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Die Diskussion um den tatsächlichen Ort des Grafensitzes der Grafschaft Kraichgau, ab 1109 Grafschaft Brettheim genannt, ist alt. Einmal wurde hierfür die Burg in der heutigen Stadt Bretten in Betracht gezogen, ein anderes Mal die Anlage im sogenannten „Burgwäldle". Die Argumentationen beruhen meist auf den wenigen vorhandenen Archivalien, die jedoch oft unterschiedlich interpretiert wurden, insbesondere bei isolierter Betrachtung von größeren historischen Zusammenhängen. Wesentlich seltener wurde der Versuch unternommen, die noch sichtbaren Baulichkeiten unter den Gesichtpunkten der modernen Burgenforschung zu untersuchen und einzuordnen. Der Vergleich mit ähnlicher und stilistisch besser datierbarer Architektur, im besten Fall aus dem näheren Umfeld, ist dabei unerlässlich.
Vorab sind Einschränkungen zu formulieren, die auch im Titel bereits anklingen. Den nachfolgenden Ausführungen liegt die Durchsicht von etwa 700 Scherben zu Grunde. Nach den Angaben von M. Delor in einem Vortrag vom 6. Juni des Jahres 1997 (M. Delor, Auswertung der Funde und Befunde der Burg Bretten. Eine salische Burganlage 1030 bis 1330) muß es aber, einer groben Schätzung seiner Diagramme nach, etwa die zehnfache Menge gegeben haben. Selbst wenn es sich bei den „fehlenden“ mehreren Tausend Fragmenten hauptsächlich um unverzierte Wand- und um Bodenscherben gehandelt haben dürfte, ist ihre Kenntnis zur endgültigen Einordnung des Fundortes „Burgwäldchen“ unerlässlich. Es ist nämlich gut
möglich, das sich unter ihnen noch aussagekräftige Scherben von importierten Fremdwaren oder nicht erkannte Bruchstücke von anscheinend nicht vorhandenen Gefäßformen verbergen. Weiter unten wird auch bei den Metallfunden nochmals die Rede sein von einer erheblichen Diskrepanz zwischen den mir vorliegenden und 1997 von R. Delor erwähnten bzw. fallweise
sogar abgebildeten Objekten.
Zur Topographie Burgwäldle
(2008)
Etwa 1750 m Luftlinie südsüdöstlich vom Marktplatz Brettens beginnt ein herrliches Tal, das sich über 4,5 Kilometer in südöstlicher Richtung hinzieht. Täler von ähnlicher Schönheit und Urwüchsigkeit findet man nur noch im Schwarzwald. Die am
südlichen Talrand verlaufende Schienentrasse wird von der KVV-Stadtbahn und der DB befahren; den nördlichen Talrand nimmt bis zum Ortsteil Ruit, der etwa in der Mitte der Talaue liegt, die Kreisstraße 3570 in Anspruch. Der sich auf der Südseite zwischen Bretten und Ruit über 1,5 km erstreckende Höhenrücken steigt von 200 bis auf 250 m über NN an. Seine steile Flanke fällt etwa 50 m ab. Deren Verlauf folgt die Salzach, die in alten Karten auch Kresbach genannt wird.
Brettens geographischen Lage in einer typischen Altssiedellandschaft und die damit einhergehenden naturräumlichen Voraussetzungen haben die Besiedlungsgeschichte seines Umlandes über die Jahrtausende geprägt. Die Herausbildung des Kraichgaus steht in enger Beziehung zu jenen geologischen Vorgängen, die während des Tertiärs zur Entstehung des Oberrheingrabens führten. Gleichzeitig zu Hebungen an dessen Schultern brach der Graben entlang einer älteren tektonischen Naht ein, wurde nach und nach überflutet und in der Folgezeit mit jüngeren Sedimenten verfüllt. Zwischen den Hebungszentren im Nordschwarzwald und im Odenwald entstand die Kraichgaumulde. Dort lagerten sich während der Eiszeiten im Quartär (2-1,5 Mio. bis 10000 Jahre vor heute) die vor allem in den Wintermonaten aus den trocken fallenden Partien des Oberrheingrabens ausgewehten Feinsedimente, der Löss, in bis zu sechs Meter mächtigen Paketen ab.
Auf den ersten Blick wird man sich fragen, was ein Bericht mit dieser Überschrift im Brettener Jahrbuch zu suchen und was dieser Werner Gerich mit Bretten zu tun hat. Im folgenden Aufsatz möchte ich dazu beitragen, an die Person Werner Gerich zu erinnern, der in seinem Brettener Lebensabschnitt einer der erfolgreichsten Firmensanierer in China gewesen ist, genauer gesagt in der ca. 8,45 Mio. Einwohner großen Stadt Wuhan am Jangtse.
