gerichtslaube, Kornlaube und Tanzlaube genannt wurde und einst in der Oberen Straße stand.