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Die untersuchten mittelalterlichen Burgen liegen in Nordbaden an der Bergstraße zwischen Dossenheim und Leutershausen auf den Höhen über dem Rheingraben. Die Gemarkung Schriesheim trennt die Hirschburg und das Schanzenköpfle von den Dossenheimer Burgen Schauenburg und Kronenburg. Die Wolfsburg im Wolfsgrund unter der Hohen Nistler auf Gemarkung Dossenheim war keine militärische Anlage, sondern ein Viehstall mit Wohnräumen. In den Alpen würde man Sennhütte
sagen. Sie dürfte vom Mittelalter bis in die Neuzeit existiert haben. Verfall im 30-jährigen Krieg kann nicht ausgeschlossen werden, da Musketenkugeln gefunden wurden.
Edith Picht-Axenfeld wird mit dem Reinhold-Schneider Preis ausgezeichnet: zum zweiten Mal innerhalb der letzten Jahre geht dieser Preis an eine bedeutende Frau, deren Lebenswerk die Interpretation von Kunst ist. Wurde 1995 Swetlana Geier für ihre Übersetzungsarbeit aus dem Russischen geehrt, so feiern wir heute eine Dolmetscherin der Musik - und es mag erlaubt sein, zu Beginn dieser Lobrede etwas ausführlicher über die Kunst der Übersetzung nachzudenken.
Knapp zwei Monate nach dem Ausbruch der Französischen Revolution am 14. Juli 1789 wurde Anfang September 1789 in Rothweil ein Flugblatt mit folgendem Inhalt gefunden: „Wollgedachte Nachtbarschaft, es wirf Eich zu wisen gethan, dass den 9ten Herbstmonat dieses Jahrs Statt Freiburg mit den Bauren wirf belägeret werten ... wir wollen die vorige alte Rechten wieter haben sowohl geistlich als weltlichen Dingen.“ Diese Ankündigung macht deutlich, dass die Wirren der Französischen
Revolution auch über den Rhein in das vorderösterreichische Rothweil drangen. Das Flugblatt, das einer Bauernfeder entsprang und durch den Vogt zu Achkarren an die Landesherrschaft weitergeleitet wurde, empfand man in Freiburg jedoch nicht als allzu bedrohlich. Nichtsdestotrotz wurden daraufhin die Patrouillen verstärkt. Im Jahr 1790 tauchten in Gottenheim, Umkirch und Endingen weitere Flugblätter dieser Art auf. Allen war gemeinsam, dass sich in ihnen die Unzufriedenheit der Bauern artikulierte. Doch reichte dies nicht aus, um die Bevölkerung gegen die Herrschaft zu mobilisieren.
„Im Jahre des Heils 1749 ...“ - so beginnt im alten Taufbuch der Bruchsaler St. Peterskirche der handschriftliche Eintrag, darin die feierliche Kirchweihe jenes Jahres beschrieben wird, und so lautete auch der Titel einer Sonderausstellung des Städtischen Museums (im Obergeschoß des Bruchsaler Schlosses) aus Anlass der 250. Wiederkehr dieses Ereignisses. Bis Anfang Januar 2000 konnten sich die Besucher von zahlreichen historischen Exponaten zurückversetzen lassen in die lebendige Zeit des Barock, als tiefempfundene Religiosität, weltlicher Machtanspruch der Kirche und äußerer Prunk in einer noch heute faszinierenden Form verschmolzen sind. Was die Ausstellung nach den Intentionen ihrer Ausrichter zentral dokumentieren sollte, sind die beiden Säulen des Gründungsgedankens der Bruchsaler St. Peterskirche: die spirituelle, gottesdienstliche Bedeutung auf der einen Seite, die weltliche Konnotation als Symbol von Herrschaft und Autorität auf der anderenn. Denn St. Peter zu Bruchsal war nicht allein ein Gotteshaus, sondern überdies ein Gotteshaus in einer Landeshauptstadt - und dieser
Standort hat die Widmung der Kirche als künftige Grablege der Fürstbischöfe von Speyer entscheidend bedingt.
„Ein Gnadenstuhl“? „Ist das ein Fahrzeug für Behinderte, der Beichtstuhl in der katholischen Kirche oder gar der elektrische
Stuhl in den USA zur Tötung von verurteilten Schwerverbrechern?“ Solche oder ähnliche Fragen stellen manche modernen Menschen, wenn ihnen der einst so geläufige Begriff „Gnadenstuhl“ einmal begegnet. Dabei umschreibt das vermutlich von
Luther geschaffene Wort (thronum gratiae Hebr. 4,16) einen der zentralsten Glaubensinhalte christlicher Religion und vermittelt seit dem frühen Mittelalter eine fassbare Vorstellung von der Trinität Gottes. Wenngleich auch die Bedeutung des Dreifaltigkeitsmysteriums den heutigen Christen kaum noch bewusst sein mag, so beginnen doch weiterhin bei der Ausübung des Glaubens alle liturgischen Handlungen mit der Anrufung „im Namen des Vaters und des Sohnes und des HI. Geistes“ und schließen ebenso. Seit dem 10. Jh. war der „Gnadenstuhl“ oder die „Dreifaltigkeitsssäule“ für den bildenden Künstler ein Versuch, die christliche Lehre von der Dreipersönlichkeit Gottes auf verständliche Weise anschaulich zu machen, für den Betrachter bot sie die Möglichkeit, über die Gnade der Erlösung vom irdischen Tod nachzudenken.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, jedem von uns ist wohl geläufig, was man die Ziegler-Probe nennen könnte. Das Verfahren besteht ganz einfach darin, den Namen dieses großen philosophischen Einzelgängers zu nennen und - abzuwarten. Das Ergebnis, in der Literatur über Leopold Ziegler fast schon ein Topos, ist praktisch immer das gleiche: Fehlanzeige, Ratlosigkeit, Nachfrage. Das Spiel lässt sich nicht erst anstellen, seit Ziegler tot ist. Mitunter könnte man glauben, sein Werk sei zu einer Antiquarie herabgesunken, verlorenes und aufgegebenes Schwemmgut am Strand nur noch selten begangener philosophischer Küsten, gerade noch für die eine oder andere Dissertation gut, die dann wiederum in eine neue Vergessenheit eingeht, ins Massengrab einer akademischen Reihe, deren Verlagsorte wie zum Hohn München/New York/London/Paris heißen.
