380 Handel, Kommunikation, Verkehr
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (121)
- Französisch (1)
Gehört zur Bibliographie
- nein (122)
Schlagworte
- Geschichte (15)
- Oberrheinisches Tiefland (11)
- Eisenbahn (9)
- Tourismus (9)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (8)
- Bodensee (7)
- Oberrheingebiet (6)
- Straße (6)
- Baden-Baden (5)
- Handel (5)
- Karlsruhe (5)
- Ludwigsburg (5)
- Verkehr (5)
- Villingen im Schwarzwald (5)
- Baden (4)
- Bretten (4)
- Eisenbahnstrecke (4)
- Offenburg (4)
- Römerstraße (4)
- Schifffahrt (4)
- Bahnhof (3)
- Brücke (3)
- Eisenbahnbrücke (3)
- Elsass (3)
- Flößerei (3)
- Freiburg im Breisgau (3)
- Konstanz (3)
- Kraichgau (3)
- Post (3)
- Schülerpostkarte (3)
- Straßburg (3)
- Straßenbau (3)
- Verkehrsplanung (3)
- Binnenschifffahrt (2)
- Brückenbau (2)
- Bürgerinitiative (2)
- Dampfschiff (2)
- Drais, Karl 〈1785-1851〉 (2)
- Eisenbahnbau (2)
- Eppingen (2)
- Ettenheim (2)
- Gerwig, Robert 〈1820-1885〉 (2)
- Großhandel (2)
- Hochrhein (2)
- Kinzigtal (2)
- Kraichgaubahn (2)
- Kriegszerstörung (2)
- Lörrach-Haagen (2)
- Markt (2)
- Mobilität (2)
- Ortenau (2)
- Randen (2)
- Römerzeit (2)
- Schiltach (2)
- Schwarzwald 〈Süd〉 (2)
- Schwarzwaldbahn (2)
- Schweiz (2)
- Stadtentwicklung (2)
- Straßenbahn (2)
- Straßenbahnverkehr (2)
- Technisches Denkmal (2)
- Textileinzelhandel (2)
- Verkaufsausstellung (2)
- Verkehrsgeografie (2)
- Versandhaus (2)
- Wanderweg (2)
- Weg (2)
- Weltkrieg 〈1939-1945〉 (2)
- Zoll (2)
- Öffentlicher Personennahverkehr (2)
- Albbruck (1)
- Aldingen 〈Landkreis Ludwigsburg〉 (1)
- Alpenrhein (1)
- Alpenverein (1)
- Alter Bahnhof 〈Baden-Baden〉 (1)
- Altstadt (1)
- Arbeitnehmer (1)
- August Batschari Cigarettenfabrik 〈Baden-Baden〉 (1)
- Auswanderung (1)
- Autobahn (1)
- Autobahn 5 (1)
- Baar (1)
- Bad Rippoldsau (1)
- Badische Landesbibliothek (1)
- Baudenkmal (1)
- Bauhof (1)
- Bedürfnisanstalt (1)
- Behelfsbrücke (1)
- Berlin (1)
- Beschilderung (1)
- Bietigheim 〈Ludwigsburg〉 (1)
- Bildungseinrichtung (1)
- Bodmer, Johann Caspar 〈1776-1827〉 (1)
- Bottwartalbahn (1)
- Brannath, Christiane 〈ca. 20./21. Jh.〉 (1)
- Breisach am Rhein (1)
- Briefmarke (1)
- Bundesbahn-Ausbesserungswerk Schwetzingen (1)
- Bürgerbeteiligung (1)
- Bürobedarfshandel (1)
- Colmar (1)
- Comer See (1)
- Dampfschifffahrt (1)
- Deportation (1)
- Deutsches Historisches Museum (1)
- Ditzingen (1)
- Donaueschingen (1)
- Dorfentwicklung (1)
- Durbach-Ebersweier (1)
- Dörlinbach (1)
- Einwanderung (1)
- Eisenbahngüterverkehr (1)
- Eisenbahnlinie (1)
- Elektrifizierung (1)
- Feinkosthandel (1)
- Feldbahn (1)
- Fernwanderweg (1)
- Fessenheim (1)
- Flughafen (1)
- Frankreich (1)
- Furtwangen im Schwarzwald (1)
- Fussach (1)
- Fürstlich-Thurn-und-Taxissche Postverwaltung (1)
- Gaissau 〈Vorarlberg〉 (1)
- Galizien (1)
- Gernsbach (1)
- Gewerbeverein (1)
- Greffern (1)
- Grenzarbeitnehmer (1)
- Grenzgebiet (1)
- Grenzüberschreitende Kooperation (1)
- Gymnasium (1)
- Gütenbach (1)
- Güterverkehr (1)
- Hafen Mannheim 〈Mannheim〉 (1)
- Hausen im Wiesental (1)
- Hebel, Johann Peter 〈1760-1826〉 (1)
- Heidelberg (1)
- Heilbronn (1)
