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Das heutige Bruchsal ist wieder zu einer lebendigen Stadt geworden. Die Kriegszerstörung
1945 hat aber ihr Gesicht völlig verändert, auch wenn früh schon die Entscheidung getroffen
wurde, beim Wiederaufbau die Erhaltung des historisch gewachsenen barocken Stadtgrundrisses
anzustreben. Der Artikel untersucht kritisch, ob und in welcher Form letztlich das verwirklicht
wurde, was die Stadtplaner nach dem Krieg vorgedacht hatten. Neben vielem Guten
zeigt er dabei auch Entscheidungen, welche die Absicht, auf der historischen Stadtlandschaft
aufzubauen, in Frage stellen.
Die Flechte Bunodophoron melanocarpum (Sw.)
Wedin (= Sphaerophorus melanocarpus (Sw.)
DC.; Sphaerophoraceae, Lecanorales) ist der
einzige aus Europa bekannte Vertreter der Gattung, die etwa 20 überwiegend in der temperaten
Zone der Südhemisphäre vorkommende Arten
umfasst. Kennzeichnend sind die strauchigen,
grau bis weißlich gefärbten Thalli aus lockeren,
zweiseitig federig verzweigten, deutlich verfachten Abschnitten (Abb. 1-2; Tibell 1999, Wedin & Gilbert in Smith et al. 2009, Wirth 1995,
Wirth, Hauck & Schultz 2013).
Bücher und mehr
(2015)
Die aus der Büchersammlung der badischen Markgrafen und Großherzöge hervorgegangene
Badische Landesbibliothek (BLB) ist eine zentrale Institution der Informationsinfrastruktur für die
Bildung und Wissenschaft in Baden‐Württemberg. Sie bietet ca. 2,6 Mio. Bände Literatur und
Medien aus allen Fachgebieten; der Zuwachs beträgt jährlich ca. 45.000 Einheiten, pro Jahr
erfolgen ca. 1 Mio. Entleihungen. Ihre Benutzerinnen und Benutzer können mit einer Vielzahl
von Datenbanken, E‐Books und elektronischen Zeitschriften arbeiten und haben überall im Haus
Zugang zum Internet. Mit diesen Dienstleistungen gewährleistet die BLB die aktuelle und
bedarfsgerechte Informationsversorgung von ca. 25.000 Benutzern vor Ort. Sie unterstützt die
Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Region und ist kompetente Partnerin
von Behörden, Organisationen und Wirtschaftsunternehmen. Als Lehr‐ und Lernzentrum bietet
die BLB zugleich eine attraktive Lernumgebung, ihr Schulungsprogramm unterstützt aktiv den
Erwerb von Informations‐ und Medienkompetenz. Zu den wichtigsten Aufgaben der BLB gehört
die Sammlung, Erschließung und Bereitstellung der Publikationen aus und über Baden; mit ihrem
auf Vollständigkeit angelegten Bestand dokumentiert sie die Entwicklung der Region auf
einzigartige Weise.
Aus der Zeit des Augustus hat uns der römische Dichter Horaz ein amüsantes, leicht obszönes Hexengedicht überliefert, das ein mitternächtlich makabres Streiflicht auf das Hexenunwesen des ersten vorchristlichen Jahrhunderts wirft. In Rom hatte zwar schon das Zwölftafelgesetz aus dem Jahr 450 vor Christus die Todesstrafe verhängt für jeden, der Feldfrüchte durch Besprechen verhexte (,,qui fruges incantassit") oder Getreide vom Nachbaracker auf das eigene Feld herüberzauberte. Auf Grabsteinen klagten damals die Angehörigen, dass ihr Verstorbener „durch Zaubersprüche gebannt" sein Leben lassen musste. Auch 400 Jahre später berichtet der Historiker Sallust vom Wirken des Schadenzaubers seiner Zeit, der große Redner und Politiker Cicero entwirft sogar Staatsgesetze gegen nächtliche Geheimopfer von Frauen. Horaz wandte sich in seinen Dichtungen mehrfach leidenschaftlich diesen dunklen Sphären zu, besonders in dem hier vorgestellten derben Spottgedicht auf ein nächtliches Hexentreiben in Rom. Es ist enthalten in der prächtigen Horazausgabe der Satiren, Epoden, Oden und Briefe in der Historischen Bibliothek der Stadt Offenburg. Sie wurde 1503 in Paris von Dionysius Roce in folio gedruckt und von Jodocus Badius, einem humanistischen Gelehrten dieser Zeit, ausführlich kommentiert. Registriert unter der Nummer F-351-1/2= rarum zählt diese seltene Buchausgabe mit der angehängten Inkunabel „Historia Alexandri Magni" von Georg Husner, Straßburg 1494, zu den Raritäten der Bibliothek, die uns von dem Konvent der Offenburger Franziskaner hinterlassen wurden.
