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Anlässlich des 250. Geburtstages von Johann Peter Hebel (1760 bis 1826) gab die Schweizer Postverwaltung (PTT) am 6. Mai 2010 eine Sonderbriefmarke heraus. Sie würdigt damit einen der bedeutendsten Dichter im deutschsprachigen Raum. Hebel war ein Deutscher, blieb aber Zeit seines Lebens eng mit der Schweiz verbunden. So kam er in Basel zur Welt, besuchte dort die Schule und »schenkte« der Rheinstadt mit »Z Basel an mim Rhy« ihre heutige und weit herum bekannte Stadthymne.
Welcher Hebel?
(2010)
Vor Jahren schrieb Walter Ernst Schäfer in der Einleitung zu seinem Aufsatz »Hebel, der Glücksspieler«: »Hebel wurde gebraucht, als Repräsentant alemannischer Rede und Art, als Galionsfigur der aufgeklärten Markgrafschaft, als Stichwortgeber für Almanach und Kalender, als Schulbuchautor, bei Heimatfesten, in Gedenk- und Feierstunden in der Öffentlichkeit und in Schule ... Die vielseitige Brauchbarkeit und Verwendung hat sein Profil abgenutzt, verflacht«. Im Jahre 2010 scheint seine Brauchbarkeit und Verwendung einen bisher nicht gekannten Grad erreicht zu haben, der es nahe legt, von einem verfestivalten Hebel 2010 zu sprechen.
Zum 250. Geburtstag des alemannischen Dichters, Kalenderautors und Kirchenmannes Johann Peter Hebel (1760-1826) ist beabsichtigt, der Öffentlichkeit rechtzeitig zu den Feierlichkeiten im Jahre 2010 erstmals Hebels Predigten und Predigtvorbereitungen in einer wissenschaftlichen Textausgabe im Rahmen der historisch-kritischen Hebel-Edition zugänglich
zu machen. Hebels als Manuskript überlieferte Predigtvorbereitungen sind (abgesehen von wenigen Auszügen) bislang nicht ediert worden. Wer Hebels Predigten lesen will, ist noch heute auf die erste Werkausgabe angewiesen, die in den Jahren 1832-1834 in Karlsruhe erschienen ist.
Johann Peter Hebel
(2010)
In diesem Jahr erinnern wir uns gerne an den 250. Geburtstag von Johann Peter Hebel, den wortgewaltigen und sensiblen Schriftsteller, welcher vor allem der alemannischen Mundart erstmals einen festen Platz in der Literatur des deutschen Südwestens gegeben hat. Sein religiöses Weltbild und sein pädagogischer Eifer verbinden ihn »mit dem Aufklärungszeitalter
Lessings, und in mancher Beziehung ist er Matthias Claudius verwandt«; mit seiner Liebe zu Natur, Volk und Landschaft steht er auch der Romantik sehr nahe. Als Erzähler zeigt er bereits Züge des späteren Realismus.
Ein großer Badener
(2010)
Heuer ist ein Hebeljahr: Am 10. Mai 1760 brachte in Basel Ursula Hebel, geb. Oertlin aus Hausen i. W., Ehefrau des Johann Jakob Hebel, ihr erstes Kind zur Welt. Die Eltern ließen den Buben Hanspeter taufen. In der Peterskirche, wo damals noch der berühmte Totentanz an der Friedhofsmauer zu sehen war. Beide Eltern hatten eine Stelle im Haus der wohlhabenden Basler Patrizierfamilie Iselin.
Am 13. Juni 2009 jährt sich zum 200sten
Male der Geburtstag von Heinrich Hoffmann,
dem Vater des unsterblichen Struwwelpeter.
Man kann sich nur wünschen, dass es den
diversen Gedenk-Veranstaltungen gelingt,
einer größeren Öffentlichkeit klarzumachen,
dass Hoffmann viel mehr war als ein erfolgreicher
Bilderbuch-Macher. Nämlich ein bedeutender,
bis heute meist unterschätzter
satirischer Autor, ein engagierter liberaler
Politiker, der 1848 für seine Vaterstadt Frankfurt
am Main im revolutionären Vorparlament
saß (ohne freilich selbst revolutionär zu sein),
und nicht zuletzt der Erneuerer der Frankfurter
Psychiatrie, dem es gelang, eine neue,
den damaligen modernsten Einsichten entsprechende
Anstalt vor den Toren der Stadt
errichten zu lassen.
Obwohl Heinrich Hoffmann während des
allergrößten Teils seines Lebens in seiner
Vaterstadt Frankfurt wohnte und wirkte,
spielte auch das damalige Großherzogtum
Baden in seiner Vita eine wichtige Rolle,
schließlich studierte er vom April 1829 bis
März 1832 in Heidelberg Medizin. Da Frankfurt
damals noch keine Universität hatte, blieb
den Söhnen der Mainmetropole (den Töchtern
standen die hohen Schulen ohnehin nicht
offen) nichts anderes übrig, als an „ausländischen“
Hochschulen zu studieren.