- Herbort, Carl Friderich 〈1745-1784〉 (1)
- Hochwasser (1)
- Hohes Horn 〈Region〉 (1)
- Holzfäller (1)
- Holzhandel (1)
- Holzindustrie (1)
- Höchst 〈Vorarlberg〉 (1)
- Hüfingen (1)
- Innovation (1)
- Internierungslager Gurs (1)
- Italien (1)
- Juden (1)
- Judenverfolgung (1)
- Jüdischer Friedhof (1)
- Kast, Jakob 〈1540-1615〉 (1)
- Kehl (1)
- Ketsch (1)
- Kinzig 〈Baden-Württemberg〉 (1)
- Kinzigtal 〈Baden-Württemberg〉 (1)
- Kiosk (1)
- Konzession (1)
- Kranz, Manfred 〈1919-〉 (1)
- Krämer (1)
- Kultur (1)
- Kunstmesse (1)
- Kurpfalz (1)
- Laden (1)
- Landjudenschaft (1)
- Landkreis Heilbronn (1)
- Landkreis Ludwigsburg (1)
- Landvogtei (1)
- Lebensmittelhandel (1)
- Ludwigsburg-Hoheneck (1)
- Luftverkehr (1)
- Lärmbelastung (1)
- Lärmschutz (1)
- Mannheim (1)
- Marbach am Neckar (1)
- Markthandel (1)
- Monopol (1)
- Murgtal 〈Nordschwarzwald〉 (1)
- Murrbahn (1)
- Museum (1)
- Nachrichtenwesen (1)
- Nationalsozialismus (1)
- Neckar (1)
- Nordschwarzwald (1)
- Obergrombach (1)
- Oberkirch 〈Ortenaukreis〉 (1)
- Oberleitungsomnibus (1)
- Oberrhein (1)
- Pendler (1)
- Pferdemarkt (1)
- Politische Bewegung (1)
- Poststempel (1)
- Radfahrerverkehr (1)
- Radsportverein (1)
- Raumordnung (1)
- Regio Basiliensis (1)
- Regionalplanung (1)
- Regionalverband Neckar-Alb (1)
- Renchtal (1)
- Rhein (1)
- Rheinschifffahrt (1)
- Rheinstetten-Forchheim (1)
- Saarpfalz (1)
- Sammelbild (1)
- Sankt Gallen (1)
- Schaffhausen (1)
- Schiffer (1)
- Schifffahrtsrecht (1)
- Schleppschifffahrt (1)
- Schrade, Ewald-Karl 〈1941-〉 (1)
- Schwetzingen (1)
- Schönwald im Schwarzwald (1)
- Schöpflin, Wilhelm 〈1881-1952〉 (1)
- Segeln (1)
- Septimerpass (1)
- Siebenbürgen (1)
- Simonswald (1)
- Sinsheim (1)
- Sommerau 〈Sankt Georgen, Schwarzwald〉 (1)
- Sortimentsbuchhandel (1)
- Stadtbahn (1)
- Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais (1)
- Stadtviertel (1)
- Standortfaktor 〈Wirtschaft〉 (1)
- Statistik (1)
- Stebbach (1)
- Stellwerk (1)
- Stollhofen (1)
- Straßenbahnlinie (1)
- Straßenbrücke (1)
- Straßenverkehr (1)
- Strohgäu (1)
- Strukturwandel (1)
- TECHNOSEUM (1)
- Tabakindustrie (1)
- Textilhandel (1)
- Theaterbau (1)
- Tischdecke (1)
- Triberg im Schwarzwald (1)
- Tübingen (1)
- Uhrenindustrie (1)
- Unternehmen (1)
- Verkehrsentwicklung (1)
- Verkehrsgeschichte (1)
- Villingen-Schwenningen (1)
- Vorarlberg (1)
- Wanderkino (1)
- Warenhaus (1)
- Weltkrieg 〈1914-1918, Motiv〉 (1)
- Weltkrieg 〈1914-1918〉 (1)
- Werbung (1)
- Wiesloch (1)
- Wirtschaft (1)
- Wirtschaftsförderung (1)
- Wutach (1)
- Wutachtalbahn (1)
- Ybbs (1)
- Zunft (1)
- Öffentliches Gebäude (1)
- Österreich (1)
Mit der Fluggeschichte beginnt ein neues Zeitalter der Menschheit: Das Flugzeitalter. [...] Was in früheren Jahren wenigen kühnen Ballonfahrern und Luftschiffern beschieden war, aus Wolkenhöhe auf die Erde herabzublicken, gleichsam mit den