Am 13. Januar 1749 schenkte der speyerische Landesherr, Kardinal Franz Christoph von Hutten, der Peterskirche zu Bruchsal Reliquien des heiligen Sebastian. In einem Protokoll heißt es: „damit durch die Fürbitt des Heil. Sebastian die Stadt Bruchsal und das ganze Land von allem Übel, absonderlich von giftigen Kranckheiten verschont werde, wozu wir auch ein eigenes Reliqarium von Silber haben verfertigen lassen“. Dieses prächtige Rokokowerk mit dem vorzüglich modellierten Heiligen
als Griff, am Fuß ein auf Porzellan gemaltes Medaillon mit dem Wappen Speyer-Weißenburg-Hutten, ist ein Werk des Augsburger Gold- und Silberschmiedes Franz Thaddäus Lang. Dieser stammte aus Schwaz in Tirol und ist in Augsburg 1773 gestorben. In Augsburg war das Zentrum der Gold- und Silberschmiede.
Im Mittelalter bis weit in das 16. Jahrhundert hinein war es Rechtsbrauch, dass an der Stelle einer Bluttat, eines Mordes oder
Totschlages, ein Sühnekreuz errichtet werden musste. Es gehörte zur Rechtstradition, dass sich die Angehörigen des Täters und die Hinterbliebenen des Getöteten nach einem Totschlag durch einen Vergleich einigten, der neben der Zahlung von Schadensersatz auch eine öffentliche Sühne des Täters festsetzte. Zu den Sühneleistungen, die ein Übeltäter zur Erlangung der Absolution erbringen musste, zählten besondere Opfergänge, ein Gottesdienst mit Bußprozession oder eine Jahrtagsstiftung, Wachsspenden an die Kirche und Wallfahrten, aber vor allem die Aufstellung eines steinernen Sühnekreuzes. Hätte diese mittelalterliche Rechtsgewohnheit auch noch im 19. Jahrhundert Gültigkeit gehabt, dann stünde heute am Höhenweg vom Pflingsteck zum Hünersedel ein Sühnekreuz. Denn dort auf der Höhe, zwischen dem Heuberg und dem Hünersedel, oberhalb des „Hohbergs", auf der „Hohrüti", an dem alten Passübergang von Schweighausen nach Freiamt, von der Ortenau in den Breisgau, hat sich im Jahre 1828 ein versuchter Totschlag ereignet.
Europäische Lehrkräfte werden sich in den nächsten Jahren gestiegenen Anforderungen stellen müssen, denn „zur Unterstützung europäischen Bewusstseins und des gegenseitigen Verstehens (ist) eine stärkere Ausrichtung des
Unterrichts unserer Schulen auf die Gemeinsamkeiten in der europäischen Kultur sehr wichtig.“ Die Lehrkräfte von morgen werden unter anderem vor die Aufgabe gestellt werden, sich als Vermittler zwischen den Kulturen zu begreifen, ihre Schüler zu Offenheit und Toleranz für andere Kulturen zu führen, kurz interkulturelle Kompetenz zu vermitteln. Grundlage der Verwirklichung der europäischen Einheit ist allerdings nicht nur die interkulturelle, sondern auch die sprachliche Kompetenz der Bewohner Europas, denn zur „transnationalen Kommunikationsfähigkeit“ gehört auch die Mehrsprachigkeit als „konstitutioneller Teil unserer multikulturellen Gegenwart und Zukunft“.
125 Jahre sind es her, da die Landschaft um St. Blasien von einem Unglück getroffen wurde, das die Menschen der damaligen Zeit erschütterte. Am kalten Morgen des 7. Februar 1874 brannten der gewaltige Blasiusdom und ein großer Teil der Klosteranlage nieder. Schon immer waren des Brände, die die Geschichte der Abtei im Schwarzwald durch Jahrhunderte bestimmten. Jedesmal wurden Kloster und Kirche größer und schöner wieder aufgebaut. Jetzt aber, im Jahre 1874, 67 Jahre nachdem das Kloster aufgehoben war und die Mönche das Tal verlassen mussten, wer sollte die Kirche wieder aufbauen?
Die Geschichte schreibt von einem Brand im Jahre 1322, der den gesamten Klosterbau zerstörte und auch die Urkunden und Schriften aus den ersten Jahren der Benediktinerniederlassung an der Alb.