Vor genau 60 Jahren, als nämlich im März
1948 der Bürgermeister und Landtagsabgeordnete
Gottlieb Reinbold aus Ottoschwanden
(1. Vorsitzender) und Geistl. Rat Pfarrer Josef
Siebold aus St. Märgen (2. Vorsitzender)
den Bund „Heimat und Volksleben“ damals
unter der Bezeichnung: „Arbeitsgemeinschaft
Schwarzwälder Volksleben“ gründeten – mit
der Geschäftsführung wurde Dr. Karl Motsch
betraut – konnten sie nicht ahnen, welche Entwicklung
dieser Verband nehmen würde.
Bereits 1947 hatten sich Josef Fischer aus
Waldkirch, Professor Dr. Johannes Künzig aus
Freiburg, Hauptlehrer Albert Reinhardt aus
Mühlenbach und Dr. Karl Motsch aus Freiburg
um die Gründung dieser Arbeitsgemeinschaft
bemüht. Ein Treffen mit Professor Hermann
Erich Busse, dem Vorsitzenden der Vereins
„Badische Heimat“ brachte wenig Ermunterung.
Seiner Meinung nach war die Schwarzwälder
Volkstracht endgültig vom Aussterben
bedroht. Man ließ sich nicht entmutigen und
beschloss, zum Jahresbeginn den „Hohen
Herren“ in Freiburg, dem Staatspräsidenten Leo
Wohleb, mit einem „Neujahrsbesuch“ die Aufwartung
zu machen. Voller Begeisterung
sicherte dieser seine Unterstützung zu und bat
den Landtagspräsidenten Dr. Person bei der
Gründung einer Organisation behilflich zu sein.
Der Schweizer Schriftsteller Peter Bichsel
erhielt 1986 den Johann Peter Hebel-Literaturpreis.
In seiner Dankesrede legte Peter
Bichsel ein Bekenntnis zum unbekannten
Hebel ab, „der noch ein ganz anderer sein darf
als der, den wir zu erkennen glauben“. Und
Bichsel kann für sich auch eine Neuentdeckung
vermelden: „Dem Pädagogen Hebel
bin ich übrigens erst durch diesen Preis direkt
begegnet. Ich habe endlich auch die Biblischen
Geschichten gelesen. Interpreten und Biographen
Hebels haben oft nur ein verlegenes
Schulterzucken dafür übrig, und ich Esel habe
ihnen jahrelang geglaubt. Ich bitte die Literaturhistoriker
inständig, dieses Fehlurteil endlich
zu korrigieren und nicht noch mehr Esel
von der Lektüre abzuhalten. Ich habe den Aufklärer
Hebel kennengelernt“.
Wie bereits mehrfach in den Editorials
angekündigt, begeht der Landesverein Badische
Heimat im Jahre 2009 sein 100-jähriges
Jubiläum. Wir nehmen dieses Jubiläum zum
Anlass, einen Blick auf die Geschichte des Vereins
zu werfen. In den nächsten beiden Jahren
präsentieren wir uns im Rahmen einer
Wanderausstellung in zahlreichen badischen
Städten. In unserem Jubiläumsjahr werden wir
eine ambitionierte Chronik herausgeben, und
es wird zudem ein Registerband erscheinen,
der die Beiträge der Badischen Heimat für die
Jahre 1986–2007 erfasst.
Eine Wanderausstellung wird unter der
engagierten Federführung von Bernhard
Oeschger vorbereitet. Auf ca. 80–100 m2 Ausstellungsfläche
werden Schautafeln und Einzelobjekte
Einblicke geben über den Gang der
Vereinsgeschichte, eingebettet in die allgemeine
badische Geschichte. Die Ausstellung
steht unter dem Motto 100 Badische Jahre.
Amalie Haizinger
(2008)
Als „Malchen Morstadt“ kam sie am 6. Mai
1800 in Karlsruhe zur Welt. Ihre Eltern waren
Georg Michael Morstadt (* 1763 † 1842) und
Friederike Jacobina Pastart (* 1763 † 1822).
Über Generationen, bis zurück ins 17. Jahrhundert
reichend, hatten die männlichen Vorfahren
der Morstadts bedeutende Ämter der
Evangelischen Kirche inne. Einige der alten
prächtigen Epitaphen sind heute noch im
Lahrer Denkmalhof sorgsam verwahrt.
So stammte auch Georg Michael aus einer
angesehenen kinderreichen Pfarrersfamilie,
die in dem kleinen Breisgau-Ort Broggingen
lebte. Bis heute ist hier im Türsturz des Pfarrhaus-
Eingangs zu lesen: „Morstadio Pastore
MDCCLIX“. Der ältere Bruder Friedrich
August (* 1759 † 1829) studierte ebenfalls
Theologie und wirkte als Pfarrer in Tutschfelden,
Kleinkems, Bischoffingen und Bickensohl
am Kaiserstuhl.