Augen des Himmels die Erde zu schauen, das ist zum großen Erlebnis einer ganzen Generation von Menschen geworden. Ein neuer Erlebnisraum, eine neue Blickwelt hat sich dem Menschen aufgetan. Das von Peter Supf 1935 so emphatisch bekannt gegebene Flugzeitalter hatte sich am Bodensee früh angekündigt. Das Luftschiff LZ 4 startete im August 1908 von Friedrichshafen zu einem Rundflug über Süddeutschland, der Graf Zeppelin trotz des unglücklichen Endes in Echterdingen über Nacht zum nationalen Helden machte. Die weit verbreitete Begeisterung über die Zeppeline in Deutschland formte jene zeitgenössische Wahrnehmung der Luftfahrt entscheidend mit, durch die das Flugzeug schon von Zeitgenossen wie Supf zum Symbol und der Flieger zum Typus der Moderne erhoben wurde. Die Luftfahrt veränderte die Wahrnehmung von Zeit und Raum bzw. gab dieser veränderten Wahrnehmung Ausdruck. Die Gegenwart wurde als beschleunigte und sich weiter beschleunigende Zeit verstanden. Der Blick von oben veränderte, wie das einleitende Zitat verdeutlicht, die Bedeutung von natürlichen Hindernissen und politischen Grenzen. Im Zeitalter der Luftfahrt, notierte der Geograph Alois Robert Böhm 1928, sei die Region oder der Kontinent die grundlegende geographische Einheit geworden.
Der Verkehr über die Rätischen Alpen war in den längsten Zeiten seiner Geschichte
überwiegend ein Verkehr von Fußgängern. Diese haben im Bereich der vorgeschichtlichen Urpfade allerdings nur bescheidene Spuren hinterlassen. Das änderte sich nach
dem Entstehen der römischen Provinz Rätien, als schon aus militärischem Interesse auf
sichere Alpenübergänge Wert gelegt wurde. Je häufiger zum Überqueren des Gebirges
Reit- und Saumtiere zum Einsatz kamen, desto höhere Anforderungen waren an die
Wegverhältnisse sowie an geeignete Rast- und Pferdewechselstationen zu stellen.
Solchen Bedürfnissen entsprach zwischen der Via Claudia Augusta durch den Tiroler Alpenraum und dem Großen St. Bernhard lange Zeit vor allem die Septimer/Julier-Verbindung im Übergangsgebiet von Ost- und Westalpen. In diesem zentralen Bereich
des Alpenbogens ließ sich das Gebirge zwischen Mailand und Augsburg auf kürzestem
Wege mit nur einmaligem größerem Auf- und Abstieg überqueren. Zudem ließen sich
gefährliche Schluchtstrecken verhältnismäßig leicht umgehen.
Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs war ein einschneidendes Erlebnis auch für die Schüler der Realschulen und Gymnasien. Das soll im Folgenden anhand einiger Schülerpostkarten gezeigt werden, die vor und nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges von Schülern verfertigt und an Freunde und Verwandte anlässlich der bestandenen mittleren Reife bzw. des Abiturs verschickt wurden. Die Einstellungen der Schüler reichen dabei – je nach dem Kriegsverlauf und den damit verbundenen persönlichen Erfahrungen – vom „Hurra-Patriotismus“ bis zu dem fatalen Eindruck, nur gelenktes Schlachtvieh zu sein. Die Erfahrungen der jungen Menschen spiegeln sich in den dargestellten Themen wie auch in der künstlerischen und materiellen Qualität der Karten. Waren die oft bunten Karten der Wilhelminischen Ära im Wesentlichen von rückwärtsgewandten Motiven aus Antike und Mittelalter geprägt, so sind die Botschaften nach Kriegsausbruch auf die Gegenwart des Krieges bezogen, in der Aussage klarer, häufig einfigurig und in der Regel auch einfarbig. Dies gilt sowohl für die Einjährigenkarten wie auch für die Karten zum Abitur.