Carolinea. - 73 (2015)
(2015)
Inzwischen schaut die ganze Welt auf China – aber nicht zum ersten Mal. Im 17. und vollends
im 18. Jahrhundert trafen erste Berichte aus jenem fernen Reich in Europa ein, und was
sie enthielten, regte die europäischen Herrscher nicht nur zur Bewunderung, sondern sogar
zur Nachahmung an. Auch unter den badischen Markgrafen beider Linien wurde nun Ȉ la
chinoise« gebaut und gemalt, getöpfert und getischlert, ja auch gegessen und getrunken und
musiziert; und dies aus gutem Grund.
Die Herausbildung des Kraichgaus als eine Landschaft mit einer eigenen regionalen Identität während des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Neuzeit beruht vorwiegend auf dem Selbstverständnis und dem Selbstbehauptungswillen des dort ansässigen niederen Adels,' dem es im Lauf des 16. Jahrhunderts schließlich gelang, sich im Reichsritterkanton Kraichgau zusammenzuschließen, sich so den Mediatisierungsbestrebungen der benachbarten Fürsten (insbesondere der Heidelberger Kurfürsten) zu entziehen und sich, trotz vielfacher Bindungen an die Höfe dieser Fürsten, bis zum Ende des Alten Reichs die Reichsunmittelbarkeit zu bewahren. Der in besagtem Kanton Kraichgau organisierten Ritterschaft ist auch die ursprünglich aus der Oberpfalz stammende, ihren Namen von der Burg Pettendorf bei Neunburg vorm Wald herleitende, sehr wahrscheinlich in pfalzgräflichem Gefolge jedoch in die Kurpfalz eingewanderte und seit Anfang des 15. Jahrhunderts am nordwestlichen Rand des Kraichgaus (zunächst in Nußloch, wenig später dann auch in Gauangelloch) begüterte Familie von Bettendorff zuzurechnen.
Seit dem späten 17. Jahrhundert verbreitete sich die neue Frömmigkeitsbewegung
des Pietismus in den protestantischen Territorien des Deutschen Reiches. Dazu
parallel lief eine radikale Strömung, die von der Überzeugung getragen war,
dass wahres Christentum nur außerhalb der verfassten Kirche möglich sei. Diese
Richtung wird in der historischen Forschung unter dem Begriff »radikaler
Pietismus« gefasst, während man im Herzogtum Württemberg allgemein vom
Separatismus sprach. Im Rahmen dieses Aufsatzes soll der radikale Pietismus
unter einer verengten Perspektive dargestellt werden, nämlich mit der Fokussierung auf Ludwigsburg und seine Umgebung. Obwohl es sich von der personellen
Stärke der Bewegung her gesehen nie um mehr als eine Randerscheinung handelte,
hat der radikale Pietismus in der württembergischen Kirchen- und Geistesgeschichte
tiefe Spuren hinterlassen. Die im Zentrum des Landes gelegene zeitweilige Residenzstadt Ludwigsburg konnte davon ebensowenig unberührt bleiben wie das
Umland.
Das Brombacher Tal südlich des Ortes Brombach
(Stadt Eberbach, Rhein-Neckar-Kreis) ist im Geltungsbereich
der neuen Naturschutzgebiets-Verordnung ein
landschaftlich reizvolles, von Wald umgebenes Wiesental
des bodensauren Odenwaldes.
2013 wurden die vorhandenen Lebensräume sowie die
Vögel, Reptilien, Amphibien, Heuschrecken, Schmetterlinge
sowie die im Brombach selbst lebenden Organismen
kartiert.