Spektakuläres sucht wohl niemand in einer Kirchenrechnung und doch wirft solches Zahlenwerk eine Art Spotlight auf eine schillernde, längst vergangene Zeit. Neibsheim - zwischen Revolution und Säkularisation -. Umwälzungen erzeugen auch weitab vom politischen Zentrum des Geschehens Wirkung. Dem Opferstock der neuerbauten Kirche entnahm Kirchenpfleger Michael Göpferich 3 Gulden 28 Kreuzer insgesamt für das ganze Jahr 1794. Sein Nachfolger Josef Klotz konnte an Kleinmünzen 1796 sage und schreibe einen Gulden 11 Kreuzer entnehmen. 1798 klaubte Lorenz Frank aus dem Behältnis 10 Gulden 25 Kreuzer. So unergiebig war die Kirchenkollekte; und dies obwohl Neibsheim den Speyerer Bischof zum Landesherrn hatte. Für die Religiösität der Einwohner spricht, dass sie einen neuen Kirchenbau durchsetzten. Pfarrer Leopold Erasmus Ambros Mayer ließ an ausgesuchter Stelle von 1790 bis 1792 eine neue Kirche erbauen. „Die Herren Decimatores haben an dem Kirchengebäude dahier zu bauen und zu unterhalten das Langhaus, die Gemeinde den Turm, der Heilige das Chor und die Sakristei“ so steht es in jedem Jahrgang vorne auf dem Umschlag der Kirchenrechnungen.
Im Alter von 90 Jahren verstarb am 25. Juni 2005 in Bretten Prof. Dr.-Ing. Erwin Huxhold. Mit ihm verlor nicht nur der Heimatverein Kraichgau ein verdienstvolles Ehren- und Beiratsmitglied, sondern der Kraichgau insgesamt einen sowohl in der Fachwelt wie auch bei den interessierten Laien gleichermaßen anerkannten und geschätzten Hausforscher. Erwin Huxhold wurde am 9. Dezember 1914 in der damals zu Preußen gehörenden schlesischen Metropole Breslau geboren. Der
mittelalterliche Stadtkern dieser Großstadt weckte schon sehr früh sein Interesse für die historischen Gebäude, insbesondere für den Fachwerkbau, aber auch für modernes Bauen. So war es fast selbstverständlich, dass er nach dem Abitur an der
Technischen Hochschule Architektur studierte. Wegen des Einzugs zum zweijährigen Wehrdienst im Jahre 1937 und der anschließenden Kriegsteilnahme von 1939 bis 1945 musste er das Studium unterbrechen.
Am 25. Juni 2005 hat Erwin Huxhold nach einem außergewöhnlich erfolgreichen Berufsleben die Bühne dieser Welt verlassen. Die Fundamente seiner beruflichen Karriere hat er in seiner Geburtsstadt, in Breslau gelegt. Am 9. Dezember 1914 geboren - der Erste Weltkrieg hatte gerade erst begonnen -, besuchte er die Volksschule in Breslau in den Jahren 1921 bis 1924 und wechselte anschließend an die Bender-Oberrealschule am gleichen Ort, wo er die Reifeprüfung im Frühjahr 1933 ablegte. Ohne Zweifel am beruflichen Ziel, erfolgte gleich danach die Hinwendung zum Bauwesen, im Besonderen zur Architektur. Im Wintersemester 1933/34 begann er nach zweimonatiger Tätigkeit auf dem Bau seine Fachausbildung in der Hochbauabteilung der Höheren Technischen Staatslehranstalt für Hochbau und Tiefbau in Breslau und nahm drei Jahre später an der
Abschlussprüfung teil. „Aufgrund des Ausfalles der abgehaltenen Prüfung“ hat ihm der Prüfungsausschuss das Prädikat „Mit Auszeichnung bestanden“ erteilt (25.7.1937).
Am 9. Dezember 1914 wurde Erwin Huxhold als Sohn des Werkmeisters Richard Huxhold und dessen Ehefrau Martha, geborene Klammt, in Breslau/Schlesien geboren. Schwierige Jahre des Ersten Weltkrieges und die anschließenden
Notzeiten prägten seine Kindheit und Jugend. Von 1921-1933 besuchte er zunächst die Volksschule in Breslau und später die
Oberrealschule, wo er 1933 die Reifeprüfung ablegte. Noch zum Sommersemester schrieb er sich in seiner Heimatstadt
für das Architekturstudium ein, das er 1937 vorläufig beendete.
Naturdenkmal "Baum"
(2005)
Am 24. März 1904 wurde in Dresden ein Bund gegründet unter dem Namen „Heimatschutz“ . Er hat sich die Aufgabe gestellt, deutsches Volkstum ungeschädigt und unverdorben zu erhalten und ihre Denkmäler und Natur vor weiteren Verunglimpfungen
zu schützen, wie sie namentlich durch rücksichtslose industrielle Ausbeutung der Natur und den Unfug des Reklamewesens verursacht worden sind. (Zitat: Meyers Konversationslexikon, Jahrgang 1905, Band 5, Seite 84 „Heimatschutz") Zur Erleichterung dieses Zieles sollen örtliche Vereine gegründet werden.