Der doppelte "Wilhelm"
(2020)
Das erste erfolgreiche Dampfschiff des Bodensees, der Wilhelm, wurde vielfach von zeitgenössischen Künstlern dargestellt, die vielleicht das eine oder andere Gemälde, vor allem aber zahlreiche Graphiken schufen. Es gab auch Bilder auf eher ungewöhn lichen Medien, etwa auf einer Porzellantasse oder auf einem Pfeifenkopf. Was bisher wohl nicht bekannt war: »Wilhelm« erscheint sogar auf einer weiß-altrosa Tischdecke, 122x 131 cm groß, die derzeit in der Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums in Berlin zum Thema Industrialisierung zu sehen ist. Es handelt sich um ein von der Wissenschaft so bezeichnetes »Erinnerungstuch«, wie sie zu historischen Ereignissen gefertigt wurden, näherhin in der Kategorie der »Tisch- oder Coffeetücher«. Das Stück ist bislang unveröffentlicht und soll hier vorgestellt werden (Abb. 1). Die Tisch decke zeigt, umgeben von einer breiten Bordüre mit stilisierten Rosen und in den Ecken mit Akanthusblättern, verschiedene dampfbetriebene Fahrzeuge zu Lande und zu Wasser.
Innerhalb der Geschichtswissenschaft hat seit geraumer Zeit
die Beschäftigung mit den Fragestellungen und Problemen der
sogenannten „historischen Authentizität“ eine enorme Bedeutung erlangt. Insbesondere das Museumswesen und die Gedenkstättenarbeit sind davon in besonderer Weise berührt.
Woher rührt das Bedürfnis nach dem historischen Echten und
Realen und wie lässt sich diese Authentizität feststellen oder
festschreiben? Wie geht man andererseits mit nur inzenierten
oder konstruierten vermeintlich historischen Orten um? [1]
Lassen sich beide Kategorien – der authentische oder der inszenierte Ort – immer klar voneinander trennen?
Diese Fragestellungen zur „historischen Authentizität“ lassen sich exemplarisch auf einen Ort jüdischer Regionalgeschichte beziehen, der inzwischen aus dem Schuttertal bekannt geworden ist: das sogenannte „Judewegle“ bei Dörlinbach.
Das Städtenetz im Elsaß
(1991)
Mit 8 280 Quadratkilometern, d.h. 1,5 % der gesamten nationalen Fläche, ist das
Elsaß die räumlich kleinste Region Frankreichs; mit seiner Bevölkerungsdichte
von 189 Einwohnern je Quadratkilometer bei einem nationalen Durchschnitt
von 100 steht es jedoch an dritter Stelle des Landes nach der Ile-de-France und
dem Nord-Pas-de-Calais. Die Grenzlage hat die innerstädtischen Entwicklungen
und das gesamte Stadtleben sowie die interurbanen Beziehungen stark beeinflußt.
Durch seine Lage am Oberrhein nahm das Elsaß am ausgeprägten Wirtschafts-
und Kulturleben dieser wichtigen europäischen Verkehrsachse teil.
VS-Villingen – Ganz still und leise, genauso
ruhig und planmäßig, wie das Geschäft seit Jahrzehnten
geführt wurde, ging eine Ära edler Villinger
Handelsgeschichte zu Ende. Feinkost Kiebler
in der Niederen Straße, seit 125 Jahren und über
vier Generationen mit alteingesessenen bekannten
Villinger Familien, wie Häßler, Kiebler, Grimm
und Neininger verknüpft, gibt es nicht mehr.