Die Ergebnisse belegen, dass das Tal als Lebensraum
sehr seltener, in drei Fällen in Baden-
Württemberg vom Aussterben bedrohter Tierarten
höchst schützenswert ist und die naturschutzfachlichen
Kriterien eines landesweit bedeutsamen Naturschutzgebietes
erfüllt.
Von zentralem naturschutzfachlichem Interesse war
der Nachweis mehrerer Exemplare der vom Aussterben
bedrohten Äskulapnatter (Zamenis longissima; alle
Angaben zur Gefährdung beziehen sich auf die Roten
Listen Baden-Württembergs). Der Nachweis sowohl
von zwei Jungtieren als auch von zwei geschlechtsreifen
Tieren belegt, dass die Äskulapnatter sich im
Brombachtal fortpflanzt. Damit wäre dies das erste Naturschutzgebiet
Baden-Württembergs, welches einen
Beitrag zum Schutz dieser extrem seltenen Art leistet.
Als weitere, vom Aussterben bedrohte Arten wurden
der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling Maculinea
teleius (neben seiner Schwesterart, dem gefährdeten
Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling M. nausithous)
sowie im Brombach die Köcherfliege Diplectrona felix
nachgewiesen. Fünf im Gebiet lebende Arten sind stark
gefährdet: die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii),
die Breitflügel-Fledermaus (Eptesicus serotinus),
das Große Mausohr (Myotis myotis), die Sumpfschrecke
(Stethophyma grossum) sowie im Brombach die
Köcherfliege Adicella reducta.
Das Brombacher Tal zeichnet sich darüber hinaus
durch eine artenreiche Schmetterlings- und Heuschreckenfauna
aus: 34 Schmetterlingsarten, davon 11 auf
der Roten Liste oder der Vorwarnliste, sowie 20 Heuschreckenarten,
davon 6 auf der Roten Liste oder der
Vorwarnliste, sind für ein derart kleines Gebiet hervorragende
Ergebnisse. Ebenfalls beeindruckend war
die Artenzahl und Individuendichte der im Brombach
lebenden Organismen.
Ursache hierfür ist der mindestens seit Mitte des 20.
Jahrhunderts fehlende Eintrag von Düngemitteln von
angrenzenden Landnutzungen. Derzeit wird das Tal
von Schafen beweidet, Äcker oder Gärten gibt es nicht.
Unter den drei Buchstaben FDA verstehen Mitglieder und Freunde des Kirchengeschichtlichen Vereins nichts anderes als unsere Vereinszeitschrift „Freiburger Diözesan-Archiv“. In der großen, weiten Welt steht diese Abkürzung für etwas viel Bedeutsameres, nämlich für die US-amerikanische „Food and Drug Administration“, eine einflussreiche Behörde mit rund 13500 Mitarbeitern. Aber das ficht uns nicht an. Als Schriftleiter bin ich natürlich der Ansicht, dass unser FDA das Beste, Schönste und Wichtigste ist, was unser Verein in seinen 150 Lebensjahren hervorgebracht hat. Allerdings ist dies nicht nur meine Privatmeinung: Am 18. August 1862 hatte der provisorische Vorstand „alle Freunde der Geschichte unseres Landes“ und „deßgleichen ganz Schwabens und der deutschen Schweiz“ dazu eingeladen, dem Kirchengeschichtlichen Verein beizutreten. Und schon damals war als wichtigstes Ziel die „Gründung einer ‚Kirchlich-Historischen Zeitschrift für die Erzdiöcese Freiburg‘“ genannt. Zunächst waren die Initiatoren noch vorsichtig gewesen und hatten verlautbart, es solle erst dann „an die Ausführung des Unternehmens geschritten werden“, wenn „sich eine genügende Betheiligung von Seiten des hochwürdigen Klerus und wohlwollender Laien, woran wir nicht glauben zweifeln zu dürfen, gezeigt haben wird“. Der erste Band des FDA erschien im Jahr 1865, 133 weitere folgten. Der bislang letzte, Band 134 für 2014, kam gerade eben erst heraus. Zusammen sind das reichlich drei Regalmeter oder grob geschätzt etwa 45000 Seiten