Inhaber Hansjörg Grimm und seine Frau Brunhilde,
geborene Neininger, schlossen am Samstag
nach Geschäftsschluss die Ladentür des Feinkost-
Geschäftes mit großer Wehmut für immer zu,
setzten so den Schlusspunkt unter ihr und ihrer
Vorfahren Lebenswerk. Viele Jahrzehnte lang war
Feinkost Kiebler Inbegriff und beste Adresse für
lukullische Delikatessen der feinsten Art.
Ohne Stellwerke gibt es heute keinen
Eisenbahnbetrieb. Von hier aus sichern
und überwachen Eisenbahner sämtliche Fahrten auf den Gleisen und bedienen Weichen und Signale.
Das Spektrum der Stellwerke reicht
von den mechanischen Stellwerken mit
ihren Hebelbänken über die elektromechanischen Stellwerke der 20er- und
30er-Jahre bis hin zum elektronischen
Stellwerk.
Mit den neuen Techniken änderten
sich auch die Zuständigkeiten. Regelten früher ein, zwei oder auch mehrere
Stellwerke den Betrieb auf einem Bahnhof, so überwachen heute moderne
Stellwerke als Betriebszentralen das
Geschehen auf ganzen Bahnlinien oder
sogar Streckennetzen.
Steigt man am Eppinger Bahnhof in den Personenzug Richtung Sinsheim, so
kommt man nach nur wenigen Kilometern Fahrt auf der Strecke durch das obere
Elsenztal an einem stillgelegten Bahnhof vorbei. Schon lange hält hier kein Zug
mehr und es ist schon Jahrzehnte her, dass Fahrgäste zusteigen konnten. Das Gebäude,
so zeigt es die in Stein gemeißelte Zahl, wurde 1900 erbaut und trägt auf den
dem Schienenstrang zugewandten Seiten den Schriftzug „Stebbach", der einem
Fahrgast den Hinweis geben könnte, dass er sich nun im gleichnamigen Kraichgaudorf
befände. Ein ortsunkundiger Reisender müsste sich aber verwundert fragen,
wo denn überhaupt das Dorf sei, auf das in großen Lettern hingewiesen wird. Entlang
der Bahnstrecke wird er es nicht finden, denn Stebbach liegt ungefähr zwei
Kilometer entfernt von seiner ehemaligen Bahnstation.
Am 12. Juni 1817 startete Karl Freiherr von Drais zur ersten Fahrt mit der von ihm entwickelten Laufmaschine. Der Ausflug führte ihn von seinem Wohnhaus in M 1, 8 in den Mannheimer Quadraten zum sieben Kilometer entfernten Schwetzinger Relaishaus im heutigen Mannheimer Stadtteil Rheinau. Drais schaffte die Strecke in einer knappen Stunde. Diese
Exkursion mit dem Vorläufer des Fahrrades gilt als Geburtsstunde der individuellen Mobilität. Zum 200-jährigen Jubiläum dieser Fahrt präsentiert das Mannheimer TECHNOSEUM vom 11. November 2016 bis zum 25. Juni 2017 die Große Landesausstellung Baden-Württemberg »2 Räder – 200 Jahre. Freiherr von Drais und die Geschichte des Fahrrades.«
Ursprünglich erfolgte die Briefbeförderung durch
reisende Kaufleute, Fuhrleute, Schiffer, Metzger,
Mönche, Pilger usw.
Die zwischen 1504 und 1516 durch Franz von Taxis zur Beförderung der Staatskorrespondenz zwischen Brüssel und Wien eingerichtete Postverbindung wurde 1516 für jedermann zur Benutzung
freigegeben.
Vor ca. 300 Jahren kam einmal wöchentlich ein
Postreiter nach Villingen, auf seinem Weg von
Schaffhausen nach Hornberg und zurück. Dieser
Postritt wurde 1755 auf zwei Ritte wöchentlich
erhöht und bis Offenburg ausgedehnt.
Vor der großen Industrialisierung spielte der Bodenseeraum als wirtschaftliches
Zentrum und als Durchgangslandschaft für Transport und Verkehr eine wichtige Rolle.
Wie der Genfer See oder die oberitalienischen Seen war auch der Bodensee eine bedeutende Wasserstraße im Verkehrswegenetz über die Alpen. Die wirtschaftliche Blüte
des mittelalterlichen Schwaben und seiner Städte wäre ohne die Anbindung an das verzweigte leistungsfähige Wasserstraßennetz vor den Alpenpässen kaum denkbar gewesen. Während der frühneuzeitliche Handel und die Verkehrswege im Bodenseegebiet
durch wirtschaftsgeschichtliche Arbeiten verhältnismäßig gut erforscht sind, war über
die vorindustrielle Schifffahrt und den Holzschiffbau an diesem Binnengewässer lange
Zeit fast nichts bekannt. Die harte alltägliche Arbeit von Tausenden hat nur wenige direkte Spuren in der historischen Überlieferung hinterlassen. Eine weitgehend schriftlose
Schiffbaupraxis kam ohne Pläne und Risse aus, sie fehlen auch für die letzten hölzernen
Lastsegelschiffe, die kleineren oft als Segner bezeichneten Fahrzeuge des 19. und frühen
20. Jahrhunderts. Die größten Schiffe, die ca. 30 m langen und bis zu 150 t
ladenden Lädinen, waren einigen Zeitgenossen zufolge schon in der ersten Hälfte des
19. Jahrhunderts außer Gebrauch gekommen.
Rund um den Bodensee kennt man Johann Caspar Bodmer (1776–1827) mehr oder
weniger bloß als gescheiterten Vorläufer der erfolgreichen Dampfschiffahrts-Pioniere,
über den sich der Volksmund lustig gemacht habe. Häufig wird er mit seinem Bruder
Johann Georg Bodmer verwechselt, bisweilen wird sogar Johann Caspar Bodmer, der
1827 gestorben ist, ein photographisches Porträt des alten Johann Georg Bodmer zugewiesen. In Wirklichkeit ist von Johann Caspar kein Bild bekannt. Immerhin finden sich
Modelle seines Dampfboots im Rosgarten-Museum Konstanz, im Seemuseum Kreuzlingen und neuerdings auch in Lindau, für ein dort geplantes Eisenbahn- und Schifffahrtsmuseum. Alle weiteren Angaben zu Bodmers Biographie in der einschlägigen, fast nur
populären Literatur und in verschiedenen Artikeln in Zeitungen und Zeitschriften bleiben vage und unbelegt – am Ende seines Lebens sei er mit einem Eisenbahnprojekt in
Ungarn beschäftigt gewesen, heißt es lediglich.
Der industrielle Aufschwung des 19. und 20. Jahrhunderts hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Städte. In dieser Zeit hatten die Bahnen im Deutschen Reich eine Streckenlänge von etwa 50 000 km erreicht. Der Ausbau der Hauptstrecken war damit weitgehend abgeschlossen. Die Bahnen wurden damals noch von den Ländern als Staatsbahnen und von Privatgesellschaften geplant, gebaut und betrieben. Im Großherzogtum Baden waren 720 Dampflokomotiven, 1745 Personen-, 251 Gepäck- und 12 682 Güterwagen im Bestand. Die für die Fahrzeuge im nordbadischen Raum vorhandenen Reparatur-Werkstätten waren den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Für umfangreiche Schäden und planmäßig, vom Gesetzgeber vorgeschriebene Untersuchungen mussten größere Werkstätteninspektionen, später Ausbesserungswerke genannt, gebaut werden.
Carl Friderich Herbort
(2014)
In den Archiven der Städte und Gemeinden unseres Landes zählen die Inventarbücher
zu den interessantesten und aufschlussreichsten Zeugnissen der Vergangenheit, und für
die kulturgeschichtliche Forschung sind sie als authentische Quelle von großer Bedeutung. Grund genug also, anhand umfangreicher Unterlagen – Inventarverzeichnis, Tagebuch, Ladeninventar, Schriftverkehr, Warenlager – zu untersuchen, mit welchen Waren
der Bietigheimer Kaufmann Herbort die Bevölkerung einer Landstadt und deren Umgebung im Herzogtum Württemberg gegen Ende des 18. Jahrhunderts versorgt hat.
Um das Ganze in den geschichtlichen Zusammenhang um 1780 einzuordnen, sind
einige Hinweise hilfreich: In Preußen regierte Friedrich II. der Große, Carl Eugen war
Herzog von Württemberg, Goethe stand seit 1776 im Staatsdienst in Weimar, Schiller
war nach den ersten bestandenen medizinischen Examina aus dem Militärdienst entlassen worden und arbeitete an den »Räubern« und Mozart war Hoforganist des Erzbischofs in Salzburg. Könige, Fürsten und Bischöfe als Feudalherren hielten große
Höfe und bestimmten das gesellschaftliche Leben, zu dem auch eine mit erlesenen,
teils exotischen Lebensmitteln und Gerichten reich gedeckte Tafel gehörte.
„Wo isch au d’Katz?“ fragen die Kunden seit
Wochen verdutzt, bevor sie sich ihren geplanten
Einkäufen im Fachgeschäft Hauck beim Oberen
Tor zuwenden. Komische Frage, wenn man eigentlich
einen Pulli oder einen Schlafanzug kaufen will.
Nun ja, der Kater Ramses war eben der Liebling
aller Kunden und fristete ein fröhliches Dasein zwischen
Hemden, Schürzen und Unterwäsche. Nun
ist er leider im gesegneten Katzen-Alter von 13
Jahren gestorben. Doch das Textil-Fachgeschäft
Hauck, Obere Straße 35, in dem der Kater Ramses
zum Inventar gehörte, das „lebt“ nun bereits seit
fast 80 Jahren und ist auch so lange im
Familienbesitz.
Das berufliche Engagement, seine Interessen und Aktivitäten, letztlich die gesamte Lebensleistung des Ingenieurs Robert Gerwig ist aufgrund ihrer immensen Fülle überwältigend. In den 65 Jahren, die ihm zu leben vergönnt waren (2. Mai 1820–6. Dezember 1885), hat er nicht nur Straßenverläufe abgesteckt, Eisenbahnstrecken im In- und Ausland trassiert, Brücken entworfen oder den Bau von Gebirgsbahnen geleitet. Er hat auch eine Uhrmacherschule geleitet, etliche Gutachten zur Korrektion des Verlaufs von Binnengewässern verfertigt, die Sicherung des Reichenau-Damms entworfen und Anlagen zur Wasserversorgung begutachtet. Neben alledem hat er sich als Privatmensch wissenschaftliche Reputation mit Arbeiten zur Botanik, zur Geologie, zur Gletscherkunde und zu mathematisch-physikalischen Fragen erworben. Nicht zuletzt war er Abgeordneter im Badischen Landtag und schließlich auch im Berliner Reichstag.
Im Teil 1 hatten wir einen Blick auf Robert Gerwigs Jugendjahre und auf sein spärlich überliefertes Privatleben geworfen und hatten sodann kursorisch seine Tätigkeiten in den ersten Jahren als Ingenieur bei der Badischen Oberdirektion des Wasser- und Straßenbaus (OWS) verfolgt. Einen genaueren Blick hatten wir anschließend auf die Jahre zwischen 1853 und 1858 geworfen: Im Jahr 1853 war Gerwig zum Baurat befördert worden und eine seiner ersten Aufgaben war der Entwurf und die Bauleitung der Eisenbahnbrücke über die Wiese bei Basel gewesen. Das Jahr 1858 hatte mit den Gründungsarbeiten an Gerwigs zweitem Brückenprojekt, der Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Waldshut begonnen und es hatte mit dem Beginn der Gründungsarbeiten an seinem dritten Brückenprojekt, der kombinierten Straßen- und Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Konstanz geendet.Im Teil 2 werden wir Gerwigs Aktivitäten in den Jahren zwischen 1859 und 1863 verfolgen sowie abermals einen kursorischen Blick von 1864 bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1880 werfen.
»Warum in aller Welt war und ist Baden-Baden in Russland so beliebt?« Das Interesse an der russischen Vergangenheit und der russischen Gegenwart der Stadt wächst von Tag zu Tag. Bereits im Jahr 1867 schrieb die junge Frau Dostoevskaja in ihr Tagebuch: »Wie es scheint, haben alle reichen Russen ein Haus in Baden-Baden«. Damals, vor mehr als 140 Jahren bezog sie sich wahrscheinlich auf die Häuser der Fürsten Gagarin und Menschikov, vielleicht aber auch auf das Haus von Ivan S.
Turgenev. Damals, in der Mitte des 19. Jahrhunderts, zählte man hier bereits 5000 russische Gäste. Und heute? Im Jahr 2009 wurden knapp 50 000 russische Touristen gezählt. Man trifft »die Russen« wirklich überall, und Russisch scheint zur ersten Fremdsprache unserer Stadt geworden zu sein.